Machen Kinder selbstständig Hausaufgaben?
Mein Sohn ist 7 Jahre alt und geht in die 2. Klasse. Er kommt gut mit und er ist guter Durchschnitt was ja völlig ausreicht. Bei den Hausaufgaben haben wir manchmal das Problem, dass er nicht ganz versteht was er zu machen hat. Als Beispiel: Er soll einen Text lesen. Dann stehen dort Fragen zum Text. Diese Fragen soll er in sein Heft schreiben und auch dort beantworten. Nun versucht er es selbstständig, und vergisst leider vor den Antworten die Fragen aufzuschreiben.
Sitzt ihr permanent bei den Hausaufgaben dabei oder sollen eure es auch schon selbstständig machen? Für Fragen bin ich natürlich da, aber er versucht es immer erst alleine und ist dann traurig, wenn man alles weg radieren muss.
Die besten Schüler tun sich oft bei den Hausaufgaben sehr schwer. Besonders in der Grundschule. So war es auch bei meiner Tochter. Sie hat die Hausaufgaben gehasst und hat sich dehalb bockig verhalten oder so getan, als wenn sie die Hausaufgaben nicht könnte und hat sie entweder verweigert, weil es ja gar nciht in der Schule durchgenommen wurde, oder sie hat es falsch oder unordentlich gemacht.
Ich bin schier dran verzweifelt, weil ich dachte, dass die Hausaufgaben einfach zu schwer sind. Also habe ich die Lehrerin angerufen und ihr geschildert, welches Drama hier zu Hause bei den Hausaufgaben abgeht und dass ich schon immer dabei sietze und ihr auch versuche zu erklären wie es geht. Die Lehrerin fing an zu lachen und meinte, dass sie den Kindern nie unlösbare Aufgaben für zu Hause aufgeben würde und die Schüler sie durchaus selbstständig lösen können und auch sollen und meine Tochter wäre die einzige in der Klasse, die die Aufgabe in der Schule schon lösen konnte bevor sie groß erklärt war.
Wenn meine Tochter weiter zu Hause so ein Theater macht oder sie nicht selbsständig lösen will, soll ich einen Vermekr ins Heft machen, dass sie die Hausaufgaben nicht machen konnte/wollte.
Das habe ich ein paar mal gemacht. Meine Tochter musste dann die Hausaufgaben in der großen Pause machen. Und komischerweise löste sie in der Schule in 10 Minuten die Aufgaben, wo sie zu Hause angeblich alles nicht konnte. Sie löste die Aufgaben fehlerfrei. Da sie aber immer 10 Minuten Schulpause "opfern" musste, ging es dann später auch zu Hause.
In der Schule, wo meine Kinder waren war es so, dass zu Hause nur Aufgaben zu machen waren, die die Kinder selbsständig lösen mussten. Denn es sollte ja festgestellt werden, inwieweit sie es verstanden haben.
Vielleicht redest du ja auch mal mit der Lehrerin, warum sich dein sohn damit schwer tut, es selbstständig zu machen und du nicht immer radieren musst. Denn das ist ja für ein Kind auch nciht besonders schön.
Ich denke da ist jedes Kind unterschiedlich. Meine Mutter saß bis zur 2. Klasse immer dabei. Wir sind zusammen die Aufgaben durchgegangen und sie hat auch sehr viele Tipps gegeben. Danach war sie nur noch am Anfang dabei. Ich musste dann die Aufgaben vorlesen und genau erklären wie ich vorgehen wollte. Danach saß ich im Esszimmer und sie hat was woanders gemacht. Wenn ich fragen wollte konnte ich was fragen. Aber ich musste da schon selbstständig arbeiten.
Ab der Vierten, hat sie nur noch alles Kontrolliert. Ich bin darüber sehr froh. Ich hatte im laufe der Schuljahre selten Probleme Aufgaben zu lösen. Und wenn konnte ich auch später immer noch Mama fragen.
Ich habe meine Hausaufgaben allein gemacht, weil ich das überhaupt nicht mochte, wenn mir wer über die Schulter guckt oder ständig irgendwas herumzunörgeln hatte. Bis zu einem gewissen Alter hat danach dann jemand kontrolliert. Die Hausaufgaben wurden dann also meist den Eltern vorgelegt, die das abgesegnet haben. Wenn ich fragen hatte, oder was nicht verstanden haben - was aber kaum vorkam - da bin ich halt zu jemandem hin und hab gefragt.
Mein Bruder war einer, der hat grundsätzlich geschludert und da musste halt immer jemand dabei sitzen, damit er gleich ordentlich schreibt, weil er seine Hausaufgaben sonst immer nochmal machen musste, weil es keiner lesen konnte. In Deutsch hatte er größere Probleme, also brauchte er Hilfe, in Mathe konnte er aber immer alles.
Und meine Schwester macht die HA immer in der Küche, wo eigentlich immer jemand zu Gange ist. Sie macht sie aber selbstständig und fragt eben auch immer dann, wenn sie ein Problem hat und ist das größer, setzt sich halt dann jemand dazu.
Ich finde schon, dass man die Kinder das alleine machen lassen muss, weil das sonst zum vorsagen verleitet und das Kind es dann eben nicht alleine macht. Denkanstöße und Hilfen sollte man natürlich geben, bevor dann alles falsch ist.
Also wenn ich an meine Kindheit zurück denke, dann muss ich sagen, dass ich die Hausaufgaben eigentlich immer ganz alleine gemacht habe und das sogar sehr gut, denn schließlich habe ich es heute bis aufs Gymnasium geschafft und bald auch ins Abitur.
Dennoch denke ich, dass es nicht bei jedem Kind der Fall ist, dass er alles so selbstständig machen kann, denn ich hatte Klassenkameraden, die ständig ihre Hausaufgaben vergessen haben, weil sie es nicht geschafft haben selbstständig daran zu denken und ihre Eltern haben es wohl auch nicht gemacht. Die meisten haben den Eltern auch einfach gesagt, dass sie ihre Hausaufgaben gemacht hätten, obwohl es gar nicht der Fall war und sind damit durchgekommen, weil ihre Eltern es nicht überprüft haben.
Es kommt also auf das Kind an, aber man muss sein eigenes Kind auch nicht zu so einem erziehen, denn dann hat man in der 6.Klassen noch das Problem, dass das Kind die Hausaufgaben nicht für sich selber macht, sondern für die Eltern und dieser Gedanke ist falsch. Kinder müssen auch lernen selbstständig zu lernen und zu arbeiten, denn in den richtigen Arbeiten sind sie auch auf sich selber gestellt und haben keinen, den sie fragen können.
Wenn du weist das er es ja für sich nur gut meint und freiwillig alles macht was er machen soll, würde ich ihm zuliebe praktisch ein Auge darauf werfen, damit er eben nicht doppelte Arbeit machen muss. Wenn er es aber unbedingt selbst und alleine machen will und du ihn garnicht davon abbringen kannst dann muss er es wenn er etwas vergisst es eben nochmal machen.
Oder du sagst ihm zum Beispiel bei dem ersten Satz, den musst du aufschreiben und deine Antwort direkt dahinter schreiben, so dass er es für die anderen nächsten Sätze alleine machen kann und du nicht am Ende wieder alles wegradieren musst. So würde ich es machen, ich habe zwar noch kein Kind was zur Schule geht aber vielleicht klappt ja die Methode. Ansonsten musst du ihn ins kalte Wasser schmeißen, wenn er alles alleine machen will und er muss dann damit rechnen das wegradiert wird.
Grundsätzlich sagen, ob man dabei sitzen sollte oder nicht, kann man glaub ich nicht. Es ist doch von Kind zu Kind total verschieden, ob man bei den Hausaufgaben dabei sitzen muss oder nicht. Das eine Kind kommt gut mit und ist bei den Hausaufgaben sehr schnell und versteht alles. Das andere Kind wiederum hat sehr viele Probleme mit den Hausaufgaben und hat viele Fragen.
Ich bin der Meinung, dass man das nicht pauschalisieren kann, ob man bei einem Kind bei den Hausaufgaben dabei sitzt. Vielmehr sollte das subjektiv von Kind zu Kind entschieden werden. Da du schreibst, dass dein Sohn häufig Fragen hat, solltest du also hin und wieder dabei sitzen, aber auch darauf achten, dass er schnell selbstständig wird!
Ich denke, dass es von Kind zu Kind verschieden ist. Bei meiner Großen musste ich beispielsweise noch zu Anfang der vierten Klasse daneben sitzen, wenn sie Hausaufgaben gemacht hat, weil sie einfach total unsicher war und sich für das Schuljahr viel vorgenommen hatte. Da aber eben in ihrer Ursprungsfamilie das häusliche Lernen stark vernachlässigt wurde, hatte sie eben ihre Probleme. Heute klappt es so, dass ich einfach nur noch Ansprechpartner bin.
Das war bei dem Kleinen von Anfang an so, der beendet demnächst sein erstes Jahr in der Schule. Bei beiden Kindern ist es jetzt so, dass wir uns gemeinsam die Aufgabenstellungen anschauen und sie mir kurz sagen, was getan werden muss, so dass ich bei Missverständnissen gleich helfen kann. Den Rest erledigen beide dann möglichst selbstständig, wobei ich natürlich für Fragen immer ansprechbar bin.
Wie meine Vorredner schon geschrieben haben, kann ich auch nur bestärken, dass es auf das Kind selbst drauf an kommt. Lust hat man eigentlich nie auf Hausaufgaben, so war es jeden Fall bei mir. Ich hatte aber immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich mal meine Hausaufgaben nicht gemacht habe. Um mich dann besser zu fühlen habe ich die Hausaufgaben einfach erledigt. Natürlich kommt es auch auf den Lehrer an. Lehrer, die kaum oder gar nie die Hausaufgaben kontrollieren oder mal abfragen beziehungsweise besprechen, dann muss man sich nicht wundern, wenn die Schüler ihre Hausaufgaben dann auch nicht erledigen.
Ich glaube, es ist besonders wichtig am Anfang immer permanent bei Hausaufgaben dabei zu sein. Irgendwann fallen sie deinem Sohn leichter und er wird sie selbstständig machen können. Aber dein Sohn ist gerade erstmal in der 2. Klasse. Ich würde das mit den Hausaufgaben sicher bis zur 6. Klasse machen. Außerdem kannst du deinen Sohn doch so viel besser Loben wenn er was richtig macht. Wenn du nicht dabei wärst hätte er sicher gar keinen Ansporn mehr. Ich sehe das dabei sein eher als positiv und ziehe es der Selbstständigkeit des Kindes vor.
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