Rezepte zu selbstgemachtem Heidelbeerwein und -likör
Durch Bekannte kann ich an einige Heidelbeeren in diesem Jahr kommen. Dazu benötige ich Rezepte für Heidelbeerwein wenn das geht, was ich ja hier schon gefragt habe. Aber auch ein Rezept oder auch mehrere für Likör oder Aufgesetzter würde mich interessieren. Mein Großvater hat früher immer Früchte in eine Flasche gegeben, Kandiszucker drauf und mit irgendeinem Schnaps aufgefüllt. Aber welcher Schnaps das war weiß ich nicht mehr und mein Vater kann sich auch nicht mehr erinnern.
Kennt ihr Rezepte für alkoholische Getränke mit Heidelbeeren, die sich auch ein paar Monate halten und nicht sofort leer getrunken werden müssen? Was braucht man dafür und wie lange dauert diese Herstellung?
Was heißt denn "einige" genau? Für einen Ansatz für 10 Liter Wein benötigt man beachtliche 6 Kilogramm Heidelbeeren. Für 2,5 Liter Ansatz immerhin noch eineinhalb Kilogramm. Man muss bei Wein immer auch einen gewissen Schwund einkalkulieren, so dass man am Ende nicht die ganze Menge als trinkbaren Wein erhält, den man vorher angesetzt hat. Beim Filtern gibt es immer Verluste, weil man zu Hause nicht so gut abpressen kann, wie in der professionellen Winzerei.
Ich habe zwar schon ein paar Hausweine gemacht und dabei Erfolg gehabt. Ich kenne aber auch Leute, die schon mehrere Ansätze durch Schimmel, Essigstich oder ähnliche Pannen versaut haben. Das tut dann weh! Wein machen ist prinzipiell einfach, aber der Einstieg nicht unbedingt. Ich würde eher empfehlen, den ersten Wein mit Apfelsaft anzusetzen. Wenn man den aus dem Supermarkt kauft, hängt daran auch nicht so viel Herzblut, wie an selbst gewonnenem Saft aus Früchten von Freunden. Wenns wirklich schief geht, fängt man eben noch mal neu an und verbucht das ganze unter Lehrgeld. Von daher würde ich dir das Wein-Projekt erst für nächstes Jahr empfehlen, oder du frierst die Blaubeeren so lange ein, bis du erste Hobby-Winzer-Erfahrung gesammelt hast.
Mit einem einfachen Rezept ist es nicht getan. Man sollte sich schon ein Mindestmaß an Theorie anlesen, damit man weiß, was man da macht. Das erleichtert das ganze ungemein. Von den Weinbüchern für Laien kann ich dir voll und ganz das Kitzinger Weinbuch empfehlen. Das nehme ich auch und die Rezepte darin sind toll. (Es gibt darin auch ein Rezept für Heidelbeerwein, das ich aber aus urheberrechtlichen Gründen hier nicht abtippen will.) Es ist das beste Weinbuch, das ich für Laien kenne. Und mit etwa zehn Euro ist es auch wirklich nicht teuer. Was bei der Weinbereitung dann aber schnell ins Geld geht ist das Zubehör, wie Weinballons und so weiter.
Likör ist einfacher herzustellen. Entweder man presst die Beeren aus und mischt den Saft mit Zucker und Primasprit (über 90 Prozent geschmacksneutraler Alkohol) auf das entsprechende Verhältnis an. Oder man legt die gemusten Beeren in geschmacksneutralen neutralen Alkohol wie Wodka oder Korn mit etwa 50 % Alkohol und lässt die Mischung einige Tage ziehen und süßt anschließend. Alternativ kann man auch Rum nehmen. Dieser sollte aber auch gut 50 % haben, damit die Mischung nicht schlecht wird. Entweder man setzt diesen Rumtopf nur mit Blaubeeren oder mit verschiedenen Gartenfrüchten nach und nach an. Wenn man nur Blaubeeren nimmt, ist der Rumtopf schnell fertig. Nimmt man unterschiedliches Obst, dauert es länger. Anleitungen dazu finden sich auch in dem oben erwähnten Buch. Sowohl der Rumtopf als auch die Liköre halten lange, wenn man die Alkoholkonzentration stark genug macht.
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