Voraussetzungen zu Jura studieren

vom 24.09.2009, 20:50 Uhr

Ich überlege, nach der Schule Jura zu studieren. Natürlich bin ich mir noch nicht ganz sicher und werde natürlich den Zivildienst nutzen, um mich noch ein wenig zu orientieren. Aber das Thema Jura ist schon ziemlich aktuell. Nun habe ich oft gehört, dass das Jura-Studium unglaublich trocken sein soll und auch relativ anspruchsvoll, obwohl man mit einem niedrigen Numerus Clausus in den Studiengang kommt.

Hat man heute überhaupt noch eine Chance, etwas mit Jura zu werden, da ja unglaublich viele Menschen Jura studieren. Wie sieht der Arbeitsmarkt aus? Muss man promovieren? Habt ihr selbst schon einmal Jura studiert? Dann lasst mich bitte an euren Erfahrungen teilhaben.

» Kavijaahr » Beiträge: 138 » Talkpoints: 5,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich kann dir nicht sagen, ob du Jura studieren sollst oder nicht, doch es sei dir gesagt, dass es das mit trockenste und anstrengendste Studium ist überhaupt. Du musst zwei Staatsexamen machen!

Die Tochter von einer guten Freundin meiner Mutter studiert Jura und ist angeblich jeden Tag am heulen, da sie von früh bis spät lernt und ihre Freunde und Familie nicht oft zu Gesicht bekommt. Du musst das quasi im Blut haben um das durchzustehen.

Der NC bei Jura ist doch aber sicher nicht gerade schlaff; 1,5 sicherlich. Doch ist bekannt, dass sehr viele nach dem ersten oder zweiten Semester den Studiengang abbrechen. Daher vielleicht der höhere NC, dass die gewünschte Menge am Ende besteht.

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» kuehmel » Beiträge: 23 » Talkpoints: 0,11 »


Den Beitrag von kuehmel überlese mal, der ist nur ein Griff ins Klo! Warum erklär ich weiter unten, ist eher nebensächlich für den Anfang.

Es heißt nicht Jura, sondern Rechtswissenschaften / Ius - außer Du willst Dich zusätzlich im Kirchenrecht weiterbilden. Wo studiert sie denn bitte Jura wenn es das Fach nicht einmal gibt?

Kavijaahr hat geschrieben:Nun habe ich oft gehört, dass das Jura-Studium unglaublich trocken sein soll und auch relativ anspruchsvoll, obwohl man mit einem niedrigen Numerus Clausus in den Studiengang kommt.

Das kommt vor allem auf das eigene Engagement und Interesse an, für mich wäre ein Iranistik oder Pädagogik Studium auch unglaublich trocken gewesen, einfach deswegen, da es mich überhaupt nicht angesprochen hat. Um das vorab auszutesten würde ich empfehlen, mal verschiedene Vorlesungen als Gasthörer zu besuchen. Auch wenn man nicht alles verstehen sollte: besteht danach immernoch Interesse, kann man es wagen.

Ich würde prinzipiell immer während des Abiturs versuchen als Gasthörer an die uni zu gehen, das hat schon vielen die ich kenne die es so gemacht haben ein 1 - 2 Semester Umorientierung oder gar ein abgebrochenes Studium erspart (gerade dann wichtig, wenn man BaföG in Anspruch nehmen möchte).

Kavijaahr hat geschrieben:Hat man heute überhaupt noch eine Chance, etwas mit Jura zu werden, da ja unglaublich viele Menschen Jura studieren. Wie sieht der Arbeitsmarkt aus? Muss man promovieren?

Man hat mit jedem Studium eine Chance einen Job zu finden solang man nur gut genug ist! Da ist es egal, was man studiert. Die Frage ist hier wohl eher: Hat man auch mit einem mittelmäßigem Studium gute Chancen? Tja, und die Antwort ist: Kommt auf das Ziel an (Staatsdienst ja / nein, z. B. Richter / Staatsanwalt) und die Ausrichtung / Schwerpunkte und wie mies man jeweils ist. Je schlechter, je schwieriger, ganz klar.

Es studieren zwar viele Rechtswissenschaften aber es gibt auch unglaublich viele "Kleinanwälte" und arbeitslose Volljuristen. Das sind dann meist die, die nicht mit Bestleistungen glänzen konnten. Und je nach Ausrichtung sieht der Arbeitsmarkt leer bis hart umkämpft aus.

Mal zu den miesen Absolventen: Die Mehrheit aller Juristen schließt ihr Studium mit "aureichend" (4-5) oder "befriedigend" (3-4) ab, sehr wenige mit "voll befriedigend" (2-3), allerdings gilt heute oft schon ein befriedigendes Studium als Prädikatsexamen (wichtig, falls man in den öffentlichen Dienst will).

Zur Promotion: Im Grunde ist sowas reine Zier und promovieren sollten eher diejenigen, die sich für eine geisteswissenschaftliche Arbeit und Karriere (an Hochschulen) interessieren. Ansonsten ist das gerade am Anfang nur verlorene Zeit wenn man praktisch arbeiten möchte. Aber auch das hängt vom Thema ab, auch wenn eine Doktorarbeit letzten Endes immer ein wissenschaftliches Werk darstellt.

Zu dem Beitrag von kuehmel (ich mach`s möglichst kurz):
- Jura kann man nicht studieren, sondern nur Rechtswissenschaften / Ius! Schon "Jura" - Studenten verdrehen bei sowas regelmäßig die Augen.
- Man muss keine 2 Staatsexamen machen mit dem ersten Staatsexamen ist man bereits Diplom-Jurist und kann in bestimmten Berufsfeldern tätig werden. Das zweite Staatsexamen, was erst nach der ca zweijährigen Praxiszeit abgelegt werden kann, befähigt einen zum "Volljuristen", sprich: Man kann sich damit als Anwalt niederlassen, die Richterlaufbahn einschlagen usw. Die zweite Prüfung kann man aber auch mit einem Trick umgehen und trotzdem Volljurist werden, da gelten aber bestimmte Voraussetzungen.
- Numerus Clausus von 1,5? Guter Witz, an den meisten Hochschulen gibt es gar keinen oder er liegt irgendwo im 2,x Bereich (wobei der Schnitt hier bei 2,6 ist). Bestimmte Hochschulen verlangen auch schonmal 2,1 oder 2,0. Alles darüber kann man mit der Lupe suchen.

Noch zum NC: Rechtswissenschaften sind ein typisches "Sieb Studium" in den ersten Semestern (Grundstudium) würde ich keine allzu engen Freundschaften schließen, denn viele schaffen das nicht, gegen Ende hin wird es immer freier auf den Bänken.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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