Bei/nach jedem Streit Angst vor einer Trennung haben?
Ich weiß ja nicht, wie es manchen hier geht, aber ich bin ein sehr ängstlicher Mensch, der sich auch vieles zu sehr zu Herzen nimmt. Unter anderem gehören Streitereien mit meinem Freund dazu, das ist immer ganz schlimm für mich. Er sagt ja immer, wir hätten uns eigentlich noch nie richtig gestritten, wenn, dann wären es nur Meinungsverschiedenheiten gewesen. Er vergisst solche Sachen auch relativ schnell wieder, wenn wir darüber geredet haben, zumal er auch kein nachtragender Mensch ist.
Ich für meinen Teil grüble noch lange danach, manchmal sogar noch am nächsten Tag. Und das Schlimme ist, dass ich nach jedem Streit oder nach jeder Diskussion Angst habe, er macht Schluss. Ich weiß nicht, woran es liegt, aber normal ist es ja irgendwo nicht, denn sowohl Meinungsverschiedenheiten als auch Streitereien gehören ja zum Beziehungsalltag. Ich habe mich neulich auch mit meiner Kollegin darüber unterhalten und sie sagte, dass es ihr am Anfang ihrer Beziehung (sie ist jetzt mittlerweile 7 Jahre verheiratet) auch oft so ging. Aber sie sagte auch, dass man irgendwann im Laufe der Beziehung auch eine gewisse Sicherheit bekommt und sich nicht mehr so verrückt macht.
Was denkt Ihr? Geht es Euch auch manchmal so? Oder sind solche Ängste oftmals nur darin begründet, dass die Beziehung noch nicht so lange besteht?
Ich kenne das sehr gut. In meinem Fall liegt es daran, dass ich die Erfahrung machen musste, dass viele Beziehungen heutzutage einfach dermaßen oberflächlich sind, dass man einfach so entsorgt oder ausgetauscht wird, wenn man nicht funktioniert wie erwünscht. Dazu dann das Gefühl mangelnden Selbstbewusstseins und schon hat man eine Verlustangst, die am Ende vielleicht erst Recht zum Verlassen führt, weil man (unbewusst) anfängt sich klein zu machen oder zu klammern. Meist vergeht diese Unsicherheit aber mit der Zeit, besonders wenn das Gegenüber diese Angst kennt und sich entsprechend verständnisvoll verhält.
Deine Ängste sind doch nicht nur vorhanden, wenn wir eine Meinungsverschiedenheit hattet. Wenn ich so an deine Threads denke, liegt bei euch einiges im Argen, wo du ständig Angst hast ihn zu verlieren. Sei es, weil du in jeder befreundeten Frau gleich eine Konkurrentin siehst oder weil dein Körper scheinbar nicht perfekt ist um seinen Ansprüchen zu genügen.
Du machst dich vor deinem Freund klein, scheinst kaum noch eine eigene Meinung oder gar eigene Interessen zu verfolgen. Alles was dann nicht optimal zwischen euch läuft wird bei dir gleich zur Weltuntergangspanik. Und dir wurde schon mehrmals geraten, dass du dir Hilfe suchen sollst. Denn solche Ängste nicht mehr in einem Bereich, den mal als normal ansehen kann.
Normal wäre eine solche Angst, wenn ihr euch wirklich extrem gestritten habt und euch einige Tage aus dem Weg geht. Dein Freund schenkt solchen Meinungsverschiedenheiten gar nicht so viel Beachtung. Scheinbar ist es wirklich nur so, dass ihr zwei verschiedene Ansichten zu einer Sache habt, aber am Ende eine Lösung findet. Wie diese Lösung aussieht, kann ich mir lebhaft vorstellen. Aber es ist eben nicht in der Größenordnung, wo es lohnt überhaupt über Folgen nachzudenken.
Ich muss mich da Punktedieb anschließen. Solche Ängste gehören durchaus dazu und sind relativ normal, aber in deinem Fall ist nicht mehr von einer normalen Angst die Rede und ich denke auch nicht, dass sich das bei dir nach einiger Zeit legen wird. Wie heftig eure Streitereien nun sind kann ich nicht beurteilen, aber es scheint ja nicht so extrem zu sein. Auch schreibst du dass du nach Diskussionen Angst hast, dass er Schluss machen könnte, was ich alles andere als normal finde.
Ich habe keine Ahnung dein Freund der Auslöser für deine Probleme und Ängste bist oder du es selbst bist, aber du solltest ganz dringend etwas daran ändern; deine Art tut weder dir, noch deiner Beziehung gut. Du selbst scheinst dich aber aus deinen Gedanken und Ängsten gar nicht mehr selbst befreien zu können; über was du dir teilweise Gedanken machst ist echt heftig. Wenn ihr wirklich eine gute Beziehung führt und euch beide (!!) liebt, dann brauchst du keine Angst haben dass er sich nach einem Streit von dir trennt oder weil eine andere Frau tollere Brüste hat, oder was weiß ich.
Bei mir war es auch am Anfang so, dass ich Angst vor einer Trennung hatte, wenn ich mich mit meinem Freund gestritten hatte oder er sich nach einer Meinungsverschiedenheit eine Zeit lang nicht bei mir gemeldet hat. So war ich auch immer am Boden zerstört, wenn wir Krach miteinander hatten und er danach seine Ruhe von mir haben wollte. Von daher musste ich da auch immer mit meiner Angst kämpfen und habe mir ständig Sorgen gemacht. Zudem habe ich auch immer wieder überlegt, was genau ich denn im Streit zu ihm gesagt hatte und ob das nun wirklich letztendlich ein Grund zur Trennung wäre.
Mittlerweile sehe ich alles ganz anders. Da wir nun auch wirklich lange zusammen sind und uns im Laufe der Jahre wirklich oft und häufig gestritten haben, bin ich sozusagen abgehärtet. So macht es mir nichts aus, wenn wir uns gestritten haben und einige Zeit nichts voneinander hören. Stattdessen ist mir dann voll und ganz bewusst, dass nicht ich allein die Schuld für den Streit habe. Von daher habe ich auch keine Schuldgefühle und auch keine Trennungsangst. Stattdessen kann ich es dann auch hin und wieder genießen, erst einmal nichts von meinem Freund zu hören. Immerhin kann ich mich in der Zeit wieder öfters mit meiner Freundin treffen oder Zeit mit dem Lernen verbringen. Von daher finde ich es sogar gut, wenn wir nach einem Streit für kurze Zeit nichts voneinander hören. So hat jeder von uns Zeit, sich zu beruhigen und seinen eigenen Beschäftigungen nachzugehen. Wenn wir uns dann wieder beieinander melden, haben wir beiden den Streit auch wieder vergessen und sind wieder glücklich, da wir die Tage ohne einander auch genießen konnten.
Ich denke, dass du sehr wenig Selbstbewusstsein zu haben scheinst, wenn du wirklich ständig von diesen Ängsten geplagt wirst. Immerhin hast du ja nicht nur Angst, dass dein Freund dich aufgrund einer Meinungsverschiedenheit verlässt, sondern auch Angst, dass dein Freund dich wegen einer anderen Frau verlässt. Außerdem findest du dich selbst nicht attraktiv und fürchtest, dass dein Freund andere Frauen hübscher als dich findest. Von daher machst du dir in dieser Hinsicht ständig Sorgen und kannst wohl gar nicht richtig sorgenfrei leben.
Ich bin mir mittlerweile sogar ziemlich sicher, dass du dir professionelle Hilfe suchen solltest. Immerhin ist es doch sicher nicht schön, jeden Tag mit so viel Kummer und Sorgen zu leben. Da du es selbst anscheinend nicht in den Griff bekommst, würde ich dir raten, dich an einen Psychologen zu wenden.
Nein, so geht es mir eigentlich nicht. Eigentlich sage ich deshalb, weil die Streitereien, die ich aus einer vergangenen Beziehung ziemlich heftig waren und ich mich immer wieder meinerseits mit dem Gedanken getragen habe, diese Beziehung zu beenden, wenn ein Streit mal wieder entsprechend heftig ausgefallen war. Auch habe ich mir irgendwann überlegt, dass ich nicht ganz nachvollziehen kann, weshalb mein Ex-Partner die Beziehung nicht seinerseits beendet, weil immer wieder klar wurde, dass unsere Streitereien einfach deutlich zu weit gingen und es überhaupt keine Klärung gibt, aber wenn man es nicht schafft, ein Problem aus der Welt zu schaffen, wie soll man dann vorankommen?
In meiner jetzigen Beziehung kenne ich Streitereien nicht wirklich. Mein Partner ist Kritikfähig und übt auch manchmal Kritik an mir, was ich auch gut finde, solange die Kritik vernünftig vorgetragen wird. Dann entwickelt sich auch üblicherweise bei mir kein Streit, und so kenne ich das auch aus meiner Beziehung. Es sollte möglich sein, dass man mit dem, was man besprochen hat, irgendwann irgendwie abschließen kann, am besten noch im jeweiligen Gespräch. Man tut sich selbst keinen Gefallen damit, wenn man sich in irgendwelche Ängste hineinsteigert, aber allein damit kann man seine Beziehung schon sehr belasten.
Allein aus diesem Grund kommt es bei mir vermutlich schon gar nicht soweit, dass ich solche trüben Gedanken fasse. Ich frage mich vielleicht aufgrund der Thematik in einem „Streit“ mal, ob dieser Grund vielleicht einer sein könnte, der eine Beziehung untragbar macht, aber solange man Wege findet, um an sich und der Situation zu arbeiten, solange man sich ausspricht und offen miteinander umgeht, sich beide Seiten bemühen und gute Kompromisse ausgearbeitet werden, sehe ich keinen ernsthaften Grund für eine solche Angst und mache sie mir daher auch nicht selbst.
Mein Partner und ich streiten höchst selten, jedoch würde ich auch nie auf die Idee kommen, dass er gleich Schluss machen wird. Du scheinst wirklich starke Zweifel an dir zu haben. Ich finde es nämlich nicht normal, wenn man bei jedem kleinen Streit gleich daran denkt, dass der andere Schlussmacht.
Sicherlich bist du dir seiner nicht sicher und reagierst deswegen so. Immerhin ist das so, dass man nicht immer gleich in Zweifel verfallen sollte. Man sollte sich seiner Beziehung sicher sein und irgendwo sagt es einem der gesunde Menschenverstand, dass es nach einem Streit nicht Aus sein wird. Jeder streitet sich mal und man muss das auch ab und zu mal machen. Deswegen trennt man sich ja aber nicht gleich. Man steht das gemeinsam durch.
Ob Streit zum Beziehungsalltag gehört, weiß ich nicht; bzw. ich würde das eher verneinen. Sicherlich gibt es bei zwei Menschen immer mal wieder unterschiedliche Ansichten und Meinungen und sicherlich ist man sich nicht immer einig. Aber aus verschiedenen Meinungen muss ja kein Streit entstehen. Man kann bei Dingen, die nicht wichtig sind, die verschiedenen Ansichten einfach so bestehen lassen oder man findet einen Kompromiss bzw. kann manchmal auch jeder das tun, was er möchte, wenn man sich beispielsweise nicht auf etwas Gemeinsames einigt.
Ein Streit bedeutet für mich, dass es wirklich laut wird, man sich anschreit oder es eben wirklich eine aufgeheizte Stimmung gibt und nicht nur eine Diskussion oder einen Austausch. Daher denke ich, dass Streit nicht unbedingt zu einer Beziehung gehört oder gar gehören muss. Ich wünsche mir auch eine Beziehung ohne Streit und es gab durchaus Zeiten, wo ich auch bei Streit Angst vor der Trennung hatte. Aber bei mir war es eher so, dass ich auf eine streitfreie Beziehung gehofft habe – manchmal gab es das, manchmal nicht. Wenn sich aber Streit gehäuft hat oder auch in einer gewissen Intensität vorhanden war, dann habe eher ich am Sinn der Beziehung gezweifelt, weil ich ja eine ruhige Beziehung wollte.
Ich denke, dass diese Angst bis zu einem gewissen Grad normal ist, allerdings sollte man sich Gedanken machen, wenn die Angst in der Zukunft stärker wird und nicht schwächer, denn mit der Zeit sollte man eben zu seinem Partner ein größeres Vertrauen aufbauen. Ich finde es eigentlich völlig normal, dass man am Anfang einer Beziehung vielleicht ängstlicher und eifersüchtiger ist als sonst, aber das sollte eben mit der Zeit nachlassen, denke ich. Zu Beginn einer Beziehung lernt man sich ja noch besser kennen, deswegen gibt es einfach auch Unsicherheiten und ich glaube nicht, dass du dir Gedanken machen solltest. Ich glaube trotzdem nicht, dass Streit zu einem Beziehungalltag gehört.
Ich finde es weder normal, dass man sich häufiger streitet, noch finde ich es normal, nach jeder Auseinandersetzung Angst vor einer Trennung zu haben. Du hast hier nun schon so oft von Problemen in deiner Beziehung berichtet, dass ich mich wirklich manchmal frage, ob du vielleicht grundsätzlich nur aus Angst vor einer Trennung mit diesem Mann zusammen bist. Du hast ja sogar geschrieben, dass diese Angst auch dann vorhanden ist, wenn es lediglich Diskussionen zwischen euch gibt.
Auseinandersetzungen gehören immer dazu, wenn Menschen mit unterschiedlichen Ansichten aufeinandertreffen. In einer Beziehung wird es zwangsläufig auch dazu kommen, dass man nicht einer Meinung ist. Im Idealfall kann man solche Dinge vernünftig klären. Solche Diskussionen sollten dann aber erst recht nicht dazu führen, dass man Angst um die Beziehung hat. Falls richtige Streitereien bei euch an der Tagesordnung sind, die vielleicht auch laut sind und ausarten, würde ich die Beziehung tatsächlich in Frage stellen, aber nicht wegen der Unstimmigkeiten an sich. Vielmehr würde es mich stören, wenn solche einfachen Diskussionen immer zu so schlimmen Streitereien führen.
Grundsätzlich finde ich Trennungsängste nicht normal. So etwas kenne ich eher von Leuten, die nicht alleine sein können. Das alleine würde ich schon als enormes Problem ansehen. Vielleicht könntest du dich selbst mal fragen, warum du solche irrationalen Trennungsängste hast. Eine Beziehung kann grundsätzlich immer scheitern, ganz gleich ob sie seit fünf Monaten oder seit 15 Jahren besteht. Der andere (oder man selbst) kann immer feststellen, dass die Beziehung keinen Sinn mehr macht. Die Dauer einer Beziehung als eine Art Sicherheit anzusehen, finde ich schon einigermaßen naiv.
Dennoch sollte man nicht immer davon ausgehen, dass der andere sich trennt. Wenn sich jemand trennt, wird nicht ein einziger Streit dafür gesorgt haben. Aber es kann natürlich sein, dass nach einem Streit klar wird, dass man die Beziehung so nicht mehr haben will. Das liegt aber bestimmt nicht an dem Streit. Ein bisschen Vertrauen sollte man außerdem in die Beziehung haben. Ich gehe davon aus, dass Beziehungen, in denen solche Trennungsängste bestehen, nicht auf Dauer halten. So ein Verhalten ist nämlich einfach anstrengend und produziert jede Menge Stress, der die Beziehung strapaziert und irgendwann mit Sicherheit auch zerstört.
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