Nachbarshund bellt immer- was tun?

Wir haben eine Nachbarin, die sich vor ungefähr einem Jahr einen neuen Hund gekauft hat. Diesen hat sie aus Kroatien aus einem Tierheim, wie sie sagte. Meine Nachbarin scheint sich aber keine große Mühe mit der Erziehung zu geben, denn der Hund ist nur am Bellen.

Ich verstehe es ja, dass für ihn alles neu ist und das er sicher eine schwere Zeit hinter sich hat. Das die Erziehung sich das sehr viel schwieriger gestaltet ist mir klar und es würde mich auch nicht besonders stören, wenn sie ihn auch wirklich mal erziehen würde. Wahrscheinlich hat sie gedacht, ad sie einen erwachsenen Hund geholt hat, dass dieser schon erzogen ist, was in meinen Augen sehr blauäugig ist. Sie ist täglich mehrere Stunden einfach nicht da und der Hund, mit dem das alleine sein nicht geübt wurde, bellt sich die Seele aus dem Leib. Sie hat dies nie mit ihm geübt und geht einfach immer raus. Außerdem geht sie auch nur immer wenige Minuten mit ihm raus.

Ich habe auch einen kleinen Hund und meine Hündin geht wesentlich mehr raus, als dieser große Hund. Das weiß ich, weil er eben bellt, wenn sie nicht da ist und das ist oft. Momentan bin ich oft zu Hause und daher habe ich mir überlegt, ihr anzubieten den Hund mit zu betreuen, weil so kann es nicht weiter gehen. Irgendwo anzeigen möchte ich sie auch nicht, da sie anscheinend nur gnadenlos überfordert ist. Der Hund bellt auch alle Nachbarn an, die anderen Nachbarn haben sich nun auch schon mehrfach beschwert, da sie teilweise erst nachts wieder kommt und der Hund bis dahin bellt.

Ich möchte ihr anbieten, ihren Hund mit auszuführen. Auf jeden Fall werde ich jedoch noch mal mit ihr reden. Ich habe ich schon Tipps zur Erziehung gegeben, aber das hat sie alles nicht probiert. Noch zu erwähnen ist, dass ihr Vermieter Hunde in der Wohnung eigentlich verbietet (wir haben verschiedene Vermieter) und dass wenn das rauskommt, sie sicher raus muss.

Was soll ich nun tun? Geredet haben wir schon mit ihr, aber sie ändert nichts und der Hund tut mir sehr leid.

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass Hunde durchaus hin und wieder bellen dürfen - es sind eben Hunde. Wir haben auch einige in der Nachbarschaft und da bellt auch hin und wieder mal einer. Was aber gar nicht geht ist, dass ein Hund wirklich ununterbrochen bellt und das da auch länger niemand zu Hause zu sein scheint, der sich um das Tier kümmert. Da wundert es mich ehrlich gesagt überhaupt nicht, dass der Hund bellt, wenn er sich einsam fühlt. Zumal man bei Hunden aus dem Tierheim ja auch nie weiß, was denen wirklich passiert ist.

Ich finde deine Idee ehrlich gesagt sehr gut, dass du mit dem Hund gehen willst. Wenn du die Zeit hast, dann kannst du ihn wirklich mal mitnehmen. Der Bewegungsdrang ist zwar nicht unbedingt von der Größe abhängig, aber schaden wird ihm die Bewegung und vor allem die Gesellschaft keines Weges. Ich würde sie schon mal darauf ansprechen. Wenn der Hund dann ausgeglichener ist, dann weißt du auch, dass es daran liegt, dass er zu wenig Gesellschaft und Bewegung hat oder eines von beidem und dann kannst du mit der Besitzerin auch reden. Es macht keinen Sinn sich ein Tier anzuschaffen, wenn man keine Zeit hat und keine Lust, dann noch nach der Arbeit Gassi zu gehen.

Ich finde es immer schlimm, wenn sich jemand einen Hund anschafft, dann keine Zeit oder Lust hat, sich um das Tier zu kümmern und dann vielleicht später wieder abgeschoben wird.

Wenn dein Hund sich mit dem Hund deiner Nachbarin gut versteht, dann finde ich es eine gute Idee, wenn du ihn mit betreuen würdest und du scheinst ja auch die Zeit dazu zu haben. Ich würde an deiner Stelle noch einmal mit deiner Nachbarin reden und ihr das Angebot machen, denn irgendwann wird sich ein anderer Nachbar, der sich durch das Dauerkläffen gestört füllt, bestimmt eine Beschwerde oder eine Anzeige machen, denn in der heutigen Zeit wird das leider schnell gemacht, anstatt erst einmal zu reden und vielleicht eine Lösung zu finden, wie du es machst.