Burnout: Volkskrankheit Nummer Eins?
Wenn man Zeitschriften aufschlägt, ist mindestens ein Artikel über das Burnout Syndrom enthalten. Ständig wird berichtet, welcher Prominente wieder mal an dem Burnout Syndrom leidet und wenn man das Mittagsmagazin in den öffentlich rechtlichen Fernsehsendern anmacht, wird genauso davon berichtet, wie in Punkt 12 bei RTL oder dem Frühstücksfernsehen bei Sat 1. Ob Sekretärin oder Verkäuferin, ob Manager oder Schauspieler. Egal, wo jemand arbeitet, egal, aus welcher Branche er kommt, das Burnout Syndrom ist überall. So hat man zumindest das Gefühl.
Sind die Menschen heute weniger belastbar als früher oder warum erkranken so viele Menschen am Burnout? Gab es diese Krankheit früher nicht oder war sie einfach unentdeckt und man hat sie anders genannt? Stress gab es doch früher auch. Aber warum sind so viele Menschen heutzutage stressbedingt krank? Zumindest wenn man den Medien glauben kann und wenn man sich im Bekanntenkreis umhört, ist die Zahl der Erkrankten doch enorm hoch, oder?
Das sogenannte Burnout-Syndrom ist ja gar keine Krankheit im eigentlichen Sinn, sondern eher eine Zusatzbeschreibung. Als Volkskrankheit Nummer eins würde ich diesen Zustand nun wirklich nicht bezeichnen. Es ist zwar schon richtig, dass zunehmend psychische Erkrankungen und sonstige psychische Probleme diagnostiziert werden. Allerdings gehen diese nicht alle einher mit einem Burnout-Syndrom, auch wenn so manches Käseblatt oder sonstige Sensationsmedien genau diesen Eindruck vermitteln wollen. Die großen Volkskrankheiten sind eher bei den Herz-Kreislauferkrankungen und beim Diabetes Mellitus Typ 2 zu suchen.
Dass heute mehr psychische Erkrankungen und andere psychische Problemzustände diagnostiziert werden, bedeutet nicht automatisch, dass solche Probleme signifikant zugenommen haben. Für manches hatte man ganz früher einfach keinen Namen - und was keinen Namen hat, kann nicht unter diesem Namen diagnostiziert werden. Man ist einfach weiter, weiß mehr und kann diese Störungen dann auch benennen. Abgesehen davon gibt es sicher auch Fälle, in denen sich Menschen einfach abgehängt fühlen. So etwas hat sicher zugenommen, ist aber nicht allein verantwortlich dafür, dass die Mode-Diagnose Burnout in aller Munde ist. Ich denke auch, dass sehr vieles vom Umgang der Leute mit psychischen Problemen abhängig ist. Früher hat man solche Probleme oft totgeschwiegen, heute stehen viel mehr Menschen zu psychischen Problemen.
Mir kommt es aber auch schon so vor, als ob diese "Krankheit" immer wieder beliebter wird. ich kenne einige Leute aus meinem Umkreis, die sich krank schreiben lassen, da sie angeblich an Burnout leiden. Dabei haben gerade diese Leute eigentlich einen ganz normalen, und auch eigentlich eher ruhigen Job. Daher wird auch schon getuschelt, ob diese Leute sich einfach nur krank melden wollen.
Wenn man dann fragt, wieso sie denn an Burnout leiden, dann kommt immer, dass sie ja so viel Stress auf der Arbeit haben. Und manchmal sieht man dabei schon ein kleines Lächeln in ihren Gesichtern. Ich kann es ja wirklich verstehen, wenn Menschen einen anstrengenden Job haben, wo sie wirklich gefordert werden und das Tag für Tag. Wenn Menschen kaum noch Freizeit haben, weil sie sich für ihren Job so einsetzen.
So habe ich es auch bei jemanden gehört, der wohl wirklich hart arbeitet. Die Person muss wohl nur für die Arbeit leben, hat mehrere Abteilungen, um die sie sich kümmert, kümmert sich zusätzlich noch im die Auszubildenden, und plant irgendwelche Veranstaltungen. Und diese Person, hat sich nun auch krank schreiben lasse, auf Verdacht von Burnout. Und wenn ich das so höre, was auch stimmen soll, so ist es verständlich, dass diese Personen einfach irgendwann nicht mehr können.
Nur manche Leute nehmen sich daran ein Beispiel, und täuschen diese Krankheit nur vor. Ich muss dann immer ein wenig lachen, wenn mir die Leute erzählen, dass sie an Burnout leiden, wobei ich dann weiß, dass sie einen eher ruhigen Job haben. Ich sage dann immer, dass sie ganz anders wären, wenn sie wirklich daran leiden würden. Aber ich glaube, dass sie insgeheim auch selber wissen, dass es nur gespielt ist, und sie einfach nur mal ein wenig "Urlaub" haben wollen.
Das sogenannte "Burn-Out-Syndrom" ist eine Modeerscheinung. Ein Syndrom bezeichnet einen Zustand, der viele unterschiedliche Symptome besitzen kann und im Endeffekt keine wirkliche Krankheit darstellt, sondern lediglich diese Ansammlung von Symptomen. Der Begriff Burn-Out ist erst vor kurzem aufgekommen, daher ist diese "Krankheit" nicht neu, sondern lediglich die Bezeichnung dafür.
Dass das Burn-Out-Syndrom die Volkskrankheit Nummer 1 sein soll, kann ich nicht bestätigen, ich denke mal das wird weiterhin das große Krankheitsbild "Rückenschmerzen" sein, dass auch im Katalog inzwischen als eigenständige Krankheit aufgeführt wird. Das Burn-Out-Syndrom hat zwar zunehmende und recht hohe Zahlen an Erkrankten, aber das kommt meiner Einschätzung nach eher durch die Neuartigkeit der Krankheit. Viele Menschen zeigen diese Symptome und, wenn es diese Krankheit schon länger gegeben hätte, wären sie damit auch eher zum Arzt gegangen. Früher sagte man eben, dass man ausgelaugt ist oder überarbeitet und hat eine Kur verschrieben bekommen, heute heißt es Burn-Out.
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