In der Partnerschaft zusammenziehen - hattet ihr Angst?
Ich habe noch nie mir einer Partnerin zusammen gewohnt. Einmal war es kurz davor.Aber ich bin wahrscheinlich nicht der Typ für eine Beziehung mit gemeinsamer Wohnung. irgendwie habe ich auch ein wenig Angst meine Freiheit zu verlieren, wenn ständig jemand hier bei mir zu hause ist.
Habt ihr bei eurem Zusammenzug mit eurem Partner Angst gehabt oder habt ihr euch von der ersten bis letzten Sekunde gefreut? Habt ihr nie das Gefühl gehabt, dass es nicht richtig ist, wenn ihr zusammenzieht? Habt ihr es in irgendeiner Beziehung bei euch schon mal bereut, dass ihr zusammen gezogen seid?
Ich würde mir darüber keine Gedanken machen, wenn du die richtige Frau kennen lernst wirst du dich darauf freuen mit ihr zusammen zu ziehen. Zumindest war es so bei mir, hatte mich auch jahrelang dagegen gewehrt das eine meiner Freundinnen mehr als eine Nacht am Stück blieb.
Selbst das war mir eigentlich zu viel, da ich immer auf meine Freiheiten bestand und es als nervig empfand nachts dann durch den Übernachtungsgast in dieser begrenzt zu werden. Wie bereits geschrieben hatte es dann mit meiner Frau nicht ganz 6 Monate gedauert bis wir zusammen gezogen sind und in diesen 6 Monaten haben wir ungefähr 6 von 7 Nächten gemeinsam verbracht ohne das es mich nur einmal gestört hätte oder ich mich in meiner Freiheit beschränkt gefühlt hätte.
Ich denke auch, dass man beim richtigen Partner keine Bedenken mehr hat und sich dann einfach darüber freut, zusammenziehen zu können. Bei meinem Partner und mir war es so, dass wir ziemlich früh in unserer Beziehung über solche Sachen gesprochen haben und dann eben auch feststand, dass wir das so machen wollen. Bedenken hatten wir eigentlich keine, weil wir die Nähe zueinander schon immer sehr genossen haben und es uns nicht schwerfiel, dass auch den ganzen Tag zu machen. Du wirst ja auch nicht deinem Freiraum beraubt, sondern kannst ja im Prinzip immer noch Sachen alleine machen. Beim richtigen Partner stört dich das nicht.
Was konkret ist denn die Freiheit und worin äußert sich diese Freiheit? Man darf ein Zusammenziehen nicht mit dem Einzug in ein Gefängnis vergleichen. Natürlich ist es nicht mehr möglich, heimlich "Nebenbeziehungen" zu Hause zu pflegen - wenn du das meinst. Auch ist es schwieriger, rücksichtslos vor sich hin zu leben. Aber wenn man sich auch in seinen eigenen vier Wänden zu benehmen weiß, ist auch hier der Freiheitsverlust nicht zu spüren. Einzig ein Problem könnte sein, wenn die Partner unterschiedliche Vorstellungen von "gemeinsam" haben. Denn nach dem Zusammenziehen muss man ja nicht den gleichen Lebenstakt an den Tag legen. Du kannst immer noch tun und lassen, was du willst - solange deine Partnerin nicht gestört wird. Dazu reicht aber eine ausreichend große Wohnung. In einem Ein-Zimmer-Appartement mit Kochnische wird man das nicht können. Aber in einer 2-3 Zimmer Wohnung sollte man genug Freiräume schaffen können.
Übrigens "bereut" man es am Ende einer Beziehung regelmäßig. Das bezieht sich dann aber nicht allein auf das Zusammenziehen, sondern auf die Beziehung allgemein. Oder man bereut wenigstens, dass der Schritt der Trennung nicht früher vollzogen wurde. Nur die gemeinsame Wohnung sollte nicht als Grund genommen werden, dass irgendwas nicht so läuft, wie man es sich erhofft hat.
Wenn man nicht zusammen ziehen will, sollte man es lassen. Ich denke, dass da keinem in der Beziehung geholfen ist, wenn man so einer Sache zustimmt, die einem überhaupt nicht behagt. Wenn man dann jeden Tag mit Frust aufwacht, kann man sich auch nicht entspannt auf den Partner oder die Partnerin einlassen. Ob das langfristig der Beziehung gut tut, würde ich anzweifeln. Da würde ich mir eher einen Partner suchen, der Freiheit auch in dem Maße schätzt wie du das tust.
Angst hatte ich normalerweise nicht. Das eine Mal wo ich ein extrem mulmiges Gefühl vor dem Zusammenziehen hatte, hatte auch eine Ursache. Diese Beziehung stellte sich dann doch als nicht tragfähig heraus als wir zusammen wohnten. Da war dann anscheinend unterbewusst vorher schon irgendwie das Gefühl da, dass es nicht klappen wird. Im Nachhinein hätte ich mir gewünscht, da mehr auf mein Gefühl gehört zu haben. Aber man weiß eben vorher nie sicher, was sich dann in der Praxis ergibt. Da hilft es eben nur, gleich einen Schlussstrich zu ziehen oder es zu versuchen. Was man da tut muss man eben in jeder Situation für sich selbst entscheiden. Da kann man auch schwer von unseren Erfahrungen auf deine Beziehungs-Konstellation schließen und was sinnvolles raten.
Es gab bei mir einmal kurz den Gedanken, zusammen mit einem Partner in eine gemeinsame Wohnung zu ziehen. Zum Glück haben wir das nicht gemacht, da es sicher nur im Chaos geendet wäre. Ich könnte mir auch nicht vorstellen, mit einem Partner zusammenzuziehen. Früher hätte ich mir das eventuell und unter perfekten Umständen noch vorstellen können, mittlerweile ist das aber undenkbar. Ich fände es schon schrecklich, wenn die Wohnung nicht nach meinen Vorstellungen eingerichtet wäre. Da ich sehr Geräuschempfindlich bin, würde es mir wahnsinnig auf den Geist gehen, wenn der Partner in seinem Zimmer Musik hören und ich davon etwas mitbekommen würde. Ich fände es furchtbar, dauernd jemanden um mich zu haben, der mich vielleicht nicht einfach mal eine Woche in Ruhe lässt, wenn mir danach ist.
Von Angst würde ich dennoch nicht sprechen. Ich muss keine Angst vor diesen Dingen haben, weil ich genau weiß, dass solche vermeintlichen Kleinigkeiten mich früher oder später so sehr stören würden, dass ich das gemeinsame Wohnprojekt wieder auflösen würde. Ich bin einfach nicht bereit, die für ein gemeinsames Wohnen unerlässlichen Kompromisse einzugehen. Es geht schließlich auch perfekt ohne diese Kompromisse, indem einfach jeder seine eigene Wohnung behält.
Würde ich mit jemandem zusammenziehen, würde ich das mit Sicherheit schon nach zwei Tagen bereuen, weil ich merken würde, dass mir die Freiheit fehlt oder dass mich irgendwelche Kleinigkeiten stören. Falls man im privaten Umfeld kompromissbereiter ist und aus rein rationalen Gründen auch nichts gegen eine gemeinsame Wohnung spricht, kann man es sicher probieren, ohne Angst vor der gemeinsamen Wohnung haben zu müssen.
Mein jetziger Partner ist der zweite, mit dem ich in meinem Leben zusammenwohne. Ehrlich gesagt hatte ich nie Angst davor, hatte auch nie das Gefühl, dass es falsch sein könnte. Für mich war das Zusammenziehen eher eine Erweiterung unserer Beziehung, eine Festigung und ein gemeinsamer Weg. Ich habe das nie anders gesehen und würde es auch nie anders sehen wollen.
Es kommt sicherlich auf die eigene innere Einstellung an und ob man gerne und lieber alleine wohnt als mit jemand zusammen. Ich wohne lieber mit jemand zusammen, da ich nicht so gerne alleine bin. Zudem empfinde ich es als praktisch, mit jemand die Kosten zu teilen, wenn mir jemand im Haushalt hilft usw. Aber es gehört für mich auch in eine längere Beziehung, dass man zusammen wohnt. Das gehört irgendwie dazu, weil es die Beziehung festigt, zumindest war das bisher bei mir immer der Fall. Außerdem lernt man den Partner von einer anderen Seite kennen, wenn man mit ihm zusammen wohnt.
Also ich bin derzeit in der Situation, dass der Zusammenzug mit meinem Freund kurz bevor steht. Wir haben auch schon eine Wohnung und werden demnächst den Mietvertrag unterschreiben, um dann im Herbst diesen Jahres zusammenziehen zu können. Es ist für uns beide die erste eigene Wohnung und somit auch der erste Zusammenzug mit dem Partner.
Ich habe schon öfters davon gelesen, dass Paare bemerken, dass sie nicht zusammen passen, wenn sie erst einmal zusammen wohnen und sich dann jeden Tag sehen. Wenn man das ließt, dann ist das schon ein wenig angsteinjagend. Ich bin mir durchaus bewusst, dass wir keine rundum perfekte Beziehung haben und dass es vor allem in so jungen Jahren schnell in die Brüche gehen kann. Ich denke, vor allem am Anfang wird es einige Probleme geben, die wir dann aber im Laufe der Zeit wohl lösen werden. Man muss sich eben erst einmal mit der neuen Situation zurecht finden und wenn es nur darum geht, wer nun die Spülmaschine ausräumt.
Aber ich würde ja auch nicht mit meinem Freund zusammen ziehen, wenn ich mir nicht sicher wäre, dass es auch funktionieren kann. Ich denke auch nicht, dass es viel Sinn macht, wenn ich mich nun verrückt mache mit dem Gedanken, dass unsere Beziehung durch den Zusammenzug unter Umständen in die Brüche gehen könnte. Das nützt ja nichts. Ich verspüre eigentlich vielmehr Vorfreude, weil mein Freund und ich schön öfters alleine Zuhause waren, auch mal mehrere Tage am Stück und ich habe das eigentlich immer sehr genossen. Ich mache mir nichts vor, ich weiß schon, dass es etwas anderes ist, wenn man dann wirklich zusammen wohnt, aber es bringt ja nichts, wenn ich mich jetzt nur auf die negativen Dinge konzentriere. Denn dann wird es bestimmt nicht gut.
Ampelmännchen hat geschrieben:Habt ihr bei eurem Zusammenzug mit eurem Partner Angst gehabt oder habt ihr euch von der ersten bis letzten Sekunde gefreut? Habt ihr nie das Gefühl gehabt, dass es nicht richtig ist, wenn ihr zusammenzieht? Habt ihr es in irgendeiner Beziehung bei euch schon mal bereut, dass ihr zusammen gezogen seid?
Ich persönlich kann sagen, das ich mich auf den Zusammenzug mit meinem Partner sehr gefreut habe, denn so ist man sich ja näher und teilt auch das privateste miteinander. Klar ist es manchmal auch nicht leicht, aber gerade das macht ja dann auch eine gute Beziehung aus, das man sich da auf den anderen Partner einstellt und Kompromisse eingeht. Bereut habe ich es bislang noch nicht auch wenn mein Partner und ich sehr schnell zusammengezogen sind. Ich würde es jederzeit wieder so handhaben.
Als mein Partner (jetziger Ehemann) und ich zusammen gezogen sind, war es für mich etwas unheimlich schönes. Ich wollte mir gerne mit ihm eine Wohnung teilen, mein Leben und auch teilweise meine Freizeit. Ich habe mir recht wenig Gedanken darüber gemacht, ob mich dies vielleicht irgendwann mal erdrücken oder unzufrieden machen könnte, und habe einfach nur das Gefühl genossen, dass wir zusammen ziehen.
Ich persönlich denke aber auch, dass dies schon auch das Gefühl sein sollte, welches einen schlussendlich zu diesem Punkt hin bringt. Wenn man sich zu viele Gedanken macht und nicht recht zufrieden ist mit der Situation - schon von vorn herein - dann weiß ich nicht ob ich diesen Schritt wirklich gehen würde.
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