Paartherapie oder Trennung?
Nein, dieses mal geht es nicht um mich, sondern um jemanden, der mir eigentlich sehr viel bedeutet und ich möchte ihr auch unbedingt helfen, habe aber selbst keine Idee, was ich machen könnte. Eine liebe Freundin von mir ist völlig am Ende mit ihrer Beziehung und sie weiß weder ein noch aus. Sie unterhält sich oft mit mir über ihre Probleme, aber ich weiß einfach nicht, wie ich ihr "beistehen" kann.
Meine Freundin ist 33 Jahre alt, verheiratet und ist Mutter von Drillingen (fast 5 Jahre alt). Die Drillinge entstanden im Rahmen einer Hormontherapie auf Wunsch BEIDER Partner, sie haben darüber lange und ausführlich gesprochen und haben sich auch letzten Endes zu einer Hormontherapie entschieden. Von Anfang an hat sich meist nur meine Freundin um die Kinder gekümmert, da ihr Mann sehr viel unterwegs ist (beruflich) ist und nur in Frühschicht arbeitet, nach 10 Stunden total erledigt ist und dann einfach wenn er nach Hause kommt nur noch die Beine hochlegen möchte und nichts mehr tun möchte.
Lange Zeit ging dies mit Hilfe der Schwiegereltern, Eltern und einer Familienpflegerin "gut". Und jetzt ist Schluss mit lustig. Ihr Mann benimmt sich seit langer Zeit, als wäre er ihr 4. Kind, nörgelt nur rum, ist ständig krank (und dann auch zuhause!). Meine Freundin war jetzt auf Anraten ihres Psychiaters zur Mutter-Kind-Kur, während er sich zuhause auf der Couch ausgeruht hat und sie nicht mal zu ihrem Geburtstag besucht hat, er hat sie mittlerweile total vernachlässigt und kümmert sich gar nicht mehr um seine Frau. Die Mutter-Kind-Kur war laut ihren Aussagen "eine kurze Auszeit", sie kommt allerdings ohne Psychopharmaka (und davon nicht zu knapp) gar nicht mehr durch den Tag, sie ist mittlerweile richtig depressiv.
Ich besuche sie auch öfters, während dann die Kinder im Kindergarten sind. Während dieser Zeit hält sie das Haus in Schuss, geht einkaufen, wäscht die ganze Zeit nur die Wäsche, bügelt, etc..
Ihr Mann kam dann einmal direkt vom Arzt nach Hause, als ich noch bei ihr war und schrie er sie gleich an: "Warum hast Du die Spülmaschine nicht ausgeräumt? Hast wieder nichts gemacht den ganzen Vormittag?" Die Kinder waren derweil in ihrem Spielzimmer, schlugen sich fast die Köpfe ein (und ich meine keine normalen Streitigkeiten unter Geschwistern!) und schrien wie am Spieß (auch als ich versuchte, zu schlichten - ich wurde getreten, beschimpft, bespuckt). Als die beiden Eltern ausgestritten hatten, verzog er sich sofort einen Stock höher ins Schlafzimmer "weil es ihm ja so schlecht ginge", während ich da saß mit einer verzweifelten, weinenden Freundin und drei schreienden Kindern.
Ich hab ihr gesagt, dass sie da raus muss. Und es kam folgendes: "Ich kann doch nicht weg, wie soll ich das finanziell mit drei Kindern machen, mir gibt doch keiner eine Wohnung, vom Staat will ich nichts..." etc. Sie wiegt inzwischen 130 kg, hat einen Bluthochdruck, viel zu hohe Blutfettwerte. Und als sie sich letztens bei WW anmeldete, meinte ihr (extrem übergewichtiger) Ehemann: "35 Euro pro Monat? Ja spinn ich? Dafür gibst Du MEIN Geld nicht aus!". Sie muss sich sogar rechtfertigen, wenn sie sich Shampoo kauft. Da denke ich mir auch immer, dass es bei diesem Mann wirklich hakt und dass er wirklich ein Problem hat.
Laut ihren eigenen Aussagen kommt sie sich vor wie eine Sklavin. Ihre Eltern machen nur noch im Notfall was, da sie der Meinung sind, dass sie da raus muss. Ihre Schwiegereltern reden mit ihr kein Wort mehr, weil "sie sich nicht richtig um ihren Mann kümmert". Und der Rest ist sprachlos - wie ich. Ich habe mir schon öfters Gedanken darüber gemacht, wie man ihr helfen kann, weil sie mir einfach leid tut. Aber mir sind doch die Hände gebunden, ich denke, dass hier wirklich nur noch eine Trennung hilft, sie blockt aber immer ab und wirkt eher ängstlich.
Denkt ihr, da würde eine Paartherapie noch helfen, oder seht ihr das wie ich, dass sie sich eher trennen sollte? Sie meinte sogar einmal zu mir, dass sie nicht einmal mehr wüsste, ob sie ihn überhaupt noch liebt, zurzeit weiß sie einfach GAR nichts.
Ich habe das Gefühl, dass der Mann Deiner Freundin den Respekt vor ihr verloren hat. Anders kann ich mir seine Reaktionen nicht erklären.
Mein Freund und ich haben auch drei Kinder, das vierte kommt bald, und ich weiß, wie viel Arbeit der Haushalt macht - alleine die Wäscheberge sind riesig. Zum Glück ist mein Freund zur Zeit wegen Arbeitsmangel von der Arbeit freigestellt und kann die nächsten Wochen zu Hause bleiben. Aber auch als er täglich gearbeitet hat hat er abends noch ein paar Kleinigkeiten erledigt.
Natürlich bleibt ein Großteil der Hausarbeit immer an demjenigen hängen, der mehr zu Hause ist, aber ein bisschen Hilfe am Abend oder am Wochenende ist für mich auch ein Zeichen dafür, dass mein Partner mich respektiert und anerkennt was ich den ganzen Tag über leiste. Wenn diese Anerkennung fehlt macht es auch keinen Spaß zum Beispiel den Tisch hübsch zu decken, dann wird halt nur das nötigste gemacht.
Ich weiß nicht, ob eine Paartherapie Sinn macht, wenn das gegenseitige Gefühl schon so auf der Strecke geblieben ist. Andererseits: Wenn der Mann Deiner Freundin mitmachen würde ist es zumindest einen Versuch wert. Sollte es nicht klappen, kann sie sich immer noch trennen. Den Kindern zu Lieben sollte sie es aber probieren. Ist zumindest meine Meinung.
Ja das habe ich auch schon überlegt gehabt. Ich meine, ich kenne es ja selbst. Ich habe mit meinem Partner zwar keine Kinder, aber dadurch dass er arbeitet und ich zur Uni gehe und dementsprechend auch mehr Freizeit habe, erledige ich eben viel im Haushalt. Ich muss aber dazu sagen, dass mein Freund auch sehr viel macht und dann sich meistens um die Küche, Essen oder ähnliches kümmert, wenn ich mal wirklich keine Muse habe.
Aber bei meiner Freundin ist es wirklich so wie du sagst, der Respekt ist einfach verloren gegangen und ich finde das schon erschreckend. Vor allem weil ich mich so hilflos fühle. Ich sehe ja richtig wie sie an der ganzen Arbeit kaputt geht und möchte ihr helfen, weil sie mir doch sehr viel bedeutet.
Ich werde ihr aber glaube ich auch erstmal zur Paartherapie raten. Vielleicht wird ja ihr Mann auch mitmachen, was ich aber bezweifle, wenn nicht, dann sehe ich darin auch nicht mehr viel Sinn. Ich weiß nicht, was passiert ist bei den beiden, aber es ist so extrem, dass man da glaube ich kaum noch eine Chance sehe, mal sehen, ich möchte es halt nicht immer direkt ansprechen, sondern muss halt auch Gefühle berücksichtigen, das ist halt immer das Problem. Ich möchte ja auch nicht unsensibel sein und möchte für sie da sein. Und ich möchte halt nicht, dass sie noch depressiver wird.
Bei dem was du schreibst, hab ich eher das Gefühl, das ihr nicht zu helfen ist. Sie sträubt sich gegen staatliche Unterstützung und lässt sich lieber von ihrem Mann runterputzen, wenn dem was Quersitzt.
Eine Therapie wird er mit Sicherheit ablehnen, wenn er so schon seine Frau nicht unterstützt. Und ich denke mal hier sensibel ranzugehen wird da nicht viel bringen. Allein die gesundheitlichen Probleme die sie schon hat. Da solltest du als Freundin wirklich knallharte Ansagen machen, welches Risiko sie eingeht, wenn sie nichts in ihrem Leben ändert.
Tja ist die Frage, klar kann eine Paartherapie noch was bringen, letztlich sind es ja schon einige Dinge die wohl in den meisten Partnerschaften immer wieder für Reibungen sorgen (Kinder, Haushalt, Arbeit), die Frage ist möchte deine Freundin noch soviel in die Partnerschaft investieren?
Denn Paartherapie bedeutet sich mit der Situation auseinander setzen und für die Partnerschaft arbeiten. Ist ein hartes Stück arbeit und eigentlich denk ich lohnt es sich nur wenn man noch an der Partnerschaft festhalten will.
Kinder hin oder her, deine Freundin sollte sich wirklich überlegen ob es sich für sie lohnt oder ob sie es nicht sowieso ohne ihren Mann viel besser hinbekommt. Klar ist auch das nicht einfach, die ersten Monate nach einer Trennung sind bestimmt kein Zuckerschlecken, aber es lohnt sich bestimmt, und wer weiß vllt hat sie nach einer Trennung neue Energie weil sie sich befreit fühlt.
Eine Paartherapie bringt nur was, wenn beide Partner es auch wollen. Und wen ich lese, wie der Mann sich verhält, dann würde ich sagen, dass er nie und nimmer zu einer Paartherapie hingehen wird. Und wenn diene Freundin alleine hingeht, wird es nicht viel nutzen. sie wird zwar ein paar Tipps bekommen, wie sie sich weiterhin verhalten soll, aber ich denke nicht, dass es wirklich was bringen würde.
Eine Eheberatungsstelle kann sie aber erst mal auch alleine aufsuchen. Dort wird ihr auch erzählt, welche Möglichkeiten ihr mit 3 Kindern bleibt und was sie machen kann. Ich persönlich würde mich nicht so behandeln lassen und ich persönlich würde der Freundin raten sich von diesem Mann zu trennen. Da sie 3 kleine Kinder hat und die Kinder auch in einem Alter sind, wo sie die Mutter auch brauchen und es gleich auch 3 Kinder sind, sollte sie auch staatliche Hilfe annehmen. Denn es kann nicht sein, dass sie sich die Gesundheit ruiniert wegen eines Mannes.
sie soll sich zumindest mal Gedanken darüber machen sich von diesem Mann zu trennen. Denn wenn sie sich Gedanken macht, dann fällt die Trennung dann später nicht ganz so schwer. Sie soll sich überlegen, was für ihre Kinder besser ist. Denn die Aggressionen, die die Kinder entwickeln kommen auch daher, dass sie die Streitereien auch mitbekommen.
Der Mann von ihr wird Gedanken haben wie "Was will die denn ohne mich mit drei Kindern" "Die ist doch finanziell und auch so abhängig von mir". Dieses Gefühl muss sie dem Mann nehmen. Denn jeder Mensch kann auch ohne den anderen Menschen, wenn er sich innerlich auch davon befreit. Und das muss sie schaffen. Denn sie wird kaputt gehen an diesem Mann, wenn er sich nicht ändert.
Rate deiner Freundin mal zu einer Eheberatung zu gehen. Auch erst mal alleine und da kann sie dann auch geraten bekommen, was sie weiter tun muss. Durch die Schilderung von ihr kann der Therapeut auch schon viel sagen. Wenn aber die Ehe wirklich gerettet werden soll, muss so eine Therapie auch zu zweit stattfinden, damit sie was bringt. Denn der Mann muss ja auch erkennen, was geändert werden muss.
Grundsätzlich besteht bei einer Paartherapie ja der Sinn darin, dass beide Partner anerkennen, dass es Probleme in der Beziehung gibt und bereit sind, diese in Angriff zu nehmen. Ich frage mich allerdings, ob der Mann deiner Freundin schon erkannt hat, welche Probleme es in dieser Beziehung gibt. Zudem frage ich mich, ob er überhaupt bereit wäre, sich auf eine Paartherapie einzulassen. Oft scheitern solche guten Konzepte daran, dass einer der Partner nicht mitarbeiten möchte und den Versuch, die Beziehung noch zu retten, als übertrieben ansieht. Vielleicht hat er auch einfach den Ernst der Lage noch nicht erkannt.
Grundsätzlich sollte deine Freundin ihrem Mann aber nahe legen, gemeinsam mit ihr zu dieser Paartherapie zu gehen. Allerdings ist der Besuch bei einem professionellen Helfer keine Garantie dafür, dass die Beziehung noch zu retten ist. Manche Leute erkennen auch gerade durch die Paartherapie, dass der gemeinsame Lebensabschnitt eigentlich vorbei ist und es Zeit ist, sich voneinander zu lösen, zumindest auf partnerschaftlicher Ebene.
Natürlich kenne ich die Situation deiner Freundin nicht, allerdings habe ich anhand der beschriebenen Situationen das Gefühl, dass es wahrscheinlich keine Hoffnung mehr gibt, dass diese beiden erwachsenen Menschen noch einmal einen Weg finden, normal und respektvoll miteinander umzugehen. Wenn eine Beziehung an einem Punkt angekommen ist, wo Respektlosigkeiten und Vorwürfe an der Tagesordnung sind, ist meistens keine Lösung mehr möglich.
Falls der Mann eine Paartherapie kategorisch ablehnt, sollte deine Freundin sich vielleicht alleine zu einem geeigneten Therapeuten begeben. Du schreibst, dass sie in psychiatrischer Behandlung ist und auch Psychopharmaka einnimmt. Hat dieser Psychiater auch eine psychotherapeutische Zusatzausbildung oder ist deine Freundin bei einem anderen Psychotherapeuten in Behandlung? Falls das nicht der Fall ist, sollte sie sich auf die Suche nach einem guten Therapeuten begeben. Psychopharmaka sind gute Medikamente, allerdings sind sie kein Ersatz für eine fundierte Gesprächstherapie.
Im Übrigen kann ich mir nicht vorstellen, dass die Kinder sich ausschließlich in der beschriebenen Weise verhalten aufgrund des Verhalten des Mannes. Bei allem Verständnis für die Situation deiner Freundin würde ich diese Sache nicht nur dem Mann anlasten, sondern beiden Partnern. Wenn Kinder sich gegenseitig aufs schlimmste streiten und andere Leute schlagen und bespucken, spricht das generell nicht für die Erziehung dieser Kinder. Und da trägt deine Freundin mit Sicherheit eine Mitschuld.
Ich denke, deine Freundin muss auf jeden Fall zunächst mal raus aus der Beziehung und aus der Wohnung. Denn selbst, wenn den beiden vielleicht eine Paar Therapie helfen könnte, ist sie ja im Moment viel zu fertig, um überhaupt ihr Probleme klar zu sehen. Wie du ja sagst, "weiß sie im Moment gar nichts mehr".
Hat sie vielleicht die Möglichkeit, mit den Kindern vorübergehend bei ihren Eltern oder bei einer Freundin unterzukommen? Natürlich ist das komplizierter mit drei Kindern, aber irgendeine Option muss es doch geben. Sie soll erstmal weg von diesem Mann, damit sie sich darüber klar werden kann, ob sie überhaupt noch an der Beziehung zu ihm interessiert ist.
Wenn sich die Wogen dann etwas geglättet haben, kann sie ja noch mal auf ihn zugehen. Wenn er selbst kein Interesse daran hat, die Beziehung wieder aufzunehmen, kann sie dagegen auch nichts machen. Auf jeden Fall müssen die beiden sich meiner Meinung nach zunächst Mal für eine Weile trennen. Vielleicht merkt er ja dann auch, dass er sie vermisst.
Du als Freundin solltest einfach versuchen, sie so gut wie möglich zu unterstützen. Hilf ihr doch ein bisschen im Haushalt, geh auch mal den Einkauf machen oder so. Solche Sachen sind ja nicht besonders aufwändig, aber für sie sicher eine große Hilfe.
So wie du die Situation schilderst, kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass eine Paartherapie noch viel Sinn macht. Ich denke, dass es hier wohl eher angebracht ist, wenn sich die Frau samt Kindern von dem Mann trennt.
Toll wäre es hier natürlich, wenn du ihr in dieser Situation so viel wie nur irgendwie möglich zur Seite stehst und sie unterstützt! Neben der psychischen Belastung einer Trennung kommen ja noch andere Sorgen auf deine Freundin zu. Sie ist dann sicher sehr dankbar über eine Freundin, die sie unterstützt und ihr hilft!
Eine Paartherapie kann sicherlich bei vielen Beziehung Hilfe bringen, aber so wie sich das liest ist diese Beziehung schon vor einigen Jahren an den Punkt gekommen, an dem man sich besser hätte trennen sollen. Jedoch muss sie das auch selber sehen. Du kannst ihr als Freundin natürlich beistehen, aber sie muss selber sehen, dass diese Beziehung keinen Sinn mehr macht.
Sie will ja auch noch gar keine Hilfe. immerhin will sie kein Geld vom Staat annehmen und auch lieber keine Trennung, damit sie nicht alleine ist. Sie ist aber schon alleine, weil ihr Partner sie ja nur noch wie ein Stück Müll behandelt. Er hat keinen Respekt mehr und wirkt auch irgendwie depressiv auf mich. Ihm scheint alles zu viel zu sein und er scheint ja förmlich nicht mehr hoch zu kommen. Er bemüht sich aber auch nicht.
Deine Freundin sollte sich trennen. Sie hat in dieser Beziehung doch keine Freude mehr und da macht es keinen Sinn. Die Kinder haben ja auch nichts davon, wenn die Eltern so miteinander umgehen. Sie sollten sich auch den Kindern zuliebe trennen.
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