Das Medienverhalten von Kindern und Jugendlichen?!

Durch die rasante Entwicklung der Computertechnik, der Fernseher und von Playstation, Wii und Co, haben immer mehr Kinder auch diese elektronischen Geräte im Kinderzimmer. Man kann die Kinder auch heutzutage kaum bis gar nicht abschotten. Auf fast allen Wunschzetteln der Kinder steht irgendeins dieser technischen Geräte, wenn sie zum Geburtstag oder Weihnachten gefragt werden, was sie sich wünschen und immer mehr Eltern geben dem auch nach.

Ich habe neulich gelesen, dass in jedem 2. Kinderzimmer von Kindern ab 4 Jahre schon ein Fernseher und eine Spielekonsole steht. Selbst Computer sind schon bei Vorschulkindern angesagt und auch die sind dann im Zimmer. Teddybär und Co werden von solchen technischen Geräten abgelöst und Eltern finden es gut, wenn die Kinder sich damit beschäftigen, weil es dann meist ruhig im Kinderzimmer ist. Ich war wirklich geschockt, als ich das gelesen habe.

Wie seht ihr das? Denkt ihr, dass es wichtig ist, dass Kinder so früh schon mit allem konfrontiert werden und dass sie damit aufwachsen müssen? Haben eure Kinder im Vorschulalter schon derartige elektronische Geräte im eigenen Kinderzimmer oder haben sie so freien Zugang zu den Geräten? Ab wann hatten eure Kinder den Kontakt mit diesen Geräten? Wann sollten sie auf jeden Fall mit solchen Sachen vertraut gemacht werden?

Mein Mann und ich sind richtige Technikfreaks und so bekommt auch unsere Tochter einiges mit. So hat sie zum Beispiel mit ihren drei Jahren schon eine richtige Digitalkamera. Und ich finde es auch nicht schlimm wenn Kinder mit diesem Alter schon mit der Technik konfrontiert werden. Allerding alles mit Maß und Ziel und auf keinen Fall alleine. Also bitte nicht missverstehen.

Ich kenne Eltern die eben wirklich die Kinder den ganzen Tag dem Fernseher und der Videokonsole überlassen. Sozusagen als Babysitter und dort gibt es in den Kinderzimmern auch kein normales Spielzeug mehr. Keine Bücher, keine Spiele und keine Plüschtiere. Das sieht bei uns ein wenig anders aus. In ihrem Kinderzimmer gibt es außer einem MP3 Player für Kinder (weil sie beim Einschlafen gerne Musik hört) keine Elektronischen Gerät. Dafür aber viele Bücher, Spielsachen, Tiere und ähnliches. Am liebsten baut sie Häuser und Türme mit Lego.

Aber es gibt im Wohnzimmer einen Fernseher wo auch eine Vsmile Videokonsole seit Weihnachten hängt mit einem Malboard dabei. Das kann man sich so ähnlich wie Paint am PC vorstellen. Und hier malt sie gerne alle paar Tage mal damit. Zwischendurch aber auch mal wieder mit Stift und Papier. Und ich finde das in Ordnung so. Die Kinder wachsen mit diesen Medien auf und ich bin nicht unbedingt dafür das man sie davon abschotten sollte. Was man aber unbedingt sollte, ist diese Medien gemeinsam nutzen. So bin ich immer dabei wenn sie fernsieht, oder mit dem Malboard malt. Man macht das dann gemeinsam und entdeckt alles gemeinsam. Nie sollten diese Medien als Babysitter verwendet werden. Das ist zumindest meine Meinung.

Ich selbst habe keine Kinder, kann aber aus meinem Umfeld berichten. Da haben wir eine Familie, deren Kinder schon seit frühesder Kindheit mit allerlei elektronischen Geräten umgeben waren. Die Kinder können kaum lesen, interessieren sich nicht mal für Bücher oder intellektuelle Dinge, sondern wollen nur Computer, Fernsehen oder solche Sachen machen. Sie wollen auch nicht zwingend raus und sind dadurch schon ziemlich dick geworden, alle beide, was ich sehr erschreckend finde.

Dann haben wir ein anderes Paar, das hat auch zwei Kinder, die haben aber keinen Fernseher im Zimmer, die haben auch keine Spielekonsole. Es gibt kontrollierte Zeiten zu denen die Kinder mal an den Fernseher dürfen oder an den Computer der Eltern. Diese Kinder erscheinen mir viel aufgeweckter, haben vielfältigere Interessen und können vor allen Dingen lesen und schreiben. Die Eltern kümmern sich darum, dass die Kinder etwas lernen und mit Dingen spielen, die pädagogisch wertvoll sind, was ich sehr gut finde.

Ich hatte als Kind auch nicht gleich einen Fernseher und einen Computer hatte ich erst mit 14 oder so. Mir hat das nie gefehlt, ich war viel draußen und kann auch heute nicht sagen, dass ich es schade darum fand. Hätte ich Kinder, würde ich diesen auch so etwas nicht in dem Alter ins Zimmer stellen, denn meiner Meinung nach muss das nicht sein. Die meisten Eltern stellen das den Kindern doch nur hin, damit diese beschäftigt sind und die Eltern ihre Ruhe haben. Da ist nichts pädagogisch wertvolles dran und die sinnvolle Zeit verbringen die Kinder mit Dingen, aus denen sie nichts lernen.

Ich finde schon, dass Kinder früh mit elektronischen Medien konfrontiert werden sollten. Am Besten wäre es meiner Meinung nach, wenn man ab der 3. oder 4. Klasse einen eigenen Computer bekommt, mit dem man einigermaßen umgehen kann. Denn an der weiterführenden Schule muss man häufig schon in der 5. Klasse mit Laptops arbeiten. Allerdings sollten auf dem Rechner nur "harmlose" Spiele installiert sein, also keine Killerspiele. Autorennspiele oder Ähnliches ist ok, aber mehr auch nicht. Wenn sich ein Kind zu Weihnachten oder zu seinem Geburtstag einen Fernseher wünscht, dann sollte man das respektieren und dem Wunsch auch nachkommen, denn Fernsehen ist normalerweise nicht schädigend. Die Eltern sollten nur darauf achten, was ihr Kind guckt und die Kinder sollten nur mit Erlaubnis der Eltern fernsehen dürfen.

Elektronische Medien sind akzeptabel, jedoch sollte man gerade bei kleineren Kindern darauf achten, dass andere Sachen nicht außer Acht gelassen werden. Man sollte z.B. frühzeitig erkennen, ob ein Kind abhängig von elektronischen Medien ist. Zudem sollten soziale Kontakte nicht vernachlässigt werden. Wenn man nur noch den ganzen Tag vor dem Computer sitzt und sich nicht mehr mit seinen Freunden verabredet, dann wäre das wirklich schade. Es sind also viele Sachen, die man als Elternteil beachten sollte.

Nun hatten wir gerade erst Weihnachten, wo sich die Kinder etwas wünschen konnten. Die überwiegende Zahl der Kinder hatte auf ihren Wunschzetteln eine Spielkonsole stehen. Ferner wünschten sie sich Spiele für Computer, Handys, Laptops, MP3-Player und Fernseher. Fahrräder, Bücher, Puppen und Kuscheltiere standen nicht an erster Stelle.

Ich würde einem Kind im Schulalter ein Handy kaufen, wenn es viel mit dem Fahrrad unterwegs ist, dass es im Notfall anrufen kann, wenn etwas passiert. Ist das nicht der Fall, reicht ein Handy ab ca. 10 bis 11 Jahren. Ein PC oder Laptop ist erst sinnvoll, wenn das Kind damit verantwortungsvoll umgeht, beziehungsweise, wenn er in der Schule verlangt wird, Im Notfall könnte es den PC der Eltern benutzen. Wenn die Kinder zu früh anfangen zu chatten, finde ich das nicht gut. Es wäre besser, sie gingen raus und würden dort etwas unternehmen. Ich finde es gut, wenn die Jugendlichen und Kinder einen Computer- und Internetführerschein machen und damit eine richtige Einweisung in diese Technik erfolgt. Den können sie in Schulen oder Jugendprojekten machen. Vorher brauchen sie die Geräte auf keinen Fall.

Einen eigenen Fernseher im Kinderzimmer halte ich nicht für angebracht. Kindersendungen können im Wohnzimmer der Eltern gesehen werden unter Aufsicht. Die Entwicklung des Kindes und Jugendlichen sollte keinen Schaden nehmen durch ballernde Computerspiele. Man sollte sich die Frage stellen, was das Kind durch TV und Computerspiele lernt. Es lernt nichts, vergeudet seine Zeit, die es beim Spielen mit anderen Kindern besser einsetzen könnte. So verpasst es nur seine Kindheit. Durch Spielen mit Legosteinen lernt es kreativ zu sein. Lernt es auch Kreativität durch Spielekonsolen? Warum werden Kinder schon im jungen Alter zugepackt mit technischen Geräten? Ist das aufgrund der vielen Werbung der Industrie, nur weil sie immer mehr Umsatz machen will?

Ich denke, dass auch hier, wie in so vielen anderen Bereichen auch, das Mittelmaß der richtige Weg sein wird und es weder in Ordnung geht, wenn ein vierjähriges Kind bereits über einen eigenen Fernseher verfügt noch aber die Lösung sein kann, ein Heranführen der Kinder an diese ganzen technischen Innovationen vollkommen abzublocken, denn das funktioniert spätestens in der Schule dann nicht mehr. Aus den Schulzeiten meiner Nichte weiß ich, dass diese bereits in der vierten Klasse eine Hausaufgabe bekommen hat, für welche sie das Internet benötigt hat, denn die Zuhilfenahme des Internets war ein Bestandteil der Hausaufgabe. Meine Schwester war darauf nicht vorbereitet und hatte damals auch noch gar keinen Computer zu Hause. Eigentlich wollte sie auch nicht, dass ihre Tochter schon in so jungen Jahren mit dem Internet in Berührung kommt, aber es führte eben schon von schulischer Seite her kein Weg daran vorbei, außer eben diese Hausaufgabe zu verweigern. Aber das hätte das Problem nicht gelöst, sondern eher zeitlich etwas nach hinten verschoben.

Meiner Meinung nach ist es durchaus in Ordnung, wenn man einen dreizehnjährigen Teenager mit dem Internet konfrontiert, solange man als Elternteil die notwendigen Vorkehrungen trifft, damit das eben nicht entsprechend ausarten kann, keine Seiten angesurft werden – auch nicht versehentlich, die nichts für Kinder sind und auch keine zu langen Surfzeiten im Internet entstehen können. Auch in Bezug auf andere technische Geräte und Spielzeuge sehe ich das nicht sonderlich anders: solange es feste Zeiten gibt, die auch nicht überschritten werden, in denen das Kind sich damit auseinandersetzen kann, halte ich das nicht zwingend für problematisch, sofern ein vernünftiger Ausgleich zwischen solchen Spielen und nichtelektronischen Beschäftigungsmöglichkeiten gegeben ist und auch genutzt wird.

Wichtig finde ich aber vor allem, dass Fernsehgeräte nicht zu früh in Kinderzimmern aufgestellt werden, und ich finde es wirklich übel, dass das leider meiner Meinung nach viel zu häufig anders gehandhabt wird. Worin ein Problem bestehen soll, dass Kinder nur Zugang zum Fernseher der Eltern haben, ist mir nach wie vor unklar und weshalb es dann auch gleich noch einen Fernseher im Kinderzimmer braucht, wird sich mir wohl niemals voll erschließen. Sicherlich würde ich meinen eigenen Kindern, wenn ich welche hätte oder falls ich mal Kinder haben sollte, keinen eigenen Fernseher ermöglichen, bevor diese nicht fünfzehn oder sechzehn Jahre alt sind.

Meine beiden großen sind jetzt 4 und 6 Jahre alt und haben so gut wie kein Medienverhalten. Fernsehen gibt es bei uns im Kinderzimmer sowieso nicht. Meine Frau und auch ich sind uns darüber einig, dass die Jungs frühestens im Alter von 12 Jahren einen eigenen Fernseher ins Zimmer bekommen. Wir haben einen großen Fernseher im Wohnzimmer und einen bei uns im Elternschlafzimmer. Der Fernseher im Wohnzimmer ist tagsüber in aller Regel aus. Er wird frühestens unter der Woche mal um 18 Uhr nach dem Abendessen angemacht und dann dürfen die Jungs auch mal eine runde KIKA oder Nickelodeon schauen. Ausnahmen gibt es schon einmal wenn es draußen zum Beispiel regnet, dann wird auch mal Nachmittags eine DVD gemeinsam geschaut.

Das ist allerdings nicht die Regel und kommt vielleicht 2 mal im Monat vor. Eine weitere Ausnahme ist, wenn einer der Jungs mal Krank ist und im Bett liegen muss. Dann darf der Fernseher bei uns im Schlafzimmer genutzt werden allerdings auch nur für Kindgerechte Sendungen. Ich finde, Kinder gerade im Kleinkindalter brauchen keinen Fernseher. Viel wichtiger ist es, dass sie sich viel an der frischen Luft bewegen und Kindgerecht spielen. Unsere Jungs dürfen in Gegensatz zu vielen anderen Kindern auch bei Regen draußen spielen und bekommen auch nicht geschimpft, wenn die Klamotten hinterher aussehen als hätten sie im Matsch gebadet.