Skrupel noch
Ich habe einen Drachenbaum und einen Elefantenfuß, dessen Blätter alle gelb geworden sind. Also habe ich die Blätter alle abgeschnitten bis auf die Stämme und habe die Blätter und die Zweige entsorgt. Leider war kein Platz in der Biotonne für den Rest und ich habe den Topf erst mal auf die Terrasse gestellt. Nach einigen Tagen dachte ich mir, dass ich nun den Rest der Pflanze entsorge, weil ich glaubte, dass sie tot ist. aber was sehe ich, überall sprießen neue Triebe, obwohl ich die Pflanze nie gegossen habe.
Ich habe nun irgendwie Skrupel, diese Pflanzen zu entsorgen. Kennt ihr das? Mein Mann meinte, dass ich sie wegschmeißen soll. Aber ich kann doch eine lebende Pflanze nicht einfach wegschmeißen. Ich mag die Pflanzen zwar nicht mehr im Wohnzimmer haben, aber ich kann sie auch nicht wegschmeißen. Wie geht es euch dabei, einfach eine Pflanze, die noch grünt in die Mülltonne zu werfen? Ich würde sie ja am liebsten irgendjemanden verschenken. Aber alle die ich kennen mögen sie nicht haben.
Schade, dass eine Pflanze den Transport nicht überleben würde, sonst hätte ich dir gern den Elefantenfuß abgenommen. Mir geht es übrigens ähnlich. Auch ich würde nie eine Pflanze wegwerfen, die noch lebt. Letztens erst habe ich eine Scheflera, die fast 1,60 m groß gewesen war, vor dem "Entsorgen" gerettet. Ein Nachbar im Nebenhaus ist ausgezogen und hatte sie einfach lieblos zum Sperrmüll dazu gestellt. Ich habe meinen Freund heranzitiert und er musste mir die Pflanze in unsere Wohnung verfrachten.
Hier fühlt sie sich jetzt in unserem Gästezimmer sehr wohl und ist nun schon sehr groß geworden. Viel größer als ich. Eine Pflanze, die ich nicht mehr möchte, gab es bei mir noch nicht, da ich soweit entweder das Pech hatte, dass diese wirklich mehr als tot war oder total eingegangen war. Ansonsten blieben alle Pflanzen bei mir, selbst mein leidiges Efeu, wovon ich mich eigentlich trennen möchte, aber es bisher noch nicht geschafft hatte. Ich möchte das ja nicht dramatisieren, aber von dem Gefühl her kommt es mir bei einer Entsorgung einer noch lebenden Pflanze fast so vor, als würde ich eine Maus, Ratte oder Hamster aussetzen.
Ja, so ein Gefühl habe ich dabei auch und deswegen fällt es mir irre schwer. Den Transport würde sie sicherlich überleben, wenn ich bedenke, dass sie vor 8 Jahren im Umzugswagen mal eben 250 km geschafft hat und dass noch mit vielen Blättern. Die Frage aber ist, ob sich das lohnt, sie weiter zu transportieren. Wo wohnst du denn?
Ich habe auch schon viele Pflanzen "vor dem sichern Tod" gerettet. Ich habe damals in einem Blumenladen gejobbt. Dort wurde viel weggeschmissen, was nicht mehr schön aussah und ich habe alles mit nach Hause genommen.
Normalerweise tue ich mich auch sehr schwer damit, Pflanzen zu entsorgen. Aber andererseits mag ich mich auch nicht jeden Tag über eine olle Pflanze ärgern, die in der Wohnung steht. Deshalb bin ich in den letzten Jahren doch etwas härter geworden, was die Entsorgung angeht.
Zwar versuche ich es auch erst immer mal mit Abschneiden und Nachwachsen, aber wenn die Pflanze dann zu hässlich wird muss sie leider dran glauben und wird im Kompost entsorgt.
Auf dem Balkon habe ich sowieso einige Blumen stehen, die nur einen Sommer blühen und dann hinüber sind. Da ich auch gar keinen Platz hätte, die Balkonpflanzen drinnen zu überwintern, werden die im Herbst entsorgt und im Frühjahr kommt wieder was neues her. So kann ich auch schön abwechseln und binde mich nicht auf Jahre an dieselben Pflanzen.
Ich kann keine Pflanze wegwerfen, wenn sie noch gut ist. Die Pflanzen draußen lasse ich sogar drin, die kommen jedes Jahr wieder. Aber ich hab immer noch meinen Weihnachtsstern und meinen Weihnachtskaktus. Der Weihnachtskaktus blüht jedes Jahr mindestens zweimal. Aber meistens blüht er zur falschen Zeit. Aber ich kann auch keine Pflanze wegwerfen die noch schön ist. Kenne viele die werfen das sofort weg. Sehe ich nicht ein, wobei die Pflanzen ja auch Geld gekostet haben.
Ich tue mich auch immer schwer, lebende Pflanzen zu entsorgen. Das habe ich wohl von meiner Mutter, die sogar mal einen Asparagus vom Sperrmüll gerettet hat und dieser wächst und gedeiht jetzt
Wenn ein Gewächs nicht mehr so schön aussieht, versuche auch ich es durch zurückschneiden und ähnliche Behandlungen zu retten. Sollte es deswegen sehr unansehnlich werden, so finde ich in meiner großen Wohnung immer ein wenig Platz, wo es nicht sofort ins Auge fällt und sich in Ruhe erholen kann. Wenn das allerdings nichts bringt bzw. erkennbar ist, dass es vergebene Liebesmüh ist, dann kommt die Pflanze bei mir auf den Mistberg (ja so etwas haben wir noch).
Auch ich kenne dieses Gefühl nur zu gut und schaue sogar manchmal bei uns im Kompost nach, ob jemand vielleicht mal wieder eine angeblich tote Pflanze weggeschmissen hat. Fast jeden Monat finde ich dann ein eigentlich noch sehr schönes Exemplar, welches ich in meiner Wohnung dann auch gerne wieder richtig zum Leben erwecke. Nach ca. 2 Wochen gießen und Düngen sieht sie dann oft schon wieder fast wie neu aus.
Leider kann ich mich auch nur schwer von eigentlich schon fast toten Pflanzen trennen. Diese gammeln dann häufig bei mir im Regal vor sich hin. Wenn ich mich dann allerdings irgendwann überwunden habe sie wegzuschmeißen, bin ich oft auch ziemlich froh darüber...
Also ich kenne das Gefühl auch. Ich habe hier einen Ficus, der mir schon seit dem Umzug Sorgen macht. Er hat sich nicht richtig erholt, wächst aber auch nicht mehr. Am liebsten würde ich den entsorgen, aber irgendwie schaffe ich es nicht, denn er treibt doch immer wieder mal neue Blätter aus.
Meine Banana Musa habe ich auch erst aufgeben wollen, doch nach dem Umzug geht es ihr hier super und sie bringt jede Woche ein neues Blatt inclusive mehrere Kindel im Monat. Die bleibt auf jeden Fall.
Dann habe ich hier noch mehrere Grünlilien. Die eine habe ich bereits entsorgt, weil sie auch den Umzug nicht überstanden hat, aber ich habe von ihr noch einen Ableger großgezogen, der sich jetzt in einem neuen Topf sehr gut macht. Ansonsten würde ich die aber auch entsorgen, die lassen sich ja schnell nachziehen.
Dann habe ich neulich schweren Herzens ein Alpenveilchen entsorgen müssen, weil da alles vertrocknet war. Auch wenn es ein Geschenk war, aber alles was Blüten hat, kann bei mir eh nicht überleben.
Alles in Allem fällt es mir aber auch schwer, noch lebende Pflanzen zu entsorgen. Aber manchmal muss es einfach sein, weil man sonst die Wohnung voll mit halblebendigen Pflanzen stehen hat, und das schaut ja auch nicht gut aus.
Bevor ich eine Pflanze in die Mülltonne oder auf den Kompost schmeiße, versuche ich immer, sie noch zu retten. Im Frühjahr und Sommer klappt das oft sehr gut, wenn ich die Pflanze, wie zum Beispiel beim Ficus, radikal zurückschneide und auf die Terrasse stelle. Ein halbschattiges Plätzchen, neue Erde im Blumentopf, ein wenig Flüssigdünger und die frische Luft, haben da schon manches mal Wunder bewirkt. Leider klappt das auch nicht immer, dann habe ich aber kein Problem mehr damit, die betreffende Pflanze zu entsorgen.
Ja, die Skrupel kann ich gut nachvollziehen. Ich könnte eine Pflanze, die noch lebt auch nicht einfach in den Müll werfen. Bei mir bekommt jede Pflanze nochmals eine Chance sich zu erholen, auch wenn sie nicht mehr so toll aussieht. Ich schmeiße eine Pflanze erst weg, wenn sie wirklich tot ist.
Ich habe momentan das Problem mit meiner Hortensie, die ich seit ca. 3 Jahren habe. Sie steht vor dem Haus in einem großen Kübel und ist gut angewachsen. Durch den ersten Winter habe ich sie gut bekommen, im Sommer war sie riesengroß mit vielen Blüten. Den Winter 2006/2007 hat sie auch ganz gut überstanden und ausgetrieben, allerdings kam dann nochmals ein Kälteeinbruch und alle Triebe waren erfroren und sind abgefallen. Letztes Jahr hatte sie trotzdem wieder neue Austriebe, war allerdings nicht mehr so buschig wie im Jahr zuvor.
Dieses Jahr genau das gleiche in Grün - Winter gut überstanden, an Ostern war es ordentlich kalt und alle neuen Triebe waren erfroren. Und zu guter Letzt sind die ganzen neuen Triebe und Blütenknospen durch einen Hagelsturm vor ca. 1 Monat völlig zerfetzt worden, die Pflanze sieht inzwischen ziemlich tot aus. Mir tut es auch wirklich leid und ich gieße sie immer noch in der Hoffnung, dass sie nochmals austreibt.
Ich habe auch schon Zimmerpflanzen, die nicht mehr so toll aussahen einfach zu den Mülleimern gestellt, meistens gibt es Leute, die sie sich dann mitnehmen. So finden die Pflanzen woanders wieder einen Platz und ein anderer freut sich noch drüber. Ist für mich die bessere Alternative als sie direkt in den Mülleimer zu werfen.
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