Für die erste Wohnungseinrichtung gleich verschulden?

Eine Bekannte von mir zieht nun bald von zu hause aus. Sie ist ziemlich anspruchsvoll, was die Möbel betrifft. Sie will auch nicht ihr Jugendzimmer mit in die neue erste eigene Wohnung nehmen. Nur einen Tisch nimmt sie mit, weil sie ihn sich erst vor kurzem gekauft hat. Sie meint, dass sie sich alles neu kauft.

Sie hat nicht so viel Geld. Sie ist im dritten Ausbildungsjahr und verdient nicht so viel, dass sie sich eine Zweiraumwohnung neu möblieren könnte und gespart hat sie auch nicht sonderlich viel. Aber sie will alles neue Möbel und hält schon Ausschau nach so einer 0% Finanzierung in Möbelhäusern.

Würdet ihr euch für die erste Wohnungseinrichtung verschulden oder würdet ihr lieber geschenkte und alte Möbel erst einmal in die Wohnung stellen und nach und nach neue Möbel kaufen?

Also erst einmal würde ich für nichts auf der Welt irgendwelche Schulden machen oder etwas auf Raten bestellen, auch wenn die Möbelhäuser heutzutage mit einer 0-%-Finanzierung versuchen die Kunden anzulocken. Und ich würde auch definitiv nicht für meine erste Wohnungseinrichtung mich verschulden und bei den Möbelhäusern solch ein nettes Angebot annehmen.

Immerhin kauft man bei den Möbelhäusern, für eine Wohnungseinrichtung für über Tausende von Euros ein, die man dann versuchen muss, auf Raten abzubezahlen bei dem Möbelhaus. Und so eine erste Wohnungseinrichtung komplett neu einkaufen ist definitiv nicht billig und da kann man am Ende wirklich mit einer hohen Rechnung rechnen.

Und da deine Freundin nur eine Ausbildung bis jetzt hat und ich nun auch nicht weiß, wie es in der Zukunft für sie aussieht, ob sie nach der Ausbildung einen festen Übernahmevertrag der Ausbildungsstätte hat oder einen anderen Job in Aussicht hat, ist die Ratenrückbezahlung nun in meinen Augen auch ziemlich unsicher. Und die Ratenhöhe kann man sich auch nicht unbedingt aussuchen, und wenn der Einkaufspreis ziemlich hoch ist, wie es auch sein wird, dann ist die Rate, die man zurück bezahlen muss, auch ziemlich hoch und ob sie das auch in Zukunft hinbekommt zu bezahlen, ist meiner Meinung nach fraglich.

Ich habe damals, bei meiner Erste eigene Wohnung, tatsächlich so gut wie meine ganze Kinderzimmereinrichtung mitgenommen. Auch wenn es nicht die schönsten Möbel waren, haben die Möbel für den Anfang in meiner neuen Wohnung gereicht, auch wenn ich neue und vor allem moderne Möbel haben wollte, habe ich dann lieber ein paar Monate gespart und mir ein Teil nacheinander neu gekauft und zu Hause ausgetauscht. So bin ich am Ende auch zu einer schönen Wohnung gekommen, ohne dass ich mich verschulden musste.

Bei Möbeln ist es wie mit anderen Dingen: wenn ich das Geld nicht habe, verschulde ich mich auch nicht damit. Es sei denn, es wäre etwas, ohne dass ich nicht leben kann. Beispielsweise sehr wichtige Haushaltsgeräte wie ein Kühlschrank. Alles andere würde ich mir nach und nach kaufen und erstmal mit den Sachen auskommen, die ich eben habe.

Leider wird es einem heutzutage viel zu leicht gemacht Dinge zu finanzieren. Bald jedes Geschäft wirbt mit der Möglichkeit, die Sachen dort zu finanzieren. So denkt jeder irgendwie, er könne sich alles leisten, auch wenn dem eigentlich nicht so ist. Auch eine 0% Finanzierung ist eine Finanzierung und erscheint in der Schufa.

Bei der ersten Wohnung sollte man zunächst einmal die Messlatte nicht zu hoch ansetzten und sich auf keinen Fall verschulden. Was bringt mir eine top eingerichtet Wohnung, wenn sie mich finanziell ruiniert? Wer so etwas macht handelt nicht sonderlich klug und intelligent. Ich würde erst einmal so viele Möbel wie möglich mitnehmen und mich bei Freunden umhören, ob sie eventuell das eine oder andere Möbelstück zur Unterstützung für mich hergeben würden. Da lässt sich mit Sicherheit etwas finden. Wenn das Geld sehr knapp ist und doch keiner etwas für einem übrig hat, kann man immer noch auf gebrauchte Möbel zurückgreifen.

Jetzt hat man die Wohnung zumindest schon einmal grob eingerichtet. Ich würde mit der Zeit die alten Möbel durch die Möbel ersetzen, die ich mir vorgestellt habe. Das ganze aber natürlich erst, wenn ich das Geld dafür habe. Diese Methode ist meiner Meinung nach tausend mal besser, als wenn man sich extra deswegen hoch verschuldet. Das muss nicht sein. Die Möbel sind am Ende auch nicht alles. Man muss ja noch das Auto, die Miete und sonst noch was bezahlen. Da muss man sich nicht noch eine monatliche Rate wegen teurer Möbel einhandeln.

Ich würde das nötigste Mobilar mitnehmen, wenn es einigermaßen erträgliche Möbelstücke wären. Auf keinen Fall würde ich mir eine komplette neue Möbeleinrichtung finanzieren lassen. Es ist auch fraglich, ob eine Finanzierung ohne Bürgen genehmigt würde, wenn diejenige erst im dritten Lehrjahr ist. Ob sie später übernommen wird, weiß keiner. Es ist also ein Risiko. Mit vorerst gebrauchten Möbeln müsste das auch machbar sein.

Verstehen kann ich, dass deine Bekannte mit neuen Möbeln einziehen will. Aber wenn sie kaum gespart hat, lässt sich das ohne einen großen Schuldenberg, nicht bewerkstelligen. Und damit in einer neuen Wohnung und einem neuen Lebensabschnitt anzufangen, finde ich gewagt.

Ich bezweifle gerade, ob sie so leicht eine Finanzierung bekommt, wenn sie noch in der Ausbildung ist und fraglich, wie es danach weiter geht. Abgesehen mal davon, finde ich, dass man langsam anfangen kann und sich nach und nach dann richtig einrichtet, wobei sich ja gerade bei jungen Leuten schnell was ändern kann und man beispielsweise mit einem Partner zusammen ziehen möchte. Da würde ich gar nicht so viel ausgeben. Wenn gar kein Geld da ist, würde ich mir überlegen, was ich vielleicht günstig bei Bekannten und Verwandten abstauben kann und nur das notwendigste versuchen zu finanzieren, also wenn tatsächlich die Waschmaschine oder der Kühlschrank fehlt.

Ich frage mich, warum man sich da gleich neu einrichten muss, wenn man das Geld dazu nicht hat. Zumal ja scheinbar Möbel vorhanden sind. So was ich nicht verstehen, egal wie alt die betreffende Person ist. Man sollte doch mit dem klar kommen, was vorhanden ist und dann auf Neuanschaffungen sparen. Aber vielleicht ist das auch eine Generationsfrage, denn zu meiner Jugend konnte man eben nicht so einfach alles per Kredit kaufen. Auch wenn das gerade mal 20 Jahre her ist.

Anders sieht das aus, wenn ein größeres Haushaltsgerät kaputt geht und noch gar nicht so alt ist. Da wäre es mir schon wichtig so schnell wie möglich ein Ersatzgerät zu bekommen. Und das eben im Notfall auch per Ratenzahlung. Wobei ich da vorher auch alle Möglichkeiten ausschöpfen würde, um preiswert an ein gebrauchtes Gerät zu bekommen.

Genau diese Mentalität ist es, warum gerade junge Menschen so häufig überschuldet sind. Die denken einfach nicht nach, dass auch diese 0%-Finanzierung und die ganzen niedrigen Raten irgendwann bezahlt werden müssen. Und auch niedrige Raten läppern sich, wenn man davon mehrere hat. Und dann kommt eventuell noch das Problem, dass man nach der Ausbildung keinen Job findet.

Also nein: Ich würde mich auch jetzt im etwas fortgechrittenen Alter nicht für Möbel oder anderes, was nicht dringend lebensnotwendig ist, verschulden. Man weiß nie, was kommt. Plötzlich fällt das Einkommen aus irgendeinem Grund weg, sei es wegen Krankheit oder Kündigung, und dann sitzt man da plötzlich mit seinen ganzen Raten, die man noch jahrelang zahlen muss.

Das ganze käme sicherlich auf meine finanzielle und berufliche Lage an. Ein weiteres wichtiges Kriterium wäre
die Summe, wobei ich mich eigentlich nicht verschulden möchte. Wenn man ehrlich ist, sollte man es auch mal schaffen können ein wenig Zeit in einem nicht so gut ausgestattetem Haus oder in einer Wohnung zu leben. Gerade wenn sie gerade eben am Umziehen ist, sollte sie doch einige finanzielle Vorteile haben. Man zieht schließlich nicht um, wenn man kein Geld hat, oder?

Wenn es nicht gerade um ein Haus geht, dass hunderttausende Euros kostet, sollte man nicht nach dem Staatsprinzip leben, sondern sich erst Sachen kaufen, für die man auch sofort ausreichend Geld hat. Ansonsten würde ich ihr empfehlen ihren Lebensstandart ein wenig zu reduzieren oder nur die Möbel kaufen, die sie für am wichtigsten hält. Die komplette Wohnung auf Rate aufzumöbilieren? Nein.

Ich selbst habe noch nie in meinem Leben irgendwelche Schulden gemacht und möchte das auch so weit wie möglich vermeiden. Ich halte einfach nichts davon, Schulden zu machen. Von daher würde ich mich auch nur dann verschulden, wenn es nicht anders gehen würde oder wenn ein Notfall eintreten würde.

Für die ersten Möbel würde ich wohl niemals Schulden auf mich nehmen. Ich denke, dass Möbel nicht so wichtig sind, dass man sich dafür verschulden muss. Vor allem die ersten Möbel, müssen auch nicht so wahnsinnig toll sein, da die Wahrscheinlichkeit doch sehr groß ist, dass man noch öfters umzieht, wenn man jung ist. Von daher wird man wohl mit Sicherheit ohnehin andere Möbel wollen, wenn man sich dann später für eine andere Wohnung entscheidet. Und solange also nicht endgültig sicher ist, dann man für die nächsten Jahre in dieser Wohnung bleiben wird, würde ich auf keinen Fall so viel Geld für neue Möbel investieren, oder mich gar verschulden lassen.

Sollte ich irgendwann in eine eigene Wohnung ziehen, würde ich als erstes einige Möbel aus meinem jetzigen Zimmer mitnehmen und mir nur wenige neue Möbel kaufen, die allerdings günstig sein sollten. So könnte ich mir dann nach und nach neue Möbel kaufen, die auch etwas schicker wären. Je nach finanzieller Lage würde es dann etwas dauern, bis ich die Wohnung dann so eingerichtet hätte, wie es mir richtig gut gefallen würde. Das würde ich aber auch in Kauf nehmen, da ich wohl kaum so viel Geld auf einmal zur Verfügung hätte, um mir die komplette Einrichtung für die Wohnung auf einmal zu kaufen.