Party ohne Alkohol - Erfahrungsbericht
Ich habe es ja schon relativ viel herumgepostet, das ich eher gegen Alkohol bin und es einfach nicht verstehe warum einige nur noch mit Alkohol Spaß haben können. Dies ist im Grunde der Grund gewesen warum ich nicht viel aus dem Haus gehe. Allerdings dachte ich mir heute einmal, das ich es endgültig nochmal Testen wollte. Was bot sich da besser an als eine Klassenparty mit ein paar Fremden welche man mitnehmen konnte. Vor der Party habe ich mir also alkoholfreie Getränke gekauft und fuhr vollbepackt mit 3L Cola los. Zu der Fahrt könnte ich zwar auch noch unendlich viele Strophen schreiben und meine Desorientation, welche mich 2 stunden kostete, ausbreiten. Aber darum soll es ja nicht gehen.
Nach 2 Stunden intensiven Fahrad fahrens kam ich also zur Party und war schon ein wenig aufgeregt wann das erste Outing fällig war. Ich stellte mein Fahrrad ab und setzte mich zu den anderen auf die Bierbank. "Thumper wollts nicht ein Bier?". Diese Frage lies wirklich nicht lange auf sich warten, es waren quasi die ersten Worte welche man mit mir wechselte. "Nein ich trinke keinen Alkohol, danke." als diese Worte meine Lippen verließen konnte ich mich gar nicht satt sehen an den Gesichtern. Eine Unfassbarkeit machte sich breit. Fragen nach den Gründen etc. kamen natürlich auf dem nächsten Schritt. Man lies mich allerdings nicht Argumentieren. Und ich durfte anscheinend auch nicht den Gesundheitlichen und Gesellschaftlichen Aspekt mit einbringen. Als ich es doch tat und sie mir im Grunde mit nichts mehr begegnen konnten durfte ich mir einige Beleidigungen anhören. Sowas wie H*rensohn, Schl*mpe und P*ssy dürften der Sache eine relativ gute Übersicht liefern.
Danach war erst einmal Schluss, ich trank meine Cola Light und beteiligte mich an den Gesprächen. Ab und an wurde ich zwar nochmal nach einem Bier gefragt doch es war eigentlich ok. Als dann allerdings die Gesprächsthemen ausgingen war ich wieder Mittelpunkt. Neben Beleidigungen wollte man mir ein Bier irgendwie andrehen, wie auch immer. Von allen Seiten kamen irgendwelche Sprüche und das Bier wurde mir quasi auf die Brust gedrängt. Ich stellte es dann hinter mich und ich durfte mir noch weiter das Gelaber der anderen anhören. Meine Stimmung minderte sich natürlich von Sekunde zu Sekunde und irgendwie konnte ich nach dem Spruch "Und ich dachte du wärest ok." nicht mehr wirklich an dem Geschehen teilnehmen. Im Grunde war die Party für mich gegessen. Ich saß noch am Lagerfeuer mit meiner Flasche Cola und schaute dem Holz beim Verbrennen und den anderen beim Erzählen zu.
Um 23:30 Uhr machte ich mich dann auf dem Heimweg wohingegen der Rest noch weiter am Feuer saß und mich dann trotzdem verabschiedete. Mehr oder minder mies gelaunt machte ich mich dann auf die paar Kilometer durch den mondbeschienen Weg nach Hause und lies den Abend revué passieren. Alkohol scheint sich in der Altersgruppe 16+ schon so eingebrannt zu haben, das an eine Party ohne es nicht mehr möglich erscheint. Menschen, wie ich, die versuchen noch einen klaren Kopf zu bewahren und irgendwie nicht zu trinken werden wüst beschimpft und von der Gruppe ausgeschlossen.
Die Fragen die sich mir dann stellten waren, ob es schon in jeder Generation so gewesen ist. War es früher ok wenn jemand nichts trank, oder war es das nicht? Dazu vielen mir natürlich keine Antworten ein, aber vielleicht kann mir die Community hier ja etwas dazu sagen. Man sagt zwar, das man keinen Alkohol trinken kann bei Partys wenn man das nicht möchte und es daher nicht als Ausrede nutzen kann wenn man zu Hause bleibt. Allerdings wurde mir heute genau das Gegenteil bewiesen. Es ist zwar möglich eine Party ohne einen Tropfen Alkohol zu überstehen, allerdings ist dazu schon verdammt viel Willenskraft nötig um nicht doch noch nachzugeben. Ich war kurz davor.
Was haltet ihr von meinem Bericht? Könnt ihr die Reaktionen irgendwo nachempfinden, oder seid ihr eher schockiert das es so ist?
Also ich hatte nie Probleme damit, dass ich keinen Alkohol trinke. Mir stellt sich da grade die Frage, welches Bildungsniveau deine "Saufkumpane" da haben. Klar, den ein oder anderen scherzhaft blöde Spruch bekomme ich auch schon mal zu hören, aber immer ganz kumpelhaft und nicht wirklich als Beleidigung.
Spätestens mit dem Spruch "Ich kann auch ohne Drogen keinen Spaß haben" sind die Leute um mich herum mit dem Thema durch. Dass man hin und wieder noch einmal gefragt wird, ob ich denn nicht doch ein "Bierchen zischen" möchte, finde ich eher gastfreundlich denn als Drang nun doch noch etwas zu trinken.
Als ich noch jung war und das ist schon 30 Jahre her, war Alkohol absolut nicht an der Tagesordnung oder stand auf der Partyliste. Wer keinen Alkohol mochte wurde auch so akzeptiert, wie er war und für ihn wurde dann auch extra etwas gekauft, was er an dem Abend trinken wollte. Es war keiner da, der einem unbedingt ein Bier andrehen wollte oder einen beleidigt hat, wenn man kein Bier getrunken hat. Es war eigentlich ziemlich normal, dass einige keinen Alkohol trinken wollten.
In dem Alter hätte ich mir gar nicht erlauben dürfen mit einer Fahne nach einer Party nach Hause zu kommen. Ich glaube, meine Mutter wäre im Dreieck gesprungen und hätte mich bei jedem Sprung getroffen.
Ich würde ganz ehrlich solche "Kumpels" meiden und lieber auf solche Freundschaften verzichten, die einen animieren zu trinken und die nichts besseres zu tun haben mich fertig machen zu wollen, nur weil ich nichts trinken will, was Alkohol enthält.
Ich trinke äußerst selten mal ein Glas Wein und ich würde mich auch nicht dazu animieren lassen. Ich denke sogar, dass ich bei der ersten Beleidigung aufgestanden wäre und gegangen wäre. Denn das würde ich mir nicht bieten lassen. Vor allem stehen die beleidigenden Worte ja überhaupt nicht zu dem, was man ist, wenn man keinen Alkohol trinkt. Zumindest die Worte nicht, die du hier beschreibst.
Ich glaube, dass es früher zwar auch so eine Art Gruppenzwang gab, aber die Leute doch ein wenig selbstbewusster waren und das durchgesetzt haben, was sie selber wollten. Der Gruppenzwang heutzutage ist einfach intensiver und ich glaube auch, dass Alkohol heute eher zu Parties gehört als früher. Das finde ich sehr schade. Vor allem wissen die jungen Leute gar nicht, was alles passiert, wenn man regelmäßig so viel Alkohol trinkt. Gehirnzellen sterben ab und das Bewusstsein wird massiv gestört. Der nächste Tag ist einfach ein Desaster und spätestens dann haben wir früher gesagt "nie wieder Alkohol".
Ich finde es sehr gut, dass du dich nicht hast mitziehen lassen und dass du deine Meinung vertreten hast und standhaft geblieben bist. Und ich finde es traurig, dass deine Kumpels sich dermaßen daneben benommen haben und dich beleidigt haben, nur weil du nichts trinkst.
Ich weiß nicht, ob ich schon zu "einer anderen Generation" zähle, aber hier sind meine Erfahrungen.
Als ich so um die 16 Jahre alt war, war Alkohol auf Parties fast ein Muss. Nicht, dass jemand dumm angemacht worden wäre wenn er keinen Alkohol getrunken hat oder gar gezwungen worden wäre, aber man sah eben wirklich kaum jemanden, der nicht eine Bierflasche in der Hand hatte. Auch wenn manche ewig für ihre Flasche gebraucht haben und man gesehen hat, dass das nicht ihr Lieblingsgetränk ist.
Das hat sich aber geändert als die ersten dann 18 wurden, den Führerschein gemacht haben und ein eigenes Auto hatten oder das der Eltern fahren durften. Dann sah man plötzlich auf Parties nicht nur 2,3 einsame Flaschen Cola neben einigen Kästen Bier stehen sondern auch Säfte, Eistee, Ginger Ale und andere alkoholfreie Getränke und da wurde es dann auch völlig normal, dass man neben normaler Bowle eine alkoholfreie Version angeboten hat.
Party ohne Alkohol gab es eigentlich früher bei uns eher nicht. Aber ich fand das damals auch völlig normal und es hatte nie einen negativen Beigeschmack. Wir hatten immer viel Spaß und es wäre nicht vorgekommen, dass wir total nüchtern wieder nach Hause gehen und das hielt sich dann auch so etwa bis ich 20 war.
Jetzt, 5 Jahre später, ist das alles ziemlich anders geworden. Dadurch, dass wir uns echt schon ziemlich ausgelebt haben, was das Feiern betrifft, haben wir heute gar nicht mehr so große Lust auf Alkohol und wilde Nächte. Wir gehen immer noch oft weg und feiern auch, aber wir trinken nicht mehr besonders viel, viele meiner Freundinnen trinken sogar überhaupt keinen Alkohol mehr. Wenn, dann mal ein Glas Sekt. Das ist ein sehr großer Unterschied zu dem, was wir als Jugendliche gemacht haben, aber es hatte beides einfach seine guten Seiten und hat Spaß gemacht.
Und heute denke ich einfach, dass ich aus dem Alter auch etwas raus bin, aber ich fand es deshalb damals nicht schlecht oder unschön. Wir haben nie Mist gebaut, wir haben halt einen über den Durst getrunken und Spaß gehabt und Leute, die mit 16/17 keinen Alkohol getrunken haben, fand ich höchst merkwürdig.
Ich war vor etwa 20 Jahren in dem Alter. Klar wurde Alkohol getrunken, aber an sich auch keiner gezwungen. Auf so viele Party´s war ich allerdings auch nicht. Und wenn ich mal wo war, waren die entweder außerhalb und ich musste noch irgendwie heimkommen oder es waren Feiern von einer Jugendgruppe der Kirche, da war das alles eh irgendwie anders.
Die Erfahrung, wegen dem Nichttrinken von Alkohol, ausgegrenzt zu werden, machte ich erst später. Ich ging mittlerweile einigermaßen regelmäßig am Wochenende weg. An sich hatten wir eine Stammkneipe in der wir immer waren. Bier mochte ich noch nie. Cocktails hatten die keine. Wein mochte ich auch nicht. Und für die typischen Frauengetränke, wenn die die überhaupt hatten, legte man viel Geld hin. Und ich mochte mein Cola- Light.
Da wurde ich dann aber nicht von meinen Freundinnen "dumm" angemacht, sondern eher von der Bedienung. Und das mehr als einmal, bis mir der Kragen platzte. Fast jedes Mal das selbe Spiel, ich bestellte mein Cola- Light. Der Kellner sieht mich an und sagt in so einem wissenden Ton: ach musst du noch fahren!. Keine Frage, eher eine Feststellung. Und ich fand diese verlogene Logik sowas von zum Kotzen. Für mich hat das eine nicht unbedingt was mit dem anderen zu tun.
Ich sagte auch jedesmal nein. Sprich ich muss nicht mehr fahren. Ging auch gar nicht, ich hatte keinen Führerschein. Und irgendwann knallte ich dem Kellner dann auch mal an den Kopf, ob man denn was Trinken MUSS, wenn man kein Auto fährt? Das Gesicht war ein Bild für Götter. Wobei ich zugebe, das ich mich auch ziemlich im Ton vergriffen hatte. Aber die Frage kam nie wieder. Ab und an fragte mal ein Mann, eher um ins Gespräch zu kommen, ob ich denn noch fahren muss. Wenn ich nein sagte, waren die schon stutzig, weil ich keinen Alkohol trank. Meistens war das Gespräch dann auch beendet.
Den Umgang mit Alkohol und dem man muss was Trinken um dazu zu gehören, kenne ich leider auch aus meinem Elternhaus. Wobei meine Angehörigen ein ganz großes Problem damit hatten, das ich nun mal kein Bier mag. Eventuell mal ein Weizen mit Cola. Wobei ich meine Cola- Light immer mitbringen musste. Alkohol hingegen war immer im Haus. Und mein Vater würde alles tun, aber nicht sein Weizen teilen. Erst recht nicht, wenn ich da Cola- Light reinkippe.
Und an jeder Feier das selbe Spiel: Kind was magst du trinken? Und jedesmal die selbe Antwort. Bailey´s, später dann Red Bull Wodka oder Jägermeister Red Bull. Wohlwissend das das alles nicht im Haus ist. Ich verstehe auch nicht, wenn meiner Mutter das schon soviel Wert war, das sie ihrer Tochter was anbieten will, warum sie nicht mal eine Flasche Bailey´s gekauft hat. Kirschwasser und ähnliches war nämlich immer da.
Ganz eskaliert ist das Ganze für mich am letzten Weihnachtsfest mit unserer Mutter. Sie war da schon schwer krebskrank und es war damit zu rechnen, das es ihr letztes Weihnachtsfest ist. Meine Mutter nahm Medikamente, zu denen ich Alkohol an sich nicht so toll finde. Sie hatte da auch schon lange Zeit kein Bier mehr getrunken, weil sie halt wohl auch keine Lust drauf hatte. Nun fing mein Vater nach dem Essen an Bier zu verteilen. Meine Mutter wollte keins. Er redete solange auf sie ein, so von wegen er habe extra Kölsch gekauft und das sei ja nicht viel etc., das meine Mutter es nahm, weil sie sich nicht mehr zu wehren wusste. Am nächsten Tag fragte die Freundin meines Bruders, wie ihr denn das Bier bekommen sei. Meine Mutter sagte gar nicht. Und ich kochte innerlich, weil sie ja quasi gezwungen wurde, dieses Bier zu trinken, obwohl sie nicht wollte.
Letztes Jahr an meinem Geburtstag wollte ich feiern. Ich lud ein paar Leute ein und bat darum Getränke mitzubringen. Mit der klaren Aussage: Aber kein Alkohol. Ich wusste von mindestem einer der Gäste das er Alkoholiker ist. Ansonsten nahmen viele der eingeladenen Leute halt Medikamente, die sich mit Alkohol nicht vertragen. Meine Freunde hatten damit absolut kein Problem. Aber mein Vater fragte, nach dem xten Hinweis: Kein Alkohol, aber sein Bier nach dem Essen, das sei doch kein Alkohol. Doch Papa. Er hat es sich verkniffen, aber glücklich war er damit nicht.
Wenn ich auf einer Party bin, gibt es eigentlich immer Alkohol, womit ich kein Problem habe. Ich weiß, wo meine Grenzen sind und kann rechtzeitig mit dem Trinken aufhören. Ganz auf den Alkohol möchte ich bei Partys allerdings nicht verzichten und sehe auch keinen Grund, wieso ich das tun sollte.
Natürlich kann man ohne Alkohol Spaß haben. Vor kurzem feierte eine Freundin ihren Geburtstag, wir waren in dem Keller ihres Hauses und hatten nichts Alkoholisches zu trinken und die Party hat sehr viel Spaß gemacht. Dennoch machen Partys mit Alkohol genauso Spaß und zeigen oft auch "andere" Seiten der Freunde, die Stillen werden mal lauter usw.
Ganz ehrlich, wenn jemand als Jugendlicher keinen Alkohol trinkt und dabei gesundheitliche Aspekte aufführt, muss ich auch lachen. Meine Güte, von ein bisschen Alkohol wird man nicht sterben, man muss es ja nicht gleich übertreiben und sich regelmäßig eine Alkoholvergiftung ansaufen. Ich bin noch jugendlich und möchte mein Leben soweit es geht genießen, die Gesundheit kommt anschließend Das Nicht-Trinken als Jugendlicher mit der Gesundheit zu begründen, finde ich also auch ein bisschen lächerlich. Man kann es mit der ökologischen Lebensweise auch übertreiben...
Natürlich ist es schwer, wenn manche trinken und manche nicht. Das führt oft dazu, dass die Angetrunkenen die Nüchternen Zulabern und sich irgendwie peinlich machen und die Nüchternen sich anschließend an alles erinnern können. Mein Tipp: Wer was dagegen hat, dass getrunken wird und weiß, dass das zu Stress führen wird, soll daheim bleiben.
Zu meinem 16. Geburtstag habe ich auch eine Party geschmissen, mit Alkohol. Ich lud auch zwei ein, die überhaupt nichts trinken (was ich davor allerdings nicht wusste), besorgte aber genug alkoholische und nichtalkoholische Getränke. Die zwei begannen relativ schnell, sich abzukapseln, was mich als Gastgeber irgendwie dumm dastehen ließ, weil es wirkte, als würde ich mich nicht um meine Gäste kümmern. Ich probierte, die zwei miteinzubeziehen, nicht, indem ich ihnen was zum Trinken aufdrängte, sonders einfach, indem ich sie zum Rest dazuholte. Trotzdem hat das den ganzen Abend nicht funktioniert, was mich irgendwann so angenervt hat, dass ich sie dann einfach stehen lassen habe und einen großen Spaß mit den restlichen Gästen hatte.
Das hat mich des oben geschriebenen Tipps belehrt: Wer keinen Spaß haben kann, wenn andere was trinken und selbst nichts trinken möchte, der soll daheim bleiben oder eigene Partys mit striktem Alkohol-Verbot machen. Natürlich ist es nicht in Ordnung, Leute, die nichts trinken, total zu beleidigen, das habe ich jedoch auch noch nie erlebt. Ich sehe kein Problem an Jugendlichen mit Alkohol, jedoch muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er etwas trinken möchte oder nicht.
Es ist doch wirklich bedauernswert, dass einige Leute und dann auch noch Jugendliche nicht mehr in der Lage sind, ohne Alkohol auf einer Party Spaß zu haben. Ich persönlich habe nämlich auch einer eher entgegengesetzte Haltung: Ich finde, dass gerade zu viel Alkohol eher der Stimmung schadet, es ist einfach nur peinlich für alle Beteiligten, wenn einige Leute sich aufgrund von übermäßigem Alkoholkonsum nicht mehr unter Kontrolle haben. Das kann auch wirklich schlimm für die Gesundheit enden.
Ich finde es vollkommen okay, wenn man auf einer Feier mal einen Schluck Alkohol trinkt, wenn das nicht gerade mit dem Hintergedanken nach der Wirkung des Alkohols passiert, sondern einfach weil es einem schmeckt oder einem einfach mal danach ist. Aber man muss sich nicht sinnlos „besaufen“. Das muss wirklich nicht sein, gerade bei Jugendlichen, wo man es eigentlich am wenigsten erwartet, artet das in den letzten Jahren immer öfter in regelrechte „Saufgelage“ aus, wo Alkohol genau aus dem Grund getrunken wird: einen richtigen, vermeintlichen Kick zu bekommen.
Des weiteren finde ich es unmöglich, wenn Personen versuchen, andere Leute, die kein Alkohol trinken wollen, warum auch immer nicht, unter Druck zu setzen, und dazu zu nötigen, Alkohol zu trinken. Ich kann mir nämlich gut vorstellen, dass da der ein oder andere, gerade wenn er nicht so viel Selbstbewusstsein hat, dem Gruppenzwang oder wie in deinem Fall ja sogar den Beleidigungen erliegt und doch etwas trinkt.
Wenn man selber Alkohol trinken will, trifft man diese Entscheidung für sich allein, das ist mir solange relativ egal, wie ich nicht selbst davon betroffen bin. Wenn jemand allerdings meine mögliche Entscheidung nicht akzeptiert, kein Alkohol zu trinken, ist das wirklich nicht okay, ich mache ja auch niemanden herunter, weil er Alkohol trinkt. Ich denke, dass man dabei jedem seinen eigenen Willen lassen sollte.
Natürlich kann es schon etwas seltsam wirken, wenn man gerade auf einer Feier als einziger kein Alkohol trinkt und ich würde auch immer für meinen Entscheidung eintreten, aber man muss es den anderen Personen, die feiern, natürlich nicht direkt unter die Nase binden mit einem Satz a la' „Ich trinke aus Prinzip kein Alkohol“ oder dergleichen. Dann kann es nämlich passieren, dass andere sich dadurch angegriffen fühlen, und das sie, in einem möglicherweise schon angetrunkenen Zustand meinen, persönlich beleidigt oder herabgesetzt worden zu sein, weil sie Alkohol trinken, auch wenn das natürlich nicht der Fall ist.
Ich halte es einfach genauso wie die anderen es auch tun sollten: Ich treffe die Entscheidung, kein Alkohol zu trinken für mich allein. Also antworte ich auf die Frage, ob ich auch etwas trinken will, schlicht mit einem Nein und ohne weitere Erklärungen. Wenn allerdings jemand nachfragt, hätte ich auch kein Problem es ihm zu erklären. Aber ich lasse mich zu keinem Zeitpunkt, von anderen in meiner Entscheidung beeinflussen, denn meine Meinung zu dem Thema steht.
Ich halte es auch für bedenklich, dass viele Menschen in meinem Alter keinen Spaß ohne Alkohol haben können. Wer nicht trinken möchte wird teils ausgeschlossen oder zumindest belächelt.
In meinem Freundeskreis hingegen ist es so, dass etwa 4 Personen keinen Alkohol konsumieren möchten, was selbstverständlich akzeptiert und toleriert wird. Für diejenigen wird dann Wasser, Cola oder ähnliches gekauft und niemand wird dazu gedrängt gegen seinen Willen etwas zu probieren.
Auch ohne Alkohol kann man eine Menge Spaß haben. Und spätestens, wenn der Kater am nächsten Morgen vorhanden ist, hoffen die meisten vermutlich am vorherigen Abend weniger getrunken zu haben
Ich kann deine Situation recht gut nachvollziehen. Ich würde nicht behaupten, dass ich kein Alkohol trinke, im Gegenteil, ich bin Mitglied einer Schützenbruderschaft und zu den Festlichkeiten wird jede menge Alkohol konsumiert. Darauf will ich aber weniger hinaus.
Bei uns gibt es auch Leute, die mal nichts trinken, weil sie Auto fahren müssen, oder einfach nicht in der Stimmung sind (es gibt eigentlich kaum jemanden in dieser Bruderschaft, der Alkohol meidet). Diese Leute dürfen sich als erstes dann auch immer einen Spruch anhören und werden dann versucht zu überreden, damit man doch trinkt, weil es mehr Spaß macht etc. Es mag ja sein, dass die anderen dann mehr Spaß haben, wenn jemand anderes betrunken ist und man sich auf dessen Kosten lustig macht.
Aber ich fahre auch recht oft mit dem Auto und kann mir dementsprechend Sprüche anhören, oftmals ist dann eine Diskussion oder eine Argumentation nicht möglich und ich habe es mittlerweile auch aufgegeben, das geht zum einen Ohr rein, zum anderen wieder raus. Allerdings sind nicht alle so und ich stoße durchaus auch auf Verständnis. Wenn man dann mal eine Runde ausgibt, bekomme ich ein alkoholfreies Getränk, im Gegenzug bestelle ich den anderen dann aber auch ein Bier oder so, mir wird da nichts aufgezwängt beziehungsweise ich würde das gar nicht erst zulassen.
Anders ist das in meinem Freundeskreis, da habe ich einen Bekannten, der trinkt absolut keinen Alkohol, aus gesundheitlichen Gründen, aus Gründen seines Studiums (er studiert Sport und ist ambitionierter Sportler) oder aus sonst welchen Gründen. Für mich sind die Gründe, warum man sich so verhält unter Freunden eigentlich egal, jeder ist alt genug (auch mit 16+), dass er weiß, was einen angeht und was nicht und sollte das für sich entscheiden können. Im Freundeskreis ist sein Verhalten bekannt und war von Anfang an in Ordnung, da musste sich keiner Sprüche anhören lassen oder geben oder so. Ich frage mich nach dem geistigen Alter deiner Klassenkameraden, wenn sie auf Fäkalsprache und Beleidigungen zurückgreifen müssen.
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