Kosten von früheren und heutigen Klassenfahrten/ Abireisen
Zu meiner Schulzeit waren es noch DM-Preise, die Klassenfahrten gekostet haben. Es handelte sich dann zumeist um inländische Reisen, die wohl um die 100 bis 200 DM gekostet haben, vielleicht waren sie auch später etwas teurer. Bei dem Schüleraustausch nach Irland musste man natürlich auch den Flug zahlen, aber ich weiß nicht mehr, wie hoch da der Preis gewesen ist und inwiefern es einen Rabatt gab, weil wir ja nun in einer Gruppe von mehreren Personen unterwegs gewesen sind.
Eine Abschlussklassenfahrt hatten wir aufgrund der Krankheit des Klassenlehrers in dem letzten Schuljahr nicht gehabt, da gab es aber dann einen Tagesausflug. Tagesausflüge sollten hier aber nicht zur Debatte stehen, da sie nun wohl nicht das Budget übersteigen.
Ich habe es schon mitbekommen, dass es einige Abschlussfahrten gibt, die wirklich recht teuer sind, teilweise wird auch auf Mallorca geflogen und solche Späßchen. Dass das nicht ganz günstig ist, versteht sich von selbst. Die Kosten sind auch nicht ganz ohne und überhaupt scheinen die Ansprüche auch seitens der Schüler gewaltig gestiegen zu sein.
Was mich interessiert, ist, wohin Eure Abschlussfahrten oder Klassenreisen gingen, was dafür gezahlt werden musste und wie es heute aussieht? Da wir hier ja nun Schüler, Mütter und so weiter haben, kann da wirklich jeder von sich eigenen Erfahrungen berichten. Auch interessiert es mich, wie eine finanziell schwache Familie beispielsweise eine Klassenreise nach Mallorca im Wert von mehreren hundert Euro finanziert oder kommt der Schüler/ die Schülerin dann nicht mit?
Unsere Abifahrt (1972) haben wir nach Paris gemacht. Was sie gekostet hat, weiß ich nicht mehr, ich denke so 200 DM bis 300 DM. Wir sind mit dem Bus dort hingefahren und haben bei Familien gewohnt und gegessen, die bestimmt etas dafür bekommen haben, es war ja kein Austausch.
Mein ältester Sohn ist nach Norddeutschland gefahren. Dort haben sie in einer Jugendherberge gewohnt, das war auch nicht so teuer, ich glaube um die 300 € bis 400 €. Die Hinfahrt erfolgte mit der Bahn. Ein anderer Sohn ist für eine Woche nach Rom geflogen, was ungefähr in derselben Preisklasse lag. Mein drittes Kind fährt wahrscheinlich nirgendwo mit, weil er in keinem passenden Kurs ist und auch gar keine Fahrt machen möchte. Vielleicht kann ich ihn noch überreden, mit nach Irland zu fliegen. Die Abschlussfahrten sind ja im Normalfall ein positives Erlebnis, wenn man nicht wegen Alkohol wieder nach Hause fahren muss.
Ich glaube, dass die Zeiten der Extremfahrten nach Australien, Amerika usw. vorbei sind. Viele Eltern machen das nicht mehr mit. Wenn die Eltern kein Geld haben, müssen die Kinder nicht ausgeschlossen werden. Zumindest an unseren Schulen gab und gibt es immer einen Topf, aus dem so etwas unterstützt wird.
Dass nach Mallorca oder Ibiza geflogen wird, habe ich noch nie gehört. Die Klassenfahrten müssen ja einen Bildungsauftrag erfüllen. Diese sogenannten Abifahrten in die Partymeilen der Inseln werden ja nach dem Abitur privat mit darauf spezialisierten Jugendreisen unternommen. Eine Abifahrt an den Goldstrand zum Beispiel würde nie und nimmer genehmigt werden.
Ende der 10. Klasse waren wir in London. Es gab die Regelung, dass eine Klassenfahrt nicht mehr als 500DM kosten soll. Teurer war es meines Wissens nach auch nicht. In der Oberstufe sind wir dann nach Salzburg gefahren. Finanziell schlechter gestellte Familien konnten sich an den Förderverein wenden, der dann einen Zuschuss gezahlt hat, sodass jeder mitfahren konnte, wenn er wollte. Sogar der Lehrer hat sich damals dafür stark gemacht. Die Fahrt nach Salzburg war auch nicht viel teurer als die 500DM damals, nur halt eben in Euro. Wir haben vielleicht so um die 300€ gezahlt. Ein Jahr später ging unsere Abschlussfahrt auch nach Salzburg. Diesmal aber mit dem Bus. Teurer war es auf keinen Fall, dort haben wir aber auch die Einnahmen vom Literaturkurs beigesteuert und so die Fahrt mitfinanziert.
Aber ich stimme dir zu, dass die Ansprüche heute doch stark gestiegen sind. Ich finde prinzipiell diese Spaßfahrten blöd und würde immer etwas bevorzugen, bei dem man als Team agieren muss. Segeln fänd ich da zum Beispiel klasse. Es gibt aber auch durchaus Schulen und Klassen, die fahren nur zum Partymachen und saufen weg. Das finde ich blöd und verfehlt meiner Meinung nach das Ziel einer Klassenfahrt.
Ich habe in meiner Schulzeit recht viele Klassenfahrten gemacht. Eine Fahrt war nach Berlin für 3 Tage, die war recht preiswert und hat pro Schüler, glaube ich so 100 DM gekostet. Eine Fahrt nach London mit dem Bus war noch preiswerter, aber die ging auch nur von Freitag bis Sonntag ohne eine Übernachtung, weil wir auf der Hin- und Rückfahrt im Bus schlafen konnten.
Meine Abschlussfahrt von der Realschule ging dann nach Rimini, wo wir mit dem Bus hinfuhren. diese Fahrt hat damals so 400 DM pro Schüler gekostet. Ich glaube, wir sind ca. eine Woche dort gewesen. Bei Schülern, deren Eltern sich die Fahrten nicht leisten konnten, war es an meiner Schule damals wohl auch so, dass die Eltern eine Unterstützung beantragen konnten, damit wirklich alle Schüler mit auf die Fahrten konnten, was ja auch den Klassenzusammenhalt fördern sollte.
Hier Klassenfahrten Kursfahrten: Immer weiter immer teurer? hatten wir so ein Thema schon einmal und du kannst dort auch nachlesen, was heutzutage bzw. was man früher gezahlt hat für eine Klassenfahrt und ich muss sagen, dass es wohl immer weiter und immer teurer sein muss. Und im Gymnasium ist es besonders schlimm. Eine Bekannte hat ihre Tochter auf dem Gymnasium. Sie fliegt im nächsten Jahr mit der Klasse nach Neuseeland. Es ist die Abifahrt und die soll pro Schüler für 14 Tage (glaube ich) ca 1500 Euro kosten. Die Lehrer haben deswegen schon vor einem Jahr Bescheid gegeben, damit die Eltern anfangen können zu sparen.
Da ich ja derzeit mein Abitur mache und somit die Abschlussklasse besuche, haben wir das ganze Repertoire an Klassenfahrten schon hinter uns gebracht. In der fünften Klasse ging es in ein Schullandheim nahe des Heimatortes und da die Unterkunft günstig war und die Ausflüge auch nicht spektakulär genug waren, um wirklich zu Buche zu schlagen, kostete die Fahrt damals etwa 100 €. In der sechsten Klasse ging es dann in ein Skilager, das etwa 150 € kostete. Der Unterricht wurde von unseren Sportlehrern gegeben und auch hier wurde eine Unterkunft in Form einer Jugendherberge gewählt, deswegen mussten nur die billige Unterkunft, die Skipässe und der Bus bezahlt werden, wobei ich glaube, dass diejenigen, die sich Skiausrüstung leihen mussten, noch einen kleinen Aufpreis bezahlen mussten.
Unsere Fahrt in der zehnten Klasse ging nach Dresden und kostete auch etwa 150 €, sie wurde allerdings noch von einer Stiftung zur politischen Bildung unterstützt, sonst hätte man sie nicht so billig anbieten können. Die Ausflüge waren da schon vielfältig und wir machten unter anderem eine sehr spannende Stadtführung, eine Besichtigung des ehemaligen Stasi-Gefängnisses in Bautzen, sowie einen Ausflug ins Parlament, inklusive der Möglichkeit, einer Landtagssitzung beizuwohnen und danach mit Abgeordneten sprechen zu können. Manche dieser Ausflüge wären ohne diese Stiftung unmöglich gewesen, wiederum Andere hätten die Fahrt deutlich verteuert.
Wirklich teuer war an sich nur unsere Abiturfahrt, wobei sich das immerhin dadurch relativierte, dass wir als Vorgabe der Schulleitung zwei Ziele auswählen mussten und zumindest ein Bezahlbares dabei sein sollte. Somit fuhr eine große Gruppe nach Barcelona, wofür knapp 600 € entrichtet werden mussten, eine andere, deutlich kleinere Gruppe fuhr in die Provence; dieser Ausflug kostete so um die 300 €. Irgendwie ist dieser Preis ja auch gerechtfertigt, immerhin müssen jeweils eine Flug- oder Busreise sowie eine geeignete Unterkunft bezahlt werden, zudem kommen die Kosten für anstehende Ausflüge sowie eine Karte für den öffentlichen Nahverkehr und weitere, kleine Ausgaben hinzu, sodass man mit 300 € eigentlich zufrieden sein könnte. Wenn man aber bedenkt, dass es damit lange noch nicht getan ist und man sich ja zumindest mittags und oft auch abends irgendwie verpflegen muss, kann ich gut verstehen, dass so manches Elternpaar da schluckt.
Wenn ein Schüler aus finanziellen Gründen nicht teilnehmen kann, gibt es zumindest an unserer Schule die Möglichkeit, einen Teil des Preises durch einen vom Elternbeirat organisierten Förderverein erstattet zu bekommen; ich weiß aber nicht, wie rege dieses Angebot genutzt wird. Die Zuteilung richtet sich wohl nach dem verdienst der Eltern, nach der Kinderanzahl und den Ausgaben, die von diesem Elternpaar getätigt werden müssen. Allerdings ist es für den Antrag notwendig, die finanziellen Verhältnisse weitgehend offenzulegen; wer Unterstützung vom Förderverein haben will, sollte somit kein Problem damit haben, das eigene Einkommen preiszugeben, wobei ich mir schon vorstellen kann, dass es Eltern gibt, die deshalb auf das Angebot verzichten, um sich diese Blöße zu ersparen und ihre Privatsphäre zu wahren.
Während meiner Zeit auf der Realschule (1990-1996) haben wir des öfteren Klassenfahrten von 2-3 Tagen in irgendwelche Jugendherbergen gemacht. Diese Fahrten fanden immer mit der Bahn statt und kosteten so 100-150 DM. Als Abschlussfahrt sind wir dann nach Italien an den Gardasee gefahren. Diese Fahrt haben wir mit einer 2. Schulklasse zusammen gemacht und für diesen Zweck extra einen Reisebus gemietet. Die Kosten für diese Abschlussfahrt lagen um die 500 DM und es war wirklich sehr schön dort.
Was die Klassenfahrten heute so kosten das kann ich nicht beurteilen, da meine Kids dazu noch zu klein sind aber ich denke mal, dass die Beträge, die wir früher in Mark bezahlt haben heute in Euro fällig werden.
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