Nabelschnurblut: Wer hat es bei seinen Kindern eingelagert?
Es gibt ja schon seit längerer Zeit die Möglichkeit Nabelschnurblut einzulagern, damit man seinem Kind eine größtmögliche Chance gibt, wenn es krank ist, wieder gesund zu werden. Wer hat bei seinen Kindern diese Möglichkeit genutzt und das Nabelschnurblut eingelagert? Warum habt ihr es gemacht oder nicht gemacht?
Wir haben uns sehr intensiv mit diesem Thema beschäftigt, als ich mit unserer ersten Tochter schwanger war. Das Einlagern für einen selbst, kostet mehrere tausend Euro. Das konnten wir uns nicht leisten, so wichtig ich das auch finde. Wir hätten gerne das Nabelschnurblut gespendet, für die Allgemeinheit, aber das war nur in speziellen Kliniken möglich. So haben wir im Endeffekt nichts davon gemacht. Das Gleiche gilt für die Geburt unserer zweiten Tochter.
Ich habe nun schon öfter von dieser Möglichkeit gehört und halte sie für sehr interessant. Bei mir wurde das damals logischerweise noch nicht gemacht, und heutzutage ist es leider noch etwas teuer, aber je schneller die Fortschritte in der Medizin sind, so dass man aus diesem eingelagerten Blut Vorteile ziehen kann, desto mehr Leute werden das machen, da bin ich mir sehr sicher.
Ich glaube, dass Nabelschnurblut eine ausgezeichnete Quelle von Stammzellen ist, die man später bei diversen Krankheiten einsetzen kann, aber eben nicht die einzige. Zum Glück, muss man sagen! Menstruationsblut ist z.B. auch sehr stammzellenhaltig und darf als wichtige und vor allem gut verfügbare Quelle nicht vergessen werden.
Ich finde es aber gut, dass sich viele Eltern mit dem Thema auseinandersetzen, ob sie das Nabelschnurblut ihrer Kinder aufbewahren sollen. Diese Kinder haben später, sollten sie einmal erkranken, einen gewaltigen Vorteil dadurch, was ihnen sogar das Leben retten könnte.
Wir haben uns gegen eine Einlagerung entschieden, haben aber das Nabelschnurblut beider Kinder gespendet und werden das auch beim dritten Kind, welches in wenigen Wochen das Licht der Welt erblicken wird, erneut tun. In meinen Augen ist das schlichtweg die einzig sinnvolle Lösung, denn die private Einlagerung bringt mir auf den ersten Blick erstmal nichts außer eben den Kosten für die Einlagerung selbst. Das mein Kind diese Stammzellen jemals benötigen wird ist leider mehr als fraglich und oftmals ist es eben auch dann so, dass dem eigenen Kind mit fremden Stammzellen eben besser geholfen wäre. Man darf eben nicht vergessen, dass das Nabelschnurblut oftmals quasi den "Defekt" bereits in sich trägt. Nicht umsonst werden Patienten, deren Krankheiten bislang mit Nabelschnurblut behandelt werden, immer mit allogenen Präparaten behandelt, also schlichtweg fremden Nabelschnurblut.
Man werfe an dieser Stelle nur mal das Stichwort Leukämie in den Raum. Dort sollen letztendlich ja Krebszellen zerstört werden, welche die Chemotherapie quasi "überlebt" haben. Dafür braucht es aber eine gewisse Abwehrreaktion des Körpers auf jene neuen Zellen. Die hat man dann eben nur bei allogenen Präparaten, nicht aber dann wenn man die Zellen aus dem eigenen Nabelschnurblut nutzen würde.
Das das Nabelschnurblut weiterhin verwendet werden darf ist gut und richtig, allerdings zieht man (und eben nicht nur man selbst) den größten Nutzen aus öffentlichen Spenderbanken. Dort entstehen einem dann eben auch keine Kosten, nützlich kann es trotzdem sein. Für andere, eventuell aber, sofern es noch nicht abgerufen wurde, aber auch einmal für das eigene Kind.
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