Bereut ihr eurer Piercing oder Tattoo?
Ich bereue keines meiner Piercings, von denen ich sieben Stück habe. Ich trage seit einigen Jahren ein Labret- sowie ein Septum-Piercing. In den Ohren trage ich auf jeder Seite einen Tunnel und zusätzlich noch drei weitere Piercings auf die beiden Ohren verteilt. Bei sämtlichen Piercings handelt es sich um Ringe mit derselben Kugelgröße und ich persönlich finde die Piercings an mir schön, da die Körperstellen gut gewählt sind und der Schmuck absolut zueinander passt.
Eine Tätowierung habe ich bislang nicht, allerdings will ich mich in den nächsten Jahren auch großflächig tätowieren lassen. Ich bin mittlerweile Ende zwanzig und habe wirklich intensiv und über Jahre mit dem Thema auseinandergesetzt.
Ich bin immer wieder erstaunt darüber, dass viele Leute Piercings und Tätowierungen offenbar nur als Modeerscheinung sehen. Wer sich aus einer Laune oder einem Trend heraus ein Piercing oder ein Tattoo stechen lässt, muss sich später nicht darüber wundern, dass er es bereut.
Diese Art von Körperschmuck hat in meinen Augen absolut überhaupt nichts mit irgendwelchen Modeerscheinungen zu tun. Piercings und Tattoos trägt man in erster Linie für sich selbst und normalerweise macht man sich vorher Gedanken über diesen Körperschmuck und seine Aussagekraft. Piercings und Tätowierungen sind ein Stück persönlicher Lebensstil und symbolisieren oft auch die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe, allerdings ohne diesen Gedanken des Gruppenzwangs.
Ein Piercing kann man herausnehmen und der Stichkanal wird sich im Laufe der Zeit so weit zusammenziehen, dass kaum mehr als ein kleiner Punkt übrig bleibt. Daher ist ein Piercing, das aus falschen Modegründen gestochen wird, noch das kleinere Problem. Dumm ist es nur, wenn man sich ein typisches Mode-Tattoo machen lässt, das eigentlich in 90 Prozent der Fälle später wieder bereut wird. Ich finde es jetzt schon reichlich amüsant, wenn ich die Leute sehe, die diese fiesen Arschgeweihe und die chinesischen Schriftzeichen auf den Armen tragen.
Ich hatte mir mit 18 Jahren ein Nasenpiercing stechen lassen. Schon nach einem Jahr und vielen Problemen damit habe ich es bereut. Es war eine spontane Aktion. Es war damals "in" ein Piercing zu haben, ich denke deshalb wollte ich damals auch eins. Lippe, Zunge oder Bauchnabel habe ich mich jedoch nicht getraut. Also Nase. Aber es hat einfach nicht zu mir gepasst.
Dagegen habe ich meine Tätowierung auf dem Schulterblatt nie bereut. Es gehört zu mir und es kam nie der Gedanke auf, dass ich es hätte bleiben lassen sollen. Das Tattoo habe ich mittlerweile auch schon 5 oder 6 Jahre.
Ich selber habe zwar kein Piericing oder Tatoo aber mein Lebensgefährte. Er hat es sich stechen lassen als er noch relativ jung war. Heute würde er es nicht mehr machen.
Wenn es eine gute Möglichkeit gäbe das Tatoo wieder entfernen zu lassen würde er es machen. Aber eine richtig gute Möglichkeit gibt es noch nicht. Ich denke das viele Junge, die es heute machen lassen nicht wirklich an die Zukunft denken. Das es dann im Job (zumindest bei einigen) nicht passt oder das es einem selber irgendwann nicht mehr gefällt.
Meistens ist es halt entgültig. Piercing geht noch eher aber ein Tatoo hat man dann doch schon fast das ganze Leben lang.
Ich habe insgesamt zwei Tätowierungen und hatte ein Piercing. Das Piercing war ein Labret mittig unter der Unterlippe, das ich mir erst recht spät (mit 26) stechen lassen habe. Leider mußte ich es zur Geburt meines Sohnes herausnehmen, da es ein Kaiserschnitt wurde. Im Zuge der stressigen Tage nach der Geburt habe ich nicht mehr daran gedacht und dann war der Stichkanal bereits zugewachsen.
Die erste Tätowierung kam im Januar 2005 und ist ein recht großer Celtic / Tribal-Mix oben auf dem Rücken zwischen den Schulterblättern. Das Motiv habe ich mir etwa ein Jahr vorher zusammengestellt und habe es auch an der Wand hängen gehabt. Ich habe mir also gut überlegt, ob es wir wohl auch dauerhaft gefallen würde. Das zweite Tattoo kam drei Monate später und war dagegen eine recht schnelle Entscheidung. Am Wochenende den Entschluss gefasst und ein Motiv zusammengestellt, Montags den Tätowierer angerufen und einen Termin schon für den Freitag bekommen. Das Tattoo sitzt außen auf dem rechten Unterschenkel und zieht sich auch vom Knöchel bis knapp unter das Knie.
Beide Tätowierungen habe ich bis heute nicht bereut. Ich mag die Motive nach wie vor und auch die Platzierung der Tätowierungen gefallen mir nach wie vor gut. Vor allem kann ich sie bei Bedarf beide auch verstecken (Oberteil + lange Hose) und müßte sie mir im schlimmsten Fall auch nicht jeden Tag ansehen. Auch das Piercing habe ich nicht bereut, ich habe es gern gemocht und überlege nach wie vor, ob ich es mir nicht neu stechen lassen sollte.
Vor einiger Zeit hatte ich auch ein Piercing. Damals hatte ich es mir in die Unterlippen stechen lassen. Nach zwei bis drei Jahren musste ich jedoch feststellen, dass es mir nicht mehr so gefallen hat. Anfangs fand ich es aber spitze und habe mich auch wahnsinnig darüber gefreut. Aber nach einiger Zeit fand ich es einfach nicht mehr passend. Da es in der Unterlippe war, konnte ich es problemlos selbst entfernen. Deswegen kann ich auch nicht wirklich sagen, dass ich es bereut habe. Im Gegenteil, eine Zeit lang fand ich es sogar ziemlich schick. Es hat ja auch keine wirklich sichtbaren Spuren hinterlassen, deswegen gibt es wohl auch keinen besonderen Grund etwas zu bereuen.
In Sachen Tattoo sieht das Ganze schon wieder komplett anders aus. Hier ist es eben nicht so einfach wie beim Piercing, denn das Tattoo kann man nicht einfach entfernen. Für mich wäre ein Tattoo somit nichts, da ich es mit Sicherheit irgendwann auch überflüssig finden würde. Nur dann wäre es zu spät. Da liegt eben der Unterschied zwischen einem Tattoo und einem Piercing. Aber letztendlich muss das jeder für sich entscheiden. Ich kann nur raten diese Entscheidung mehrfach zu überdenken, denn eine Tattooentfernung ist sehr teuer und auch mit Schmerzen verbunden.
Ich habe zwar kein Tattoo oder Piercing, habe es mir aber in meiner Jugend überlegt, ob ich mir nicht eines stechen lassen sollte.
Letztendlich bin ich froh, dass ich es damals nicht gemacht habe, da ich mir vermutlich damals ein Herz hätte stechen lassen, evtl. mit den Initialien meines damaligen Freundes. Das würde ich nun, da ich glücklich mit jemandem anderen verheiratet bin, total bereuen und mich fühlen, als würde ich irgendwie meinen Partner hintergehen, auch wenn die Schwärmerei für den anderen nun schon Jahre zurück liegt.
Ebenfalls finde ich Herzen nun nicht mehr unbedingt schön und würde mir in der heutigen Situation andere Motive stechen lassen. Ich denke, bei mir ist es gut so, wie es ist, dass ich nämlich kein Tattoo habe. Mein Geschmack hat sich seit damals ziemlich verändert und ich denke, dass das auch in Zukunft wieder so sein wird, dass einem immer wieder etwas anderes gefällt.
Hallo,
ich habe mir vor zwei Jahren , nach langer Überlegung ein Augenbrauenpiercing stechen lassen. Dies habe ich bis heute nicht bereut, was vielleicht auch daran liegt das ich mir das gründlich überlegt und alle möglichen Probleme vorher durchdacht habe. Ein Tattoo jedoch werde ich mir nicht stechen lassen, da dies bekanntlich für die Ewigkeit ist, ein Piercing kann ich jedoch wieder entfernen.
Also ich bin mit meinem Abp heute noch happy
Also ich selbst hatte vier Piercings und habe vier Tättowierungen. Bereuen tu ich kein einziges. Die Piercing wachsen ja sowieso zu und man sieht sie kaum noch. Bei Tättowierungen muss man schon vorsichtiger sein. Ich habe mir allerdings sehr unauffällige Stellen gesucht, zumindest wenn ich angezogen bin. Somit kann ich sie jederzeit abdecken und nur zeigen wenn ich denn auch möchte.
Sollte ich jemals eines der Tattoos bereuen, würde ich es mir entfernen lassen. Dies ist ja mittlerweile auch schon möglich, dauert allerdings länger als das stechen selbst und kostet auch mehr. Welch' Ironie. Aber ich denke mir, wenn ich älter bin, werden soviele Leute in meinem Alter ebenfalls ungeliebte oder mittlerweile unpassende Tattos haben, da werde ich wohl in der Masse nicht hervorstechen.
Cologneboy2009 hat geschrieben:Ich bin immer wieder erstaunt darüber, dass viele Leute Piercings und Tätowierungen offenbar nur als Modeerscheinung sehen. Wer sich aus einer Laune oder einem Trend heraus ein Piercing oder ein Tattoo stechen lässt, muss sich später nicht darüber wundern, dass er es bereut.
Natürlich sind Piercings und Tätowierungen eine Modeerscheinung. Auch wenn du deinen Kopf einschaltest, bevor die ins Tätovierstudio rennst, dich für ein Motiv entscheidest, dass für dich eine persönliche Bedeutung hat und nicht ein Standard Motiv aus dem Buch des Tätowierers ist und auch, wenn du dir dann sicher bist, dass du das Motiv gefunden hast, das du für den Rest deines Lebens auf deinem Körper tragen wirst - Tatsache ist trotzdem, dass du das wahrscheinlich deshalb tust, weil Tattoos modern und gesellschaftsfähig sind.
Noch zu der Zeit, als meine Eltern in meinem Alter waren, dürfte es nicht so einfach gewesen sein überhaupt ein Tattoostudio zu finden, dass einen einigermaßen seriösen Eindruck gemacht hat, und von Piercings hatte man damals wahrscheinlich noch nie etwas gehört. Meine Mutter hat mir mal erzählt, dass sie einen Nasenring beim Arzt stechen lassen musste, weil der normale Ohrlochstecher das nicht machen wollte.
Ich bin jedenfalls eine der wenigen Leute meiner Generation, die dieser Art von Körperschmuck nichts (mehr) abgewinnen können. Ich war früher gepierct und habe auch mal auf ein Tattoo gespart, aber die Piercings sind längst verschwunden, zum Glück ohne Narben zu hinterlassen, und ich bin froh, dass ich damals nicht gleich genug Geld für mein Wunschmotiv hatte. Dabei geht es gar nicht um das Motiv als solches, sondern generell um Tätowierungen. Ich kenne kaum noch Leute in meinem Alter, die nicht irgendwo zumindest ein kleines Motiv gestochen haben und deshalb würde ich mich auch mit dem ausgefallensten und persönlichsten Motiv als Teil einer Modeerscheinung fühlen. Ich fühle mich jedenfalls "individueller" ohne Tattoos.
Cloudy24 hat geschrieben:Natürlich sind Piercings und Tätowierungen eine Modeerscheinung. Auch wenn du deinen Kopf einschaltest, bevor die ins Tätovierstudio rennst, dich für ein Motiv entscheidest, dass für dich eine persönliche Bedeutung hat und nicht ein Standard Motiv aus dem Buch des Tätowierers ist und auch, wenn du dir dann sicher bist, dass du das Motiv gefunden hast, das du für den Rest deines Lebens auf deinem Körper tragen wirst - Tatsache ist trotzdem, dass du das wahrscheinlich deshalb tust, weil Tattoos modern und gesellschaftsfähig sind.
Bei vielen Leuten mag das so sein, aber ich denke nicht, dass man das verallgemeinern kann. Ich halte selbst überhaupt nichts von diesen ganzen dummen Modeerscheinungen und vor allem nicht von Körperschmuck, der nur angeschafft wird, weil es hip ist. Als ich mein Septum-Piercing bekommen habe, war es noch nicht so gängig wie das jetzt der Fall ist. Es war alles andere als gesellschaftsfähig und auch heute wird man damit noch ziemlich schräg angeschaut, selbst an der Uni (zugegebenermaßen studiere ich auch ein Fach, in dem es sehr spießig zugeht, was ich aber nicht verkehrt finde).
Mich interessiert die Meinung anderer Leute in Bezug auf meinen Körperschmuck nicht. Es ist auch nicht so, dass ich die Piercings aus Protest trage um gegen das Establishment aufzubegehren. Auch das gibt es ja.
Wenn ich mich in den nächsten Jahren tätowieren lasse, wird das ebenfalls allein für mich sein. Es wäre schön, wenn Piercings und Tattoos weitgehend gesellschaftsfähig wären. Sie sind es einfach nicht. Wieviele Ärzte, Anwälte oder Bankkaufleute kennst du, die ein sichtbares Piercing, am besten an Mund oder Nase tragen? Weil dieser Körperschmuck eben immer noch nicht gesellschaftsfähig ist, werde ich ihn zumindest während der Arbeitszeit nach dem Studium herausnehmen müssen - aber eben nur deswegen und nicht etwa, weil die Modeerscheinung schon wieder vorbei ist.
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