Ärztlicher Mundgeruch bei nahem Körperkontakt
Neulich hatte ich einen Termin bei einem Arzt gehabt, der mir fast schon auf die Pelle rücken musste, um mich zu untersuchen. So blieb es nicht aus, auch Gerüche mitzubekommen und mir ist bei diesem Arzt schon häufiger aufgefallen, dass er Mundgeruch hat. Dabei ist es egal, ob man frühmorgens oder am Nachmittag zu diesem Arzt geht. Da der Arzt ansonsten okay ist, ist es für mich auch kein Grund, diesen Arzt zu wechseln.
Ich bin nur froh, dass die Untersuchung selbst nur relativ kurz dauert und ich daher dem schlechten Atem nicht länger ausgesetzt bin. Allerdings ist die Frage, ob man als Patient in dem Fall auch etwas sagen kann und wenn ja, wie man dabei vorgeht. Immerhin möchte man ja auch niemanden zu nahe treten, man - in dem Fall ich, weiß ja auch nicht, wie man so etwas diplomatisch, sachlich und nicht verletzend sagt.
Würdet Ihr da etwas sagen oder es auch aushalten, weil eben die Untersuchung nicht so lang dauert? Wenn Ihr etwas sagt, wie formuliert man so etwas, vor allem gegenüber einem Arzt, zu dem man auch weiterhin gehen möchte?
Es kommt irgendwie auch auf den Arzt drauf an. Ich wüsste, dass man bei unserem Arzt alles mit etwas Humor sagen könnte, ohne dass er dann gleich beleidigt wäre. Mein Arzt ist aber auch sehr locker drauf und spaßt viel umher.
Normalerweise würde ich es bei einem anderen Arzt nicht ansprechen, weil es ja nicht besonders höflich ist. Zumal da ja auch bestimmte Sachen für verantwortlich sein können und er das sicher eh schon weiß. Ich würde es also dann einfach hinnehmen und so lange wird es ja auch nicht dauern, wenn er nur etwas untersuchen muss.
Ich würde das, glaube ich, für mich behalten und die Untersuchung auch mit Mundgeruch des Arztes ertragen. Ich wüsste nicht wirklich, wie ich jemandem beibringen sollte, dass er aus dem Mund riecht. Das würde schon bei meinen Eltern vermutlich anfangen. Da könnte ich es vielleicht gerade noch so formulieren, dass es für mich und meine Eltwern in Ordnung wäre, aber schon bei fremden Personen könnte ich es nicht mehr. Für mich wäre es ebenfalls kein Grund, den Arzt zu wechseln, wenn ich fachlich ansonsten mit ihm zufrieden wäre.
Ich kritisiere ja für meinen Teil schon sehr gerne, allerdings muss ich auch sagen, dass ich schon eher zu den Menschen gehöre, die in solchen Fällen kneifen. Das kommt immer auf die Situation an. Ich habe beispielsweise einmal einen Aushilfsjob an der Tankstelle gehabt und da habe ich einem Kunden, der mit seinen stinkenden Atem ins Gesicht geblasen hat auch ganz direkt gesagt, was ich davon halte. Ansonsten aber, ist das beim Arzt ja eine andere Situation und besonders dann, wenn man den Arzt behalten möchte, würde ich da schon vorsichtig sein, was ich sage.
So blöd es sich auch anhört, vermutlich würde ich in diesem Falle darauf zurückgreifen wollen mich irgendwie anonym zu beschweren. Vielleicht ist auf der Website des Arztes ja eine Email Adresse angegeben oder so. Aber es ihm persönlich zu sagen, würde ich mich einfach nicht trauen. Man weiß nie, wie der Mensch das aufnimmt und wenn man Pech hat, wird man bei späteren Arztbesuchen sogar benachteiligt.
Wenn mir an dem Arzt nun nicht so viel liegt, würde ich nach einer solchen Erfahrung einfach den Arzt wechseln wollen, aber wenn ich bleiben möchte, dann wäre das eine Zwickmühle. Wahrscheinlich würde ich es dann doch eher ertragen wollen und versuchen den Körperkontakt zu minimieren, anstatt des direkt zu sagen.
Ich würde es in diesem Fall auch nicht erwähnen, wenn ein Arzt Mundgeruch hat. Das kann man denke ich nicht so formulieren, dass derjenige nachher nicht beleidigt oder unangenehm berührt ist. Daher würde ich es entweder aushalten oder mir einen anderen Arzt suchen, aber ich würde niemals den anderen darauf ansprechen.
Ich hatte auch einen Arzt, der wirklich ganz extremen Mundgeruch hatte. Ich habe seit einigen Jahren einen Tinnitus, weshalb ich unter anderem auch Akkupunktur ausprobiert habe. Der Mundgeruch des Arztes war wirklich mehr als unangenehm und um die Nadeln in mein Ohr zu setzen, kam er auch immer ganz nah an mich heran. Ich habe damals dann auch versucht, hauptsächlich durch den Mund zu atmen, denn ich konnte das wirklich nicht ertragen. Ich war auch immer heilfroh, als die Nadeln drin waren und er dann für eine Viertelstunde den Raum verließ. Ich habe die Akkupunktur morgens und auch nachmittags bekommen und der Gestank war echt immer derselbe. Das war auch so heftig, dass ich das wohl nie aus dem Kopf bekommen werde!
Gesagt habe ich aber auch nichts. Das hätte ich mich einfach nicht getraut. Ich kannte den Arzt ja nicht und ich würde es irgendwie unpassend finden, sich als Patientin über den Mundgeruch zu beschweren. Ich denke auch, dass es dem Arzt sehr peinlich gewesen wäre. Sonst war er ja wirklich ganz nett, aber der Mundgeruch ging gar nicht und ich habe mich auch immer gewundert, warum er das selbst nicht merkt. Ich wollte die Behandlung ja auch fortsetzen und deshalb habe ich den Mundgeruch einfach ertragen und geschwiegen. Es war ja auch glücklicherweise immer sehr schnell überstanden. Wenn ich Leute gut kenne, dann fällt es mir zwar auch nicht gerade leicht, sie auf Mundgeruch oder Körpergeruch aufmerksam zu machen, aber bei einem Arzt finde ich das noch schwieriger und er kann einem das Ganze ja auch übel nehmen. Das wäre keine gute Basis für eine weitere Behandlung.
Ich habe früher einen Zahnarzt besucht, der zwar recht freundlich war, aber leider auch ziemlich starken Mundgeruch hatte. Wenn er sich über mich gebeugt hat, fand ich seinen Mundgeruch immer sehr unangenehm. Ich habe den Zahnarzt irgendwann gewechselt, aber nicht wegen des Mundgeruchs. Gesagt hätte ich da aber nichts, weil mir das selbst unangenehm gewesen wäre und zweimal im Jahr konnte ich das auch aushalten.
Ich würde an deiner Stelle auch nichts sagen, obwohl der Arzt Mundgeruch hat und es nicht besonders toll ist, wenn jemand unangenehm riecht. Ich kann schlechte Gerüche auch nicht gut haben und würde mich auch fragen, ob die Person es selbst nicht merkt, dass sie unangenehm riecht. Meistens bekommen die Betroffenen es ja nicht mit, wenn sie Mundgeruch haben. Damit wären sie eigentlich darauf angewiesen, dass jemand anderes sie auf diesen Umstand hinweist. Aber ich würde es dennoch nicht tun wollen, vor allem nicht bei einem Arzt, den man vielleicht noch häufiger aufsuchen möchte und mit dessen Leistung man ansonsten sehr zufrieden ist.
Falls du überhaupt etwas sagen möchtest, würde ich wohl eine E-Mail schicken. Eigentlich ist eine direkte und offene Aussage besser, aber ich fände es sehr komisch, meinem behandelnden Arzt direkt zu sagen, dass er unangenehm riecht. Das ist für ihn auch keine schöne Situation und der anonyme Weg ist da sicher besser, sofern man sachlich bleibt.
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