Billig ernähren = schlecht ernähren?

vom 20.03.2009, 10:52 Uhr

Hallo,

worum es mir geht in diesem Thread, erkennt ihr in der Überschrift: bedeutet billig ernähren auch immer gleich schlecht ernähren? Ich bin mir da nicht so ganz sicher und ich achte beim Lebensmitteleinkauf auch nicht auf den Cent, wir sind zwar definitiv nicht reich und auch nicht "wohlhabend", aber knapp ist das Geld bei uns jetzt auch nicht unbedingt.

Wie steht ihr zu diesem Thema? Könnt ihr billig gesund einkaufen oder klappt das nur gut, wenn mehr Geld zur Verfügung steht? Und ist billiges Essen wirklich immer gleich ungesund? Freu mich auf eure Meinung!

» iFranzLi » Beiträge: 10 » Talkpoints: 0,16 »



Keineswegs ist billig=schlecht. Zwar geht es immer noch billiger als die Öko-Markenlinien der Discounter - nämlich die Nicht-Ökolinien, logisch - aber wer qualitativ gute bis sehr gute Bio-Lebensmittel kaufen möchte kann und darf ruhig in Aldi (Aldi Nord: PrimaBio / Aldi Süd: Bio Smiley), Lidl (Bioness) und Plus (biobio) zugreifen bei den Ökomarken. Preislich tut sich da nicht viel. Etwas teuerer sind die Ökomarken bei den Supermärkten wie naturkind (Tengelmann), Grünes Land (Metro-Gruppe), Füllhorn (Rewe) und Bio-Wertkost (Edeka), dennoch kommen sie nicht an die Preise der Reformhäuser heran. Manchmal gibt es in reinen Ökosupermärkten auch Sonderangebote.

Das einzige worauf zu achten ist, sind vereinzelte Rückstände, die bei Tests gefunden wurden. Dazu lohnt ab und zu ein Blick bei Öko-Test vorbei. Dort werden auch in Biomöhren bei Stichproben Pestizidbelastungen gefunden.

Bei Bio-Fleisch sieht es schon anders aus. Das ist teuerer. Jedenfalls im Bioladen oder bei der örtlichen Metzgerei. Dafür in jedem Fall qualitativ hochwertiger und meistens leckerer. Da es ohnehin gesünder ist den Fleischkonsum zu reduzieren, darf man dies gerne nicht nur dem Geldbeutel sondern auch dem Wohlbefinden zu Liebe überdenken.

Die Frage ist ja, wieviel ich mir und meinem Körper wert bin, wenn ich mein Auto nur mit bestem Öl und jährlicher Inspektion bestens behandle und mir selber gedankenlos ein - zugegeben billiges - Fertiggericht nach dem anderen - als körperliches Betriebsmittel zuführe und so langfristig möglicherweise im Alter viel Geld für Kuren etc. ausgeben muss.

Bei Fertiggerichten - fragt man wieder Ökotest - gibt es eine einfache Faustformel: Gefriergerichte sind meist gesünder als in Dosen - ja, sicher auch ein klein wenig teurer - und wenn auf der Packung in der Zutatenliste mehr "E"s und unaussprechliche Zusatzstoffe auftauchen als Essbares, was man sofort als solches erkennt, sind Zweifel am "Gesundheitsfaktor" angebracht.

Insgesamt kann man sagen, wer ein bischen aufmerksam durch die Discounter und Supermärkte streift - den Blick auf Inhaltsstoffe und Preis, dem gelingt es auch mit wenig Geld gesunde und leckere Gerichte zusammenzustellen.

» MarciaBaila » Beiträge: 325 » Talkpoints: 0,58 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Sicher kann man sich auch mit wenig Geld relativ gesund ernähren, wenn es auch mit mehr Geld natürlich leichter geht. Wer sich gesund ernähren will darf nicht nur versuchen möglichst viel mit dem Siegel "Öko" zu kaufen (auch wenn man seinem Körper so jede Menge Pestizide erspart), sondern muss vor Allem auf die Nährwerttabelle gucken und versuchen möglichst nah an die Richtwerte der drei Hauptnährstoffe zu kommen.

Gifte, beispielsweise Alkohol, aber auch Lebensmittelzusatzstoffe, sollte man natürlich auch eher nicht zu sich nehmen wenn man sich gesund ernähren möchte, hier kann ich den Tipp von MarciaBaila auf die Zutatenliste zu gucken und Produkte mit vielen "E" 's oder Acrylamid nicht zu kaufen. Allerdings solltest du dann ganz auf das Fritieren pflanzlicher Nahrung verzichten, denn das Asparagin reagiert dabei zu Acrylamid.

Auf die Zufuhr von Mineralstoffen und Vitaminen muss man nicht groß achten, auch wenn es für Frauen sinnvoll wäre eisenreiche Kost zu wählen.

» TuDios » Beiträge: 1475 » Talkpoints: 4,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke auch, dass nur weil etwas billig, oder besser gesagt günstig ist, es nicht unbedingt schlecht ist. Es gibt viele günstige Produkte, die gleichwertig oder vielleicht sogar noch gesünder und besser, als die teuren Produkte sind.

Trotzdem denke ich auch, dass wenn das Geld knapp ist, es schwierig werden könnte, sich wirklich ausgewogen und gesund zu ernähren. Schließlich gehört zu einer richtigen Ernährung auch die Vielfalt. Muss man auf jeden Cent achten, ist die Auswahl der Produkte, die in Frage kommen aber nunmal sehr viel geringer. Käse und Wurst, sowie Fleisch kosten eine Menge Geld. Ich denke, dass sich diesen Luxus nicht jede Familie regelmäßig leisten kann.

» butterblume87 » Beiträge: 41 » Talkpoints: 0,16 »



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