Wer tauscht um? Der Beschenkte oder der Schenker?

Nach Weihnachten, sogar schon zwischen Weihnachten und Neujahr, fängt schon der große Umtausch an. Bisher war es so, dass ich immer beim Schenken dabei gesagt habe, dass ich gerne umtausche, wenn es nicht richtig ist, weil ich den Bon behalten habe. Ich wollte nicht, dass der Beschenkte weiß, was ich bezahlt habe.

Nun meinte meine Freundin, dass sie den Bon immer gleich mit gibt, damit derjenige, den man beschenkt auch gleich das Geschenk umtauschen kann, wenn es nicht gefällt oder wenn was dran ist.

Wie handhabt ihr das? Tauscht bei euch der Schenker oder der Beschenkte um? Warum handhabt ihr das so und nicht anders? Macht es euch nichts aus, wenn derjenige, den ihr beschenkt den Preis weiß?

Bisher hatte ich zum Glück noch nie den Fall, dass den Leuten, die ich beschenkt habe, die Geschenke nicht gefielen. Deswegen kann ich nur hypothetisch auf die Frage antworten, wie ich dies handhaben würde. Ich denke, es ist auf jeden Fall leichter, wenn man dem Beschenkten den Kassenbon mit gibt, sodass dieser dann gleich das "Fehl-Geschenk" umtauschen kann.

Aber nicht jeder möchte den Kassenbon mitgeben, da es ihm wichtig ist, dass der andere den Wert des Geschenkes nicht kennt. Besonders dann, wenn man einen "Geschenkwert" ausgemacht hat (nach dem Motto höchstens 20-30€ für ein Geschenk) und der andere diesen dann übersteigt oder drunter liegt. Aber wenn beide sich an diesem Rahmen halten, ist es wohl keinerlei Problem, einander den Kassenbon mitzugeben.

Ich würde es in jeden Fall so handhaben, dass ich den Kassenbon mitgebe, da es sich im Endeffekt ja nicht viel nimmt, ob ich das Geschenk nun umtausche oder der Beschenkte. So kann der Beschenkte sich auch meistens gleich im Laden umschauen und vielleicht etwas kaufen, was er wirklich haben wollte. Das wäre eine "Win-win-Situation" für beide und ich denke, der Beschenkte freut sich trotzdem über die Geste.

Ich kann zum Glück auch noch nicht aus eigener Erfahrung sprechen, aber ich denke auch, dass es bequemer ist, wenn der Beschenkte das Geschenk umtauscht und sich so direkt etwas wirklich passendes aussuchen kann. Das ist doch viel besser, als wenn der Schenker genau gesagt bekommen muss, was der Beschenkte sich wünscht und dann ist es vielleicht ausverkauft und man steht wieder da und weiß nichts richtiges. Darum fände ich es im Falle des Nichtgefallens auch besser, den Kassenbon weiterzugeben, damit sich der Beschenkte um den Umtausch kümmern kann.

Ich würde den Bon nicht immer mitgeben, aber aufheben. Falls derjenige das Geschenk nicht mag oder nichts damit anfangen kann, dann würde ich es tauschen. Ich finde es nicht so schön,wenn man jedem auf die Nase bindet, was man ausgegeben hat. Deswegen würde ich den Bon nicht mitgeben. Auf den meisten Büchern steht es ja nun eh hinten drauf, da könnte man die Quittung wirklich mit rein legen, aber bei anderen Sachen finde ich das unangebracht.

Meine Mutter hat dieses Jahr von uns Kindern ein Mundstück für die Trompete bekommen. Nur mein Bruder spielt Trompete, wusste aber bei der ganzen Auswahl nun auch nicht recht, was das richtige sein konnte. Und da gibt es ja wirklich tausende. Also haben wir auf gut Glück eines gekauft und zwar auch eines der höheren Preisklasse. Zum Glück war es wirklich ein gutes und scheinbar auch perfekt. Wäre das nicht so, dann hätten wir es für sie umgetauscht und sie hätte sich selber eines aussuchen können.

Als ich das Parfum umtauschen wollte, habe ich demjenigen bescheid gesagt und er wollte es für mich umtauschen und mir ein neues holen (dieses Mal mit Angaben, was ich mag). Er war dann aber so verletzt darüber, dass er sich lieber selber eines geholt hat und ich stand dann quasi ohne Geschenk da.