Hundeschule: Gruppenstunde oder Einzelunterricht?

Meine Schwester will sich einen Hund anschaffen. Sie ist derzeit noch am überlegen, ob sie einen Welpen oder einen Hund aus dem Tierheim nimmt. Die Frage, die sich dann stellt, ist die Frage mit der Hundeschule. Dass der Hund dorthin geht, steht schon einmal fest, da es ihr erster Hund wird und sie nichts falsch machen will.

Ist denn Gruppenunterricht oder Einzelunterricht besser? Einzelunterricht ist natürlich teurer und der Hundetrainer kann besser direkt auf den Hund eingehen, in einer Gruppe würde der Hund dagegen auch gleich soziale Kontakte haben und auch lernen, dass er mal warten muss.

Wie unterscheiden sich Einzel- und Gruppenunterricht denn inhaltlich und von den Preisen her? Und was würdet ihr von der Idee halten, dass man kombiniert und vielleicht jede Woche zum Gruppenunterricht geht und alle paar Wochen noch eine Einzelstunde bucht?

Hallo!

Ich fände Gruppenunterricht doch sehr wichtig, da der Hund so lernt, Kontakt zu anderen Hunden zu haben. Außerdem kann er so mit Artgenossen spielen und als Halter findet man auch schneller Kontakte. Ich finde es sehr wichtig, dass gerade junge Hunde auch Kontakt zu Artgenossen haben und das wäre bei Einzelunterricht ja nicht gegeben.

Ich weiß gar nicht mehr genau, wie Preise so liegen. Das wird auch von Hundeschule zu Hundeschule verschiedenen sein. Ich meine, dass eine Einzelstunde um die 25 Euro gekostet hat. Aber die Preise findest du auch auf der Homepage der Hundeschule. Einzelstunden sind dafür gedacht, dass man noch eher auf Fragen eingehen kann, die den eigenen Hund betreffen und eventuelle Probleme mit dem Hund besser trainieren kann. Daher würde ich erstmal den Unterricht in der Gruppe vorziehen und Einzelstunden nur nehmen, wenn diese als nötig erscheinen.

Ich habe hier gerade einen Flyer eines Hundetrainers, bei dem Einzelunterricht pro Stunde 50 Euro kostet (10er-Abo 340 €) und Gruppenkurse (3-6 Hunde) kosten 210 € für 12 Stunden. Man kann davon ausgehen, dass Einzelunterricht mindestens 50% mehr kostet als in der Gruppe. Am billigsten ist ein Kurs in einem Hundeverein, Preise weiß ich leider im Moment nicht genau.

Mit unserem Hund waren wir einmal bei einem Kurs in einem Hundeverein (ca. 20 Hunde) und einmal in einer 6er-Gruppe bei einer privaten Hundetrainerin. Mir hat die Arbeit in der Gruppe beide Male gut gefallen. Man hat danach auch gleich mindestens einen Spielpartner für den Spaziergang zur Hand. In beiden Kursen wurden alle Teilnehmer gut betreut. Bei 20 Leuten kommt man natürlich nicht so oft "dran". Aber wir mussten z.B. im Kreis um die Trainerin Fuß-Laufen üben und bei Problemen hat sie uns direkt angesprochen.

Die Hauptinhalte der Kurse waren Grundkommandos und sicheres Verhalten des Hundes. Mit der Trainerin sind wir einfach draußen spazieren gegangen und haben z.B. auf Wiesen das Platz-machen und liegen bleiben geübt. Im Hundeverein sind wir nur 2,3 Mal in der Gruppe im Ort spazieren gegangen und waren ansonsten auf dem Übungsplatz des Vereins. Trotzdem haben sie dort versucht, auch irgendwie den "Alltag" nachzustellen. Ein Vereinsmitglied ist z.B. während des Kurses mit dem Kinderwagen auf dem Gelände spazieren gegangen.

Zum Abschluss beider Kurse gab es dann noch einen kleinen "Test", bei dem die Trainerinnen (sowohl die private als auch die vom Verein) jeden Hund einzeln bestimmten Situationen ausgesetzt haben und geschaut haben, wie er sich verhält. Der Hund musste z.B. bei Fuß durch viele dicht aneinander stehende Menschen und bei einem Kläffer im Auto bzw. einem schreienden Kind ruhig bleiben. Danach wurde den Hundebesitzern dann gegebenenfalls ein weiterer/anderer Kurs empfohlen.

Ich finde, ein Gruppenkurs ist bei "normalen" Hunden sinnvoller. Erstens macht auch Herrchen/Frauchen mehr Spaß und Gassibekanntschaften können geschlossen werden. Zweitens ist es für den Hund eine größere Herausforderung, wenn er sich trotz Ablenkung durch Artgenossen konzentrieren muss.

Einzelunterricht würde ich nur bei "schwierigen" Hunden empfehlen. Im Hundeverein-Kurs wurden zwei der Teilnehmer ein Einzelkurs empfohlen, weil ein Hund total nervös und panisch wurde in der großen Gruppe und der andere gegenüber seinem Herrchen extremes Dominanzverhalten an den Tag legte. Bei solchen schwerwiegenden Problemen ist Einzelunterricht bestimmt besser.

Bei den meisten Hunden geht es aber nur darum, auch unter Ablenkung zu gehorchen und da ist ein Gruppenkurs ideal. Ich denke, ein Hund ohne ernstere Verhaltensauffälligkeiten würde sich in einem Einzelkurs eher langweilen.

Hallo!

Ich würde auf jeden Fall Gruppenunterricht wählen und gegebenenfalls Einzelunterricht zusätzlich, wenn der Hund auffällig ist. Aber der Gruppenunterricht ist meiner Meinung nach sehr wichtig, weil Hunde auch den Argenossen um sich haben müssen und das spiel und den Kampf mit den Artgenossen lernen und fortführen müssen. Die Sozialisierung mit anderen Hunden ist sehr wichtig und das würde ich auf jeden Fall in den Vordergrund erst mal stellen.

Alles andere würde ich entscheiden, wenn sie sieht, wie der Hund sich führt und wie er im Character ist.

[...]das spiel und den Kampf mit den Artgenossen lernen und fortführen müssen.

Das ist aber Inhalt einer Welpenspielstunde und nicht eines Kurses. Wenn sich deine Schwester einen Welpen holt, wäre eine solche Spielstunde sicher zu empfehlen, weil man beim Gassigehen doch eher weniger auf gleichaltrige Hunde trifft, die als Spielpartner dienen können. In der Welpenstunde geht es aber noch nicht um Erziehung, da soll der Hund wirklich nur seine sozialen Fähigkeiten mit anderen Hunden trainieren.

Beim Kurs bzw. Einzelunterricht geht es um die Erziehung des Hundes durch seinen Besitzer. Während des Kurses finden auch keine "Spielpausen" statt, da sich die Hunde danach nur schwer wieder konzentrieren könnten. Mit den anderen Hunden gespielt wird nur danach, also ausserhalb des Kurses. Zumindest läuft das in allen Hundeschulen und -vereinen, die ich kenne, so ab.