Am Partner aus Mitleid festhalten?
Eine Bekannte von mir ist schon lange nicht mehr glücklich mit ihrem Partner. Sie sind schon 20 Jahre zusammen. Der Mann meiner Bekannten ist finanziell von ihr abhängig, weil sie den besseren Beruf hat und er nur halbtags arbeitet. Er ist krank und darf nicht länger arbeiten. Er bekommt auch eine kleine Rente. Das macht ihn alles sehr nörgelig und er ist auch nicht mehr wirklich nett zu meiner Bekannten.
Als wir neulich miteinander sprachen, meinte ich, warum sie sich nicht von ihm trennt und sie meint, dass sie ihn aus Mitleid nicht verlassen könnte. Er würde alleine nicht zurecht kommen und sie wäre es ihm schuldig. Er hat ja auch seine guten Seiten (gehabt) und da kann sie ihn doch nicht einfach verlassen, weil er jetzt schlechte Seiten zeigt. Sie ist nur noch aus Mitleid mit ihm zusammen.
Kennt ihr auch Leute, die sich nicht trennen, weil sie aus Mitleid miteinander verbunden sind? Würdet ihr aus Mitleid mit jemanden zusammen bleiben? Was müsste passieren, damit das Mitleid so groß ist, dass ihr Skrupel habt ihn oder sie zu verlassen?
Puh, das ist schwer zu beantworten. In gewisser Hinsicht kann ich es nachvollziehen. 20 Jahre sind immerhin kein Pappenstiel. Man hat eine Menge zusammen erlebt, man ist in gewisser Hinsicht zusammengewachsen. Ich weiß nicht inwieweit da noch so etwas wie Liebe zwischen den beiden herrscht, wobei ich nicht weiß, wie so eine Beziehung und das in ihr verankerte Gefühl einander nach 20 Jahren aussieht. Ist denn da noch so etwas wie Liebe zwischen den beiden?
Ich kann mir theoretisch vorstellen, dass er ihr sehr Leid tut, ich meine, wo soll er denn hin, wenn sie weg ist? Er ist ökonomisch schlechter gestellt, bezieht Rente und ist krank. Hat sie denn kein Bedürfnis nach Nähe, nach Liebe? Es scheint mir, als ob sie sich damit abgefunden hat, sich ein Stück selbst vergessen hat und sich nur noch um ihn kümmert, also eine sehr starke Versorgerrolle einnimmt. Dies wiederum verstärkt in gewisser Hinsicht ein Verpflichtungsgefühl. Ich würde sehr gerne wissen, wie das Ganze aussehen würde, würde sie sich in einen Mann vergucken, der "wieder einiges in ihr entfacht".
Aus Mitleid würde ich wohl mit niemanden zusammen bleiben. Ich fände es einfach nicht richtig und irgendwie ein wenig heuchlerisch, wenn ich so tun würde, als wenn alles in Ordnung wäre und einfach alles beim alten bleiben ließe, obwohl ich mit meinem Partner gar nicht mehr zusammen bleiben wollte.
Andererseits kann ich diese Situation aber auch ein wenig nachvollziehen, denn wenn man so lange mit einer Person zusammen gewesen ist hat man ja auch schon eine gewisse Routine und auch eine Verbindung zwischen einander. Außerdem hat man ja auch vielleicht die Hoffnung, dass sich alles wieder einspielt und man doch wieder näher zueinander findet und man würde sich vielleicht schuldig fühlen, wenn man dann erfahren würde, dass es dem mittlerweile Ex-Partner nicht mehr gut geht und er finanziell schlecht über die Runden kommen sollte. Man hat ja in der zeit, in der man zusammen gewesen ist, auch eine gewisse Verantwortung für seinen Partner gehabt. jedenfalls fühle ich mich immer ein wenig verantwortlich für meinen Partner und möchte immer dafür sorgen, dass es ihm gut geht wie er auch immer für mich sorgen möchte.
Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass ich jemals aus Mitleid mit einem Menschen zusammen bleiben würde. Ich habe mich ja sehr bewusst und nach langer Überlegung dazu entschlossen, eine Beziehung ein zu gehen und ich möchte zwar, dass diese Beziehung für immer hält, aber ich habe auch bestimmte Erwartungen und Kriterien an meiner Beziehung und ich denke, wenn es so weit ist, dass man mit seinem Partner schon Mitleid hat, dann wäre das für mich auf gar keinen Fall mehr eine Basis für eine Beziehung und ich würde diese dann wohl auch beenden und mich von meinem Partner trennen. Außer, wenn er schwer krank ist und Pflege bedarf, dann würde ich zunächst noch alles für ihn organisieren.
Ich finde es immer wieder schrecklich zu hören, dass Menschen nur aus Mitleid mit dem Partner zusammen bleiben. Das sind dann genau die Leute, die sich dann im hohen Alter fragen was gewesen wäre, wenn sich sich getrennt hätten. Dann hat man das Gefühl, dass man sich selber nur wegen des schlechten Gewissens aufgegeben und sein Leben nicht richtig gelebt hat. Schließlich hat man damals, als man gezweifelt hat, nicht die Chance genutzt mit einem anderen Partner doch noch glücklich zu werden. Ich fände es schlimm, wenn man so kurz vorm Ende vieles bereuen würde. Es ist heutzutage kein Problem mehr mit 40 oder 50 Jahren einen neuen Partner zu finden. Das Alter sollte einen also nicht daran hindern einen Schlussstrich zu ziehen.
Genauso wenig spielt es für mich keine Rolle ob man 5, 10 oder 20 Jahre zusammen ist. Es kann sich jederzeit etwas ändern und man sollte sich irgendwann auch eingestehen, dass die Beziehung nichts mehr bringt. Auch wenn es in der Vergangenheit viele schöne Dinge, die man gemeinsam erlebt hat, gegeben hat. Was bringt mir Vergangenes heute und vor allem für die Zukunft? Eine Beziehung oder Ehe soll nicht schön gewesen sein sondern es bis zum Ende bleiben. Viele verschließen leider die Augen vor der Realität. Wie lange soll man denn auf die Änderung hoffen und warten? Wenn mir mein Partner immer wieder sagt, dass er sich ändert und diese Änderung dann nur 2 Wochen anhält (und das immer wieder und schon über Jahre hinweg), sollte einem klar sein, dass es nichts mehr wird.
Ich bin selber in einer langjährigen Beziehung und wenn es nicht mehr geht, dann ist das eben so. Da ist es doch egal wie lange die Beziehung gut ging. Ich bin da ziemlich realistisch und möchte mich nicht an irgendeine Hoffnung hängen. Mit Skrupeln hat das nichts zu tun, wenn man sich trennt. Man selber kann doch nichts dafür, dass der Andere weniger Geld verdient. Warum sollte es einen daran hindern zu gehen, wenn die Gefühle nicht mehr da sind oder der Partner einen nicht mehr so nett behandelt? Gerade dann sollte es einem doch leichter fallen zu gehen. Ich trage die Verantwortung für mich und nicht für andere. Und ich möchte eine Beziehung, in der ich mich wohl fühle. Ein Mann, der mir das Gefühl geben würde mich nicht zu respektieren, der mich belügen oder mir eine scheuern würde, wäre für direkt durch. Was soll ich mit so jemanden?
Etwas schwieriger wird es natürlich, wenn der Partner einen noch immer liebt und auf Händen trägt man aber merkt, dass die eigenen Gefühle für den Partner nicht mehr so intensiv sind. Da kann ich es verstehen, dass man da länger zögert aber länger warten bringt einen nicht weiter. Selbst wenn man den Partner mit seiner Entscheidung verletzt sollte man es durchziehen. Alles andere fände ich auch heuchlerisch. Man tut dem Partner keinen Gefallen, wenn man ihm etwas vormacht. Irgendwann kommt der große Knall. Und wenn einem der Partner als Freund viel bedeutet, sollte man ihm auch eine neue und vor allem glückliche Beziehung gönnen.
Ich hatte so ein ähnliches Problem auch einmal, nämlich bei meinem Ex-Partner. Da war nicht immer alles rosig, denn er war auch sehr aggressiv und ich hätte mich eigentlich auch schon viel früher von ihm trennen müssen, denn er hat mich einfach nur noch eingeengt und ich habe mich auch einfach nicht mehr so richtig wohl gefühlt. Allerdings hatte er auch seine guten Seiten, denn sonst wäre ich wohl gar nicht erst mit ihm zusammen gekommen. Diese guten Seiten waren sporadisch auch immer noch da, aber ich wollte irgendwann auch nicht mehr mit ihm zusammen sein. Die Gefühle waren nicht mehr so wirklich vorhanden, aber ich konnte mich trotzdem nicht endgültig von ihm trennen, weil er mir auch leid getan hat. Wir waren insgesamt mehr als 5 Jahre zusammen und nach knapp einem Jahr ist sein Vater verstorben, an dem er sehr hing. Er hatte dann nur noch seine Mutter und seine beiden Geschwister, Freunde hatte er damals so gut wie keine. Mein Ex ist Araber und die Familie kam da an erster Stelle. Er war auch der Älteste und ist an dem Druck quasi zerbrochen.
Das war auch die Zeit, in der er sich irgendwie massiv verändert hat. Die Mutter war zudem schwer krank und er musste quasi immer für sie da sein. Er hat sich dann auch sehr bemüht und selbstverständlich habe ich so gut es geht versucht, ihn auch zu unterstützen, aber es hat nicht mehr so gut funktioniert. Er hat mich dann quasi als Fußabtreter benutzt, denn seinen ganzen Ärger und seine Wut über seine Lebensumstände hat er komplett an mir ausgelassen und so ging die Beziehung immer mehr kaputt. Man hat dann auch Mitleid, dass der Freund so leidet, aber irgendwie war ich auch der Meinung, dass er mich mit seinem Verhalten dafür bestrafen soll, denn ich konnte an der Situation nichts ändern. Ich habe dann eben versucht, die Beziehung so gut es ging weiterzuführen, aber die Gefühle blieben immer mehr auf der Strecke und das wurde mir dann auch immer bewusster. Ich habe mit ihm dann auch über die Situation gesprochen und er hat das auch in gewisser Hinsicht verstanden, aber dann war es nach zwei Wochen wieder genauso wie vorher und es änderte sich einfach nichts.
Ich hatte dann irgendwann auch keine Kraft mehr und wollte auch nicht mehr für alles verantwortlich gemacht werden. Dazu kam dann noch, dass die Mutter mich absolut nicht ausstehen konnte, was das Ganze dann auch noch verstärkt hat. Nach knapp 5 Jahren wollte ich mich dann auch endgültig trennen, weil es einfach nichts mehr brachte. Er hatte es zwar nicht leicht, aber ich habe ja auch nur gelitten und ich dachte dann auch, dass ich mal an mich selbst denken muss. Ich fuhr dann zur Arbeit und wollte es ihm abends klar machen, dass es nicht mehr funktioniert. Mittags kam dann der Anruf, dass seine Mutter gestorben ist. Das war dann natürlich auch eine Katastrophe und ich konnte mich dann einfach nicht mehr von ihm trennen. Er tat mir einfach nur leid und ich konnte ihm das dann nicht auch noch antun. Es hat sich an der Situation aber nichts geändert, die Gefühle waren einfach weg und er hat mich auch sehr schlecht behandelt. So habe ich mich dann auch 2 Monate später endgültig von ihm getrennt. Das war zwar schwer, weil ich ein schlechtes Gewissen hatte, aber ich konnte mich ja auch nicht komplett aufopfern.
Ich denke heute auch, dass ich die Trennung viel früher hätte durchziehen müssen. Man kann nicht nur aus Mitleid mit einem Menschen zusammen bleiben, denn damit macht man sich nur kaputt und dem Partner hilft man damit auch nicht. Ich empfand es damals auch als wahnsinnig egoistisch, als ich mich dann getrennt habe, aber im Endeffekt war es die richtige Entscheidung, denn ich bin jetzt endlich glücklich und er ist mittlerweile auch verheiratet und hat ein Kind. Ich habe einfach nur noch an sein Wohlergehen gedacht und nicht mehr an mein eigenes, und das kann auch nicht richtig sein. Natürlich ist die Trennung im ersten Moment echt hart - vor allem für denjenigen, der verlassen wurde - aber im Endeffekt hat man kaum eine andere Wahl, wenn man jemals wieder glücklich werden will. Man sollte aus Liebe zusammen sein, und nicht aus Mitleid!
Ich kann es schon verstehen, denn die beiden sind 20 Jahre zusammen, haben in dieser Zeit schon viel mitgemacht, da erscheint eine Trennung aus den genannten Gründen schon als unpassend. Allerdings würde ich dennoch abwägen, bevor ich mich gegen eine Trennung entscheide, denn auch Mitleid reicht irgendwann nicht mehr aus, um eine Beziehung am Leben zu erhalten.
Ich würde mal genauer hinsehen, wie gemein er zu mir ist, wie er mich behandelt und ob es noch Dinge gibt, die uns verbinden. Ich würde auch das Gespräch suchen, um ihm zu erklären was mich stört. Er sollte wissen, dass ich das nicht mehr lange mit mir machen lasse und vielleicht ändert er sein Verhalten ja. Ich weiß nicht ob deine Freundin schon einmal mit ihrem Mann gesprochen hat, damit er auch weiß, wie sein Verhalten bei ihr ankommt. Aber das würde ich nach so vielen Jahren schon tun, denn einfach so würde ich die Beziehung dann auch nicht hinwerfen.
Ich würde aber auch nicht dauerhaft aus Mitleid bei jemandem bleiben, das würde mich ja auch selbst irgendwann unglücklich machen. Nur muss man eben dann eine verträgliche Lösung finden. Der Mann käme auch ohne die Frau zurecht, denn wenn er wenig hat, könnte er staatliche Hilfen in Anspruch nehmen. Vielleicht will sie sich nur nicht schuldig fühlen, falls er tatsächlich nicht zurecht kommt und es ihm schlecht geht. Ich wüsste auch nicht, wie ich handeln würde. Wohl würde ich erstmal alles versuchen, bevor es zur Trennung kommt, aber irgendwann, wenn ich merke das es nichts bringt, würde ich auch gehen.
Ich glaube, dass nach 20 Jahren Beziehung auch ein Teil Gewohnheit mitspielt, dass sie ihn nicht verlässt.Doch irgendwie ist es ja auch für beide nicht fair (weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken kann, hoffe ihr versteht mich), wenn sie nur noch aus Gewohnheit und Mitleid mit ihm zusammen ist. Denn glücklich macht es doch mit Sicherheit keinen von denen?
Für mich selber wäre das nichts. Und ich würde auch nicht wollen, dass mein Partner nur noch aus Mitleid bei mir wäre. Allerdings kann ich mir auch sehr gut vorstellen, dass man 20 Jahre auch nicht so einfach wegwerfen will. Denn man weiß ja noch, wie schön es mal war und irgendwo wird wohl auch noch immer Hoffnung sein, dass es wieder so werden könnte.
Es bringt absolut nichts aus Mitleid in einer Beziehung zu bleiben, die längst kaputt ist. Da leiden doch beide nur drunter und ändern wird sich auch nichts mehr. Ich bin der Meinung, sie sollte sich trennen und ihr Leben neu sortieren. Sonst wird sie nur noch unglücklicher. Und das wird sich in allen Lebensbereichen negativ auswirken. Egal wie schlimm dass dann für den Partner werden wird. Sie hilft ihm nicht damit nur aus Mitleid die Beziehung aufrecht zu erhalten!
Eine solche Situation finde ich schon etwas schwer zu beurteilen. Bei einer Eheschließung heißt es ja auch "in Krankheit wie in Gesundheit, in guten Tagen wie in schlechten Tagen". Wenn die Beiden also eine Ehe ähnliche Beziehung haben, kann ich es schon verstehen, dass sie ihn dann nicht bei Krankheit und den schlechten Tagen verlässt.
Sie könnte ihn allerdings darauf ansprechen dass es ihr nicht passt, wie er sie seit dem behandelt. Es ist ja nicht ihre Schuld, dass er krank ist und schlechter verdient. Sie sollte ihm schon klar machen, dass er sie besser behandeln soll und dann notfalls auch ein Ultimatum setzen.
Es ist ja oft so, dass nach so vielen Jahren die Liebe etwas nachlässt. Mit etwas Glück ist dann aber eine gute Freundschaft zwischen den Beiden vorhanden. Wenn dies hier nicht so ist, ist es für sie natürlich eine ziemliche dumme Situation.
Ich denke auch, dass es nicht nur das Mitleid ist, sondern auch die Gewohnheit. Nach zwanzig Jahren Schluss zu machen und sich zu trennen ist nicht so einfach. Die Frage wäre ja auch, ob sie überhaupt jemand Neuen kennen lernt. Von daher muss sie sich vielleicht schon fragen, ob sie lieber alleine ist oder halt mit ihm. Es kann ja nicht nur schlecht sein, ihn da zu haben. Wäre das so, hätte sie ihn sicher längst verlassen, egal wie Leid er ihr tut.
Mitleid ist keine Basis für eine Beziehung, unter keinen Umständen. Das was deine Bekannte da macht, ist eine Form von Betrug - an ihrem Mann, aber vor allem auch an sich selbst. Das allein sollte ausreichen, um eine Beziehung wie die, die diese Frau führt, zu beenden. Offensichtlich gibt es ja nichts mehr, das sie bei ihrem Mann hält, abgesehen vom Mitleid eben. Eine Abhängigkeit vom Partner ist nie gut, weswegen ich solche Abhängigkeitsbeziehungen auch grundsätzlich ablehne. Wenn eine Beziehung aufrechterhalten werden "muss", damit einer nicht finanziell total absteigt, damit beide ihren gewohnten Lebensstandard halten können oder damit einer den anderen absichert, läuft etwas grundsätzlich falsch. Wenn ein Partner nicht mehr in der Lage ist, seinen Lebensunterhalt selbst zu bestreiten, führt das sehr häufig über kurz oder lang zu Problemen.
Auch wenn der Mann sich seine Krankheit sicher nicht ausgesucht hat und daher im Gegensatz zu vielen anderen Partnern in solchen Beziehungsmustern nicht freiwillig wenig arbeitet, sollte es ihm doch möglich sein, auch auf eigenen Beinen zu stehen. Vielleicht müsste er einige Abstriche machen, aber das wäre dann eben so. Wäre der Mann seit Jahren Single, müsste er ja auch mit weniger zurechtkommen. Daher sollte sich deine Bekannte auch nicht zu sehr schuldig fühlen. Es gibt immer einen Weg - auch für den Mann, sollte er alleine zurechtkommen müssen.
Es ist vollkommen egal, wie schön die Vergangenheit vielleicht mal war. Eine Beziehung durchlebt ja auch verschiedene Phasen und wenn sie zu Beginn sehr schön war, bedeutet das nicht, dass das für den Rest des Lebens so bleiben muss. Ich finde es unverständlich, wenn Leute vielleicht schon seit Monaten oder gar Jahren wissen, dass die Beziehung eigentlich am Ende angekommen ist und keinen Sinn mehr macht, dann aber keine Konsequenzen daraus ziehen. So etwas führt ja auch dazu, dass letztendlich beide Partner unglücklich sind. Wenn die Beziehung dann nicht einfach nur Schritt für Schritt im Sande verläuft und beide Partner nur noch auf freundschaftlicher Ebene agieren, sondern einer von beiden richtig unfreundlich wird und immer nur nörgelt oder den anderen fertig macht, wäre die Sache für mich recht schnell beendet. So muss man sich nicht behandeln lassen, es sei denn, man hat das wirklich nötig oder braucht immer jemanden, der nicht nur finanziell von einem abhängig ist, sondern zum Dank auch noch herumnörgelt.
Ich kann mir kein Szenario vorstellen, das es für mich rechtfertigen würde, aus Mitleid bei einem Partner zu bleiben, mit dem mich nichts mehr verbindet. Eine Beziehung, die mir nichts bringt, macht für mich einfach keinen Sinn. Ich würde auch nicht aus Mitleid bei jemandem bleiben, wenn dieser schwer krank wäre. Ein Umgang auf freundschaftlicher Ebene ist sicher nicht ausgeschlossen, sofern man sich weiterhin gut versteht. Wenn für den Fortbestand einer Beziehung aber ganz grundsätzliche Dinge fehlen, wäre für mich eine Trennung unausweichlich.
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