Hausmittel gegen Schulmedizin-was wirkt besser?
Neben der klassischen Schulmedizin, die man ja heutzutage bei jedem Arzt bekommt, gibt es ja noch natürliche Mittel, auch Hausmittel genannt. Es gibt ja einen regelrechten Umschwung zu Bioprodukten und natürlichen Produkten, sei es in der Kosmetik oder im Lebensmittelbereich.
Doch wie sieht es bei der Medizin aus? Wirkt natürliche Medizin genauso gut wie Pillen, Cremes und Salben vom Arzt? Für was verwendet ihr Hausmittel und für was geht ihr doch lieber zum Arzt? Welche Hausmittel wirken und welche nicht? Zusammengefasst: Wirken Hausmittel? Oder gibt es doch keine alternative zur klassischen Schulmedizin?
Auf etlichen Portalen kann man gegen jedes erdenkliche Leiden ein Hausmittel finden. Seien es Pickel, Magenschmerzen, Zahnschmerzen oder sogar Grippe. Doch lohnt sich eurer Meinung nach ein Blick in die Rezepte, die man aus Sachen herstellen kann, die man meistens zu Hause in der Küche hat oder vertraut ihr doch lieber eurem Arzt?
Ich habe seit 2 Monaten Ohrenschmerzen und niemand fand eine Ursache. Weder der Zahnarzt noch der praktische Arzt. Nachdem mir die rechte Kopfhälfte wehtat, meinte er, es wäre eine Nervenentzündung und hatte mir Tabletten verschrieben, die das Blutbild total verändern können, mich aggressiv machen könnte oder so müde, dass ich jederzeit einschlafen könnte, kippte ich die daheim in den Müll.
Ich nahm dann Franzbranntwein und massierte die rechte Kopfhälfte ein und die Nerven haben sich total beruhigt. Fürs schmerzende Ohr hatte ich zuerst mal gehackte Zwiebel im Taschentuch ins Ohr gesteckt. Dies half mäßig und stank lange nach.
Seit 5 Tagen mache ich Olivenöl heiß, tunke einen Wattebausch ein und stecke den noch sehr heiß in die schmerzende Muschel. Das dauernde Kältegefühl im Ohr hat sich gleich gegeben und es ist seit 5 Tagen totale Ruhe. Ich mache das einmal täglich und dies war besser, als Antibiotika oder Parkemed, was nie anschlug.
Die Ursache liegt vielleicht im Kiefer oder am Zahn, aber niemand findet etwas, aber so bin ich wenigstens schmerzfrei und warte auf den nächsten Arzt und seine Diagnose.
Vieles in der Hausmedizin baut ja darauf auf, dass es mehr oder weniger Erfahrungswerte sind, meist ohne wissenschaftlichen Hintergrund. Das macht sie auf der einen Seite recht nützlich in vielen Belangen, auf der anderen Seite aber auch irgendwo sehr unberechenbar, allen voran, wenn es um den individuellen Menschen geht, denn schließlich reagiert jeder Mensch anders auf exogene Reize. Das Zweitere gilt zwar auch für die Schulmedizin, hier sind aber mögliche Nebenwirkungen, Kontraindikationen oder sonstiges klar bezeichnet, wenn auch nicht alles beschrieben. Darüber hinaus findet man jahrelange Studien, die eine gewisse Wirksamkeit beschreiben bzw. ausschließen, so dass man vor der Anwendung sich weitesgehend sicher sein kann, dass das Mittel auch wirkt - sofern die richtige Diagnose gestellt wurde.
Ich bin ehrlich gesagt weder für noch gegen die Hausmedizin, aber ganz klar für die Schulmedizin: Bei der Hausmedizin benutze ich - wenn überhaupt - nur die mir bekannten Mitteln, weil ich sie irgendwann auf Empfehlung selbst erprobt/getestet habe und diese auch gewirkt haben. Meist handelt es sich dabei um Olivenöl, das sehr gut gegen Muskelkrämpfe, Zerrungen und ähnliches wirkt, oder aber auch eine Zitronen-Pfeffer-Mixtur gegen grippeähnliche Beschwerden. Neuere, vermeintliche Wundermittel hingegen kommen mir überhaupt auf den Tisch, da dieses Feld doch sehr breit ist und jeder X-te irgendwas herausgefunden haben will, was eigentlich totaler Schwachsinn ist.
Ich denke, dass eine Mischung aus Hausmitteln und der Schulmedizin der richtige Weg ist. Ich bin den Hausmitteln nicht abgeneigt und denke schon, dass sie viele Beschwerden lindern können. Wenn die Beschwerden dann aber über eine längere Zeit andauern oder gar stärker werden, würde ich schon auf die klassische Schulmedizin umsteigen und eben mit "richtigen" Arzneimitteln versuchen, die Beschwerden zu lindern. Gerade bei Erkältungen kann man es sehr gut erst mal Hausmitteln, wie Tees oder heißer Milch mit Honig probieren. Auch bei Durchfall kann man es erst mal mit einem Apfel probieren, bevor man zu Tabletten greift.
Bei normalen Kopfschmerzen kenne ich nur Aspirin - keine Hausmitteln. Das vertrage ich gut und nehme es ohne Bedenken. Sonst lasse ich aber gerne von chemischen Keulen die Finger, wenn sie nicht unumgänglich sind.
Viele Medikamente bringen eine Menge an Nebenwirkungen mit. Oftmals leidet das Immunsystem darunter, so daß man sich nach einer Krankheit einfach noch schlapp fühlt und sich erst mal richtig aufpeppen muß.
Ich war als Kind ständig krank. Meine Mutter hat mir dann ihre Hausmittel gemacht, die sie von ihrer Mutter gelernt hat. Wenn wir z.B. erkältet sind, gibt es täglich 3 mal am Tag Zwiebelsaft mit Zucker. Die Zwiebel wird in ganz kleine Würfel geschnitten, Zucker obendrüber und den Behälter für ein paar Stunden abgedeckt am Besten auf die Heizung/Ofen stellen. Es entsteht ein Saft der nicht gerade toll riecht und auch nicht besonders lecker schmeckt - aber es wirkt.
Ansonsten nehmen wir noch Thymiantee. Der hilft bei schleimlösenden Husten und Heiserkeit. Lauwarme Wadenwickel helfen zum Fieber senken. Bei Bauchschmerzen legen wir eine Wärmflasche an die Fußsohlen. Und bei fließender oder verstopfter Nase behelfen wir uns mit Inhalieren. Dazu kaufen wir Kamillenblüten in der Apotheke. In eine Schüssel Kamillenblüten rein, ein Esslöffel Salz drüber, kochend heißes Wasser aufgießen, Nase über die Schüssel halten, ein großes Handtuch nehmen welches über den Kopf und die Schüssel passt und tief durch die Nase einatmen.
Ansonsten wenden wir viel Reiki an. Oder greifen auf homöopathische Mittel von Similasan zurück. Natürlich gehen wir auch zum Arzt, wenn wir Wehwehchen haben. Lassen uns dann aber auch meist nur homöopathische Mittel geben. Wenn es gar nicht anders geht, müssen wir auf die Holzhammer Methode zurück greifen und herkömmliche Arznei anwenden.
Ich als Physiotherapeut bin natürlich in erster Linie für herkömmliche Rehabilitation ohne auf Medikamente zurückzugreifen, doch im Laufe einer beruflichen Laufbahn bekommt man mit, was das beste in verschiedensten Situationen ist. Ein Knochenbruch oder andere schwerwiegende Verletzungen lassen sich nicht mit herkömmlichen Mitteln behandeln, allgemein gibt es viele Dinge, die operiert werden müssen. Bei anderen Krankheiten oder Verletzungen gibt es diverse Wege zu behandeln - welcher der beste ist, ist Ansichtssache.
Wenn ich zum Beispiel eine sehr harte Trainingseinheit hinter mir habe und anschließend merke, dass meine Muskulatur sich verhärtet und in der nächsten Woche vermutlich Probleme machen würde, dann nehme ich eine Ibu Profen, um diese Muskelverletzung gar nicht erst entstehen zu lassen. Es gibt leider noch keine herkömmlichen Alternativprodukte, die das verhindern. Es gibt zwar bestimmte Salben und Cremes, aber sie haben bei weitem nicht den gleichen Effekt.
Wenn man allerdings erkältet ist oder merkt, wie eine Erkältung entsteht, dann lässt sie sich meistens auch mit natürlichen Mitteln wie Salbeitee trinken und den Dampf inhalieren, Wärmflaschen, Ausschwitzen und pflanzlichen Mitteln behandeln. Ich finde, es gibt tolle Mittel in der Alternativmedizin, die sich wunderbar in eine pharmakologisches Konzept integrieren lassen würden. Das hätte den Vorteil, dass die Nebenwirkungen so gering wie möglich gehalten wären. Ärzte, die mit Medikamenten nur so um sich schmeißen, sind in meinen Augen keine guten Ärzte, denn jede Tablette kann auch Schaden anrichten, deshalb stehe ich der Alternativmedizin sehr offen gegenüber. Und die Möglichkeiten sind in meinen Augen noch gar nicht ausgeschöpft.
Ich würde sagen es kommt darauf an, was man gerne damit behandeln möchte. Gerade bei Erkältungen oder auch Kopfschmerzen bzw. Schmerzen generell kann man erstmal auf Hausmittel zurückgreifen. So kann man beispielsweise als Schleimlöser einfach abgekochte Kartoffeln in ein Baumwolltuch wickeln und auf die Brust legen. Das hilft und ist ein Hausmittel!
Bei Kopfschmerzen hilft mir immer japanisches Heilöl, bevor ich Kopfschmerztabletten nehme. Aber auch eine Wärmflasche im Genick wirkt da oft wahre Wunder, wenn der Kopfschmerz durch Verspannungen im Nacken hervorgerufen wird.
Ich denke, wenn die Erkrankung nicht schwerwiegend ist, kann man durchaus mit Hausmitteln behandeln. Oder man kombiniert Hausmittel und Schulmedizin, da spricht ja nichts dagegen.
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