Leerlauf in der häuslichen Kinderbetreuung, wie nutzen?
Eine Bekannte von mir versorgt in ihrem beruflichen Leben eine Familie mit zwei Kindern, die auch noch Mittagsschlaf halten. Manchmal spielen die beiden Kinder auch einfach miteinander. Da es zu den Tätigkeitsbereichen meiner Bekannten auch gehört, ein wenig im Haushalt etwas zu tun, ist es so, dass sie diese Mittagsschlafzeiten auch dazu benutzt, wobei das Staubsaugen natürlich nun nicht machbar ist.
Abgesehen davon ist meine Bekannte aber recht fix mit ihren Aufgaben durch und die Wohnung sieht auch den Ansprüchen der Familie sauber genug aus, sie ist es auch, sodass es da keinerlei Kritikpunkte gibt. Die Eltern hatten nun schon immer gesagt, wenn die Kinder schlafen oder beschäftigt sind, der Haushalt gemacht ist, ist es möglich, dass sich die Angestellte der Familie zwar ansprechbar sein kann, sich aber es zum Beispiel mit einem Buch auf dem Sofa bequem machen kann. Auch andere Tätigkeiten, die die Kinder nicht stören und eher in den Freizeitbereich gehören, könnte sie dann nachgehen.
Allerdings hat meine Bekannte ein schlechtes Gewissen, wenn sie diesen Leerlauf so für sich nutzt und sie würde lieber gern etwas machen, was mit der Arbeit zu tun hat, und wenn es nur Vorbereitungen für den restlichen Tagesablauf wäre. Aber auch da ist wohl so weit alles erledigt.
Habt Ihr noch Ideen, wie man diesen Leerlauf nutzen kann oder sollte sich meine Bekannte wirklich zurück lehnen, wenn es nichts mehr zu tun gebe? Vielleicht habt Ihr selbst ja schon Unterstützung in der Familie gehabt und könnt meiner Bekannten Anregungen geben, wie sie diesen Leerlauf noch nutzen kann?
Manche Arbeitgeber sind eben großzügig. Wenn deine Bekannte ihre Arbeit professionell und zügig erledigt und daher auch mal Zeit für sich übrig hat, spricht in meinen Augen nichts dagegen, das Angebot "ihrer" Familie auch anzunehmen. Die sind wahrscheinlich froh, eine solche "Perle" im Haus zu haben, und sich nicht mit jemandem rumärgern zu müssen, der ewig rumpusselt und Zeit schindet, um ja beschäftigt zu wirken.
Ich könnte mir sogar vorstellen, dass sie sich eher unbeliebt machen könnte, wenn sie krampfhaft nach Mehrarbeit sucht oder Dinge erledigt, die die Familie vielleicht sogar lieber selber machen würde. Im Zweifelsfall hilft wohl mal wieder nur Nachfragen, ob es vielleicht noch einen Keller zum Entrümpeln oder dergleichen gibt. Meiner Erfahrung nach kann sich Übereifer auch negativ auf die Arbeitsatmosphäre auswirken - ich würde da lieber fürs Kreuzworträtsel lösen bezahlt werden.
Meine Schwester hatte aufgrund eines Bandscheibenvorfalls ebenfalls eine Zeit lang eine Art Kindermädchen. Ein Kindermädchen an sich war es nicht, sondern sie hatte eben ein Baby mit ein paar Wochen und durfte wegen den Bandscheiben den kleinen Zwerg mehrere Wochen lang nicht heben. So hatte sie diese Hilfe, damit sie meinen kleinen Neffen bei Bedarf durch die Gegend trägt wenn er zum Beispiel sein Bäuerchen machen wollte oder eben wenn er vom Wickeltisch in ein anderes Zimmer getragen wurde und so weiter.
Meiner Schwester ging es so ja an sich gut, die Hilfe war "nur" zum Herumtragen da. Wenn mein Neffe nicht herumgetragen wurde, hatte sie mehr oder weniger auch "frei". Die Dame hat dann auch ein Buch oder so gelesen. Meiner Schwester war das sogar lieber, als wenn sie sich irgendwo aufgezängt hätte. Ich würde im Fall deiner Bekannten auch nichts machen, was die Familie womöglich gar nicht will. Sie sollte sich also durchaus die Zeit für sich nehmen und braucht dabei meiner Meinung nach kein schlechtes Gewissen haben.
Ich denke, dass wenn die Eltern des Kindes zufrieden sind und auch von sich aus sagen, dass sie die Zeit für sich nutzen kann, sollte sie es auch tun. Das ist dann ja so ähnlich, wie wenn sie pause hat. Die steht ja normalerweise auch jedem zu. Ich an ihrer Stelle hätte kein schlechtes Gewissen. Aber wenn sie unbedingt etwas vorbereiten möchte, könnte sie zum Beispiel Bastelangebote vorbereiten oder auch etwas zu den Kindern dokumentieren (wenn die Eltern damit einverstanden sind oder dies eventuell sogar wünschen). Womit beschäftigt sich welches Kind gerne, fallen besondere Stärken oder Schwächen auf? Wo besteht Förderbedarf? Das wäre jetzt nur eine Idee, aber wie gesagt ich würde die zeit einfach als Pause ansehen.
Ich würde da kein schlechtes Gewissen haben. Schließlich würde der Frau ja auch eine Pause zustehen und deswegen sollte sie diese Pause eben auch nutzen und ein Buch lesen oder sich entspannen. Wenn die Arbeitgeber das sogar anbieten, sollte man es auch machen. Scheinbar macht sie ja alles richtig und deswegen kann sie sich dann auch ausruhen.
Ansonsten könnte sie gegebenenfalls schon mal das Nachmittagsprogramm vorbereiten und sich Förderungsmöglichkeiten einfallen lassen. Je nachdem wie alt die Kinder sind, kann man ihnen auch vielleicht eine kleine Höhle bauen und sie dort dann nachmittags auch spielen lassen.
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