Schaffner raucht auf Bahnsteig

Ich habe heute vor der Fahrt in einem IC einen Schaffner auf dem Bahnsteig gesehen, der eine Zigarette geraucht hat. Das „schlimme“ daran ist, dass er dieses nicht im Raucherbereich, sondern einfach neben dem Zug gemacht hat.

Ich als Raucher, kann natürlich verstehen, dass der Schaffner gerne jede Gelegenheit nutzt um eine Raucherpause zu machen aber er sollte sich wie alle anderen Raucher an den Nichtraucherschutz halten und dies beachten.
Angesprochen habe ich den Lokführer nicht, da ich auf ein anderes Gleis musste und keine Zeit für eine Diskussion hatte.

Ich finde es unglaublich amüsant, wie die Bahn Angestellten anscheinend mit ihren Regeln umgehen. Ich bin selber Raucher und finde es bei uns am Bahnhof eher bescheiden, da es sehr wenige Raucherzonen gibt und diese auch sehr klein gehalten sind. Verständnis habe ich natürlich auch, dass der Schaffner gerne mal eine durchziehen möchte, wenn er denn das Verlange dazu hat. Jedoch finde ich, sollte grade er dann ein Vorbild sein und in einer dieser Raucherzonen seiner Sucht fröhnen. Ich hab es auch schon oft erlebt, das einfach Fahrgäste auf dem Bahnsteig standen und überall geraucht haben.

Aber welchen Sinn haben dann diese Raucherzonen?

An Bahnhöfen gibt es ja seit einer Weile diese Raucher-Quadrate, die einfach mitten drin zu finden sind zwischen all den Nichtrauchern. Von daher wäre es mir als Nichtraucher auch viel lieber, der Schaffner würde seine Zigarette neben dem Zug rauchen als sich in den Raucherbereich zu stellen. Vielleicht reichte dafür die Zeit auch nicht.

Mal abgesehen davon, dass er die Regel missachtet hat, finde ich die aber wirklich auch sehr schwachsinnig. Ich kenne eigentlich nur die größeren Bahnhöfe in Mannheim und Frankfurt, aber dort befinden sich die gelben Raucherkästen wirklich mitten drin. Da stelle ich mich als Raucher auch nicht rein und belästige die Nichtraucher. Da laufe ich lieber ganz bis ans Ende des Bahnsteiges, wo es dann wirklich niemanden mehr stört. Vielleicht war das eben bei dem Schaffner auch so.

Ich verstehe diese Bahnsteigregelung auch nicht. Immerhin befindet man sich auf Bahnsteigen unter freiem Himmel- es ist doch konsequenter, wenn sich ein Raucher etwas abseits stellt, auf die Windrichtung achtet und einfach keine anderen Menschen anpustet. Wenn ich vom Rauch dann auch nichts abbekommen möchte, gehe ich einfach einen Meter zur Seite und bekomme keinen Rauchgestank ab.

Diese nicht abgetrennten Raucherstellen sind aber komplett undurchsichtig verteilt, teilweise an Bahnsteigzugängen, so dass jeder durch die Qualmwolken gehen muss,etc. Sauberer sind die Bahnsteige durch die fehlenden Kippen jenseits der Raucherecken auch nicht geworden. Da ich es aber bislang noch nicht mitbekommen habe, dass ein Rauchen jenseits der Bereiche geahndet wurde, solle das einfach jeder so handhaben, wie es ihm in den Kram passt.

Genau so scheint es ja auch der Schaffner gemacht zu haben, in einer Aufenthaltszeit von wenigen Minuten kann er ja nicht einmal mitten über den Bahnsteig laufen. Da ist es doch besser, wenn er sich einfach eine wenig frequentierte Ecke sucht und niemanden belästigt.

Naja, was solls. Ich rauche auch nicht nur in den Raucherzonen am Bahnhof (da diese bei uns in der Gegend nur am Eingang zu finden sind und da eh voll viele Leute rumstehen hat das auch nichts mit Nichtraucherschutz zu tun), sondern stelle mich ans Ende des Gleises, oder ggf. zu anderen Rauchern.

Natürlich macht es einen schlechten Eindruck wenn der Schaffner sich nichtmal selbst an die Regeln der Bahn hält, aber man kann nunmal auch davon ausgehen das die Mitarbeiter nicht unbedingt mit den Regeln der Chefs übereinstimmen und dann so handeln wie normale Fahrgäste. Ein Beispiel für einen desillusionierten Zugfahrer kann ich auch gleich noch liefern: Wir waren am Bahnhof in der Nähe meiner Schule und sind in den Zug eingestiegen. 5 Minuten später (der Zug war noch nicht los gefahren), spricht der Schaffner über die Lautsprecher: "Sehr geehrte Fahrgäste, die deutsche Bahn macht ihrem Namen heute mal wieder alle Ehre - die Zugfahrt verzögert sich aufgrund eines Oberleitungsschadens um unbestimmte Zeit"

Ich bin (penetrante ) Nichtraucherin, aber mich hat am Bahnsteig noch nie jemand gestört, wenn er geraucht hat. Von daher finde ich die Raucherbereiche ziemlich affig. Allerdings finde ich vom Gefühl her schon, dass sich Bahnangestellte an "ihre" Regeln halten sollten. Der Angestellte vermittelt ja nicht nur ein Bild von sich als Privatperson, sondern auch von "seinem" Unternehmen.

Ich stehe dem Rauchen auf Bahnsteigen generell negativ gegenüber und würde es bevorzugen, dass niemand auf den Bahnsteigen mehr rauchen darf. Es ist natürlich etwas ganz besonderes wenn einem das Bahnpersonal dann auch noch vormacht wie man am besten falsch auf dem Bahnsteig rauchen sollte. Schon allein die Tatsache, dass es sich um einen Angestellten der Bahn handelt, welcher bestens informiert sein sollte macht diese Angelegenheit wirklich skurril. Außerdem werden solche Handlungen von Bahnangestellten negative Einbußen für Nichtraucher haben.

Ein Raucher der den Bahnangestellten auf dem Bahnsteig rauchen sieht, wird diesen in den meisten Fällen als Vorbild sehen und auch nach Lust und Laune überall im Bahnsteigbereich rauchen. Schließlich raucht ja das Personal selbst wo es denn gerade möchte.

Die kleinen, oft mit gelber Farbe markierten Raucherzonen, sind überflüssig. Sie haben einzig und allein den Effekt, dass sich die Raucher auf dem Bahnsteig beschweren weil sie nicht genug Platz zum Rauchen haben. Da der Rauch aber nicht nur nach oben steigt, sondern auch in andere Richtungen ist das Problem des Passivrauchens nicht bei Seite geschafft. Eine eindeutige Lösung kann dabei nur ein absolutes Rauchverbot sein!

Ich kann eigentlich auch nur sagen, dass ich das defintiv sehr amüsant finde, wie sich die eigenen Bahnangestellten verhalten - besonders wenn es um die eigenen Regeln sehen. Aber sind wir doch mal ganz ehrlich - wer von uns (ich sage jetzt einfach mal "uns", auch wenn ich kein Raucher bin), hat nicht schonmal außerhalb des Raucherbereichs geraucht?

Abgesehen davon, ist es mir persönlich - als Dauergast in IC/ICE - deutlich lieber, der Schaffner raucht direkt neben dem Zug, als sich noch ins Raucherquadrat zu stellen, gemütlich zu Ende zu qualmen und dann, mit 5 Minunten verspätung - erst loszufahren.

Noch einmal abgesehen davon, finde ich trotz des Nichtrauchens diese Quadrate einfach nur kindisch. Ja, kindisch, trotzig, quengelig, nervig. Das ist nichts anderes als ein gängeln der Raucher, was soll das? Passivrauchen kann man damit genauso schlecht verhindern, wie wenn sich jemand direkt neben einen stellt und raucht, der Qualm wird sich noch beherrschen, innerhalb des Raucherquadrats zu bleiben.

Von daher kann ich sowohl den Zugführer, Schaffner und auch sonst jeden Bahnangestellten und gemeinen Bürger verstehen, wenn er sich weigert sich dort hineinzustellen.

Ich hab schon so oft von Frauen mit kleinen Kindern gehört "jaja die Raucherbereiche, das ist ja so sinnvoll, schützt unsere Kinder vor dem Passivrauchen". Haha. Selten so gelacht. Stell ich mich mit meinem kleinen Kind direkt neben einen Raucher, bin ich selbst schuld. Zündet sich jemand neben mir eine Kippe an, wenn ich ein kleines Kind dabei hab, entledige ich mich entweder meinen Unmutes, indem ich ihn darauf aufmerksam mache oder ich gehe einfach ein Stück beiseite. So einfach lösen sich manche Probleme. Aber was wäre das Leben ohne Menschen, die sich künstlich aufregen?

Meiner Meinung nach, sollte es nicht einmal Bereiche für Raucher auf Bahnhöfen geben. Ich bin absolut gegen das Rauchen. Ich kann es einfach nicht leiden, wenn ich den Rauch anderer einatmen muss, und dieser sich dann auch noch in meinen Klamotten einzieht. Was der Schaffner macht finde ich einfach ein bisschen frech. Er lehnt sich einfach gegen den Zug, weiß das die Bahnreisenden ihn sehen können, und raucht ganz gemütlich eine Zigarette. Man sollte solche Leute eigentlich ansprechen, und diese auf das Rauchverbot auf Gleisen hinweißen, obwohl dieses ein Schaffner eigentlich wissen sollte. Ich würde diese ansprechen, und sie bitten ein gutes Vorbild zu sein.

Meiner Meinung nach ist das höchstens ein anscheinendes Rauchverbot, da extrem viele Menschen einfach trotzdem auf gesperrten Bahnhofsbereichen rauchen. Ich selber rauche nicht aber bin sehr tolerant, allerdings sollte man mir nicht direkt ins Gesicht pusten. Von daher habe ich es schon oft erlebt, wie zum Beispiel sogar am Hauptbahnhof auf extra gesperrten Flächen aus Zeitnot oder Frust geraucht wurde.

Meistens ist es aber auch so das Raucher mich fragen, wo sie den Raucherbereich auf dem Bahnhof finden, wenn ich gerade zufällig auf meinen Zug warte. Ich habe die meisten Raucher als sehr höfflich und freundlich erlebt.Allerdings gibt es auch die Gruppe von Rauchern, denen alles egal ist und die rauchen sogar noch, wenn einer von der Bahn kommt und auf das Rauchverbot hinweist.

Ich sehe das Rauchverbot auf Bahnhöfen eher als eine Werteordnung an die man sich ebend hält und wer das nicht macht, outet sich halt. Allerdings sehe ich in diesem Rauchverbot, eine ganz große Gefahr, denn jeder einzelne Raucher, wird sofort erkannt, weil er halt im "Raucherbereich" steht. Das ist für mich, wie eine generelle Kriminalisierung von Rauchern.