Klassenfahrten- was war eure schönste Tour?

Ich bin zwar schon seit 1980 aus der Schule, aber wenn ich so meinen Sohn sehe dann werde ich doch neidisch wenn ich mitbekomme welche interessanten Klassenfahrten heute möglich sind. Er ist zwar schon seit einem Jahr aus der Schule, aber die Klassenfahrten sind auch heute noch ein Thema für ihn. So wie er sagte wollte er sich bemühen weiterhin als Gast an einigen Klassenfahrten teilzunehmen weil sie eben so gut waren. Komischerweise sind gar nicht einmal die attraktiven Reisen nach London oder an die Cote de Azur der große Hit sondern die anstrengende Paddeltour in Mecklenburg-Vorpommern aus dem letzten Jahr war für ihn die allerbeste Urlaubsreise.

Ich kann mich ehrlich gesagt überhaupt nicht mehr an eine mehrtägige Klassenfahrt bei mir erinnern. Unsere Klassenlehrerin war eine ziemliche Träne die sich nie aufraffen konnte etwas zu organisieren. Ich kann mich noch erinnern dass sie als Russischlehrerin unbedingt wollte dass wir als Abschlussfahrt nach Moskau fahren. Deshalb gab es in der 9. Klasse auch keine größere Klassenfahrt um irgendwie die Tage und das Geld zu sparen. In der Zehnten fiel ihr dann ein dass dort dann gerade Olympiade ist und wir eine Reise dorthin vergessen können. Für eine andere Reise war sie nicht flexibel genug und es war auch schon zu spät dafür noch etwas anderes zu organisieren. Mir war es eigentlich egal, wir waren sowieso eine komische Klasse die nicht so einen großen Zusammenhalt hatte. Ich kann mich eigentlich wirklich nur an die obligatorischen Wanderungen rund um unseren Wohnort erinnern und nur an eine einzige mehrtägige Reise mitten im Winter nach Binz in der achten Klasse. Erinnern kann ich mich aber wahrscheinlich nur daran weil ich auf der Hinfahrt ziemlich betrunken war was mir wirklich äußerst peinlich war.

Vielleicht habt ihr ja schönere Erinnerungen. Was waren denn eure schönsten Klassenfahrten?

Meine schönste Klassenfahrt ging in jedem Fall nach Fehmarn. Es war unsere Abschlussfahrt über eine Woche. Allein die Anreise war schon super lustig und wir hatten einen tollen Busfahrer der ständig Witzchen machte. Die Fahrt über 11 Stunden war zwar lang, aber dennoch richtig schön. Als wir dann ankamen und die Jugendherberge bezogen haben, hatten unsere Lehrer schon einiges auf dem Programm stehen. Die Aktivitäten waren für uns meist recht langweilig. Umso schöner war dann die frei einteilbare Freizeit. Wir hatten sehr lustige Abende und viele nette Menschen kennen gelernt.

Ein sehr lustiges Erlebnis war auch, als einige männliche Gesellen über das Hausdach geklettert sind bzw. klettern wollten um unsere Zimmer zu erreichen. Leider war aber unser Lehrer schneller und hat die ungebetenen Gäste vom Dach verbannt und anschließend unsere Zimmertüren mit Stühlen und Tischen barrikadiert. So mussten wir mit den Jungs aus unserer Klasse per Zettel kommunizieren und es sind wahnsinnig lustige Zeichnungen und Texte entstanden, die am Ende der Schulzeit sogar in der Schülerzeitung abgedruckt wurden.

Das ist schwierig. Ich fand unsere Klassenfahrten allesamt nicht so berauschend. Vielleicht aber ich es damals in der fünften oder sechsten Klasse im Harz noch am besten gefunden. Wir sind ganz normal in einer Jugendherberge unter gekommen und wir sind jeden Tag gewandert, so ziemlich genau den ganzen Tag lang. In einer Tour und mit nur wenigen Pausen, dafür in einem relativ ruhigen Tempo. Ich kann mich auch noch daran erinnern, dass ich damals mein mittlerweile verschollenes Lieblings T-Shirt getragen habe und somit herausgefunden habe, dass unsere Klassenlehrerin Pferde züchtet. Das hat sie damals in meiner Achtung sehr viel steigen lassen.

An einem Tag ist unser begleitender männlicher Lehrer, es mussten ja immer eine Dame und ein Herr die Klasse begleiten, in totale Panik verfallen, weil er der festen Überzeugung gewesen ist, hinter einem Gebüsch einen Bären gesichtet zu haben. Das wird wohl vollkommener Schwachsinn gewesen sein und vielleicht wollte er uns nur verunsichern, denn so weit ich weiß leben im Harz gar keine Bären in freier Natur. Auf jeden Fall musste die ganze Klasse wieder umdrehen und wir mussten einen riesengroßen Umweg um dieses Gebüsch herum machen und unser begleitender Lehrer hat andauernd um die Ecken gespäht, ob dort noch mehr Bären sind. Und damals hatten wir armen Kinder wirklich Angst. Trotzdem ist es eine sehr schöne Klassenfahrt gewesen.

Also ich glaube die Klassenfahrt in der 7. Klasse war so mit die beste, auch wenn es "nur" nach Paderborn ging, also nicht sonderlich weit weg. Trotzdem war es total lustig, da die Lehrer uns auch sehr viel Freiheit gegeben haben und es war einfach schön, da ich mich damals auch total gut mit meiner Klasse verstanden habe und wir auch sehr nette und interessante Leute dort kennen gelernt haben.

Am ersten Tag hatten wir dann erst einmal die Möglichkeit, dass wir dort die Stadt erkunden und dabei hatten wir schon viel Spaß. Eigentlich sollten wir um neun Uhr abends dann auch wieder in der Jugendherberge sein, aber wir haben dann auch die ganze Nacht draußen verbracht und uns mit den anderen Leuten unterhalten, die wir dort kennen gelernt haben.

Am zweiten Tag waren wir dann dort im Safari Park und das war auch wahnsinnig schön. Ich war damals auch in jemanden aus meiner Klasse verknallt und wir kamen uns da dann auch näher und haben den Tag zusammen verbracht, daher war das echt schön. Am Abend haben wir dann auch im Zimmer der Jungs übernachtet und haben dort noch ein bisschen gefeiert.

Am nächsten Tag ging es dann ins Computermuseum, wovon ich allerdings nichts mitbekommen habe, da wir eben die Tage vorher nicht geschlafen haben. Also haben wir irgendwo an einem Brunnen campiert und dort geschlafen und dann sind wir auch bald wieder zurückgefahren.

Meine zweite beste Klassenfahrt ging nach Irland. Das war auch einfach super schön, da Irland echt schön anzusehen ist und man konnte dort auch gut einkaufen. Die Museen waren nun nicht so sonderlich interessant und manche Wanderungen waren mir ein wenig zu anstrengend, aber alles in allem war es auch sehr gelungen. Dadurch dass wir auch viel Freizeit hatten, war es auch dort gut und hat viel Spaß gemacht.

Meine beste Klassenfahrt war die Abschlussfahrt, die nach Rimini in Italien ging. Das Hotel war sehr nett und auch in der Klasse war der Zusammenhalt viel besser als in der Schule. Wir haben vieles als Klasse zusammen unternommen (viele Städtetouren, Kirchenbesichtigungen, bis hin zu einem Discobesuch zusammen mit den Lehrern), durften aber auch einiges auf eigene Faust erkunden. Die Fahrt dauerte ca. 10 Tage mit der Busfahrt nach Italien.

Eigentlich sollte diese Fahrt gar nicht stattfinden, weil in dem Jahrgang vor unserem so ein Chaos war und sogar ein Lehrer kurz ins Gefängnis musste, weil ein Schüler einen Unfall mit einem geliehenen Motorad hatte. Aber wir haben uns dann durchgesetzt, dass wir doch fahren durften und es ging ja dann auch alles eigentlich gut.

Mir hat unsere Klassenfahrt in der 10. Klasse sehr gefallen. Wir waren am Weißenhäuser Strand in einem wunderschönen Ferienkomplex, wo ausschließlich Gleichaltrige wohnten. Bis zum Meer waren es 5 Minuten. Außerdem war eine Art kleine Einkaufspassage vor Ort mit Restaurant, Kleidungs- und Souvenirläden und sogar einer kleinen "Erlebniswelt", in die man natürlich auch als Zehntklässler gern noch geht. Ein Schwimmbad war ebenfalls in der Nähe.

Daneben gab es eine Art Sportzentrum, zu dem man kostenlos Zugang hatte, nur vereinzelte Aktionen kosteten extra. Dort konnte man Badminton, Billiard und Tischtennis spielen sowie einen Kletterparcour durchqueren und ein Videospiel auf großer Leinwand spielen. Abends war dort meines Wissens nach auch einmal eine Disco, da sind wir allerdings nicht hingegangen.

Unsere Wohnungen, in denen wir untergekommen sind, waren sehr schön. Wir hatten kleine Appartements für 4-8 Personen, soweit ich mich erinnere. Kochen mussten wir selbst, das war aber kein Problem, da wir eine große, gut ausgestattete Küche hatten und so gemütlich wie eine Familie zusammen zu Abend gegessen haben. Es gab in jedem Appartment einen Flachbildfernseher, der sogar funktionierte. Und wer gern an der frischen Luft frühstücken wollte, konnte sich auf die Terasse setzen. Das haben wir allerdings auf Grund der vielen anwesenden Möwen nicht getan.

Die Lehrer waren während dieses Aufenthaltes auch sehr entspannt, es gab keinerlei Ärger und die ein oder andere Bierflasche wurde übersehen. Nun steht meine letzte Klassenfahrt bevor und diesmal geht es nach Wien. Ich bin gespannt, ob diese Klassenfahrt mit meiner schönen Ostsee Erfahrung mithalten kann.

Unsere beste Klassenfahrt war die nach Italien. Wir wurden nicht in einem Hotel oder der üblichen Jugendherberge untergebracht sondern hatten immer zu 4 oder 6 Schülern, eben so wie es die einzelnen Grüppchen haben wollten, kleine Bungalows. Die Bungalows waren mit 2 bzw. 3 Schlafzimmer mit je 2 Betten, einem kleinen Badezimmer und einer Wohnküche mit richtiger Küchenzeile ausgestattet. Vor jedem Bungalow gab es eine kleine Terrasse mit Sitzgelegenheiten. Die Bungalows lagen zudem direkt am See. Es ist einfach nur schön gewesen.

Hinzu kam dann noch, dass wir uns 2 Lehrer aussuchen konnten und dann natürlich die Besten mitgenommen haben. Unser Klassenlehrer war ein wenig seltsam und hatte keine Lust mitzukommen. Aber das ist uns auch allen Recht gewesen. Unsere Wunschlehrer sind super locker gewesen und haben uns so viel Freiheit gelassen, dass wir unseren Tagesablauf selber planen konnten. Es gab keine gezwungenen, gemeinsamen Mahlzeiten oder Tripps. Lediglich einen Tag haben wir so geplant, dass wir auch die etwas weiteren Sehenswürdigkeiten besuchen konnten. Dafür wurde dann ein Bus bestellt. Ansonsten sind wir wann und wohin wir wollten losgezogen.

Jeden Abend gab es eine kleine "Zählung", damit die wenigstens wussten ob noch alle Schüler anwesend gewesen sind. Da hat man sich auf der Terrasse vor dem Lehrerbungalow getroffen und, wenn man denn Lust hatte, auch noch ein wenig mit denen gequatscht und etwas getrunken. Wir wurden auch nicht so streng bewacht mit Nachtkontrollen und strenger Geschlechtertrennung. Klar, die Bungalows sind um keinen Ärger zu bekommen nach Geschlechtern getrennt gewesen aber es gab keinen Stress, wenn man sich gegenseitig besucht hat. Warum denn auch? Wir haben sogar eine Nacht draußen direkt am Strand verbracht. Diese Nacht ist die beste von allen gewesen.

Alle anderen Klassenfahrten sind so normale Touren gewesen. Die Tagesabläuft stets straff durchgeplant und in blöden Unterkünften. Dabei habe ich mich in Jugendherbergen nie wirklich wohl gefühlt. Das fing schon mit dem ekligen Frühstück an. Ich fand es auch immer schrecklich, dass man wie im Kloster streng von den Jungs fern gehalten wurde. Für jemanden wie mich, die sich immer besser mit denen als den Mädels verstanden hat, war das immer sehr nervig. Man hat es zwar immer irgendwie geschafft rüber zu kommen aber diese Heimlichtuerei kotzte mich schon damals an.

Die einzige mehrtägige Klassenfahrt, an der ich teilgenommen hatte, war eine Reise nach Berlin. Fast jede Klasse war damals nach Berlin gefahren und die Lehrer waren richtig süchtig danach. Und im Nachhinein (ist schon 30 Jahre her) haben wir auch eine ganze Menge mitgenommen. Damals stand die Mauer noch und wir hatten sowohl West- als auch Ost-Berlin auf dem Programm.

Viele Alternativen hatten wir zudem ja auch nicht und für Berlin gab es vom Land immerhin noch einige Zuschüsse.

Da wir in Sachen Klassenfahrten eher Pech mit unserer Klassenlehrerin hatten, ist mir aus der Schule nur eine Klassenfahrt in positiver Erinnerung geblieben. Da waren wir im heutigen Tschechien und das Jugendhotel war in einem ehemaligen Schloss. Allein die Unterbringung, auch wenn wir immer den Berg hoch wandern mussten, war toll.

Die wirklich schönste Klassenfahrt hatten wir dann am Ende unseres ersten Ausbildungsjahres. Unseren Klassenlehrer wollten wir da nicht dabei haben und konnten unseren Ausbilder für diese Fahrt gewinnen. Der war zu uns eher wie ein Kumpel und daher auch zu manchen Blödsinn bereit.

Meine Töchter hatten nun auch schon Klassenfahrten und auch schon mehrere Trainingsfahrten für Chor und Musical. Zwar sind sie da nicht so weit weg, wie wir früher. Aber immerhin handeln es sich dabei auch noch um Grundschüler. Trotzdem wird dann von der Schule noch einiges vor Ort organisiert, wo extra Lehrer oder Horterzieher noch hin fahren um eine Disco oder Nachtwanderung durchzuführen.

Meine schönste Klassenfahrt war die Abifahrt nach Nizza dieses Jahr. Wir konnten im Vorfeld auswählen ob wir nach London, Rom, Berlin, Nizza oder Barcelona möchten. Zusammen gekommen sind dann die Fahrten nach London, Nizza und Barcelona. Wir sind ziemlich lang mit dem Bus gefahren, fast 15 Stunden, aber das war es auf jeden Fall wert. Nizza ist eine wunderschöne Stadt, auch wenn wir in einem ziemlichen heruntergekommenen Viertel waren. Das Meer lag gleich vor der Tür und man ist auch schnell in die Altstadt gekommen. Auch das Hotel war in Ordnung.

Wir haben auch viel unternommen. Wir waren in Cannes und sind dort mit dem Schiff auf eine Insel gefahren. Dort konnte man das Gefängnis des Mannes mit der eisernen Maske ansehen und auch die Insel an sich war wirklich schön. Die Stadt haben wir uns natürlich auch angeschaut. Dann waren wir auch in Grasse und haben dort eine Parfümerie besichtigt. Das war sehr interessant und hat jedem gefallen, vor allem, weil die Möglichkeit bestand sein eigenes Parfüm zu mischen. Danach konnte man wirklich gar nichts mehr riechen. Und dann waren wir auch noch in Monaco und haben uns dort die Stadt und das ozeanische Museum angeschaut. Ebenfalls seht interessant.

Besonders toll war auch unsere Begleitungslehrerin. Sie war super locker und wir durften eigentlich kommen und gehen wann wir wollten. Also sind wir bis spät in die Nacht am Strand gehockt, haben dem Meeresrauschen zugehört und ein bisschen was getrunken und gegessen.

Die anderen Fahrten mit der Schule waren auch schön, aber das war wirklich die Krönung. Wir waren sonst nur einmal im Ausland, bei der Skiwoche in Österreich. Das wäre bestimmt auch ganz toll geworden, aber ich hab mir am ersten Tag das Bein gebrochen und hab den Rest des Aufenthalts im Krankenhaus verbracht. Ansonsten waren wir immer in Schullandheimen in der Umgebung, aber auch das war schön. Bei Klassenfahrten kommt es wohl auch eher auf die Leute an die mitfahren und weniger darauf wo man ist oder was man macht.