Wie auf natürliche Art Schnecken im Garten vertreiben?

vom 16.04.2014, 00:48 Uhr

Wir haben einen kleinen Garten vor unserem Haus. Wobei es eigentlich mehr eine Grünfläche als ein wirklicher Garten ist. Seit gestern scheint hier endlich die Sonne und die Temperatur ist angenehm warm. Ich saß heute also mit der Mutter meines Freundes und habe das Unkraut mit ihr gepflückt und den Rasen gemäht. Als wir so im Gespräch waren, fragte ich sie, warum sie eigentlich keine richtigen Pflanzen kaufen und einpflanzen würde.

Der Garten sieht doch recht trostlos und langweilig aus. Woraufhin sie meinte, dass sie zu Beginn jedes Jahr ein Vermögen für Pflanzen ausgab und diese einfach von Schnecken zunichtegemacht wurden. Wir leben direkt am Meer und es ist hier, typisch schottisch, recht regnerisch. Die Schnecken scheinen sich hier außerordentlich wohlzufühlen.

Da ich es unglaublich schade finde und mir die Gärtnerei auch großen Spaß macht, wüsste ich gerne, was man gegen Schnecken unternehmen kann. Nach Möglichkeit nicht mit Chemikalien. Ich bin kein Freund dieser Stoffe und hatte außerdem auch geplant, unser Baby im Sommer hier spielen zulassen.

» xZombieKitten » Beiträge: 538 » Talkpoints: 13,88 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Bei mir hat sich eine Mischung aus Schneckenzäunen und Kräutern bewährt. Die Schneckenzäune bekommst du im Baumarkt, das sind praktisch Metallplatten, die um das Bett herum eingegraben werden und etwa 15 Zentimeter heraus schauen. Das sieht auch gar nicht so schlecht aus und ich weiß dann immer direkt, wo ich was gepflanzt habe und muss nicht lange suchen. Und ich habe in einem Buch über biologisches Gärtnern von Kräutern gelesen, die für Schnecken unattraktiv sind. Die pflanze ich direkt hinter die Zäune, falls es doch mal eine Schnecke bis ganz nach oben schafft.

Was auch helfen soll ist Kaffeesatz, der großzügig um die Beete herum verteilt wird. Koffein ist ja ein Nervengift und wirkt in ausreichender Menge aufgenommen tödlich für Schnecken. Ich habe allerdings noch nichts über die Auswirkungen auf andere Tiere gehört und lasse deshalb die Finger davon. Bei mir wohnt eine Igelfamilie und ich weiß nicht, ob es denen bekommt, wenn sie Schnecken mit Kaffeefüllung fressen.

Und falls jemand den Tipp mit der guten alten Bierfalle gibt - Finger weg davon! Die ein oder andere Schnecke ertränkt sich schon vor lauter Freude in dem Freibier, aber wie das bei Freibier so ist, das spricht sich schnell herum. Man hat dann nicht nur mit seinen eigenen Schnecken zu kämpfen sondern hat die Schnecken der Nachbarschaft auch noch in seinem Garten und die wollen zu ihrem Bier oft auch etwas essen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Schnecken vertreiben zu wollen ist die Angst ehrlich sein zu müssen. In den meisten Fällen dürfte das nämlich bedeuten: Gehe zu meinem Nachbarn. Der wird sich freuen und macht es wie wir die meisten: Schneckenkorn - oder sagen wir ehrlicher: Gift. Du kannst Schnecken davon abhalten, an deine Pflanzen zu gelangen, aber irgendwas müssen die ja fressen, also fressen sie woanders. Und derjenige wird sich über dich ganz besonders freuen.

Wenn du etwas ehrlicher sein willst, dann pflanzt du Pflanzen, die Schnecken nicht so mögen oder gestaltest einen japanischen Garten, also irgendwas mit Kies oder so. Dann musst du den Nachbarn nicht so direkt betrügen, denn dann gehen die gleich zu dem. Oder du sammelst die Viecher jeden Abend ein. Aber dann? Was hilft die natürlichste Sammelaktion, wenn man die Tiere danach in den Mülleimer oder den nächsten Teich wirft, ihnen ein Essigbad verpasst oder sie sogar verbrennt. Alles natürliche Methoden. Und das mit dem Wasser ist übrigens auch keine Lösung.

Wir haben uns für Schneckenkorn entschieden. Parallel fahren wir eine Art Golfstrategie. Mit einer Kinderschippe aufsammeln und dann mit Schwung über die Bäume und den Teich. Dahinter kommt ein großes Grundstück, aber das ist mir dann egal. Die Leute kann ich ohnehin nicht leiden, die sind naturlaut. Mir ist klar, die Schnecken werden das wohl überleben, aber ich hoffe, dass sie es dann da drüben besser finden und auf der anderen Seite des Teiches bleiben.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Meine Oma hatte das immer einen besonderen Tipp. Sie stellte im Garten einen Eimer mit Bier auf. Und siehe da, am anderen Tag war der Eimer voller Schnecken. Dazu hat sie unter die Pflanzen immer ein bisschen Knoblauch vergraben. Waren vielleicht Vampirschnecken aber bei ihr hat es geholfen. Das hilft übrigens auch gegen Blattläuse und andere Schädlinge im Garten. Mehr kann ich dir dazu leider auch nicht sagen. :lol:

» Zebraschnitzel » Beiträge: 23 » Talkpoints: 4,42 »



Im Schutz der Dunkelheit machen sich im Sommer ja oft ganze Schnecken-Horden auf den Weg in unsere schönen Gärten. Gerade bei feuchter und warmer Witterung sind sie bekanntermassen kaum zu stoppen. Für Freizeitgärtner bedeutet das in der Früh leider oft ein böses Erwachen: Die gefrässigen Besucher haben nur noch ein mageres Gerippe vom Blattwerk so mancher Pflanze übrig gelassen. Die meisten Freßschäden in Gemüse- oder Blumenbeeten gehen dabei, wie ich gelesen habe, auf das Konto der Spanischen Wegschnecke. Eingeschleppt nach Deutschland wurde sie in den 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts. Leider hat sie hier fast keine natürlichen Fraßfeinde, denn sie sondert so viel Schleim ab, dass diese daran ersticken würden. Von der einheimischen Großen Wegschnecke ist sie aber äußerlich fast nicht zu unterscheiden.

Um mit einem Schlag gleich etwa zwanzig Schnecken oder sogar mehr absammeln zu können, hat sich die sogenannte Salatfalle bewährt: Abends werden einzelne Salatblätter unter einem nassen Sack im Garten versteckt und schon am nächsten Tag haben sich unter dem Sack viele Schnecken gesammelt, die vom Salat angelockt wurden. Die Tiere können dann einfach abgesammelt werden. Beispiele für Orte, an denen sich Schnecken gerne verstecken sind übrigens Grasschnitt, Laubhaufen oder auch totes Holz. Mit anderen Worten: Wo es feucht und dunkel ist, fühlen sie sich wohl. Wer dieses Wissen nutzt, spart sich langes Suchen.

Manche empfehlen sogenannte Bierfallen, von diesen ist aber eher abzuraten. Zwar locken sie tatsächlich in Scharen die Schnecken an, die dann in das Bier hineinfallen und ertrinken, aber leider zieht der Geruch auch die Schnecken aus den Nachbarsgärten an und am Ende hat man damit im Endeffekt ein oft noch gewaltigeres Problem. Wer zum Blaukorn greift liegt wohl nicht mehr bi den natürlichen Mitteln und sollte auf jeden Fall auf die jeweiligen Angaben des Herstellers achten und sich dann für das möglichst umweltverträglichste Produkt entscheiden. Auch muss darauf geachtet werden, das Korn nicht punktuell und in großen Mengen auszubringen, sondern großflächig. Nur dann hat man eine Chance, möglichst viele Schnecken damit loszuwerden.

Da zu den Lieblingsspeisen der Indischen Laufenente die orangefarbene Nacktschnecke gehört, stellen auch sie eine Bekämpfungsmöglichkeit dar, welche sich immer mehr Gartenbesitzer zunutze machen. Mit ihrem ausgeprägten Geruchssinn stöbern die Enten die Nacktschnecken in ihren Tagesverstecken auf und tragen sie dann zum Wasser, wo sie sie zum Teil ihres Speiseplans machen... Das Wasser ist dabei deshalb wichtig, damit die Enten die Schnecken waschen können und nicht an ihnen ersticken. Hierauf sollte man besonders bei jungen Enten achten.

Will man sich nicht gleich ein Entenpärchen kaufen, das ausreichen würde, um bis zu 1.000 Quadratmater schneckenfrei zu halten, so kann man sich die Tiere auch ausleihen. Das ist für manche Gartenbesitzer eine gute Alternative, denn trotz ihrer Vorteile sollte man sich Laufenten nicht unüberlegt zulegen. Immerhin handelt es sich um Lebewesen, die geeigneter Haltung und Pflege bedürfen.

» bellevine » Beiträge: 579 » Talkpoints: 5,50 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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