Trennung von Alkoholiker - Erfahrungen
Vor 3 Monaten habe ich mich von meinem schwer alkoholkrankem Mann getrennt. Alle Versuche, die Sucht loszuwerden sind gescheitert. Auf Versprechen seinerseits nicht mehr zu trinken folgten die heimlichen Trinkexzesse, auf stationären Entzug folge der Rückfall. Jahrelang habe ich ihm zur Seite gestanden und versucht ihm zu helfen, schließlich habe ich ihn geliebt.
Aber ich kann nicht mehr! Ich musste diesen Schlussstrich ziehen, da sich auch bei mir schon viele Krankheiten gezeigt haben, die nur auf diesen Stress zurückzuführen waren. Auch wenn ich weiß, dass es richtig war, tut es doch sehr weh. Hat hier jemand auch schon solche Erfahrungen gemacht?
Ja, ich habe die Erfahrung gemacht und ich muss sagen, dass es mir keine Sekunde Leid getan hat. aber bei mir war es vielleicht noch etwas anderes. Denn mein Exmann hat mich geschlagen und gedemütigt. Als er dann auch Hand an die Kinder legen wollte habe ich mich getrennt.
Ich habe viel zu lange gewartet. Ich hoffte immer, dass alles wieder besser wird und er auch mal durchhält. Ich habe gedroht ihn zu verlassen und da wurde es noch schlimmer. Die Drogenberatungsstelle für Angehörige hat mir geraten endlich einen Schlussstrich zu ziehen und diesem Mann zu zeigen, dass er sein Leben in den Griff bekommen muss.
Es war meines Erachtens das einzig richtige, was du tun konntest, wenn du ihm auch schon so viele Chancen gegeben hast. Er muss jetzt merken, dass es Konsequenzen mit sich zieht, wenn er sein Leben nicht in den Griff bekommt. Du hast alles getan, was du konntest und jetzt musst du an dich denken.
Wer weiß, vielleicht hat er ja in ein paar Jahren seine Sucht im Griff und ihr könnt einen Neuanfang starten. Aber erst muss er ganz alleine schaffen sein Leben zu leben. Mit deiner Hilfe wollte er es nicht, weil er sich immer wieder auf dich verlassen hat und du immer wieder zu ihm gehalten hast. Warum sollte er also was ändern.
Mein Vater hat über mehrere Jahre versucht sich von meiner Mutter zu trennen, die in meinen Augen starke Alkoholikerin ist. Sie trank zwar nie sehr harte Sachen, aber sie schafft mittlerweile zwei Flaschen Sekt und mehrere Gläser Rotwein an einem Abend und wirkt dabei auf Außenstehende (die ihre Fahne nicht riechen können) erstmal einigermaßen nüchtern. Das macht sie täglich und seit Jahren und jeder Versuch sie darauf anzusprechen, scheiterte. Wir Kinder haben es längst aufgegeben nachdem sie immer aggressiv wurde und uns unterstellt hat, wir wären verrückt; aber für uns war es auch einfacher, weil wir einfach gehen konnten. Heute sehe ich meine Mutter schon dreimal im Monat, aber ich habe kein enges Verhältnis zu ihr und es interessiert mich nicht, was sie tut und wie es ihr geht und ich kümmere mich nicht mehr um sie. Ich weiß, es würde sich nie etwas ändern und sie würde sowieso nur wieder ausrasten, würde man ihr Hilfe anbieten. Und ich habe es jahrelang probiert.
Mein Vater hingegen muss mit dieser Frau seit Jahren zusammen leben und in einem Bett schlafen und vor etwa 4 Jahren hat er sie dann verlassen. Das Ergebnis davon war einfach die Krönung. Sie hat nicht einfach noch viel mehr getrunken, sondern hat angefangen richtig durchzudrehen. Sie hat mehrmals versucht meinen Vater ernsthaft umzubringen (natürlich hat sie es nie zuzugeben, aber im Vollrausch hat sie sich dermaßen blöd angestellt, dass sie es gar nicht mehr abstreiten konnte) und ihn bedroht und bedrohen lassen. Mein Vater hatte Todesangst und über mehrere Monate nur noch zurückgezogen gelebt und am Ende hat er sich auch kaum noch nach draußen getraut. Einsichtig war meine Mutter nie. Sie hat den Fehler nie bei sich gesucht und ihr Umfeld nicht mehr wahrgenommen. Sie wollte einfach nur das Leben meines Vaters zerstören und hat alles dafür getan damit das erreicht wird. Letztendlich kam mein Vater wieder zu ihr zurück (vielleicht auch aus Mitleid) und bis heute hat sich natürlich nichts geändert. Sie säuft wie ein Loch und er guckt zu.
Ich denke, wenn man eine Trennung mit einem Alkoholiker durchziehen möchte, dann muss man konsequent sein und einfach gehen. Ich würde mich auf keinerlei Diskussionen mehr einlassen, den Kontakt vollständig abbrechen und mich aus dem Staub machen.
Eigene Erfahrungen habe ich damit zum Glück nicht, aber ich konnte bei einer guten Freundin beobachten, wie so etwas abläuft. Der Mann war, wie in solchen Fällen oft, völlig uneinsichtig und fand es normal, jeden Abend ein Sixpack zu leeren und am Wochenende deutlich mehr zu trinken. Ich bin wahrlich kein Kind von Traurigkeit, aber wenn jemand nachmittags um 14 Uhr schon einen Liter Bier intus hat und reizbar und unruhig wird, wenn er das mal nicht bekommt, schrillen bei mir doch schon die Alarmglocken.
Meine Freundin hat dann zunächst versucht es herunter zu spielen und uns als spießig hingestellt, weil wir es nicht normal fanden regelmäßig schon nachmittags alkoholisiert zu sein. Es wurde aber natürlich immer mehr und irgendwann hat sie dann zugegeben, dass sie sich deswegen schon lange sorgt, es aber nicht wahrhaben wollte und sich auch nicht zu helfen wusste. Daraufhin hat sie dann versucht mit ihm darüber zu sprechen, was in einem riesigen Streit endete, ein ähnliches Gespräch mit seinem besten Kumpel, der ebenfalls in Sorge war, führte auch zu keinem Ergebnis. Als nächstes schalteten sich die Eltern ein, auch ohne Erfolg.
Da haben es die beiden dann noch einmal gemeinsam versucht. Der Partner meiner Freundin unterstellte den beiden dann eine Affaire und meinte der Hinweis auf seinen Alkoholkonsum sei nur ein Vorwand, um ihn aus dem Weg zu räumen. Diese Unterhaltung hätte fast zu einer handfesten Schlägerei geführt, weil er natürlich schon wieder angesäuselt war und auf seinen Freund los ging.
Meine Freundin war da schon sehr verzweifelt. Der beste Kumpel und alle anderen haben ihr geraten ihm ein Ultimatum zu stellen, sie oder der Alkohol. Ihr Freund ist völlig ausgerastet und hat sich letztlich für das Bier entschieden. Er hat seine Freundin für paranoid erklärt und ihr gesagt, sie soll sich verpissen, wenn sie ihm nicht mal seine Feierabendentspannung gönnt. Da hat es ihr dann zum Glück gereicht und sie hat ihre Sachen genommen und hat ihn verlassen.
Wie es aussieht hat dein Freund ja wenigstens schon wahr genommen, dass er ein Problem hat. Er ist zwar nicht in der Lage es zu lösen, aber trotzdem ist er schon mal einen Schritt weiter als der Freund meiner Freundin. Nichtsdestotrotz ist das kein Zustand für dich. Dein Partner muss es alleine schaffen, du hast ihm genug geholfen. Manchmal ist zu viel Stütze auch gar nicht sinnvoll, man muss ganz unten sein um wieder hoch zu kommen. Aber unabhängig davon solltest du auch an dich und deine Gesundheit denken. Nicht nur im körperlichen Sinne, sondern auch im emotionalen. Und was das angeht, hast du auf jeden Fall den richtigen Schritt gemacht. Es gehört sicherlich viel Mut dazu so eine Trennung durch zu ziehen, das bewundere ich, dass du das geschafft hast. Aber nun musst du auch durch halten, dafür drücke ich dir die Daumen.
Ich hatte in meiner Vergangenheit zwei "Beziehungen" zu menschen mit einem starken Alkoholabusus. Die Beziehung deshalb in Gänsefüßchen geschrieben, das diese beide Male nicht lange hielt.
Bei der ersten Beziehung wusste ich vorab,dass dort mal Suchtprobleme bestanden haben. Ich war damals noch naiv genug um zu glauben, dass das eine Bier kein Problem sei. Darauf folgten dann im Laufe sehr kurzer Zeit Bier, Korn und anderes Gesöff. Da ich irgendwie nicht von Heute auf Morgen gehen konnte, fing ich an mitzutrinken. Mein Alkoholverhalten steigerte sich ebenso schnell wie es gekommen war und ich trank dann wöchentlich mehr als über einen Schwips hinaus.
Da ich aus einer Alkoholfamilie komme, habe ich die Bedrohung kommen sehen und zog von einem Tag zum anderen die Notbremse und bin für drei Monate zu einer guten Freundin an die holländische Grenze gefahren. Das hat mir soviel Stärke wieder gegeben, dass ich alle Kontakte brach, die während dieser Zeit entstanden sind.
Bei der zweiten Beziehung war es ähnlich. Meine damalige Freundin ist Teilhaberin eines Alt Berliner Wirtshauses wo sie auch aktiv mitarbeitet.Als wir uns kennen lernten trank sie in den ersten Tagen nur ein Bier. Erst kurze Zeit später bemerkte ich, wie schnell sie teilweise das Bier runter schluckte und zunehmend "beschwippst" war. Als ich sie dann darauf ansprach, ob sie ein Alkoholkroblem hatte, nickte sie.
Sie war zudem Zeitpunkt aber die erste Frau, zu der ich eine absolute Liebe und Leidenschaft empfand und bat aber trotzdem um etwas Bedenkzeit. Ich war nicht mehr in der Lage mich aus dieser Bindung zu lösen, die Liebe war zu tief. Emotional war es für allerdings sehr schwer zu ertragen. Versprechungen und Kompromisse liefen ins Leere und so trank ich mit, um es "ertragen" zu können und erhoffte mir Erleichterung. Natürlich ging das alles nicht und so zerbrach diese Beziehung nach wenigen Monaten.
Heute mache ich einen riesen Umweg wenn mir Menschen begegnen, die sich zu sehr mit dem Alkohol beschäftigen. Auch als Schutz für mich da ich gemerkt habe, dass mein Alkoholverhalten eine ungesunde Wendung nehmen kann.
Auch wenn die Alkoholsucht eine Krankheit ist und diese Menschen trotz allem genauso ein Recht auf Liebe,Zuspruch und Zusammenhalt haben, würde ich von einer Beziehung mit einem Süchtigen, als Nichtsüchtiger, abraten. Die Problematiken sind einfach zu gravierend.
Was einem Alkoholiker wirklich hilft ist eben eine Trennung. Er muss nämlich von seinen alten Leben getrennt werden und so müssen sich auch die Angehörigen von ihm trennen. Das ist natürlich erst einmal sehr schwer aber es steckt viel Sinn dahinter. Das neue oder andere Leben muss ohne Sachen aus dem alten Leben aufgebaut werden, denn ansonsten baut man schon im Vorfeld die eventuellen Rückfälle ein. Das klingt zwar alles relativ hart, allerdings ist die Abstinenz kein Sonntagsspaziergang. Auch das muss den Angehörigen klar sein oder besser total klar werden.
Mein Vater ist ein Alkoholiker und teilweise auch sehr brutal. Er war mit meiner Mutter seit der Kindheit zusammen und sie waren auch zwei Mal verheiratet. Beide Male war der Alkohol der Trennungsgrund und die Schlägereien, die daraus resultierten. Wir haben keine guten Erfahrungen mit der Trennung von unserem Vater gemacht, denn danach wurde er zum Psycho und hat uns aufgelauert! Wir mussten eine einstweilige Verfügung gegen ihn erwirken und er lässt uns bis heute nicht in Ruhe. Mittlerweile nimmt er auch wieder Drogen!
Ich denke bei einem Alkoholiker muss der Groschen selber fallen, dass man ein Problem hat, denn sonst wird es gar nichts bringen. Wenn sich die Umgebung von dem Alkoholiker entfernt, könnte dies sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung sein, doch oftmals ist es auch genau umgekehrt und der Alkoholkranke kämpft nicht mehr und betrinkt sich erst recht!
Glasreinigerin hat geschrieben:Ich denke bei einem Alkoholiker muss der Groschen selber fallen, dass man ein Problem hat, denn sonst wird es gar nichts bringen. Wenn sich die Umgebung von dem Alkoholiker entfernt, könnte dies sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung sein, doch oftmals ist es auch genau umgekehrt und der Alkoholkranke kämpft nicht mehr und betrinkt sich erst recht!
einen Alkoholiker kannst du nicht heilen, denn er bleibt immer ein Alkoholiker. Aber die Angehörigen kann und muss ich aus ihrer sogenannten Co-Abhängigkeit befreien, denn ansonsten kann ich schnell die sogenannten Bilder Trinker bekommen. Dieser Personenkreis macht gesehene Tatsachen kurzerhand nach, wenn eben der Zeitfaktor schon zu lang ist. Der Groschen fällt bei einem Alkoholiker nicht, denn er ist nicht mehr Herr seiner Sinne und wird es auch fast nie mehr. Ein Alkoholiker der beispielsweise über Jahre trocken ist, ist eben auch ein Wunder. Ich bin Suchtberater und kann es nur so aus der Erfahrung bestätigen.
Meine Verwandte war mal mit einem Mann zusammen, welcher im Nachhinein Alkoholiker wurde. Es ging sogar soweit, dass er fremde Weiber oder Prostituierte mit nach hause brachte und dies als normal empfand. Nach dem meine Tante sich von ihm getrennt hatte, ging der Ärger richtig los. Er protestierte Nachts vor der Haustür, machte Krawall und Sachbeschädigung. Dies ging alles vor Gericht. Von solchen Leuten sollte man eher die Finger weg lassen.
Ich habe in der Familie einige Suchtkranke gehabt. Mittlerweile haben sie es alle im Griff, aber es sind auch Beziehungen daran gescheitert. An deiner Stelle würde ich zu einer Suchtberatung gehen. Dort bekommen nicht nur Süchtige Hilfe, sondern auch Angehörige und Partner von Suchtkranken. Du musst lernen damit umzugehen und das Bedarf sicherlich auch einer Therapie. Du solltest dir aber sicher sein, dass du niemanden aufgegeben hast, sondern er ganz alleine dafür zuständig ist und sicherlich findet er auch irgendwann wieder den Weg aus der Sucht. Das muss aber von ihm kommen.
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