Eltern & Coming Out - Umgang mit Homosexualität
Ich habe einen guten Freund, der sich vor zwei Monaten in einen Jungen verliebte und seither auch richtig mit ihm zusammen ist. Geoutet hat er sich nie, weshalb es auch für mich erst einmal ein kleiner Schock war. Die Leute haben es nach und nach mitbekommen, ohne, dass jemand gröbere Probleme damit hatte. Nur seine Eltern merkten es nicht oder wollten es einfach nicht merken. Letzte Woche platzte seine Mutter in sein Zimmer und erwischte ihn sozusagen „in flagranti“ mit seinem Freund. Natürlich war ich nicht dabei und kenne deshalb alles nur aus den Erzählungen meines Freundes. Er meinte, seine Mutter hätte geweint und sein Vater keinen Ton gesagt. Es wurde nicht richtig darüber gesprochen, aber es ist klar, dass seine Eltern nicht damit zurechtkommen, dass ihr einziger Sohn schwul ist.
Ich frage mich: Wieso bricht für Eltern eine Welt zusammen wenn sie erfahren, dass ihre Kinder homosexuell sind? Weil die heiß ersehnten Enkelkinder ausbleiben? Wisst ihr es? Oder wie war das damals bei euch, als ihr euch geoutet habt oder sich eure Kinder outeten? Ich fände es spannend, wenn sich sowohl betroffene Eltern, als auch Homosexuelle zu Wort meldeten!
Hallo!
Ich habe festgestellt, dass für die meisten Väter die Welt völlig zusammenbricht und die Mütter da doch um einiges toleranter sind. Für mcih war immer klar, dass auch meine Kinder homosexuell sein könnten und ich bin auch immer offen mti dem Thema bei meinen Kindern umgegangen. Sie brauchten also nie Angst zu haben, wenn sie betroffen gewesen wären. Ich habe immer gesagt, Mir ist egal, wen meine Kinder lieben. Ich bin einfach froh, wenn sie überhaupt fähig sind jemanden zu lieben. Denn dann habe ich wohl auch alles richtig gemacht.
mein Exmann, der Vater der Kinder ist damit anders umgegangen. Er fand es schon schlimm, als sein 3 jähriger sohn damals einen Puppenwagen haben wollte und eine Babypuppe dazu. Das fand er so unmöglich, dass ich ein ernstes Gespräch mit ihm geführt habe, bei dem auch rauskam, dass er mit seinem Sohn ncihts mehr zu tun haben wollte, wenn es wirklich so wäre.
Warum grade Väter so reagieren und /oder auch manche Mütter liegt wahrscheinlich daran, dass erstmal die Homosexualität in vielen Augen immer noch als "nicht normal" gilt und dann bleiben natürlich auch die Enkelkinder aus. Zumindest wenn sie auf normalem Wege gezeugt werden soltlen. heutzutage gibt es ja auch bei homosexuellen Paaren die Möglichkeit, Kinder zu adopieren oder bei lsbischen Paaren die künstliche Befruchtung.
Also ich kann die Eltern da schon verstehen, wenn sie erstmal einen Schock haben und entsprechend abweisend reagieren. Zeigt mir jemand eine Mutter oder ein Vater, der nach so einer Erkenntnis wirklich jubelt. Noch dazu das der junge Mann ja nicht wirklich mit seinen Eltern darüber gesprochen hat. Die wurden ja buchstäblich vom Blitz aus heiterem Himmel getroffen.
Auch wenn ich mit homosexuellen Menschen keinerlei Berührungsängste habe. Aber wenn ich in 10 Jahren eine meiner Töchter mit einer Frau im Bett erwischen würde, wäre ich sicher auch erstmal sprachlos und vorallem maßlos enttäuscht, das sie nicht das Vertrauen hatte mir es zu erzählen.
Also als ich mich geoutet habe, waren meine Eltern geschieden, ich 17 Jahre jung und habe es gemischt erlebt. Meine Mutter war sehr gefasst, und sprach sehr offen mit mir. Sie weinte zwar, aber ich denke eher, weil sich nun die Vermutungen allerseits gelegt haben und dieser Faktor endlich überwunden ist. sie hat mich darafu zu einem Cocktail eingeladen und in aller Ruhe mit mir darüber gesprochen. Mein Vater hingegen, war stinke sauer, sprach kein Wort mehr mit mir und sagte mir nur, das ich absofort nicht mehr sein Sohn sei. Ein halbes Jahr hat er sich nicht mehr bei mir gemeldet. Vorher gab es aber noch eine Morddrohung von Ihm.
Ich kann ELtern verstehen, die geschockt sind. Weil ich mich auf das outing vorbereitet habe und alle anderen dies tun. Doch die Eltern ahnen es nicht. Es ist verdammt schwer sich selbst zu gestehen, ja ich bin schwul! Das war ein Kampf, der nciht einfach war.
Mein Vater fand es schwer, weil er Angst um mich hatte, weil alle so schlecht über Homosexuelle gesprochen haben und sie nicht akzeptiert wurden. Er wollte nicht das mir was passiert, was ich teilweise nachvollziehen kann. Mütter haben halt das Enkelkin Gen in sich und sind deshalb wohl sehr enttäuscht!
Das Buch "Andere Ufer , Andere Sitten!" ist von einem Geschwister Pärchen, Er schwul und Sie lebsisch geschrieben. Das Buch ist genial und es werden Erlebnisse von anderen mit erzählt. Dieses Buch kann ich sehr empfehlen, weil es sowohl ernst als auch lustig ist.
Ich bin glücklich geoutet zu sein, aber manchmal hab ich es schon noch schwer in der Gesellschaft!
Hi,
Es ist eben noch in der menschlichen Psyche verankert, dass man seine Familie fortpflanzen will. Das geht natürlich nicht mehr, wenn der einzige Sohn schwul ist. Dazu kommt natürlich auch noch der Faktor, dass Homosexualität immer noch nicht als normal angesehen wird. Auch gelten Homosexuelle oft als absolut unmännlich, was einen Vater oft kränkt, da er ja einen männlichen Sohn haben will.
Ich finde, dass Homosexuelle auch als normal angesehen werden sollten, da sie damit niemanden belästigen und es ihnen gefällt. Schließlich wendet sich niemand von dir ab, nur weil du Heterosexuell bist. In diesem Fragen ist unsere Gesellschaft einfach noch zu sehr in der Vergangenheit steckengeblieben.
Ich denke es auch eine Generationenfrage. Vor allem ältere Generationen sehe Homosexualität ja oft eher als Krankheit an, statt als Spielart des Normalen. Das Väter da eher abweisend drauf reagieren liegt wohl einfach daran, dass es uns Männern an Mitgefühl und Empathie mangelt. Frauen tun sich da leichter und bringen einfacher Verständnis auf. Ich denke auch dass Männer einfach sturer sind, wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt haben. Und wenn man dann schon geplant hat, was aus seinem Sohn oder seiner Tochter wird und das wird auf einmal alles ganz anders, kommt man da als Mann nicht so schnell mit klar.
Ich habe selbst einen Freund, der homosexuell ist und auch große Probleme damit hatte, als er das seinen Eltern erzählt hat. Seine Mutter war zwar auch sehr zurückhaltend, kommt damit aber mittlerweile zu recht und auch mit seinem Partner. Sein Vater dagegen, wollte davon gar nichts wissen und ignoriert das weitgehend, genauso wie seinen Freund.
Aber ich denke mit der Zeit wird das immer normaler werden und auch die Vorurteile werden zurückgehen. Besonders in den jüngeren Generationen werden es Homosexuelle einfacher haben als heutzutage, wenn es auch immer noch genug Leute geben wird, die abwertend über Homosexuelle Menschen denken werden und es ihnen zeigen werden. Bei mir ist wäre das aber kein Problem, wenn meine Kinder nun schwul oder lesbisch wären. Ich habe homosexuelle Freund und komme mit Ihnen super aus und wenn meine Kinder eben meinen, es wäre für sie der beste Weg, dann ist das eben so. Ändern kann man eh nichts und solange die Partner vernünftig sind ist das doch ok.
Hallo,
ich kann leider nicht verstehen wie manche Eltern ihre Kinder sogar aus dem Haus jagen weil sie einen gleichgeschlechtlichen Partner haben. Für manche Eltern ist es ein totaler Schock und die Welt geht unter. Aber die sollten doch im Grunde glücklich sein, das ihr Sohn oder ihre Tochter jemanden an ihrer Seite haben, den sie lieben und glücklich sind. da sollte es mir als Mama doch egal sein ob mein Sohn nun ein Mann liebt.
Ich habe mit meinem Mann schon gesprochen, und uns wäre es egal auf welches Geschlecht unsere Kinder stehen, sie brauchen sich für nichts zu schämen, und das erklären wir unserem Kind auch heute schon. Ich denke so nach und nach ist Homosexualität auch nichts aufregendes mehr, so das irgendwann hoffentlich mal alle akzeptieren, das es völlig egal ist wo die Liebe hin fällt, man kann es eh nicht ändern.
Leider glauben manche Eltern das sie schuld sind. oder sie haben Angst vor den Freunden und Nachbarn. Viele kennen keine homosexuellen Menschen persönlich und haben Ängste. Durch die Immunschwäche AIDS kommt noch dieser Horror dazu, obwohl es auch sehr viele heterosexuelle Infizierte gibt. Manche sind sehr religiös und glauben das Gott sie mit einem solchen Kind bestraft habe.
Wenn mein Kleiner uns später sagen würde, dass er schwul ist, dann ist es eben so. Deswegen ist er trotzdem mein Sohn und ich werde ihn deswegen nicht weniger lieben. Ich kann nicht verstehen, wie das manche Menschen als Problem sehen können. Immerhin ist es nur eine Art zu lieben und Liebe kann nicht falsch sein.
Ich denke, dass viele Eltern damit ein Problem haben, weil sie noch eine alte Meinung dazu haben. Früher war es eben sehr verwöhnt schwul zu sein und da wurden solche Menschen ja auch verfolgt. Das ist vielleicht einfach noch in den Köpfen drinnen. Zumal man dann ja auch keine natürlichen Enkel bekommen kann. Mir wäre das aber egal. Man kann heute so viel machen und es ist einfach nur wichtig, dass das Kind glücklich ist.
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