Ist beim Devisenhandel auch ein Totalverlust möglich?

vom 04.07.2012, 11:05 Uhr

Auf der Suche nach Möglichkeiten zum Investieren von Kapital bin ich zufällig auf den Devisenhandel gestoßen. Was mich dabei überrascht hat, sind die geringen oder gar nicht vorhandenen Gebühren der Broker. Das ist auf jeden Fall ein großer Vorteil, diese Form des Handels scheint sehr kostengünstig zu sein.

Was ich jedoch vor einer Investition stets sehr sorgfältig berücksichtige ist die Möglichkeit von Verlusten oder ob sogar ein Totalverlust möglich wäre. Beim Devisenhandel kann ich das überhaupt nicht einschätzen. Sicherlich hat sich hier der eine oder andere mit dem Thema bereits etwas intensiver befasst. Ist beim Devisenhandel auch ein Totalverlust möglich?

» pruefling » Beiträge: 93 » Talkpoints: 39,84 »



Der Forexhandel (Foreign Exchange Handel) hat sich in den letzten Jahren ganz schön weit entwickelt und es ist tatsächlich so, dass immer mehr Privatleute hier Kopf und Kragen riskieren. Ziel ist es, Währungen zu kaufen und zu verkaufen und aus der Kursdifferenz Gewinn zu schlagen.

Es ist allerdings nicht so, dass man z. B. 100 USD für 80 Euro kauft und darauf hofft, dass man die in einer Woche der Bank wieder mit Gewinn zurückgeben kann, weil man nun für die 100 USD 85 Euro bekommt. Bei dem System kommt man auf keinen grünen Zweig, denn solche Kursänderungen gibt es ja in der Regel nicht. Die spielen sich meist in der 2. bis 4. Stelle hinter dem Komma ab. Man müsste also immense Summen investieren, um absolut auf einen brauchbaren Gewinn zu kommen. Vorteil: Totalverluste sind kaum möglich, wenn man mal z. B. von einer Staatspleite oder galoppierender Hyperinflation absieht.

Beim Forexhandel ist es so, dass du nur einen geringen Betrag einsetzt (z. B. 1000 USD), aber über einen Hebel daraus 100.000 USD werden. Wenn sich dann die Währung um 1% in die gewünschte Richtung verändert (du kannst auf steigende oder fallende Kurse setzen) und du verkaufst zur rechten Zeit, dann hast du dein Kapital verdoppelt. Ein Problem hast du dann, wenn der Kurs sich in die andere Richtung entwickelt. Es gibt wohl Systeme, die verkaufen dann automatisch, wenn dein eingesetztes Kapital theoretisch weg wäre, also wenn der Kurs sich um 1% in die falsche Richtung entwickelt hat, oder die verlangen, dass du entsprechend Geld nachschießt, bzw. zum Handel auf einem Verrechnungskonto zur Verfügung hast. Auf diese Weise ist es natürlich möglich, dass du dein Geld komplett verlierst. Aber du hast keine unendliche Nachschusspflicht. Allerdings ist die Partizipationsmöglichkeit am Gewinn über den Hebel auch enorm. Schon mit sehr kleinen Kursbewegungen kann man hier brauchbare Geldmengen verdienen.

Es gibt zig Anbieter auf dem Markt und die bieten alle ihre eigene Forex-Software. Sie bieten dir dann auch Testkonten an, auf denen du mit Spielgeld live traden kannst. Sie werden dich natürlich häufiger versuchen zu kontaktieren, aber bei meinen Versuchen war das kein großes Problem. Das alles ist verlockend, hat was von Spielhalle und Computergame. Und wenn man da 10.000 Euro Spielgeld hat, riskiert es sich auch leicht. Ich will aber nicht wissen, wie das ist, wenn man dann echtes Geld riskiert und verliert.

Ich habe die Feinheiten des Systems ganz bestimmt noch nicht durchschaut, aber so wie beschrieben, so läuft das (ungefähr).

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