Zweiten Hund aus dem Ausland - Entscheidungshilfe gesucht

vom 29.07.2013, 06:31 Uhr

Ich habe ja schon in anderen Beiträgen geschrieben, dass wir über eine zweiten Hund nachdenken.Wir haben eine Hündin aus Spanien entdeckt, die uns beiden gefällt und die wir auch nehmen könnten. Nun haben wir ein wenig Bedenkzeit bekommen und müssen dann aber bald unsere Entscheidung mitteilen.

Die Hündin ist 4 Monate alt und wir bekämen sie wahrscheinlich in 2 Monaten, da sie dann mit einem Transport nach Deutschland käme. Sie hat jetzt schon ca. 45 cm an Schultermaß. Und wird mindestens 60 cm erreichen wenn nicht sogar etwas mehr. Und da ist für mich klar, dass sie super erzogen werden muss. Sie kennt bisher eben gar nichts, weil sie aus einer Tötung stammt und nun mit anderen Hunden in einem Rudel lebt. Katzen kennt sie wohl und eben Menschen. Ich bin ein Mensch, der sich mehr Gedanken macht als manchmal gut ist und grüble nun seit Tagen. Die Hündin ist eben ein Überraschungspaket. Sie kann immer etwas ängstlich bleiben oder eine andere Macke behalten, aber das Risiko besteht ja auch meist bei Hunden aus dem Tierheim.

Ich mache mir nun tausend Gedanken, ob ich dem gewachsen bin. Ich muss dazu sagen, dass ich nicht Berufstätig bin und eben viel Zeit für meine Tiere habe. Ich gehe mit meinem bereits vorhandenen Hund in die Hundeschule und die Hündin würde dann auch dorthin gehen. Meine Hundetrainerin ist super und würde mir natürlich helfen. Dazu kennt sich auch meine Schwiegermutter sehr gut aus und würde mir ebenfalls bei Erziehung und Training helfen. Es ist auch geklärt, dass dann beide Hunde bei den Schwiegereltern bleiben könnten, wenn ich mal einen Tag weg muss. Die finanziellen Mittel für einen zweiten Hund hätten wir auch.

Aber ich mache mir trotzdem so viele Gedanken. Denn wenn der Hund erst einmal da ist, möchte ich ihn ja nicht wieder abgeben müssen, weil irgendwas doch ganz gewaltig schief geht. Ich rechne eben damit, dass ich einen tapsigen Welpen bekomme, der recht groß wird und gar nichts kann und kennt. Nur ist es dann eben meine Hauptaufgabe mich um diesen Hund auch noch zu kümmern und ihn zu erziehen und ihm Sicherheit zugeben und klare Regeln aufzustellen.

Vielleicht könnt ihr mir ja noch Tipps geben oder mir sagen, wie eure Entscheidung ausfallen würde. Die Hündin ist wunderschön und würde sonst sicherlich auch noch andere Menschen finden, die sie aufnehmen würden. Das wäre dann also nicht so das Problem. Nur falls ihr nun denkt, rein aus Mitleid zu handeln.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich finde es sehr gut, dass du dir vor einer solchen Entscheidung genug Gedanken machst und die ganze Situation erst einmal im Kopf durchspielen möchtest. Ich denke, dass es generell sehr wichtig ist, dass man alles genau durchdacht hat, da es sich ja um ein Lebewesen handelt und es meiner Meinung nach gar nicht geht, dass dieses wieder abgegeben wird.

Bei einem zweiten Hund sollte natürlich immer bedacht werden, ob diese Entscheidung für deinen ersten Hund in Ordnung ist. Wie verhält sich denn dein vorhandener Hund gegenüber anderen Hunden? Wäre es für ihn ein Problem, wenn er sein Revier plötzlich teilen müsste? Oder könnte es sein, dass er extrem eifersüchtig reagiert, wenn du deine Aufmerksamkeit plötzlich auch auf einen anderen Hund richtest und er nicht mehr alleine im Mittelpunkt steht?

Generell würde ich sagen, dass es vermutlich besser wäre, wenn die Hunde sich vor einer endgültigen Entscheidung einmal kennenlernen können. Ich halte es für sehr schwierig, sie plötzlich vor vollendete Tatsachen zu stellen, da es ja sein könnte, dass sie sich gar nicht verstehen und dann hast du ein großes Problem zu Hause. Ist es nicht möglich, dass ihr offiziell zunächst einmal als Pflegestelle fungiert, um die Situation einmal zu testen? Es sollte doch die Möglichkeit geben, dass ihr den Hund im Notfall weiter vermitteln könnt, da es ja wirklich mit eurem vorhandenen Hund harmonieren muss.

Ich persönlich finde es sehr gut, wenn man einen Hund aus einer Tötungsstation adoptiert und habe hiermit bisher auch sehr gute Erfahrungen gemacht. So wurde in meiner Familie bereits eine Hündin aus einem Osteuropäischen Land als Zweithund adoptiert und das klappt einfach super. Diese Hündin saß dort auch in einer Tötungsstation und hat wohl schon viel mitgemacht. Ihr Charakter ist einfach super. Allerdings musst du dir auch darüber im Klaren sein, dass es anders laufen kann und die Möglichkeit besteht, dass der neue Hund dann große Probleme macht, weil er einfach kein Sozialverhalten an den Tag legt. Dies ist bei einem Hund aus dem Ausland alles möglich und du solltest vorher wissen, ob du damit umgehen kannst und dem Tier dann eine Chance geben willst.

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» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Bei Haustieren bin ich ja der Meinung, dass man sich im Vorfeld viele Gedanken machen sollte. Was passiert, wenn man sich zu wenig Gedanken macht, kann man in jedem Tierheimen sehen. Gerade letzte Woche habe ich in der Zeitung wieder von einem Hund gelesen, den man auf dem Flughafengelände angebunden gefunden hat. Die Besitzer haben sich offensichtlich bei der Anschaffung keine Gedanken darüber gemacht, wer sich um den Hund kümmern kann, wenn sie in Urlaub fliegen wollen. Dann doch lieber ein paar Gedanken zu viel.

Ich nehme mal an, dass der Hund von einer Organisation vermittelt wird, die Hunde aus dem Ausland holt und nicht aus einem deutschen Tierheim kommt? Gibt es da eigentlich die Möglichkeit ein Beschnuppern und eine Probezeit zu vereinbaren? Natürlich ist es blöd, wenn man ein Tier wie eine Ware wieder zurück gibt oder umtauscht und wenn man sich bewusst für ein Tier aus dem Tierheim entscheidet findet man in der Regel ja auch genau dieses Verhalten total abstoßend. Aber Tatsache ist eben, dass es passieren kann, dass sich ein neues Tier mit den schon vorhandenen Haustieren oder mit einem Familienmitglied überhaupt nicht versteht und, dass man dann letztendlich niemandem einen Gefallen tut, wenn man das Tier behält.

Ansonsten scheinst du alles bedacht zu haben. Und du hast ja auch schon einen Hund, deshalb wird sich der zusätzliche Zeitaufwand eh in Grenzen halten. Also es macht ja zeitlich keinen Unterschied, ob man mit einem oder zwei Hunden spazieren geht oder ob man bei Fressnapf zehn oder zwanzig Dosen Futter kauft.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Den ersten Gedanken, den ich mir machen würde ist, dass du einen unkastrierten Rüden hast. Wenn die Hundedame mit 6 Monaten zu dir kommt, ist sie noch nicht das erste Mal läufig gewesen. Wir hatten hier vor kurzer Zeit einige Themen darüber, wie das ist, wenn man einen unkastrieren Rüden von einer heißen Hundedame fern halten will. Bei der anderen Userin hat es nicht geklappt und Jungtiere sind angekommen. Allerdings muss ich sagen, dass ich es gerade bei Tieren von unbekannter Herkunft unverantwortlich finde, wenn man diese, wenn auch unbeabsichtigt vermehrt. Wenn man Weibchen und Männchen zusammen hält, muss man damit rechnen. Ich würde daher erst, wenn der Rüde kastriert ist an eine Hündin denken, die die Familie bereichern soll.

Die Entscheidung kann dir aber letztendlich keiner abnehmen. Denn auch dein Rüde wird dann nicht mehr die Aufmerksamkeit bekommen, die er bisher bekommt und man weiß nicht, wie er sich dann verhalten würde. Vielleicht ist es aber auch sehr gut für ihn, wenn er einen Artgenossen bei sich hat. Aber überlege dir das Argument mit der Kastration genau. Willst du den Hund wirklich kastrieren lassen? Auf Dauer kann man einen Rüden und eine Hündin nicht fern halten, wenn sie läufig wird.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wie sieht es denn mittlerweile mit Kindern bei dir aus? Hast du inzwischen welche oder planst du, in den nächsten 10 bis 15 Jahren Kinder zu bekommen? Das wäre auch ein Punkt, den ich vor der Anschaffung eines Hundes überlegen würde. Nicht jedes Tier ist auch kinderlieb, gerade wenn man die Geschichte nicht kennt, weiß man das nicht. Prinzipiell würde ich in so einer Überlegung immer meinen Kindern oder künftigen Kindern den Vorrang lassen.

Gerade bei einer Promenadenmischung kann man vorher vermutlich kaum sagen, wie der Charakter des Hundes wird. Wenn da in irgendeiner Linie ein Tier mit eingekreuzt ist, dass eher Jagdverhalten oder sogar Kampfeslust zeigt, ist das als Familienhund sicher unangenehm.

Mir wäre es in dem Falle lieber, einen Hund erst mal auf Probe zu Hause erleben zu können, bevor man sich endgültig entscheidet. Dabei würde ich beispielsweise auch auf den Rat deiner Hundetrainerin hören. Die hat zudem berufsbedingt vielleicht auch schon einiges an Erfahrung mit Hundeschülern aus solchen Tötungsaktionen und kann dir vielleicht eher sagen, was man da erwartet.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Diamante, gut dass du die Kastration ansprichst. Ich habe vergessen das erwähnen. Da wir die Hündin aus Spanien ja erst in ca. 2 Monaten bekommen würden, würde ich meinen Rüden dann schon vorher kastrieren lassen. Dann ist alles gut verheilt, wenn die Hündin einzieht. So unverantwortlich wäre ich nicht, dass ich meinem unkastrierten Rüden eine läufige Hündin vor die Nase setze. In dem Alter wird sie ja dann sicher bald läufig werden.

Ob die Hündin dann kastriert wird, kann man dann ja irgendwann entscheiden. Mein Hund ist so, dass ich ihm eigentlich jeden anderen Hund vor die Nase setzen könnte und er damit kein Problem hätte. Er hat viel Kontakt zu anderen Hunden, durch die Hundeschule und auch durch die 3 Hunde meiner Schwiegereltern. Austesten kann ich das leider vorher nicht, wenn die Hunde aus Spanien hier in Deutschland ankommen, werden sie noch an dem Tag an die Interessenten weitergegeben. So, dass es dann nicht immer Pflegestellen gibt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Du schreibst, dass man irgendwann entscheiden könne, ob die Hündin kastriert wird. Das wundert mich sehr und lässt mich an der Seriosität der Tierschutzorganisation zweifeln! Jede seriöse Organisation lässt die durch sie vermittelten Tiere kastrieren oder stellt die Bedingung, dass die Tiere mit einem bestimmten Alter kastriert werden. Diese Vereinbarung wird dann im Schutzvertrag schriftlich vereinbart. Sollte dies also bei dieser Organisation, von welcher du die Hündin adoptieren möchtest nicht so sein, würde ich in jedem Fall die Finger davon lassen, denn dann ist diese Tierschutzorganisation unseriös! Tierschutz bedeutet auch, dass eine weitere Vermehrung der Tiere ausgeschlossen wird. Sollte die Organisation darauf nicht achten, geht es ihr vermutlich nur ums Geld verdienen!

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» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Die Hündin ist noch zu jung um kastriert zu werden und ich denke, dass es mit Sicherheit einen Schutzvertrag geben wird, was darin steht, weiß ich allerdings noch nicht. Ich bekomme zu viel, wenn ich hier von unseriös was lese. Ich bin nicht ganz auf den Kopf gefallen und habe mich im Vorfeld schon etwas mit der Organisation auseinander gesetzt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich verstehe nicht ganz, warum du "zuviel bekommst", da du ja um eine Entscheidungshilfe gebeten hast und ich dir ein paar Aspekte genannt habe. Leider ist es so, dass viele sogenannte Tierschutzorganisationen aus dem Ausland nur aufs Geld aus sind und unter dem Deckmantel des Tierschutzes Hunde verkaufen. Ich habe nicht gesagt, dass das auf genau diese zutrifft, von welcher du den Hund adoptieren willst sondern ich habe gesagt, dass es ein Indiz dafür wäre, wenn die Organisation keine Kastration vorschreibt. Dies hörte sich in deinem vorherigen Beitrag so an.

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» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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