Ab wann sollten Kinder einen Computer haben?

vom 08.07.2007, 16:36 Uhr

Hi, ich habe einen Sohn, der in diesem Jahr zur Schule kommt. Leider wohnt er bei seiner Mutter und dies in einer anderen Stadt, so dass ich kaum Eingriff in seine Erziehung nehmen kann. Allerdings wird mir ab und an von ihm berichtet, so zum Beispiel, das er schon mit 3 Jahren an den Computer ging, wusste wie er seine Spiele startet etc. Jetzt, wo er zur Schule kommt hat er "natürlich" schon seinen eigenen Rechner, seinen eigenen DVD-Player, also auch einen eigenen Fernseher.

Ich frage mich, was soll das bitte schön? Wie gesagt, leider habe ich auf seine Erziehung keinerlei Einfluss, denn wenn ich das hätte, hätte ich mir das verboten, denn das Kind kann noch nicht einmal richtig lesen und schreiben, beherrscht vielleicht noch nicht einmal richtig deutsch und klimpert schon am PC rum? Außerdem, so wie es mir berichtet wurde, hat er bereits in der Vorschule Englisch! Nun hörts aber auf! Wie schon gesagt, die Kiddies beherrschen noch nicht einmal richtig deutsch und lernen schon eine Fremdsprache? Wo soll das denn bitte schön mal enden?

» Horus » Beiträge: 29 » Talkpoints: 0,01 »



Ich bin voll und ganz deiner Meinung. Ein Kind, dass noch im Kindergarten ist, braucht absolut noch keinen Computer. Vom eigenen DVD-Player und Fernseher mal ganz abgesehen. Wenn der Junge sich schon vor der Schulzeit daran gewöhnt, täglich am Computer zu sitzen und zu spielen, wird er in der Schulzeit, mit Hausaufgaben und dem Lernen, auf ein Problem stoßen. In meiner Kindheit, als ich in dem alter war, bin ich absolut ohne diese technischen Spielereien ausgekommen, da ich den ganzen Tag mit Freunden unterwegs war und gespielt habe. Wie das bei deinem Sohn aussieht weiss ich natürlich nicht, aber auf jeden Fall war es von seiner Mutter eine falsche Entscheidung, ihm sein Zimmer mit jedem technischen Schnickschnack auszustatten.

» Tauraxx » Beiträge: 1156 » Talkpoints: -12,45 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Viele Generationen hatten auch keinen PC oder DVD Player und aus denen ist auch was geworden. Ich bin der Meinung dass Kinder keinen eigenen Computer oder Fernseher brauchen. Was schon wichtig ist ist dass in dem Haushalt diese Medien vorhanden sind und unter Kontrolle der Eltern die Kinder ab und zu mal was damit machen dürfen. Aber speziell der Computer wird in der Grundschulzeit wirklich nicht gebraucht auch wenn andere Stimmen das mal behaupten sollten.

Wenn das Kind auf die Weiterführende Schule dann später geht kann man darüber nachdenken einen eigenen Computer anzuschaffen aber nötig ist es nicht. Die Kinder werden davon nur zu stark abgelenkt und das führt dann Verschlechterungen in der Schule. Trotzdem sollten die Eltern verantwortungsvoll mit den Kindern umgehen und ihnen im Maße Zeit am Computer und Fernseher einräumen. Aber wirklich in Maßen und es nicht übertrieben.

Dass das Kind in der Vorschule schon Englisch lernt ist aber echt gut, denn es ist wirklich empirisch belegt dass innerhalb der ersten sechs Lebensjahre eines Menschen es dem Kind sehr leicht fällt jede mögliche Sprache zu erlernen. Danach wird es nur noch schwerer und die Muttersprache als Deutsch leidet darunter nicht wirklich.
Später ist es nur von Vorteil. Außerdem ist das Englisch ja auch eine Germanischen Sprache genau wie Deutsch. Der Erwerb des beiden Sprachen im Kindesalter fördert die Leitsungen in beiden nur noch mehr. Also das ist echt kein Kritkpunkt.

» Jack R » Beiträge: 1229 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Naja, ich bekam "meinen" ersten Rechner mit 6 Jahren aber geschadet hat es mir überhaupt nicht, allerdings haben meine Eltern auch des öfteren einen Riegel vorgeschoben, wenn ich da nur am Spielen war und meine Zeit verplempert habe. Man muss vielleicht dazu sagen, ich bin ein "begabtes" Einzelkind mit vielen alten und noch älteren Nachbarn gewesen, da war der PC schon ein toller "Spielkamerad" und Ersatz für vieles, außerdem fand ich die anderen Kinder (die es dort gab) eh immer doof bzw. konnte mit denen nichts anfangen.

Aber ich hab auch nicht nur gezockt, sondern mich so 1 - 2 Jahre später mehr und mehr mit der Materie beschäftigt, und mich darin eingearbeitet, also daß man mit einem PC wesentlich mehr machen kann, außer Spielen und Büroverwaltung, aber dafür gab`s ja dann BTX Internet, wo man sich mit anderen austauschen konnte. Weil ich die ersten 6 Jahre ausschließlich englische Spiele gespielt habe und ewig mit dem Wörterbuch vor`m Rechner saß, las und blätterte, waren die 3. - 8. Klasse Englisch nie ein Problem für mich, da man alles "schon irgendwie durchhatte", naja hatte auch noch etwas "Schützenhilfe".

Der Schulunterricht ab 7 ist ein typisch deutsches Relikt unseres moddrigen, überalterten und starren Schulsystems. In anderen Ländern beginnt die Pre-School oder Vorschule regulär ab dem 5ten Lebensjahr, viele Eltern in anglo-amerikanischen Ländern schicken ihre Kinder schon mit 2 oder 3 zu Privatlehrern.

Mein "eigener" Fernseher war so ein Uraltes Teil (bei uns scherzhaft "Russenheizung" genannt, so ein RGW Camping Fernseher) der konnte nur schwarzweiß und öffentlich-rechtlich. Da war automatisch wenig Fernsehspaß da, weil keine Cartoons. Aber viele Dokumentation, Uralt Filme und Nachrichten so jung zu gucken hat auch seine Vorteile.

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Meiner Meinung nach sollte man vorsichtig sein, in wie weit man seinen Kindern die Medien zur Verfügung stellt. Kinder brauchen vor dem 16. Geburtstag denke ich keinen eigenen PC oder Fernseher. Man kann aber ab dem 15. Geburtstag darüber nachdenken, ihnen einen eigenen zur Verfügung zu stellen.

Vorher sollten die Kinder immer das Gerät der Eltern nutzen, da die Eltern dann alle Aktivitäten des Kindes kontrollieren können. Auch sollten dem Nachwuchs Regeln gesetzt werden für die tägliche Zeitspanne vor dem PC und Fernseher. Damit "verkommt" das Kind nicht vor den Geräten, aber lernt bei dem PC zum Beispiel auch die grundlegende Benutzung.

Wichtig ist dabei meiner Meinung auch, dass dem Kind die Benutzung wirklich nah gebracht wird, sobald es in der Lage ist, selbst mit dem Gerät umgehen zu können. So kennt das Kind die grundlegenden Möglichkeiten am PC und kann selbst weiter lernen.

Vor allem das Internet sollte stark kontrolliert werden. Da brauchen Kinder nur wenig unterwegs sein und sollten wirklich genau von den Eltern kontrolliert werden, damit sie nicht in irgendwelchen Chatrooms versinken. Gerade am Anfang bietet das Internet eine große Faszination, da man dort viel entdecken kann.

Wenn die Eltern einfach darauf achten, was ein Kind am PC macht und was es im TV schaut und genauso auch ein Zeitlimit setzt, in dem sich das Kind aber genug ausleben kann ohne abhängig zu werden, kann denk ich nichts Schlimmes passieren.

» Brebbi » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 13.01.2014, 11:32, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Nur weil Eltern in anderem Ländern ihre Kinder bereits mit 2 oder 3 zu privatlehrern schicken, heißt das noch lange nicht, dass man das auch gut finden muss, bzw dass es für die Kinder tatsächlich gut ist. Nimmt man Japan als Beispiel. Die haben selbst für (gute) Kindergärten Einstufungstests!! Dort kriegen Kinder quasi mit der Muttermilch geimpft, was lernen und was Konkurrenz heißt.

Vollkommen übertrieben. Man sollte Kinder Kinder sein lassen. Sicher, Kinder lernen eine Fremdsprache schneller oder einfacher als Erwachsene. Sie lernen alles einfacher als Erwachsene, ist mit Musikinstrumenten ja dasselbe, und mit einem Computer wird es nicht anders sein.

Die Frage ist aber, ob es tatsächlich noch ein kindliches Lernen ist, wenn man ein 3jähriges zweimal die Woche zum Englischunterricht, zweimal die Woche zur musikalischen Früherziehung und zweimal die Woche zum lustigen Turnen schickt, und sie in der restlichen zeit damit beschäftigt, indem man sie vor einen Bildschirm, sei es nun Computermonitor oder Fernseher, setzt. Das setzt irgendwann nämlich auch Kinder unter Druck. Alles in Maßen, dann funktioniert das auch, und dann macht es Kindern sicher auch Spaß, weil sie nicht merken, dass sie lernen oder weil es ihnen als natürlich und nicht als erzwungen vorkommt.

Ich würde weder einem 3jährigen noch einem 6jährigen einen eigenen Computer hinstellen. 3jährige sollen erstmal lernen, wie sie einen Stift halten und damit auf Papier malen. Und nicht, wie sie auf einer Tastatur tippen. Nur dann nämlich, wenn sie Papier auch mal in den Fingern hatten, kann man sie später dazu bewegen, auch mal ein Buch in die Hand zu nehmen, statt sich des DVD Players zu widmen, den sie schon als 6jähriger im Zimmer stehen hatten (wozu?).

Fernsehen schön und gut, Kindgerechte Spiele am PC, auch okay. Aber einen eigenen Rechner? Das ist ja quasi die Aufforderung, viel Zit damit zu verbringen. Sollten Kinder nicht herumtollen, im Freien? Sich bewegen? Echte Dinge kennenlernen, und nicht nur virtuelle?

» pitti » Beiträge: 641 » Talkpoints: 29,86 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Das liegt, meines Wissens nach nicht zwingend bei der Mutter, eher an den Großeltern. Es ist ihr erstes Enkelkind und ist hauptsächlich auch dort aufgewachsen, das liegt aber daran, das Mutter und Kind dort mit ins Haus gezogen sind.Beide Großeltern, also Oma, wie auch Opa sind Formel 1-Fans und hatten sogar beschlossen dem Kind ein Ferrari-Tretauto zu schenken. Der Kleine ist verwöhnt wie nichts Gutes!

Eine kleine Story, als ich noch da war: Mittagschlaf im eigenen Bettchen, daran war gar nicht erst zu denken! Nein, er musste auf dem Arm gewiegt werden! Generell schlafen im eigenen Bett? Auch daran war kein Stück zu denken, mit im elterlichen Bett! Aber auch daran habe ich keinerlei Aktien, denn als der Kleine auf der Welt war, ist sie mit ihm meist bei ihren Eltern gewesen und die wohnten seinerzeit in einem anderen Bundesland, also knapp 200km entfernt, wenn nicht mehr und ich war arbeiten die Woche über.

» Horus » Beiträge: 29 » Talkpoints: 0,01 »



Meine älteren Kinder wurden erst ab der 4.ten Klasse in Englisch unterrichtet und taten sich leider eine ganze Zeit etwas schwer damit. Bei meinen jüngeren Kindern war ich sehr erstaunt, dass bereits im Kindergarten Englischunterricht gegen zusätzliche Gebühr angeboten wurde, habe dies aber gern in Anspruch genommen. Auch ein kleiner PC- Raum stand für die Vorschulkinder zur Verfügung.

Meine Jüngste besucht die 1.te Grundschulklasse und hat bereits Englisch, was ihr (durch die Vorkenntnisse) sehr leicht fällt und großen Spaß macht. Ich glaube, je jünger man ist, desto einfacher lernt es sich. Einmal in der Woche werden den Grundschülern Computergrundkenntnisse vermittelt und die Kleinen sollen diese daheim (als Hausaufgabe) vertiefen. Da wird also vorausgesetzt, dass die Kids einen PC, oder zumindest Zugriff darauf, haben.

Ob ich das nun gut finde oder nicht, spielt dabei gar keine Rolle, es ist einfach so. Aber stolz bin ich schon auf die kleinen Technikfreaks, die mir erklären können wie mein DVD Player oder mein Handy funktioniert.

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» Deli » Beiträge: 918 » Talkpoints: 6,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Deli hat geschrieben:Ich glaube, je jünger man ist, desto einfacher lernt es sich...
Gruß Deli

Ja stimmt bis ungefähr zum 7. Lebensjahr können Kinder eigentlich jede Sprache auf Muttersprachniveau erlernen ohne größere Anstrengungen. Danach muss dann richtig gelernt werden damit die Kinder eine Sprache beherrschen. Ab der Pubertät ist es dann aber so kann man im Prinzip keine Sprache mehr erwerben ohne einen Akzent.

Das haben viele empirische Studien in der Sprachforschung in den letzten Jahren gezeigt und die Sprachwissenschaftler sind sich da auch einig. Aber warum das so ist, dazu gibt es verschiedene Theorien.

» Jack R » Beiträge: 1229 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich denke, man muss differenzieren, für was das Kind den Computer nutzt. wenn es den PC nur für Computerspiele und anderen Unsinn nutzt, dann ist es ein Fehler. Aber wenn es diesen zum erlernen von PC Programmen oder vielleicht für Lernspiele nutzt, dann halte ich es für sehr sinnvoll. Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen. Mir hat mein Vater als ich klein war ein lustiges Lernprogramm programmiert und ich hatte sehr viel spaß und habe gleichzeitig was gelernt. Auch fiel mir deshalb der Umgang später mit den neueren PCs einfacher und ich hatte keine scheu wie manche andere Mitschüler. Auch hilft mir dies zur Zeit in meinem Studium weiter.

Ich merke auch, das die Leute, die eher später Erfahrungen mit Computern gesammelt haben, eher Probleme bei selbst einfachen Programmen wie PowerPoint, Word etc. haben. Von daher kann ich jedem Elternteil nur empfehlen, dem Kind eine vernünftige Möglichkeit zu geben, sich mit dem arbeiten am PC zu beschäftigen. Klar, man sollte keine sinnlosen Ballerspiele kaufen und das Kind damit zuschütten, aber man sollte die natürliche Entwicklung nicht verhindern. Gerade heutzutage ist es sehr wichtig das eigene Kind in verschiedenen gebieten zu fördern. Da ist der Umgang mit dem Computer ein sehr wichtiger schritt dazu.

Da ich noch keine eigenen Kinder hab, kann ich eigentlich nicht mitreden, aber ich denke, ich werde es genauso halten, wenn ich welche habe.

» cevennes » Beiträge: 14 » Talkpoints: 0,00 »


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