Aufzucht verwaister Wildtierbabys

vom 27.04.2008, 12:58 Uhr

Hallo liebe Leute!

Ich würde gerne von euch wissen, ob ihr schon mal verwaiste Wildtierbabys aufgezogen habt?!
Wenn ja, wie hat es euch gefallen, würdet ihr es wieder machen? Habt ihr das Tier danach wieder ausgewildert oder in einen Zoo gegeben etc.?

Ich habe bis jetzt eine Feldhasenbaby und einen kleinen Igel erfolgreich groß gezogen und danach wieder ausgewildert. War eine sehr schöne Zeit, vor allem die mit dem Hasen. Man merkte zwar, dass er ein richtiges Wildtier ist, aber er ist so schön zahm geworden und hatte ein wunderbares Wesen. Als er noch ganz klein war ist er bei mir ständig am Schoß gesessen oder am Computertisch herumgehoppelt, eingesperrt wollte er auf keinen Fall sein ;). Als er größer wurde hat er doch ziemlich viel angstellt *g*. Also er war überall oben und machte nur, was er wollte. Mit den Hunden hat er sich auch so super angefreundet...er tobte immer mit ihnen im Garten rum. Also die Auswilderung hat mir schon sehr weh getan und ich war lange danach sehr traurig, weil ich ihn so vermisst habe.

Zu dem Igel hab ich nicht so eine große Beziehung aufbauen können. Ich habe ihn auch erst bekommen, als er schon Festfutter gefressen hat, somit war er nur kurze Zeit bei uns, bis er das passende Gewicht hatte, um wieder in die Freiheit zu dürfen. Außerdem sind die Igelchen ja nicht so handlich, aufgrund ihrer Stacheln ;)

Mir gefällt das Aufziehen von Säugetieren wahnsinnig gut und ich würde es jederzeit wieder machen. Am liebsten mal ein kleines Raubtier (Fuchs, Marder, Dachs,...) oder Eichkätzchen. Diese Tiere sind schon wahnsinnig süß und man lernt auch sehr viel dabei, meiner Meinung nach ;)!
Würde mich sehr über ähnliche Erfahrungsberichte freuen!

LG

» MerciMerci » Beiträge: 74 » Talkpoints: 0,13 »



Hallöchen,

Da wir ja im Wald wohnen könnte man eigentlich denken, dass wir öfter mal ein Tierchen finden. Aber bisher hat sich das auf Igel beschränkt.

Den einen haben wir im Spätherbst vor dem Nachbarshund gerettet , war noch klein und da haben wir ihn aufgepäppelt. Wir waren wegen der Parasiten auch beim Tierarzt, der hat das ganze abgesegnet und überwacht. Im Frühjahr haben wir ihn dann rausgelassen und der ist dann auch gleich losgedackelt.

Ansonsten haben wir mal eienn Raben aufgenommen - allerdings ist er nach 3 Tagen gestorben.

Einen Fuchs, Waschbär oder was anderes - da würde ich den Förster anrufen und maximal die Erstversorgung ( TA usw) übernehmen. Weil gerade bei Füchsen, ich will hier keine Würmer oder ähnlcihes haben - da ist mir das Leben meines Hundes schon sehr wichtig. Der Förster wohnt auch nicht weit weg und für solche Fälle ist eben er zuständig.

Liebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Hallo,

Ich selbst habe noch kein Wildtier-Jungtier aufgezogen. Einmal stand ich aber vielleicht kurz davor. Ich weiß es nicht genau.

Da begegnete mir eine kleine Nebelkrähe auf der Straße. Sie hüpfte da so herum und war extrem zutraulich. Sie ist mir sogar bis auf den Fuß gesprungen! Also sie zeigte wirklich gar keine Scheu. Sie lief mir auch ein ganzes Stück hinterher. Neugierig beobachtete sie mich. Aber das ist für viele Rabenvögel ja typisch.

Ein Muttertier war nirgends in der Nähe zu sehen. Ich habe mich dann auch gefragt, ob ich das Tierchen mitnehmen sollte, oder nicht. Bis heute weiß ich nicht genau, was die richtige Entscheidung gewesen ist. Krähen brüten ja in Bodennestern, und so ein älteres Jungtier kann durchaus auch einmal alleine in der Nähe seines Nestes herumlaufen, ohne, dass das Muttertier in der Nähe ist. Oder war die Krähe wirklich allein und hatte die Mutter verloren? Dann hätte ich helfen müssen. Aber andererseits rät man immer davon, kein Tier in solch einer ungewissen Situation aufzunehmen, weil es eben vielleicht doch noch eine Mutter hat.

Ich muss ehrlich sagen, ich mache mir heute noch öfters Gedanken, ob das richtig war, die kleine Krähe nicht mitzunehmen. Dass sie sehr zutraulich war, kann ja auch sehr gefährlich für sie werden, wenn ich so daran denke, was für eine Gefahr Hunde, streunende Katzen und auch der Straßenverkehr so darstellen können. :(

Ich kenne aber auch noch eine Person, die regelmäßig Vögel versorgt hat, die aus dem Nest gefallen sind. Meist waren sie noch so jung, dass sie noch gar keine Federn hatten. Die Frau, meine frühere Klassenlehrerin aus Kinderzeiten, hat die Vögel dann aufgezogen, bis sie ausgewachsen waren, was schon ziemlich mühsam war.

Wenn sie es ihnen zumuten konnte, dann wilderte sie die Vögel wieder aus. Manche behielt sie dann aber auch. Sie kannte sich da sehr gut aus und hatte auch viel mit dem Tierschutzverein zutun. Ich glaube, von diesem bekam sie auch manchmal Tierkinder zur Aufzucht. Sie hat sich damit wirklich richtig professionell ausgekannt.

Wenn ich mir sehr sicher wäre, dass ein Tier die Mutter verloren hat, dann würde ich es sicher aufziehen. Ich würde es aber vorher, wenn möglich, auf jeden Fall zum Tierarzt bringen und mich dort genauer informieren. Den Tierschutzverein sollte man vielleicht auch kontaktieren.

Aber natürlich bin ich froh, wenn Tierkinder möglichst selten auf menschliche Hilfe angewiesen sind. Ich bin also froh über jedes Jungtier, das nicht von Menschen aufgezogen werden muss, denn diese Handaufzucht weist ja immer darauf hin, dass das Elterntier ja leider verstorben ist. Außerdem ist die Handaufzucht ja auch ein Risiko. Nicht alle Jungtiere, die von Menschen aufgezogen werden, überleben schließlich.

Aber wenn man das mal außer Acht lassen würde und ich einfach herumspinnen könnte, was für ein Tier ich gerne aufziehen würde, angenommen, ich hätte dazu die nötigen Qualifikationen, dann wäre das am liebsten ein Fuchs, Marder oder Eichhörnchen. Vögel finde ich ja auch alle sehr toll. Rehe ebenfalls. Aber ich würde natürlich eigentlich jedem Tier helfen, unabhängig von seiner Art.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hallo!

In erster Linie darf man nicht vergessen, dass es Wildtiere sind und man die auf keinen Fall zahm machen sollte. Sie sollten so wenig menschlichen Kontakt wie nur eben möglich haben, damit sie, wenn sie ausgewildert werden auch nicht dem erstbesten Menschen hinterherrennen und sich streicheln lassen. sie wären eine schnelle Beute für Greifvögel, weil sie wenig Angst haben.

Ich habe mal einen Hasen gefunden, den ich sofort ins Tierheim gebracht habe, die ihn in eine Auffangstation gebracht haben. Denn einen Wildhasen DARF man gar nicht aufziehen und halten. Wildtiere in privater Hand sind meldepflichtig und wenn man sich daran hält, wird das Tier auch sofort in Hände gegeben, die das Tier auch artgerecht aufziehen und es nicht an den Menschen binden.

Selbst, wenn man einen Igel findet, sollte man auf jeden Fall die Igelhilfe anrufen und Bescheid geben und sich da auch Tipps holen. Einen Igel sollte man auch nur mitnehmen, wenn er wirklich zu wenig Gewicht hat vor dem Winter. Ansonsten wird der Winter ihm nicht schaden. Er spaziert oft noch herum, wenn es noch nicht so richtig kalt ist.

Dann sollte man nicht gleich jedes Wildtierbaby mitnehmen, dass am Feldrand sitzt, Es kann durchaus sein, dass die Mutter in der Nähe ist und nur darauf wartet, dass Mensch weggeht um an ihr Baby zu kommen. Ausserdem sollte man auf Krankheiten achten, die jedes Wildtier übertragen kann. Ein Tierarzutbesuch ist daher auf jeden Fall angebracht. Dieser kann einem auch Auffangstationen nennen und Tipps geben.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallo zusammen!

Wir haben mal nach einem Sturm eine kleine Wildtaube gefunden, die aus dem Nest gefallen war. Wir haben sie erst beobachtet, ob ihre Eltern wieder kommen, um das Küken zu holen. Aber als sie nicht kamen, haben wir das Kleine dann mitgenommen.

Wir haben es auch groß gezogen und es kannte uns schon und wir konnten es auch immer leichter füttern. Als es irgendwann fliegen konnte und bei uns auf dem Balkon saß, ist es weg geflogen und wir haben es dann nie wieder gesehen. Wir hoffen nur, dass es sich kein Hund oder eine Katze geschnappt hat, denn meine Mutter hat später Taubenfedern oben im Garten gefunden. Aber die könnten ja auch von einer anderen Taube gewesen sein.

Ich denke auch, dass man spezielle Kenntnisse für die Aufzucht von Wildtieren braucht. Ich habe meine in einer Doku im Fernsehen gesehen, dass zwei Frauen extra geschult worden sind, damit sie kleine Eichhörnchen groß ziehen durften. Ich würde mich auch ans nächste Tierheim wenden und mir Informationen einholen, ob ich das Tier selbst aufziehen darf oder ob es in der Nähe spezielle Stellen dafür gibt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich würde mir nicht zutrauen, ein Wildtier aufzuziehen, und würde das auch garnicht wollen. Wenn die Tiere noch sehr jung sind, muss man ja auch nachts alle paar Stunden aufstehen. Außerdem muss ich ja zur Arbeit, wo sollte ich das Tier dann hingeben? Selbst wenn ich die Zeit hätte, würde ich mir nicht zutrauen, das Tier gut auf die Freiheit vorzubereiten. Ich denke, ich würde auch dazu tendieren, das kleine Tierchen ständig zu knuddeln. Wenn es erstmal zahm ist, ist eine Auswilderung schwierig.

Bekannte von mir haben schon einen Spatz und einen Igel aufgezogen. Der Spatz kam noch Jahre später immer mal wieder bei denen vorbei. Der Igel war noch so klein, dass er noch nicht mal Stacheln hatte. Da war es laut meiner Bekannten auch schwer, ihn nicht zu sehr an Menschen zu gewöhnen. Sie stand auch die ganze Zeit über mit einer Igelhilfe in Kontakt.

Mir fällt leider immer wieder auf, dass die meisten Menschen gerne kleine Tiere mitnehmen, obwohl diese überhaupt keine Hilfe benötigen. Gerade junge Vögel werden auch am Boden meistens trotzdem von den Eltern versorgt. Mein Vater hat mal beim Baumschneiden versehentlich ein Nest runtergefegt. Er hat es mitsamt den beiden Jungvögeln wieder im Baum befestigt und das ganze beobachtet: die Eltern haben die Jungtiere weiter versorgt. Und das, obwohl allgemein angenommen wird, dass die Kleinen nicht mehr gefüttert werden, wenn sie nach Mensch riechen.

Kürzlich habe ich in einer Zeitschrift gelesen, dass junge Seehunde oft grundlos mitgenommen werden und die Aufzucht eine richtige Tortur für sie ist. Hier habe ich einen ähnlichen Bericht gefunden (unter "Heuler-Aufzucht").

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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