Fastenzeit 2012: Werdet ihr fasten? Was fastet ihr?

vom 14.02.2012, 18:09 Uhr

Nächste Woche um diese Zeit nähert sich Fasching langsam dem Ende. Am Aschermittwoch beginnt dann die Fastenzeit. Diese geht bis zum Ostersonntag, dem Tag, an dem dem christlichen Glauben nach Jesus Christus von den Toten auferstanden sein soll. In den sechs Wochen zwischen Fasching und Ostern fasten viele Leute. Einige Leute nehmen sich jedes Jahr vor weniger Süßigkeiten zu essen, während sich andere Leute jedes Jahr aufs neue Prioritäten setzen.

Ein Bekannter meiner Eltern hat beispielsweise ein Jahr in der Fastenzeit komplett auf Bier verzichtet, was seinem Körper gut tat. Er hat auch inzwischen ganz schön abgenommen, nicht mehr so einen Bierbauch wie früher. Das Jahr darauf verzichtete er auf Schokolade, wodurch er wiederum seinem Wunschgewicht wieder ein bisschen näher kam. Es gibt natürlich auch Menschen, die während dieser Zeit darauf verzichten zu fernsehen oder Playstation zu spielen. Andere wiederum reduzieren ihren Konsum nur.

Was ist mit euch? Werdet ihr dieses Jahr, im Jahr 2012, fasten? Wisst ihr schon, womit ihr fasten wollt, also auf was ihr verzichten wollt? Zieht ihr dabei die sechs Wochen bis Ostern voll durch oder fastet ihr beispielsweise nur zwei Wochen? Wie schwer fällt euch das Fasten allgemein? Werdet ihr dieses Jahr auf etwas anderes während dieser Zeit verzichten als letztes Jahr oder fastet ihr jedes Jahr mit dem gleichen?

» iCandy » Beiträge: 1584 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich halte nichts davon, auf etwas aus moralischen Gründen zu verzichten. Diese Art der patriarchalischen Machtausübung der christlichen Religion müsste doch schon aus der Psyche verschwunden sein. Ich sehe die Welt rational und so, wie sie nun einmal funktioniert. Das heißt, dass ich auf bestimmte Nahrungsmittel oder Menge an Ernährung "verzichten" würde, wenn ich mich wirklich ungesund ernähren würde. Meinen Entschluss würde ich dann nicht erst mit Beginn dieser "Fastenzeit" fassen, sondern schon vorher, weil ich es aufgrund mir und meinem Leben machen möchte und nicht wegen irgend etwas "Höherem".

Das Leben sollte selber in die Hand genommen werden und nicht von außen geleitet sein. Wenn ich jetzt Playstation spielen würde, dann würde ich Playstation spielen. Jedoch sollte es nicht das Leben beeinträchtigen in dem Sinne, dass ich nicht zur Schule gehe oder nicht lerne, bzw, ich nicht zur Arbeit gehe, weil ich in dem Moment Playstation spielen will. Dann müsste man sich Gedanken über das Verhalten machen, ohne Rückgriff auf die Fastenzeit.

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» esprit*87 » Beiträge: 456 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Auch ich bin jemand, der nie auf etwas verzichten würde, weil es ihm Traditionen oder angebliche Verhaltenskodexe nahelegen, darauf zu verzichten. Wenn ich etwas während einer bestimmten Zeit esse, dann mache ich das – ganz egal, ob aus irgendwelchen nicht weltlichen Gründen darauf verzichten sollte. Und das ist auch die wichtigste Sache, wenn es bei mir an die Entscheidungsfindung geht, ob ich das tun sollte oder nicht: Die vorhandene Weltlichkeit – oder eben die Tatsache, dass sie nicht vorhanden oder gegeben ist.

Ich bin kein religiöser Mensch, habe aber selbstverständlich auch nichts gegen religiöse Menschen. Meine Überzeugung ist, das man sein darf, was man möchte, solange man die Leute, die es nicht interessiert oder die schlicht und ergreifend anders gestrickt sind, damit in Ruhe lässt. Man sollte keinem Menschen einen Glauben oder Überzeugungen aufzwingen, die er nicht teilen kann und/oder möchte. So faste ich also auch nicht, wenn die Fastenzeit heran naht. Früher, als ich im Grunde noch nicht selbst richtig darüber nachdenken konnte, haben wir in einem sehr religiösen Haushalt in dieser Zeit beispielsweise kein Fleisch gegessen und auch keine Süßigkeiten oder Nachspeisen oder dergleichen bekommen.

Das würde ich heute mit meinen eigenen Kindern nie machen, weil sie – wenn sie selbst alt genug sind und Interesse an diesem Thema finden – selbst entscheiden sollen, wie sie es mit der Fastenzeit und anderer Bräuchen dieser Art halten wollen. Wenn sie reif genug sind, ernsthaft darüber nachzudenken, werden sie auch reif genug sein, um die für sie richtige Entscheidung darüber zu fällen. Trotz allem sehe ich durchaus die Vorteile einer solchen Fastenzeit, die sich natürlich positiv auf den Körper und die eigene Gesundheit auswirken kann – also im Grunde ist das eine an sich positive Sache. Wenn man allerdings der Überzeugung ist – was dann bei der Fastenzeit ja offenkundig der Fall zu sein scheint – dass man etwas an seinem Körper und/oder Lebensstil ändern sollte, so sollte man das auch außerhalb der Fastenzeit machen, also vorher schon damit anfangen oder es auch danach noch beibehalten.

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» Paul Smith » Beiträge: 416 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich fände es falsch, wenn ich das machen würde. Zumindest aus diesen Gründen. Denn ich bin nicht wirklich christlich erzogen. Wenn ich fasten will, dann mache ich das für mich und weil ich davon überzeugt bin. Manche brauchen aber vielleicht wirklich extra einen Anlass und nutzen dann eben diesen, unabhängig davon, ob sie es aus christlicher Überzeugung machen oder nicht. Allerdings fände ich es dann besser, wenn man eben nicht komplett für die Zeit aufhört mit Schokolade essen, sondern die Schokoladenzufuhr lieber allgemein und fortwährend reduziert.

Ich denke der Mensch und der Körper allgemein hat davon wesentlich mehr. Ich entscheide dann eher aus der Laune heraus. Ich trinke eh selten Alkohol, esse kein Fleisch usw. Mir würde das Fasten dann sowieso nicht ganz so viel bringen. Tut das jemand aus dem christlichen Glauben heraus finde ich es allerdings gut und kann das dann in dem Falle auch gut verstehen. Ich habe auch schon gehört, dass einigen dann erst mal bewusst wird, wieviel Schokolade oder Fleisch sie normalerweise verzehren und manche haben es regelrecht vermisst und sehen es dann fast als Luxus an, wenn sie endlich wieder Fleisch essen können. Sie sagten, dass sie dann viel bewusster Fleisch und Schokolade gegessen haben. Nicht mehr so oft, aber dafür mit Genuss. Ganz verkehrt finde ich das so dann auch nicht.

Macht man es aber, weil man es machen muss, ist meiner Meinung nach der Ansatz dann auch ein falscher. Dann wird einem weder klar, dass es Fleisch nicht in Massen geben sollte und auch nicht, dass man nicht jeden Abend Schokolade essen muss. Dann macht man doch im Grunde einfach so weiter wie sonst auch und da fehlt mir dann doch der Sinn der Sache, wenn ich ehrlich bin.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich habe noch nie gefastet und ich habe es auch in diesem Jahr nicht vor. ich wüsste auch ehrlich gesagt gar nicht wirklich, worauf ich denn verzichten sollte, denn ich trinke und esse nicht besonders viel und Süßigkeiten oder "unwichtige" Lebensmittel sind auch nicht mit dabei. Ich könnte auf mein Mittagessen verzichten, aber das ist meine einzige regelmäßige Mahlzeit und das wäre dann wohl weniger sinnvoll. Ich könnte höchstens von Apfelschorle auf Mineralwasser umsteigen für die Fastenzeit und wenn ich ehrlich bin habe ich da gar keine Lust drauf. :lol:

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich fange jedes Jahr am Aschermittwoch an zu fasten. Jedoch mache ich das nicht aus religiösen Gründen, sondern weil ich meinem Körper etwas Gutes tun will. Ich trinke keinen Alkohol und esse nur Fastensuppe und gedünstetes Gemüse. Meine Getränke beschränke ich auf ungezuckerten Tee und Wasser. Dadurch entgiftet mein Körper und ich fühle mich dannach immer wie neu. :)

Ich denke es ist jedem selbst überlassen, ob er fasten möchte und aus welchem Grund er fastet. Für mich muss es nicht unbedingt einen religiösen Grund haben.

» TabbyTheresa » Beiträge: 70 » Talkpoints: 3,97 »


Ich finde das Fasten ehrlich gesagt ziemlich unsinnig. Ich identifiziere mich nicht mit dem Christentum, warum sollte ich dann also das Leid Jesu nachempfinden, indem ich sein Hungerleid nachahme. Das einzige was diese Fastenzeit gebracht hat, war, dass sich der Markt dieser Sparte bedient und wie alles kommerzialisiert hat. Überall findet man nun "Fasten-Produkte", die zwar nur 0,1% Fett haben, aber dennoch reichlich an Zucker sind.

Wir leben in einer Welt des Überflüsses. Wenn wir Produkte nicht kaufen bzw. nicht essen, dann werden sie eben weggeschmissen. Was bringt es uns selbst, wenn wir uns beweisen, dass wir auf etwas verzichten können, wenn wir nach dieser Periode sowieso nicht darauf verzichten. Wie dumm muss beispielsweise ein Mensch sein, nach der Fastenzeit wieder mit dem Rauchen anzufangen. Wenn ich abnehmen wollte, was nicht der Fall ist, da ich nicht übergewichtig bin, dann würde ich dazu nicht auf eine Fastenzeit warten, sondern gleich damit anfangen. Dann exzessiv auf alles mögliche zu verzichten ist auch nicht besonders gesund. Wenn man hingegen beispielsweise die Finger von Schokolade lässt, ist das schon eine gute Sache.

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» mendacium. » Beiträge: 750 » Talkpoints: 17,61 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Richtig gefastet habe ich auch noch nie, aber ich habe schon öfter mal bei der Aktion "7 Wochen Ohne" mitgemacht. Da überlegt man sich halt, auf was man sieben Wochen lang (denn so lang ist die Fastenzeit ja) verzichten möchte. Es sollte aber schon etwas sein, das einem ein bisschen schwer fällt, denn es wäre ja zum Beispiel unsinnig zu sagen, man verzichtet auf Alkohol, wenn man eh keinen Alkohol trinkt. Ich habe da schon mal auf Süßigkeiten verzichtet oder mal sieben Wochen lang nur Wasser getrunken. Freunde von mir haben auch mal sieben Wochen auf Facebook verzichtet oder so lange keinen Fernsehen geschaut. Es kann halt jeder selbst entscheiden, was man macht bzw. nicht macht.

Letztes Jahr habe ich den Beginn der Fastenzeit aber verpasst. Da fiel mir dann nach drei Wochen auf, dass ja Fastenzeit ist und mittendrin anzufangen, fand ich dann auch irgendwie doof, also habe ich es gelassen. Dieses Jahr werde ich allerdings auch wieder mitmachen. Nur muss ich mir noch überlegen, auf was ich alles verzichten will.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich halte generell nichts von Religionen und ihren Vorschriften, mit denen sie versuchen das Leben ihrer Anhänger zu kontrollieren. Das Befolgen von solchen Vorschriften, weil es die Religion eben vorschreibt, finde ich auch total dumm, weil man sich selber dann keine Gedanken machen muss und das Leben eben von anderen bestimmen lässt.

Ich finde es trotzdem nicht verkehrt, wenn man sich als Mitglied einer Überflussgesellschaft mal Gedanken über Konsum und bewussten Verzicht macht. Das muss ja nun nicht unbedingt zur Fastenzeit sein, aber dann geht das Thema eben oft durch die Medien und man kann diese Berichterstattung dann als Denkanstoß nutzen. Außerdem finde ich es auch nicht verkehrt, wenn man nach der Faschingszeit - sofern man feiert - dem Körper ein bisschen zur Ruhe kommen zu lassen und dann erst mal auf Alkohol und fettes Essen verzichtet.

Ich habe letztes Jahr das ganzes Jahr lang auf Konsum so weit wie möglich verzichtet und habe gleichzeitig auch geschaut, von was ich mich trennen möchte. Für dieses Jahr habe ich mir allerdings etwas ganz anderes vorgenommen, das mit Verzicht nichts zu tun hat. Ich werde meinen Garten neue gestalten.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Es gibt ja die Ansicht, dass Fasten gesund für den Körper ist. Ich kann das jedoch nicht ganz nachvollziehen, man entzieht dem Körper doch so viele wichtige Vitamine und Mineralien, die er eigentlich benötigt. Entgiften des Körpers nennt man das dann, oftmals trinkt man noch mit Tee nach, viele Liter am Tag werden empfohlen. Ich selber kann nicht auf Essen verzichten, da es mir einfach zu viel Spaß macht zu kochen, aber natürlich auch im Anschluss zu essen. Ich kenne selber viele Leute, die gefastet haben eine Zeit lang und dadurch einige Kilo abgenommen haben. Das ist natürlich ein schöner Nebeneffekt, jedoch bin ich mir nicht so sicher ob Fasten generell so gesund für den Körper ist auf Dauer.

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» held » Beiträge: 185 » Talkpoints: 6,80 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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