Hilfe - meine Kinder haben Probleme beim lesen lernen
ich bin eine allein stehende berufstätige Mutter. Dadurch habe ich sehr wenig Zeit für meine Kinder. Normalerweise haben Sie keine Probleme in der Schule. Im Sportunterricht und auch beim Mathematikunterricht gehören sie zu den besten in ihrer Klasse.
Leider haben Sie Probleme beim Lesen. Eigentlich müsste ich mit ihnen zusammen üben. Aber dafür fehlt mir die Zeit. Was kann ich tun, um ihnen zu helfen?
Hallo, es ist sehr schön, dass deine Kinder gut in der Schule sind Jedes Kind bzw. jeder Mensch hat eine "Schwachstelle", also mach dir keine Sorgen, dass deine Kinder Schwierigkeiten beim Lesen haben. Wie ich gelesen haben, möchtest du deine Kinder fördern, was ich sehr lobenswert finde. Leider scheinst du nicht die Zeit zu haben, um mit ihnen gemeinsam zu lesen, oder mit ihnen das Alphabet durch zusprechen/zulernen. Wenn du sie beim Lesen fördern möchtest, achte darauf, dass die Texte, die deine Kinder lesen sollen ihrer Entwicklung entsprechend sind.
Es gibt in vielen Buchfachgeschäften die passenden Bücher. Zum Beispiel gibt es bei dem Verlag "Arena" sehr schöne und pädagogisch wertvolle Bücher. Bei diesem Verlag ordnen sich die Bücher in verschiedene Lesestufen ein.
Es gibt fünf verschiedene Lesestufen. Die 1. Lesestufe ist sogar schon für die Vorschule im Kindergarten geeignet und für die 1. Klasse, man sagt, dass es die Kinder im 5/6 Lebensjahr anspricht. Die 2. Lesestufe ist ab 6 Jahre und streckt sich vin Klasse 1 bis Klasse 2. Die 3. Lesestufe ist ab 7 Jahren und streckt sich über die 2. Klasse. Die 4. Lesestufe ist dann antürlich ab 8 Jahren und für die 2. und 3. Klasse geeignet. Die 5. Lesestufe ist für die 3. und 4. Klasse geeignet.
Bei den verschiednen Lesestufen, handelt es sich natürlich um unterschiedliche Arten von Büchern. Bei der 1. Lesestufe handelt es sich um ein sogennantes "Lesebilderbuch". Darins idn sowohl text, als auch Bilder enthalten, welche den Text ausfüllen. Bei der 2. Lesestufe handelt es sich hierbei dann um kleine Geschihcte für "Erstleser". Bei der 3. Lesestufe handel es sich etwas "komplexerer" Geschichten. So steigert es sich hin bis zur 5. Lesestufe. Da ich davon ausgehe, dass deine Kinder noch in der 1. oder 2. Klasse sind, empfiehlt sich das 1. bzw 2. Lesealter.
Ich glaube, was deinen Kindern fehlt, ist eine Motivation, denn viele Kinder können lesen und zeigen es nicht, weil ihnen die Motivation fehlt. Vom Verlag "Arena" sind die Bücher recht preiswert. Ich könnte dir zum Beispiel als Motivation empfehlen, mit deinen Kindern gemeinsam in ein Buchfachgeschäft zugehen und jedes deiner Kinder soll sich ein Buch für ihre Lesestufe aussuchen, was sie in ihrem Interessengebiet fördert. Meine kleine Schwester hat zum Beispiel ein Buch über "Prinzessinnen und Feen". Denn so werden sie neugierig auf das, was drin steht. Du kannst sie auch damit motivieren, dass sie dir die Seite oder den Abschnitt, den sie gelernt haben vorlesen dürfen und dass wenn sie zum Beispiel eine Geschichte oder einen Abschnitt gelesen haben, eine Belohnung bekommen. Welche, kannst du entscheiden.
Es kann sich hierbei auch zum Beispiel um persönliche Belohnungen handeln, wie zum Beispiel ein Spiel gemeinsam spielen. Oder sie dürfen dann bei dir im bett übernachten.So gibst du ihnen verschiedene Motivationen, das Buch zu lesen und ihr habt, obwohl du kaum Zeit für das gemeinsame Lesen aufbringen kannst, einen gemeinsamen Erfolg erzielt. Wichtig ist, dass du die Belohnungen einhälst und sie in Absprache mit deinen Kindern triffst.
Wo sind deine Kinder denn während du arbeiten bist? Falls sie in einem Hort sind, könntest du ja die Erzieherin dort bitten ein wenig mit deinen Kindern zu üben. Auch eine Oma oder Tante könnte mit deinen Kinder üben. Wenn deine Kinder alleine sind, kannst du dir ja zumindest an den Wochenenden Zeit nehmen mit ihnen zu üben.
Ansonsten wäre es doch vielleicht eine nette Idee, wenn du dich abends vor dem Schlafengehen mit deinen Kindern hinsetzt und ihr abwechselnd eine Seite lest. Jedes Kind liest eine Seite und dann eben du! So wird aus dem Vorlesen langsam ein selbst lesen!
Wie alt sind deine Kinder denn? Ich hatte als Leseanfanger Bücher, bei denen die Wörter teilweise durch eine Zeichnung ersetzt wurden. Ich fand es immer spannend diese Bücher zu lesen und hatte wirklich Spaß daran. Ein Beispiel: Klick.
Vielleicht hat aber auch die Lehrerin deiner Kinder Ideen und Tipps wie du ihnen das Lesen lernen erleichtern könntest.
Ich glaube, dass es besonders wichtig ist, dass deine Kinder das lesen sofort am Anfang richtig lernen, da sie sonst in ihrer späteren Schullaufbahn große Probleme haben werden. Denn dort wird dies natürlich als Grundvoraussetzung gehandhabt und nicht noch einmal wiederholt. Wenn du den Eindruck hast, dass deine Kinder beim lesen Probleme haben, du ihnen aber selbst nicht helfen kannst, da du arbeiten musst, dann musst du einfach eine andere Person finden, die dies mit ihnen übt.
Bei uns gab es zum Beispiel auch in der Grundschule eine Art "Bibliothek", in der konnten wir auch ein Paar Stunden lang nach der eigentlichen Unterrichtszeit in Büchern schmökern, und immer war ein Lehrer/eine Lehrerin anwesend, die uns geholfen hat, wenn wir mal ein Wort nicht kannten. Wenn so etwas in der Schule deiner Kinder nicht angeboten wird, dann könntest du vielleicht Verwandte oder Bekannte fragen, ob diese Lust und Zeit dazu hätten, wenn dem nicht so ist, es gibt auch Nachhilfelehrer, für Kinder in diesem alter.
Wenn du so viel arbeitest, dann wirst du deine Kinder doch mit Sicherheit auch nicht alleine zu Hause lassen? Wo sind diese dann? Ich denke ja mal, dass deine Kinder sich auch dann in einer Betreuung befinden. Wenn deine Kinder sich tagsüber dort aufhalten, dann könnten sie dort doch genauso gut das lesen lernen.
Mir hat es früher sehr geholfen, selbst einfach "drauf los" zu lesen. Du könntest dich zum Beispiel am Abend eine halbe Stunde zu deinen Kindern ans Bett setzen und dir etwas vorlesen lassen (Umgekehrte Welt eben, Eltern lassen sich von den Kindern etwas vorlesen, statt umgekehrt). Das wirklich flüssige lesen kommt dann einfach mit der Zeit, ich glaube nicht, dass es irgendein Kind gegeben hat, dass sofort auf Anhieb flüssig lesen konnte - Dafür braucht man einfach Routine und Übung.
Wie damomo schon schreibt, ist es wichtig, möglichst bald etwas zu tun. Lesen ist in der Schule eine so genannte Schlüsselkompetenz. Auch wenn dein Kind jetzt noch gut in Mathematik ist, kann auch in Mathematik einen mangelnde Lesefähigkeit zum Problem werden. Je höher die Klassenstufe, desto mehr Aufgaben sind auf Texten basiert, die Kinder müssen Fachtexte verstehen und Textaufgaben bearbeiten. So kann auch außerhalb vom Fach Deutsch dadurch ein Problem entstehen. Außerdem ist es wichtig, dass das Kind schnell lesen lernt, da Leseanfängerbücher ältere Kinder langweilig finden. Je länger man wartet, desto schwieriger wird es, das Ruder da herum zu reißen.
Wenn man wenig Zeit mit seinen Kindern hat, muss man versuchen die Prioritäten beim Zeitmanagement irgendwie anders zu setzen. Vielleicht kann man bei Fernsehen oder bei anderen Aktivitäten jeden Tag eine Viertelstunde abzwacken. Es hilft sowieso besser, wenn man jeden Tag kurz Lesen übt, als wenn man Kinder seltener mit langen Lektionen belastet. Ein paar Minuten häufig Lesen hilft mehr, weil die Kinder dann konzentrierter sind. Statt einfach so auf den Spielplatz zu gehen, kann man mit dem Kind auch mal eine Bibliothek mit Kinderbuchabteilung besuchen. Auch die bereit erwähnte Gutenachtgeschichte ist eine gute Alternative.
Wenn Du wirklich keine Zeit hast, solltest Du versuchen diese Aufgabe zu delegieren. In einigen Nachhilfeinstituten kann man auch kurzzeitige Verträge abschließen und das Kind zur Leseförderung anmelden. Allerdings ist das für eine alleinerziehende Mutter schon eventuell eine schwere finanzielle Belastung. Ansonsten können Dir ja auch andere Bezugspersonen deines Kindes helfen, Omas, Opas, Tanten, Onkel, Cousins und Cousinen können da auch mit machen. Hoffentlich hat das Kind noch ein entspanntes Verhältnis zu seinem Vater. Auch diesen kannst Du dazu verpflichten, mit seinem Kind während der Umgänge lesen zu üben, denn das dient ja ganz offensichtlich dem Kindeswohl. Dann gibt es in manchen Regionen auch Lesepatenschaften, da könntest Du dich auch mal informieren.
Dann wäre es noch wichtig, mit den Kindern sowohl einen Hörtest als auch einen Sehtest zu machen. Wer nicht gut hört, hat in der Regel auch Probleme mit dem Lesen, weil es dann schwer fällt, die einzelnen Laute zu unterscheiden. Wenn ein Kind unscharf sieht oder einen unentdeckten Schielfehler hat, kann es auch schwer sein, die Schrift zu entziffern und eine gute Brille bringt große Erleichterung. Während einen Hörtest auch der Kinderarzt machen kann sollte man wegen einem Sehtest zu einem Augenarzt gehen, der auf Kinderaugen spezialisiert ist.
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