Nachbarschaftshilfe bezahlen lassen?
Ich kenne es eigentlich immer so, dass eine Hand die andere wäscht und wenn der Nachbar Hilfe braucht, würde ich niemals auf die Idee kommen, dass er mir dann dafür etwas schuldet. Denn es kommt bestimmt auch die Zeit, wo ich mal Hilfe brauche und ich froh bin, wenn mein Nachbar dann helfen kann. So habe ich es eigentlich überall, wo ich gewohnt habe erlebt.
Eine Bekannte ist in ein Haus gezogen, wo sie den Nachbarn am Anfang mal um Hilfe fragte. Sie musste eine Kommode aus dem Auto holen und in ihre Wohnung tragen und fragte dann, ob er eventuell helfen kann. Der Nachbar hat direkt zugestimmt und hatte dann einen Nachsatz, dass es sie aber eine Schachtel Zigaretten kosten würde, wenn er helfen würde. Meine Bekannte hat dann auch zugestimmt und ihm eine Schachtel Zigaretten gegeben, die er auch ohne zögern angenommen hat.
Lasst ihr euch Nachbarschaftshilfe bezahlen? Habt ihr schon mal Nachbarschaftshilfe bezahlt? Wie findet ihr es, wenn man sich für so was bezahlen lässt? Wann findet ihr eine Bezahlung unter Nachbarn gerechtfertigt?
Das habe ich noch nicht gehört, dass sich jemand Nachbarschaftshilfe hätte bezahlen lassen, aber wahrscheinlich bin ich auch nur zu naiv. Ich kenne es aber von meiner Nachbarschaft auch nur so, dass jeder mal auf Hilfe des anderen angewiesen ist und dann eben eine Hand die andere wäscht.
Es kommt bei uns auch schon mal vor, dass meine Nachbarin mir eine Schachtel Pralinen vor die Tür legt, wenn ich während ihres Urlaubs die Blumen versorgt habe. Natürlich freue ich mich darüber, aber ich erwarte es nicht und auf keinen Fall würde ich es als Gegenleistung verlangen.
Ich würde niemals etwas dafür verlangen, wenn ich jemanden helfe, egal ob es sich dabei um einen Nachbarn, Verwandten oder Freund handelt, denn wenn ich helfe, dann tue ich es auch gerne und dann reicht ein einfaches Danke auch aus. Ich helfe gerne aus, wenn man mich braucht und es kann ja auch mal passieren, dass ich jemanden um Hilfe bitte muss und dann währe ich ja auch um Hilfe wirklich dankbar, aber wegen einer Kleinigkeit würde ich nicht davon ausgehen, dass dann jemand, etwas dafür haben möchte, so wie ich es ja auch nicht verlange, wenn ich jemanden helfe und ich bin der Meinung das sollte ja auch selbstverständlich sein.
Ich finde es ganz schön dreist, wenn man um Hilfe gebeten wird und dann gleich als erstes einmal Bedingungen an seine Hilfeleistung knüpft. Das hat dann auch für mich nichts mehr mit Nachbarschaftshilfe zu tun, das ist für mich einfach bezahlte Arbeit oder vielleicht eher gering vergütete Arbeit im kleinen Umfang.
Auf eine solche Idee, für meine Hilfe eine Art der Bezahlung, sei es durch Geld oder sei es durch irgendwelche Gegenstände wie hier eben Zigaretten, zu verlangen bin ich selber auch noch nie gekommen. Das ist mir einfach unbegreiflich, für eine Hilfeleistung erwarte ich doch höchstens, dass ich an einem Tag mit schwerer Arbeit zwischendurch etwas zu trinken und etwas kleines zu essen bekomme und das man mir später wenn ich einmal Hilfe benötige vielleicht auch mit hilft. Aber das kann man in unserer Nachbarschaft in der Regel auch schon voraus setzen! Da würde sich auch niemand für seine Hilfe bezahlen lassen, denn das ist dann keine Hilfe mehr und es gehört sich nicht, für eine Hilfeleistung eine Vergütung zu verlangen. Da kann ich ja auch sagen "Ach, ich soll dich beatmen? Schön, aber wenn es klappt bekomme ich dein Auto!". Das ist jetzt sehr überspitzt aber ich möchte damit nur sagen, dass eine Hilfeleistung für mich etwas selbst verständliches ist so lange ich nicht ausgenutzt werde.
Ich denke, dass es ganz auf die Art der Hilfe ankommt. Wenn es wirklich schwere Arbeiten sind und man zum Beispiel neue Böden bei dem Nachbaren verlegen soll oder ähnliche schwere Arbeiten und auch Reparaturarbeiten, die sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, dann würde ich schon überlegen, ob ich nicht eine kleine Bezahlung dafür fordern würde. Das muss dann nicht viel sein und sollte auf keinen Fall so viel sein, wie ein Fachmann dafür bekommen hat, aber ich finde, dass eine kleine Geste als Dankbarkeit schon angebracht ist, vor allem dann, wenn man selbst noch das Material oder ähnliches bezahlen und besorgen musste.
Aber wenn es nur kleinere Arbeiten sind, wie zum Beispiel das Beispiel deiner Nachbarin, dann würde ich selbst keine Bezahlung oder Gegenleistung dafür fordern, weil so eine "kleine" Arbeit für mich selbstverständlich wäre. Ich gehe auch hier nach dem Prinzip, dass eine Hand die andere Hand wäscht und das ist auch gut so, denn wenn man selbst mal Hilfe braucht, dann kann man die sozusagen "einfordern" und ich denke, dass die andere Person dann auch sofort helfen wird ohne zu zögern.
Ich kann mir vorstellen, dass deine Nachbarin vielleicht auch nur "ja" zu der Forderung gesagt hat, weil sie es entweder nicht anders kennt und es bei anderen Leuten genau so macht oder weil sie vielleicht in dem Moment einfach überrumpelt war und froh war, dass ihr jemand bei dieser Arbeit hilft und dann auch gerne eine Packung Zigaretten bezahlt.
Bei mir in der Nachbarschaft ist es aber allgemein so, dass keine Forderungen gestellt werden. So ist es zum Beispiel selbstverständlich, dass man für die Nachbarin und den Nachbarn die Post aus dem Briefkasten holt, weil die das auch immer für einen selbst machen, wenn man im Urlaub ist. Jedoch ist es so, dass man den Nachbaren, die sich um die Post und so weiter gekümmert haben, meistens was mitbringt.
Unter Nachbarschaftshilfe verstehe ich kleine Hilfsleistungen, die ich auch gerne und selbstverständlich ohne Bezahlung mache. Egal ob das nun das Blumen gießen während des Urlaubs ist, oder eine Besorgung, oder eine Hilfeleistung im Haushalt oder was weiß ich was ist, ein anderes Mal brauche ich Hilfe und der Nachbar hilft mir. Wie man so schön sagt: eine Hand wäscht die andere. Ich nehme auch an, dass der Spruch des Nachbarn deiner Bekannten nur so dahin gesagt wurde und man ihn nicht ernst nehmen kann.
Diamante hat geschrieben:Lasst ihr euch Nachbarschaftshilfe bezahlen? Habt ihr schon mal Nachbarschaftshilfe bezahlt? Wie findet ihr es, wenn man sich für so was bezahlen lässt? Wann findet ihr eine Bezahlung unter Nachbarn gerechtfertigt?
Ich bin von Haus aus ein sehr gefälliger Mensch und tue meiner Nachbarschaft des öfteren sehr viele Gefallen.
Ich verlange nie etwas dafür, aber das eine oder andere mal habe ich schon eine kleine Aufmerksamkeit zurück bekommen. Auch mein Nachbar hat schon des öfteren meine Wohnung renoviert. Da er vom Fach ist, geht das bei ihm sicherlich 5mal schneller als wenn ich mich hinstellen würde. Er betont auch jedesmal, dass dies unter Nachbarschaftshilfe liefe und er nichts dafür haben wolle.
Aber das käme oder kommt mir dann wirklich auch zu doof vor und gar nicht in die Tüte. Natürlich gebe ich ihm immer eine "kleine Aufwandsentschädigung" und nach anfänglichem sträuben und Diskussionen nimmt er das dann auch immer. Für mich hat das eher was mit Anstand als mit bezahlter Nachbarschaftshilfe zu tun. Ich käme mir jedenfalls äußerst komisch vor, ihn arbeiten zu lassen und dann Danke und Tschüß zu sagen.
Nachbarschaftshilfe ist für mich selbstverständlich und dafür lasse ich mir nichts bezahlen und genauso erwarte ich es auch von meinen Nachbarn. Ich helfe gerne und vielleicht bin ich ja auch irgendwann in der Lage, dass mir mal geholfen werden muss. Mit meinen Nachbarn habe ich eigentlich großes Glück, denn ich kann mir sicher sein, dass fast immer jemand zu hause ist, die für mich ein Paket entgegennehmen oder wo man sich irgendwelche Werkzeuge mal ausleihen kann.
Auch würde ich niemals Geld verlangen, wenn ich jemanden beim Umzug helfe. Meist laden mich diejenigen dann zu einem Kaffee ein und dann ist der Fall für mich erledigt. Man muss nicht immer gleich an seinen eigenen Vorteil denken, sondern auch mal anderen Menschen helfen.
Eine direkte Bezahlung habe ich noch nie getätigt und auch wenn ich etwas geholfen habe, habe ich nie eine Bezahlung dafür erwartet. Allerdings haben wir hier auch mal Hilfe gehabt, aber nicht vom Nachbarn sondern von einem Bekannten meiner Schwiegermutter. Er wollte natürlich kein Geld dafür, er war froh eine Aufgabe zu haben, da er schon in Rente ist und nicht so viel zu tun hat. Aber wir haben uns dann mit ein paar Süßigkeiten für seine Hilfe bedankt, denn er hat wirklich viel gemacht. Aber von ihm wäre nie der Wunsch gekommen, es war ihm sogar unangenehm, dass wir ihm etwas dafür geben wollten.
Ich finde es nett, wenn man sich bedankt mit einem Merci oder so etwas in der Art, aber das muss nicht sein. Ich selbst habe das bisher nur ein paar mal gemacht und nicht jedesmal wenn ich Hilfe bekam. Oftmals genügt auch schon die Tatsache, dass ich gegenseitig dann auch helfe, wenn etwas ist. Aber manchmal, wenn mir viel geholfen wurde, dann verschenke ich eine Kleinigkeit. Ich habe aber noch nie erlebt, dass jemand gesagt hat, was er für die Hilfe möchte.
Es kommt natürlich auf die Art und Weise der Hilfe an. Eine Kommode hat man im Normalfall in fünf Minuten ins Haus getragen und diese Arbeit fällt ja auch nicht jeden Tag an, von daher finde ich es schon sehr dreist für fünf Minuten Arbeit eine Bezahlung von ca. vier Euro zu verlangen. Solch einen Stundenlohn würde selbst der teuerste Möbelpacker nicht bekommen.
Wenn die Nachbarschaftshilfe allerdings daraus besteht, dass man den gesamten Umzug mit macht und damit natürlich auch entsprechend lange beschäftigt ist, dann finde ich eine Bezahlung schon gerechtfertigt. Wobei ich dann aber auch erwarten würde, dass mir der Nachbar von sich aus diese Bezahlung anbietet. Einfordern würde ich eine Bezahlung sicher nicht und ich würde mich dann auch darauf verlassen, dass ich irgendwann schon "bezahlt" werde, wenn mir der Nachbar nämlich bei irgendwas hilft.
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