Seid ihr Wahlverweigerer - Was haltet ihr von diesen Leuten?
Die Wahlen stehen an. Und wie jedes mal zu den Wahlen gibt es auch Wahlverweigerer, die denken, dass man sowieso nichts ändern kann und im Grunde jeder Politiker doch das macht, was er will und sich um die Bürger nicht schert. Deswegen gehen viele Menschen einfach gar nicht erst zu den Wahlen.
Seid ihr selber Wahlverweigerer? Warum geht ihr nicht wählen? Kennt ihr Menschen, die sich weigern wählen zu gehen? Was haltet ihr von diesen Menschen? Sagt ihr solchen Menschen eure Meinung oder lasst ihr sie machen was sie wollen? Wenn ich ein Wahlverweigerer wäre, welche Argumente würdet ihr geben, damit ich wählen gehe?
Ich gehe immer wählen, auch wenn ich der Meinung bin, dass man nicht mehr wirklich eine große Auswahl hat. Immerhin ähneln sich die Programme ja schon und die Politiker haben ja auch alle so ihre Fehler. Das Problem ist ja auch, dass immer viel versprochen wird und nur wenig gehalten wird. Ich kann Menschen schon irgendwie verstehen, die dann nicht wählen, weil sie nicht wissen, wen sie wählen sollen. Das heißt aber nicht, dass ich solchen Menschen nicht auch meine Meinung sage. Man muss ja wenigstens wählen gehen, damit die NPD keine Chance hat. Was man dann nun wählt ist ja fast schon egal, aber jede Stimme gegen die NPD halte ich für eine gute Stimme.
Es gibt viele Leute, die sogar sehr bewusst nicht wählen gehen. Dahinter steckt die Haltung, dass sie generell dem Wahlsystem konträr gegenüber stehen. Immerhin ist man heute soweit, das zur Kenntnis zu nehmen und etwas gegen die Politik-Verdrossenheit unternehmen zu wollen. Solange jemand nicht aus Faulheit nicht wählt, sollte man das respektieren. Wahrscheinlich denken diese Menschen sogar mehr nach als der brave Pflichtbürger.
Ich weiß auch nicht, welche Partei ich wählen soll und deswegen habe ich diesen Wahl-O-Mat ausprobiert und dieser hat mir zwei Parteien vorgeschlagen, ich werde mich für eine von beiden entscheiden. Zuerst wollte ich auch nicht wählen gehen, da ich einfach unsicher war und auch nicht wusste, welche Partei meine Interessen vertritt, aber jetzt gehe ich einfach wählen und hoffe, dass ich mich für die richtige Partei entschieden habe. Meine Mutter und meine Großmutter meinten, dass man unbedingt wählen sollte, damit nicht eine Partei die meisten Stimmen hat, die man überhaupt nicht mag.
Ich kenne einen Nichtwähler und finde seine Entscheidung und auch seine Begründung sehr gut, deswegen mische ich mich nicht ein. Wenn er sich überhaupt kein bisschen mit einer Partei identifizieren kann, dann ist diese Methode am besten und dann sollte er auch sein Kreuz nicht irgendwo hinmachen, das wäre ja auch nicht wirklich sinnvoll. Er hat darüber auch nachgedacht und deswegen ist es für mich okay.
Erstmal muss ich sagen, dass ich die Formulierung "was haltet ihr von diesen Leuten" doch schon etwas abwertend finde.
Ich persönlich bin einfach nur überflutet und weiß gar nicht wen ich wählen soll. Irgendwie merkt man doch im Laufe der Zeit, dass kaum eine Partei so richtig Sinn macht und wenn ich nun wählen gehen würde, dann würde ich wohl einfach irgendwo ein Kreuz machen um Parteien wie die NPD eben nicht gewinnen zu lassen. Aber ansonsten wüsste ich ja nicht einmal wen ich wählen sollte. Schon Programme haben sie natürlich alle, aber wer hält sich schon auch immer daran?
Es ist tatsächlich so, dass man momentan eigentlich weiß, dass egal welche Partei man wählt es sowieso keinen Sinn macht, weil diese Parteien letztendlich so wieso nichts umsetzen. Es wird immer viel gesagt und versprochen, aber letztendlich wird nichts umgesetzt. Wir erinnern uns da nur zu gut an die CDU. Wie oft hat die Angela schon was versprochen aber hat es niemals durchgezogen? Das, wobei sie schon so lange im Amt ist. Sie hat Glück, dass sie jedes Jahr aufs Neue gewählt wird, wie es voraussichtlich dieses Jahr auch wieder sein wird. An sich finde ich Angelas Pläne gar nicht schlecht, aber es hapert immer an der Umsetzung und das finde ich total traurig.
Von der SPD halte ich zur Zeit überhaupt gar nichts. Deren Versprechungen kommen mir teilweise eher wie Träume vor. Das wird sicherlich alles nicht eintreffen und zusätzlich finde ich Steinbrück total unsympathisch. Wenn ich ihn sehe denke ich sofort, dass es ihm nur um sein Geld geht und er gar nichts ändern wird, noch weniger als Angela.
Dass nun einige Menschen gar nicht mehr gehen, kann ich total verstehen. Sie sind verwirrt und enttäuscht und denken sich, dass jede Wahl so wieso nichts bringt und sich gar nichts ändert. Jedoch finde ich, dass man trotzdem wählen sollte, egal, wo man dabei sein Kreuzchen macht. Hauptsache man macht eins, denn jedes Kreuzchen was man nicht setzt, geht Parteien wie der NPD zu Gute und so etwas kann ja nicht sein. Deshalb kann ich Leute immer auffordern wählen zu gehen, auch wenn es ihnen egal ist, was sie wählen. Hauptsache Parteien wie die NPD kriegen nicht noch mehr Stimmen und das nur dadurch, weil Leute nicht gehen wollen.
Meiner Meinung nach ist es ein unhaltbarer Standpunkt, nicht wählen gehen zu wollen, sofern dies nicht durch äußere Umstände beeinflusst wird (wenn man zu der Zeit etwa im Urlaub ist oder plötzlich erkrankt) oder man wirklich nicht weiß, wen man wählen soll, obwohl man sich aktiv mit den Parteiprogrammen auseinandergesetzt hat. Warum ich es für nicht tolerierbar halte, ist schnell erklärt:
- Wer sagt, es ändere sich sowieso nichts und es würden nur Lügen erzählt, der hat die Chance, eine der zahlreichen kleineren Parteien zu wählen, die abseits der konservativen und fest getretenen Pfaden eine Alternative sehen.
- Wer die Chance ungenutzt verstreichen lässt, ist falsch in diesem Land, da er auch eine Verantwortung gegenüber der Demokratie hat, das Recht zu wählen im Vergleich zu vielen anderen Ländern ein Privileg darstellt und alle Menschen genügend gebildet sein sollten, um zu wissen, wie wichtig eine Meinungsbildung ist.
- Jede Stimme die verstreicht ist eine Stimme für eine Idiotenpartei, wie die - in meinen Augen schlimmstmögliche Partei - NPD. Wenn von 100 Menschen 5 Menschen NPD Wähler sind, dann hat die Partei eine Wahlbeteiligung von 5%. Wenn nun aber 200 Leute wählen und von ihnen wählen nur 5 die NPD (da ich aufgrund der ideologischen Verpflichtung davon ausgehe, dass die meisten Anhänger der rechten Szene ohnehin wählen gehen), hat sie auch nur 2,5%
Ich gehe wählen, zumal die Briefwahl in Deutschland inzwischen auch ohne Angaben von Gründen möglich ist. Trotzdem kann ich diejenigen verstehen, die nicht wählen gehen. Viele haben sehr viel Herzblut in die Politik gesteckt und sind gescheitert oder tief enttäuscht worden. Immer mehr haben den Eindruck, dass Wahlen nichts ändern und die da oben machen, was sie wollen. Ich schreibe niemandem vor, was er zu tun hat und glaube auch nicht, dass solche Aufrufe viel Zweck haben. Schließlich will ich auch nicht, das mich jemand mit seiner Besserwisserei andauernd nervt.
Ich versuche auch immer zum Wählen zu gehen, denn als Nichtwähler überlässt man praktisch den Wählenden die Wahl. Bei einer Minderheit wiegt dann so jede Stimme mehr, wie wenn viele Leute zur Wahl gehen würden. Es ist einfach repräsentativer, wenn viele Leute zum Wählen gehen und von daher versuche ich wenigstens mit meiner Stimme dazu beizutragen, dass die Wahlbeteiligung nicht so desaströs auffällt, wie sie vielleicht ausfallen würde, wenn noch mehr Leute denken würden, dass sie Wahlen nichts angehen würden.
Wenn du nicht wählen gehen würdest, würde ich nicht krampfhaft nach irgendwelchen Argumenten suchen, um dich umzustimmen. Allerdings würde ich dir, wie jedem anderen Wahlverweigerer auch, das Recht absprechen, sich anschließend über das Ergebnis zu beschweren. Die Wahl dient unter anderem auch, aber natürlich nicht vorrangig, als eine Art Eintrittskarte, um sich über die Regierung und den Ausgang der Wahl überhaupt auslassen zu dürfen. Ich finde es lächerlich, wenn Leute, die nicht wählen gehen, sich darüber ereifern, welche Partei sich durchsetzen konnte.
In erster Linie beeinflusst die eigene Stimmabgabe das Ergebnis mit. Der einzelne zählt da natürlich nicht viel, aber es kommt eben auf die Summe an. Man sollte seine Stimme abgeben, denn jede Stimme, die an eine demokratisch orientierte Partei geht, ist wichtig. Falls man sich für keine Partei entscheiden kann und die Auswahl einem ohnehin nicht zusagt, kann man auch hingehen und den Wahlzettel ungültig machen. Das halte ich für die bessere Alternative als einfach gar nicht hinzugehen.
Ich muss allerdings auch gestehen, dass ich bei manchen Leuten froh bin, wenn sie nicht wählen gehen. Von den Gestalten, die beispielsweise die NPD wählen, sollten noch viel mehr von der Wahl fernbleiben. Gerade wenn es sich um irgendwelche Totalversager handelt, die ihren Frust dann durch die Wahl einer solchen Partei ausdrücken wollen, ist es einfach besser, wenn sie zu Hause bleiben.
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