Kinderwunsch in gleichgeschlechtlicher Beziehung

vom 08.05.2009, 14:53 Uhr

Hallo ihr Lieben,

eine Bekannte von mir lebt seit einigen Jahren in einer recht harmonischen gleichgeschlechtlichen Beziehung. Mit den Jahren kam der Wunsch nach einem Kind auf, auf beiden Seiten.

Mich würde eure Meinung dazu interessieren. "Mittel und Wege" diesen Wunsch zu erfüllen gibt es verschiedene, aber wie sieht es moralisch aus? Kann man einem Kind "zumuten" (ist nicht negativ gemeint) mit zwei Müttern aufzuwachsen? Wie reagiert man wenn Fragen nach dem Vater aufkommen? Wird das Kind Probleme bekommen aufgrund der ungewöhnlichen Familienverhältnisse, wird es Gesprächsthema in Kita, Schule?

Wie sieht es rechtlich aus? Wenn die Beiden ein Kind im Rahmen einer "eingetragenen Lebenspartnerschaft" bekommen würden (auf welchem Weg auch immer), hätte die Partnerin irgendwelche "Rechte/Pflichten" dem Kind gegenüber, dürfte sie es versorgen, wenn die leibliche Mutter bei einem Unfall umkommen würde, das Kind auf der Intensiv-Station liegen würde? Dürfte die Partnerin die leibliche Mutter in Schulangelegenheiten usw. gleichberechtigt vertreten?

Oder bleibt es immer das Kind der leiblichen Mutter und die Partnerin eben nur Partnerin von dieser ohne direkte Verbindung zu dem Kind? Wie würdet ihr reagieren in so einem Fall? Was denkt ihr darüber?

» Margarine » Beiträge: 81 » Talkpoints: 0,44 »



moin Margarine,

ich stehe dem Thema sehr liberal gegenüber, habe sogar kürzlich mit einem befreundeten homosexuellem Paar noch Witze darüber gemacht. Die beiden stehen auf dem selben Standpunkt wie ich, solange man dem Kind nicht vorgaukelt das es keinen Erzeuger gibt, sondern eben nur die zwei Mamis, steht einer 'gesunden' Familienbildung nichts im Wege.

Denn genau die Tuscheleien in der Kita und später in der Schule sind es, die dem Kind eine gesunde Entwicklung verwehren. Es macht einen starken unterschied ob ein Kind seinen 'Papa' einfach nur nicht kennt, oder es es sagt "einen Papa habe ich gar nicht".

Es mag sich in zuerst verleumderisch anhören, doch für ein Kind in der heutigen Gesellschaft ist es einfach besser so aufzuwachsen. Egal wie liberal sich die Gesellschaft auch gibt, hinter vorgehaltener Hand wird dann doch wieder über das 'unnormale' Kind getuschelt.

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» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Hallo!

Ich kann es gut nachvollziehen, wenn auch bei einem gleichgeschlechtlichen Paar der Wunsch nach einem Kind vorhanden ist. Warum sollten nicht auch Homosexuelle Kinder aufziehen dürfen?

Gäbe es da nicht Menschen, die damit nicht klarkämen. Unglücklicherweise hat das Kind meist darunter zu leiden. Das Kind würde wahrscheinlich oftmals in der Schule Probleme bekommen und auch ein Elter würde einfach fehlen. Ich denke, dass sich kein Kind wünscht mit zwei Mamas bzw. zwei Papas zu leben.

Aber da muss sich natürlich jedes Paar selbst drum Gedanken machen und man wird sich sowas mit Sicherheit gründlich überlegen, bevor man eine solche Entscheidung trifft.

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» Marian18 » Beiträge: 34 » Talkpoints: 0,14 »



Hallo!

Kann man einem Kind "zumuten" (ist nicht negativ gemeint) mit zwei Müttern aufzuwachsen? Wie reagiert man wenn Fragen nach dem Vater aufkommen?

Ich denke, dass es wichtig ist von anfang an dem Kind die Wahrheit zu sagen. Wenn es eine Samenspende war, dann sollte man auch das dem Kind sagen und wenn es ein Vater ist, der im Bekanntenkreis zu finden ist, sollte das Kind auch mit diesem Kontakt haben, wenn es das will. ausserdem sollte eine männliche Bezugsperson da sein, zu dem das Kind jederzeit Kontakt hat.

Wird das Kind Probleme bekommen aufgrund der ungewöhnlichen Familienverhältnisse, wird es Gesprächsthema in Kita, Schule?

Kinder können sehr gemin sein und ich denke, dass es auch Probleme geben kann. Denn es ist ja auch in der heutigen Zeit nicht üblich 2 Mütter und keinen sichtbaren Vater zu haben. Wobei es auch deswegen wichtig ist, dass das Kind seinen Vater kennenlernen sollte, damit es auch da mitreden kann.

Wie sieht es rechtlich aus? Wenn die Beiden ein Kind im Rahmen einer "eingetragenen Lebenspartnerschaft" bekommen würden (auf welchem Weg auch immer), hätte die Partnerin irgendwelche "Rechte/Pflichten" dem Kind gegenüber, dürfte sie es versorgen, wenn die leibliche Mutter bei einem Unfall umkommen würde, das Kind auf der Intensiv-Station liegen würde? Dürfte die Partnerin die leibliche Mutter in Schulangelegenheiten usw. gleichberechtigt vertreten?

Bei einer eingetragenen Partnerschaft ist es nicht so wie in einer Ehe. Die Nichtmutter muss das Kind dann adoptieren, was aber nur möglich ist, wenn die Partnerschaft auch eingetragen ist. Ist das Kind dann von der Nichtmutter adoptiert, hat diese die gleichen Rechte und Pflichten wie die leibliche Mutter. Das muss aber alles durch das Jugendamt geprüft werden und gerichtlich festgesetzt sein.

Ich kann verstehen, wenn gleichgeschlechtliche Partner auch einen Kinderwunsch haben. Aber sie sollten sich immer im Klaren sein, dass es auch in der heutigen zeit für viele noch nicht als "normal" ist und das Schwiergikeiten auftreten können, die das Kind sehr belasten.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Nichts für ungut, aber bei Fragen nach der Zumutbarkeit eines Lebens mit zwei Müttern oder der Forderung nach einer männlichen Bezugsperson frage ich mich immer, wie sich alleinerziehende Mütter wohl fühlen, wenn sie so etwas lesen oder hören. Denn der Fall kommt ja wohl wesentlich häufiger vor als ein Kind mit zwei Müttern, aber auch im Fall des Kindes einer alleinerziehenden Mutter hat das Kind unter Umständen keinen "sichtbaren" Vater und keine männliche Bezugsperson.

Natürlich sieht der Idealfall so aus, dass die Mutter dem Kind jederzeit Kontakt zum Vater erlaubt und der Vater auch Kontakt zum Kind haben will, aber das ist eben auch für viele Kinder, die aus heterosexuellen Beziehungen stammen nicht möglich. Ich denke ein Kind, dessen Mütter sich schon vor der Zeugung Gedanken machen wie es später mit dem Kontakt zu Vater aussehen soll sind wesentlich besser dran als Kinder von Eltern, die sich total zerstritten haben.

Und ich finde es auch irgendwie immer etwas merkwürdig wenn in diesem Zusammenhang dann sowas wie "das muss man sich gut überlegen" geäußert wird. Denn ich finde, man sollte sich generell gut überlegen ob, wann und mit wem man ein Kind in die Welt setzt, weil das einfach eine große Verantwortung mit sich bringt. Aber Hetero Paare bekommen solche Sprüche irgendwie nie zu hören, obwohl es prozentual gesehen mit Sicherheit mehr absolut unfähige heterosexuelle Eltern als homosexuelle Eltern gibt.

Für Kinder ist ihre Lebenssituation natürlich erst mal normal, weil sie ja nichts anderes kennen und wenn die Eltern mit dem Thema offen umgehen und die Kinder auch zu Offenheit erziehen werden die Kinder vielleicht ein, zwei Tage Gesprächsthema sein in Kindergarten oder Schule aber das wars dann auch. Es gibt doch im Alltag von Kindern wesentlich spannendere Themen als die Eltern.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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