Woran erkennt man, dass Nachhilfe wirklich gut ist

Das Kind meiner Freundin ist bereits in der 5. Klasse und da er in einigen Fächern nicht gerade ein Musterschüler ist und das Zeugnis im Januar auch nicht gerade ein Vorzeigezeugnis ist, überlegen sie, ob sie ihm eine Nachhilfe besorgen. Aber woran erkennt man eine gute Nachhilfe? In welchem Zeitraum sollten sich die Noten verbessert haben? Muss man sich da gedulden oder kann es sein, dass die Noten sich wirklich bereits schnell ändern?

Wie habt ihr eine Nachhilfe ausgewählt? Habt ihr euch Zeugnisse zeigen lassen oder Referenzen von Leuten, wo diese Person schon mal Nachhilfe gegeben hat? Sollte man jemanden diese Aufgabe überlassen, der keine Erfahrung hat?

Gerade was die Erfahrung angeht, finde ich das schwierig, denn wenn niemand Schüler einstellen wollen würde, die noch nie Nachhilfe gegeben haben, würde es bald keine Nachhilfe mehr geben. Und gerade was die 5. Klasse angeht, ist das ja sehr sehr einfacher Stoff und ich denke nicht, dass man da was mit einem Schüler aus der Oberstufe falsch machen kann. In meiner Schule war das früher so, dass es man in der Schule anfragen konnte, wenn man einen Nachhilfelehrer haben wollte und die Lehrer haben dann die leistungsstärksten Schüler aus ihren Kursen gefragt und diese konnten dann die Nachhilfe geben. Vielleicht gibt es das Angebot auch in der Schule des Kindes, denn ein bisschen Gewissheit hat man ja dann doch, wenn der Lehrer den Schüler kennt und ihn empfiehlt, weil er gut ist.

Ansonsten finde ich es schwierig festzustellen, ob ein Nachhilfelehrer gut ist oder nicht, denn selbst wenn die Noten sich nicht schnell bessern, kann der Lehrer dennoch gut sein, passt aber vielleicht nicht zum Schüler, der Schüler ist vielleicht nicht so empfänglich für dessen Lehrmethoden und so weiter. Letztendlich sucht man aber natürlich den Nachhilfelehrer, der dem eigenen Kind schnell zu Fortschritten verhilft und daher würde ich schon irgendwie auf die Noten schauen. Eine gute Möglichkeit ist da sicherlich den Nachhilfelehrer quasi einzustellen, um dem Kind zum Bestehen einer Klausur zu verhelfen. Man schaut dann, hat das Kind bestanden, mit welcher Note hat es bestanden und kann sich dann dazu entscheiden, ob man den Nachhilfelehrer behält oder eben nicht.

Ansonsten würde ich vielleicht schon auch schauen, ob ich jemanden kenne, der einen Nachhilfelehrer empfehlen kann. Das ist keine Garantie, aber vielleicht erspart man sich damit auch eine Fehlinvestition. Das Zeugnis würde ich mir wohl eher nicht zeigen lassen, mich würde an sich nur die Note in dem bestimmten Fach interessieren. Und ansonsten muss man einfach schauen, was für Fortschritte das Kind macht und ob ihm das Lernen mit dem Nachhilfelehrer Spaß macht oder nicht.

Wenn Eltern Nachhilfebedarf sehen - gerade in jungen Jahren - dann kann hier ein Indiz die Benotung aus der Schule sein. Spätestens dann aber sollte man sich ja mit dem eigenen Kind auch mal zusammensetzen und sich zeigen lassen, was in der Schule gemacht wird. Bei der Gelegenheit sollte dann eben auch erkannt werden, ob das Kind die Sachen verstanden hat! Wir reden z.B. in der 5ten Klasse in z.B. Mathematik nicht von Differenzialgleichungen oder ähnlichem. Und wenn das Kind hier die Sache nicht verstanden hat, würde ich von einer Nachhilfe erwarten, dass sich dieses Verständnis binnen weniger Tage/Wochen verbessert. Es bedarf zu so einer Einschätzung (vorher/nachher) keiner Noten durch die Schule.

Will man aber tatsächlich alles, was die Arbeit AM Kind angeht, outsourcen (weil es anstrengend ist und keinen Spaß macht und man besseres zu tun hat, als sich um die Sorgen des eigenen Kindes zu kümmern), dann bleibt einem wirklich nichts anders übrig, als auf die Rückmeldung durch Dritte zu warten. Aber dann sollte man sich Fragen, warum einem diese Rückmeldung so wichtig ist.