Tee selbst anbauen
Hallo zusammen,
wir haben ja den Beitrag Teetrinker, die den Genuss schätzen, dort haben ein paar geschrieben das sie den Tee selbst anbauen und dann pflücken und trinken.
Julia hat daraufhin gefragt, wie man das wohl macht. Allerdings muss ich auch zugeben, ich weis zwar wie Hagebutte aussieht, aber habe mir daraus noch nie einen eigenen Tee gemacht, was vielleicht auch daran liegt, das ich Hagebutte als Tee nicht mag.
Aber vielleicht wollt ihr ja mal erzählen welche Teesorten man selbst herstellen kann und vor allem wie das gemacht wird
Liebe Grüße von der
Laufmasche
Hallöchen,
Ich kenne es nur von Brennnsselttee - wir bauen die Brennnesseln natürlich nicht wirklih an- die wachsen bei uns - wobei ich schon darauf achten würde, woher die kommen,also wo sie wachsen. Da ist so ganz einfach, einfach pflücken, trocknen lassen und klein machen, dann kommt das ganze in einen Teebeutel der wird zugemacht und tata, man hat seinen Tee. Ebenso funktioniert das auch mit Pfefferminze.
Wie das allerdings mit früchtetee aussieht - das weiß ich leider nicht. Ich weiß nur wie das eben mit Kräutertees funktioniert.
Liebe Grüße
winny
Ich selbst baue zwar keinen an, aber meine Oma. Da ich von dem Tee aber mehr trinke als meine Oma, hab ich ihr auch mal über die Schulter geschaut, wie das vonstatten geht. ^^
Pfefferminze:
Am einfachsten ist es natürlich mit der Pfefferminze. Diese wächst nahezu in jedem Garten ohne großartige Pflege, im Gegenteil, das Zeug wuchert so stark, dass man alle paar Jahre ein paar Pflanzen beseitigen muss, damit der Garten nicht zur Pfefferminzplantage mutiert. ^^
Wenn die Blätter eine vernünftige Größe erreicht haben, zupft man diese einfach ab. Die Pflanze wird dadurch auch nicht beschädigt und steht im nächsten Jahr wieder für eine neue Ernte zur Verfügung. Meine Oma legt die Blätter dann immer gut verteilt auf ein Küchentuch und lässt sie in der Sonne trocknen, sollte natürlich windstill sein an dem Tag. ^^. Danach kommen die getrockneten Blätter in eine luftdichte Metalldose.
Hagebutte:
Bei der Hagebutte ist das dann schon etwas aufwändiger. Zuerst muss man sie natürlich pflücken (wer hätte das gedacht ). Danach muss man die Haare entfernen ebenso wie die Kerne. Dazu schneidet man die Hagebutte am besten halb auf und klappt sie dann auseinander. Sind alle Haare und Kerne entfernt werden sie in diesem aufgeklappten Zustand ebenfalls zum Trocknen ausgelegt. Das dauert allerdings mehrere Tage, da die Hagebutte doch ein gewisses Maß an Feuchtigkeit enthält. Nach dem Trocknen wird sie dann noch etwas zerkleinert, kann man ganz einfach mit einem Messer machen.
Je später man die Hagebutte erntet, desto süßer schmeckt sie, je früher desto säuerlicher. Das muss man je nach persönlichem Geschmack eben abschätzen. Erwartet aber nicht, dass dieser Tee so schmeckt wie der aus dem Beutel, da die meisten Beutelsorten zusätzlich zur Hagebutte noch Hibiskusblütenblätter enthalten. Ich persönlich mag ihn pur allerdings lieber, kann mir aber vorstellen, dass es nicht unbedingt jedem schmeckt. Ist halt geschmacklich nicht das, was man so aus dem Supermarkt kennt.
Brennnessel:
Dieser wird ähnlich behandelt wie der Pfefferminztee. Und entgegen der landläufigen Meinung, kann man Brennnesseln durchaus auch ohne Handschuhe pflücken, wenn man denn weis wie es geht. Das was den der Brennnessel weh tut, sind nicht die Blätter, sondern der Stengel. Wenn man beim Pflücken also darauf achtet, dass man diesen nicht berührt, tut auch nichts weh. Allerdings gibt es einige Menschen, die eine Allergie gegen die enthaltene Ameisensäure haben, von daher wurde ich trotz allem immer anraten Handschuhe zu tragen, bevor man nicht doch eine böse Überraschung erlebt (oftmals weis man ja gar nichts von seiner Allergie bis es dann mal zu spät ist).
Getrocknet werden die gepflückten Blätter dann wie die der Pfefferminze, einfach auf ein Tuch legen und dann die Sonne den Rest erledigen lassen und diese anschließend ebenfalls in einer luftdichten Metalldose lagern.
Kamille:
Prinzipiell möchte ich vom Selbstpflücken abraten, da eine große Verwechslungsgefahrt mit anderen Pflanzen besteht. Wenn man es denn schon machen möchte, dann auf jeden Fall mit einem Bestimmungsbuch in den Fingern. Und bei jedem Zweifel, ob es sich hier um echte Kamille handelt oder nicht, lieber die Finger davon lassen.
Für den Kamillentee plflückt man die Blüten der "echten Kamille" ohne den Stiel und trocknet sie wie bei den anderen Sorten auch auf einem Tuch. Ein Zerkleinern ist nicht notwendig, da die Poren der Blüten groß genug sind um ihr Aroma abzugeben. Nach dem Trocknen gehts wieder ab in die Metalldose. Ganz ganz wichtig: täglichen und übermäßigen Genuss von Kamillentee sollte man unterlassen, da sich hieraus nach einer längeren Zeit durch die Inhaltsstoffe eine Bindehautentzündung ergeben kann. In normalen Dosen hat der Kamillentee aber durchaus eine positive Wirkung auf den Organismus.
Zitronenmelisse:
Die Zitronenmelisse genießt man am besten ungetrocknet, da durch das Trocknen ein Großteil des Aromas verloren geht. Also am besten an dem Tag pflücken an dem man sie auch zu Tee verarbeiten möchte, oder für die Winterzeit einfach einen Teil einfrieren. Zu beachten ist bei der Zitronenmelisse, dass sich bei den frischen Blättern gerne die Blatthäärchen beim Aufbrühen lösen, die allerdings so fein sind, dass sie vom Teesieb nicht aufgehalten werden. Wen die Häärchen beim Schlucken stören, kann den Tee ganz einfach nach dem Aufbrühen mithilfe eines Kaffeefilters filtern, um die lästigen Häärchen los zu werden. Zitronenmelisse wirkt sehr beruhigend, von daher scheidet er als Frühstückstee leider gänzlich aus.
Mit Früchtetees habe ich noch gar keine Erfahrungen gemacht, da mir das bisher immer zu aufwändig gewesen ist und ich auch nicht wirklich wüsste, wie ich das zusammenstellen muss, damit es gut schmeckt. Wäre schön wenn sich da jemand etwas auskennen würde um meinen Beitrag entsprechend zu ergänzen. Hoffe aber dass ich trotz allem schonmal einen Großteil der Fragen beantworten konnte.
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