Wie Haus kostengünstig renovieren und sanieren?
Bekannte von mir haben ein kleines Häuschen geerbt. Die alte Dame war nun nicht sonderlich darauf aus, das Häuschen in Schuss zu halten und entsprechend muss einiges gemacht werden. Nun ist es aber so, dass diese Bekannte nicht sonderlich viel Geld haben, sondern im Grunde vor einem Haufen an Schulden stehen, der abbezahlt wird. Ein Kredit zu erhalten, ist derzeit nicht wirklich eine Alternative und private Kredite möchten sie ebenfalls nicht. Zudem haben sie selbst je zwei linke Hände.
Aus dem Bekanntenkreis haben sich schon Helfer angemeldet, aber da weiß man ja auch nie, wie ernst sie es wirklich meinen. Professionelle Handwerker jedoch können sich A und B nicht leisten. Den Vorschlag, das Häuschen zu verkaufen, wurde schon unterbreitet, aber auch da müssten wohl einige Einbußen einkalkuliert werden.
A und B lassen sich also nicht davon abbringen, das Häuschen nicht zu verkaufen, sondern selbst zu behalten, um später eben Miete zu sparen und suchen nun nach Möglichkeiten, wie sie günstig an Material herankommen und wie sie es selbst am ehesten stemmen können. Wer kann A und B helfen und vor allem, wie kann man ihnen helfen?
Bei so einer Erbschaft kann tatsächlich mehr Aufwand als Nutzen entstehen. Hier sollten deine Bekannten wirklich sich ein genaues Bild der Pro- und Contra-Punkte machen. Wichtig ist in dem Zusammenhang natürlich zu wissen, ob der erwähnte Berg an Schulden tatsächlich aus der Erbschaft stammt bzw. durch die Erbschaft verursacht wurde (Erbschaftssteuer, Belastung des Hauses oder durch die Auszahlung anderer Erben usw.). Sollten die Schulden nichts mit dem Haus zu tun haben und die Erbschaft praktisch "kostenneutral" sein, kann man wieder anders an die Sache gehen und entsprechend planen/handeln.
Ist das Haus nicht schuldenfrei und sind die Belastungen nicht ohne weiters neben dem "normalen" Leben (also die eigenen Belastungen für das Wohnen durch Kredite oder Mietzahlungen), so muss sofort entschieden werden, welchen Teil man abstößt. Die Frage lautet in so einem Fall also, ob das geerbte Haus in einem Zustand ist, in dem man es beziehen kann und will. Geht dies nicht oder aber geht dies auf Grund der räumlichen Entfernung nicht, so wird die Entscheidungsfreiheit weiter eingeschränkt. Kann man es dann auch noch nicht mal vermieten, ist der Verkauf unausweichlich, wenn man nicht selbst mal im Amtsblatt unter Zwangsversteigerungen erwähnt werden will. Wie kommen die Bekannten dabei drauf, dass mit Einbußen zu rechnen sein könnte? Sind die Hausschulden höher als der Wert des Objekts? Oder kämen die "Einbußen" nur dadurch zustande, dass man weniger bekommen könnte, also man glaubt dass das Haus Wert ist?
Sind Belastungen durch das Haus kein Problem, so entschärft sich die Lage. Wenn man dann auch hinsichtlich Zeit nicht unter Druck ist, kann man tatsächlich langfristig denken und sich die Schritte eben so einteilen, wie es einem persönlich möglich ist. Dann kann man übrigens auch auf die Bekannten zurückgreifen und man wird recht schnell wissen, wie ernst die das meinen.
Wenn dann nur noch die Frage im Raum steht, wo sie wie günstig an Material herankommen, dann ist das doch auch eher einfach zu lösen. Zum wirklichen Schnäppchenpreis wird sich auf die Schnelle nichts finden. Aber über die Zeit können die Bekannten die Augen offen halten und eben bei interessanten Angeboten zuschlagen oder aber sich selbst auch über Preise und Angebote aus dem Ausland informieren.
Eines sollte aber klar sein, solange eben keine Profis beauftragt werden können: die Arbeit wird weder in Zeit noch bzgl. Qualität die vielleicht gewohnten Standards erreichen. Es ist ganz klar mit Abstrichen zu rechnen. Auch sollte man die Geduld und Opferbereitschaft Dritter nicht überschätzen, die vielleicht 3-4 Wochenenden für ein Fremdes Haus opfern werden. Aber sicher nicht über Monate hinweg kostenfrei für die (oder mit den) Bekannten das Haus renovieren. Geht es letztlich tatsächlich auch um ein Sanieren, stellt sich die Frage, ob man sich mit den Hobbyhandwerkern nicht eher eine Gefahrenquelle ins Haus holt.
So wie du schreibst hast du kaum Rücklagen wenn ich das jetzt richtig interpretiert habe und es sieht auch eher schlecht aus mit einem Modernisierungskredit. Da bleiben wirklich nicht viele Möglichkeiten. Wenn das Haus noch bewohnbar ist dann würde ich versuchen einen Mieter zu bekommen der handwerklich geschickt ist und gegen entsprechenden Mietnachlass selber Hand anlegt.
Eine andere Möglichkeit wäre eventuell das Haus nur zu vermieten und nicht zu modernisieren. Alles was du an Mieteinnahmen hast und was das Finanzamt dir übrig lässt könntest du ansparen um dann später die Immobilie von diesem Geld zu modernisieren. Noch besser wäre es wenn du die Modernisierungsmaßnahmen während der Zeit vornehmen lässt wo du einen Mieter hast. Der Vorteil ist dass dann die Kreditzinsen und die Kosten der Modernisierung mit den Mieteinnahmen verrechnet werden und du dann später, wenn du auf Eigenbedarf klagst, ein modernes Heim hast. Allerdings wird kaum ein Mieter es sich gefallen lassen wenn in seiner Wohnung ständig umgebaut wird so dass du noch mit Forderungen wegen eines Mieterlasses konfrontiert wirst.
Es ist nicht so einfach, aber spreche doch mal unverbindlich mit einer Bank. Die Zinsen sind historisch niedrig und vielleicht könntest du dir die Raten ja doch leisten. Die schlechteste Wahl wäre das Haus leer stehen zu lassen weil du trotzdem ständig laufende Kosten hast und dein Haus trotzdem verfällt.
Richtig, Rücklagen haben die beiden im Grunde kaum. Zwar sind sie wieder dabei, diese anzulegen, aber das ist nicht von heute auf morgen getan und meist kommt doch wieder etwas anderes dazwischen. Einen Kredit möchte man ebenfalls sehr ungern aufnehmen, aber ich denke, man hat dies bereits versucht, was dann wiederum abgelehnt wurde. Sie wollten nicht so recht mit der Sprache herausrücken. Es ist aber nun nicht so, dass A und B auf zu großem Fuß leben, es gab einfach Umstände, die den Beiden viel Geld gekostet haben, was sie nun natürlich hätten gebrauchen können. Aber es war nun auch nicht abzusehen, dass sie die Erben sein würden.
Der Mietvorschlag wurde schon von anderen Bekannten angesprochen, aber A und B lassen sich da grundsätzlich nicht darauf ein. Sie möchten das Haus nun beziehen, weil sie dadurch Miete sparen wollen. Die gesparte Miete soll dann in die Sanierung und Renovierung fließen, aber der Löwenanteil bei den Beiden bei der Miete war und ist nun mal Strom, Wasser und vor allem Gas. Das wird sich im Häuschen nur geringfügig ändern, lediglich Heizkosten kann man aufgrund eines Kamins sparen. Dafür muss aber wiederum Holz organisiert werden.
@hooker, es ging ja nicht um mich. Ich wüsste gar nicht, wie ich mich in dem Fall verhalten sollte, würde aber grundsätzlich eher die vernünftigere Variante wählen und die lautet nun einmal Verkauf oder Vermietung und auch eventuelle Einbußen in Kauf nehmen. Ich persönlich wüsste so etwas grundsätzlich nicht zu stemmen, würde es mir auch nicht zutrauen. Mein Partner ist zwar handwerklich geschickt, aber umfassende Renovierungsarbeiten inklusive Sanierungsarbeiten sind eine ganz andere Hausnummer, die man sich gut überlegen muss und wo man alle Horrorszenarien nun einmal durchspielen sollte.
Wenn sie das Haus selbst bewohnen wollen, ist doch erst mal die Frage, ob es im Augenblick wirklich bewohnbar ist und anstehende Sanierungen eben Schritt für Schritt erledigt werden können. So wie eben Geld vorhanden ist. Nehmen wir nun mal an, das sie sofort in das Haus einziehen können, wenn auch vielleicht mit kleinen Nachteilen, da eben ein Sanierungsstau besteht.
Dann sollten sie so schnell wie möglich umziehen, weil damit eben schon die Miete für die aktuelle Wohnung wegfällt. Dieses Geld sollten sie halt konsequent weglegen, um den ersten Schritt der Sanierung planen zu können. Und da muss eben geschaut werden, was alles saniert werden muss und in welcher Reihenfolge man dies angehen will.
Meine Eltern haben sich vor mehr als zehn Jahren ein Haus gekauft, welches auch einen ordentlichen Sanierungsrückstand hatte. Dach und Fenster waren klar, das diese erneuert werden müssen. Kurz nach dem Einzug stellte sich aber heraus, das die Elektrik erneuert werden muss und diese wurde dann an erste Stelle gesetzt.
Und dann kam eben jedes Jahr etwas anderes dran. Die Fenster, weil dadurch zu viel Wärme verloren ging, waren gleich im ersten Sommer nach dem Kauf fällig. Das Dach kam dann ein Jahr später dran. Mittlerweile ist das Bad saniert worden und auch der Wintergarten wurde neu gemacht. Klar, sind noch immer Dinge, welche neu gemacht werden müssen. Aber diese sind nicht so gravierend, das man sich einen Zeitplan dafür machen muss. Zudem bewohnt ja meiner Mutter das Haus nun auch schon über zwei Jahre alleine und langfristig werden wir wohl auch eher verkaufen. So jedenfalls ihre Pläne.
Nur wenn deine Bekannten nicht richtig mit der Sprache rausrücken, was wirklich die Sache finanziell belastet, dann kann ihnen auch nicht geholfen werden. Denn gerade was Material angeht, kann man mit umsichtiger Planung und dessen Einkauf eine Menge Geld sparen. Zumindest konnte ich da damals mehrere tausend Euro beim Hausbau drücken, weil wir eben oftmals bei Sonderangeboten reagiert haben. Auch wenn dann die Dinge noch ein Jahr gelagert werden mussten, bis sie verbaut werden konnten.
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