Mit fremden Kater zum Tierarzt?

Bei uns kommen immer einige fremde Katzen um im Hof zu fressen. Unter anderen seit etwa einem halben Jahr ein recht kleiner, roter Kater. Ob er noch jung ist oder eben einfach klein, kann ich schlecht sagen. In den letzten Tagen kam er immer, als wir noch draußen waren. Dabei ist uns aufgefallen, dass er ganz langsam und komisch frisst. Also eindeutig so, als ob ihm etwas weh tut oder sonst etwas beim kauen stört. Gestern haben wir daher etwas genauer geschaut und gesehen, dass er eine ganz blutige Nase bzw. Maulgegend hat. Fressen tut er aber mit Appetit, aber eben sehr langsam und bevorzugt Nassfutter. Nun ist die Fragen, ob man ihn einpacken und zum Tierarzt bringen sollte. Ein Halsband hat er nicht und er ist auch relativ scheu. Aber er lässt sich streicheln und ich denke mit etwas Glück bekäme man ihn auch in eine Transportbox. Da unser Tierarzt keine wirklichen Sprechzeiten hat, könnte man sicher auch Abends vorbei kommen. Denn das wäre auch die einzige Möglichkeit den Kater überhaupt einzufangen.

Was würdet ihr tun? Den Kater sich selbst bzw. den eventuellen Besitzern überlassen? Oder doch zum Tierarzt bringen? Die Kosten sind mir dabei relativ egal. Wobei ich auch keine kostspieligen Operationen für fremde Tiere übernehmen möchte, das ist klar. Ein Tierheim haben wir im Ort nicht und auch sonst wüsste ich nicht, wo ich mich hinwenden soll.

Ich an deiner Stelle würde ihn schon zum Tierarzt bringen, wenn du die Möglichkeit hast. Dort kannst du ja auch sagen, dass es ein zugelaufener Kater ist. Die behandeln ihn dann und benachrichtigen für dich das Tierheim. Zudem kannst du aber auch generell auch das Tierheim anrufen und ihnen sagen, dass du nicht die Möglichkeit hast, den Kater vorbei zu bringen. Dann holen sie den ab.

Oft sind solche verwahrlosten Katzen auch ohne Besitzer, oder wurden einfach zurückgelassen. Ich würde das Tier an eurer Stelle einfangen und zum Tierarzt bringen. Es gibt auch zahlreiche Tierschutzorganisationen die sich um streunende Katzen kümmern. Diesen könntest du auch mitteilen, dass eine Katze in schlechtem Zustand zu euch kommt. Gerade wenn es sich um höhere Kosten handelt, springen die Organisationen häufig ein.

Das Tier leidet und wenn die Besitzer (wenn es welche gibt) sich nicht kümmern, dann muss es leider jemand anderes tun.

Tierheime arbeiten mit Lebendfallen, sodass er problemlos eingefangen werden kann. Diese können dann oft auch das Tier untersuchen lassen. Wenn eindeutig feststeht, dass er schon verwildert ist, wird er an der gleichen Stelle wieder ausgesetzt. Wenn er einen Chip haben sollte und ein Besitzer ermittelt werden kann, wird dieser benachrichtigt. Es muss ja nicht heißen, dass das Tier aus der näheren Umgebung ist. Wenn es kein Freigänger sein sollte, kann er dann im Tierheim nach einer Zeit vermittelt werden.

Ich habe jetzt mal das nächstgelegene Tierheim angerufen. Wie ich mir dachte, konnte man mir dort nicht helfen. Wie gesagt ist mein Vertrauen in dieses Heim aber sowieso nicht allzu groß. Seitens des Ordnungamtes wird bei uns im Ort gegen streuende Katzen nichts unternommen. Das habe ich letztes Jahr schon mal erfragt, als unsere Katze ein paar Tage verschwunden war. Es bleibt also wohl wirklich nur, selbst zu handeln und den Kater im Zweifelsfall selbst in irgend ein Tierheim zu bringen. Einen eventuellen Chip könnte der Tierarzt ja auslesen. Vor morgen Nachmittag wird sich wohl aber erst einmal keine Situation ergeben, bei der ich ihn eventuell einfangen könnte. Ich werde nachher erst einmal beim Tierarzt nachfragen, ob er in den nächsten Tagen abends erreichbar ist. Denn wenn nicht, nutzt ja alles einfangen nichts.

Bei uns im Tierheim ist das möglich. Kommt natürlich auch darauf an, wie groß der Ort ist. Da wir in einer Großstadt sind, ist das auf jeden Fall machbar. Aber wenn der Kater oder die Katze Dir am Herzen liegt, dann würde ich auf jeden Fall etwas unternehmen. Wenn Du in einer größeren Stadt wohnst, kannst Du Dich sonst auch an die Tiertafel wenden, die immer mit Rat und Tat beiseite stehen.

Wenn er schon kein Halsband trägt, kann es gut möglich sein, dass er keinen Besitzer hat. Und das arme Tier nun sich selbst zu überlassen, finde ich auch keine Lösung. Mir würde der Kater einfach nur Leid tun, und ich denke, dass ich mit ihm schon zum Tierarzt fahren würde.

Als ich mal ein Praktikum bei einem Tierarzt gemacht habe, kamen auch ein paar Leute mit zugelaufenen Katern an, die behandelt werden mussten. Einer musste sogar eingeschläfert werden. Die Kosten dafür hat einfach der Tierarzt übernommen, was ich schon eine feine Sache fand. Bei den anderen Tieren, hat einmal auch der Finder die Behandlung bezahlt, die aber auch nicht die Welt gekostet hat. Und bei einem anderen Fall, wurde das Tierheim benachrichtigt, die die Katze dann auch abholen kamen, und auch, soweit ich weiß, die Kosten übernommen haben.

Ansonsten rufe erst einmal den Tierarzt an, und schildere ihm den Fall. Vielleicht kann er sagen, was für Kosten eventuell auf dich zukommen werden, oder ob es sinnvoll wäre, direkt den Kater ins Tierheim zu geben. Aber ich würde ihn nicht einfach mit den Schmerzen herum laufen lassen.

Den Tierarzt (bzw. seine Frau) habe ich eben schon angerufen. Das war auch ganz gut, denn ab nächste Woche ist er im Urlaub und heute und morgen auch nicht vor sieben in der Praxis. Was ja aber passen würde, da der Kater auch immer erst in den Abendstunden auftaucht. Falls er also auftaucht und ich ihn in eine Box bekomme, fahre ich dann noch schnell zum Tierarzt mit ihm. Wie es dann weiter geht wird sich zeigen. Wenn ich ihn allerdings nicht dazu "überreden" kann in eine Transportbox zu gehen, dann weiß ich nicht wirklich weiter.

Das er kein Halsband trägt hat nicht viel zu sagen, hier laufen viele Katzen ohne Halsband rum, die trotzdem ein zu Hause haben. Ich wohne eben doch eher ländlich. Daher gibt es auch beim Ordnungsamt keinen Anlaufpunkt und es gibt eben auch kein Tierheim. Das nächste Tierheim dem ich vertraue ist ca. 30km weg. Und die haben dort ja eigentlich schon genug Katzen und das Heim liegt auch schon in einem anderen Kreis.

Nachdem der Kater gestern natürlich nicht zum fressen da war (zumindest nicht als ich zu Hause war), habe ich ihn eben einfangen können. Das heißt, einfangen ist übertrieben. Nehmen und in die Box setzen trifft es eher.

Laut Tierarzt hat er einen ziemlich heftigen eitrigen Abszess am Unterkiefer. Vermutlich wurde er durch einen anderen Kater verletzt. Aufschneiden wäre erst in ein paar Tagen sinnvoll und dann müsste auch eine Narkose her. Da er so recht robust scheint, wollte es der Tierarzt erst einmal mit Penicillin versuchen. Also gab es eine Spritze und noch Tabletten für nächste Woche. Ob ich es aber schaffe den Kater dann jeden Tag davon zu überzeugen die zu nehmen steht auf einen anderen Blatt. Dafür muss ich ihn ja auch erst einmal jeden Tag zu "fassen" bekommen. Wir werden sehen. Wenn das ganze nach außen und von selbst auf geht, dann ist alles nicht so wild. Wenn es allerdings nach innen geht und zu einer Sepsis kommt, dann kann er natürlich auch daran sterben.

Da ich ihn aber auch nicht einsperren kann, habe ich ihn jetzt auch einfach wieder frei gelassen. Für morgen reicht die Spritze noch, also müsste er Sonntag dann eine Tablette bekommen. Ob er dann auftaucht oder nicht und ob er irgendetwas frisst, in dem man die Medizin verstecken kann, dass wird sich dann zeigen. Viel mehr kann ich persönlich erst einmal nicht machen. Der Tierarzt (wohnt nur eine Straße weiter) kannte den Kater leider auch nicht.

Erst einmal finde ich es echt gut, dass du dir das Tier gepackt hast und damit zum Tierarzt gefahren bist. An deiner Stelle würde ich mal ein wenig in der Nachbarschaft herum telefonieren und schauen, ob das Tier dort jemandem gehört, vielleicht findest du so den Besitzer. Denn dann kann man ihm vielleicht besser helfen und ob er noch einmal zu dir kommt, nachdem du ihn jetzt zum Tierarzt geschleift hast, bleibt fraglich.