Welche Vorteile hat eine Partnerschaft?
Man kann auch innerhalb einer Partnerschaft durchaus mal unglücklich sein oder es nervt vielleicht, dass man Rücksicht nehmen muss, manchmal nicht das tun kann, was man möchte oder sonst irgendetwas. Einen Grund, mal allein sein zu wollen, kann es ja immer mal geben und entsprechend schön ist es vielleicht auch, nicht in einer festen Partnerschaft zu leben. Auch, wenn ich selbst fest liiert bin, so muss ich zugeben, gab es durchaus Zeiten zu meinen Single-Dasein, in denen ich es genossen habe. Ich muss aber sagen, dass ich nun meinen Partner niemals wieder für diese Unabhängigkeit aufgeben müsste, es sei denn, es geht nicht mehr anders.
Seht Ihr denn in einer Partnerschaft ausschließlich Vorurteile oder habt Ihr auch schon Nachteile erlebt, auch vielleicht in einer aktuellen Partnerschaft? Gab es Momente, in denen Ihr Euch doch ein Single-Dasein gewünscht hättet oder seht Ihr ausschließlich Vorteile, wenn man in einer Partnerschaft lebt?
Ausschließlich Vorteile zu sehen, kann es nur nach einer Selbstaufgabe geben. Nachdem jeder Mensch, egal wie glücklich und harmonisch eine Beziehung auch sein mag, ein Individuum ist, sehnt sich dieses Individuum auch nach Selbstentfaltung. Der Mensch vermag das zu tun (mit dessen freiem Willen) aber in unserer zivilisierten Gesellschaft werden dieser Selbstentfaltung (der Freiheit) eben Grenzen durch Dritte gesetzt. Und wenn diese dritte Person auch noch der eigene Partner ist, dann sitzt diese Grenze ganz dicht an uns!
Es gibt unzweifelhaft Vorteile einer Partnerschaft, welche sicher auch hoch geschätzt werden müssen. Aber wie bei allem gibt man für die einen Vorteile andere Vorteile auf. Was nun mehr wiegt, ist eine individuelle Entscheidung, die jeder und jede für sich selbst treffen muss.
Du z.B. schreibst, dass du deinen Partner nicht gegen die Freiheit eintauschen würdest. Das mag jetzt stimmen und ist letztlich auch legitim. Aber handeln wir nicht auch deshalb ein wenig so, weil wir eher "bewahren" wollen und Angst davon haben, dass was wir kennen und haben, aufzugeben? Würdest du immer noch so denken, wenn du die Gewähr hättest, später eine neue Partnerschaft eingehen zu können, die genau so gut wie die jetzige ist?
Ich beurteile meine Partnerschaft überhaupt nicht nach Vorteilen und Nachteilen. Solche Überlegungen gehören für mich zu rationalen Entscheidungen, wenn ich mir zum Beispiel überlege, welches Auto ich mir kaufen soll, oder welche Hose sich besser in meine Garderobe integrieren lässt.
Meine Partnerschaft ist aus der Tatsache heraus entstanden, dass ich einen Menschen gefunden habe, mit dem ich mich auf jeder Ebene verstehe und ohne den ich nicht mehr leben möchte. Es habe mir nie die Frage gestellt, ob es nun einen Vorteil bringt, wenn ich eine Partnerschaft mit ihm eingehe und welche Nachteile ich dann vielleicht im Vergleich zu meinem früheren Singleleben hätte. Wir sind allerdings auch kein Wir-Paar, das ständig aufeinander klebt und sich einengt, von daher würde ich überhaupt nicht in die Situation kommen, dass ich irgendwelche Freiheiten vermissen könnte.
Es gibt auch sicherlich ein paar Nachteile, die aber nicht überwiegen. In meiner Beziehung ist es so, dass ich eben darauf Rücksicht nehmen muss, was ich so mache, wenn ich weg bin. Wenn mein Freund dabei ist, ist es manchmal schon riskant, wenn ich mit einem fremden Mann mich nur unterhalte. Ich habe dabei ja keine bösen Absichten, sondern möchte mich einfach nur unterhalten. Aber da merke ich schon meistens seine Blicke und muss mich dann langsam von dem Gesprächspartner trennen, dass es keinen Streit zwischen uns gibt. Und es ist auch so, dass mein Freund mich nicht überall alleine gehen lässt. So musste ich schon auf manche Dinge verzichten, wenn ich vielleicht mit Freundinnen abends alleine weg gehen wollte. Er fragt dann immer, wo es denn hin geht. Je nachdem, sagt er dann, dass er das nicht möchte.
Aber das sind eigentlich so die einzigen "Nachteile" meiner Beziehung. Ich finde, dass es in meiner Beziehung mehr Vorteile gibt. Ich finde es einfach schön, wenn man einen Partner hat, der zu einem hält und den man liebt und der mich liebt. Man hat einen Partner an der Seite, der mit einem alles macht. Ich fühle mich also nie alleine. Das Gefühl finde ich irgendwie schön.
@senny
Aber bei den von dir geschriebenen "Nachteilen" stelle ich mir schon die Frage, was denn für dich hier der Unterschied zu einem gerichtlich angeordnetem Hausarrest ist. Schließlich darfst du dann auch tagsüber kontrollier (zur Arbeit) gehen. Ansonsten aber steht alles unter Beobachtung. Was du beschreibst, ist in meinen Augen eben keine Partnerschaft. Was soll denn dadurch verhindert werden, wenn du wo hin willst, dein "Partner" es aber "nicht will"?
Ich würde das nicht nach Nach- und Vorteilen beurteilen, sondern nach guten und schlechten Zeiten in einer Beziehung. Es gibt Momente in einer Beziehung da gefällt einem genau das was man Monate später als Nachteil sehen kann. Meiner Meinung nach gibt es in jeder Beziehung Phase wo es einmal nicht so gut läuft und man vielleicht auch mehr negatives als positives findet, allerdings sollte dies natürlich nicht überwiegen. Auch in meiner Beziehung gab es natürlich Phasen wo ich mir dachte "vielleicht wäre ich alleine besser dran", jedoch war die Liebe zu meinem Partner stets größer und mittlerweile bin ich nurnoch überglücklich die Phase mit ihm geschafft zu haben.
Ich denke man kann nicht im Vorfeld feststellen ob eine Partnerschaft ein Nachteil oder ein Vorteil ist, da hängt ganz vom Menschen ab und wenn man sich verliebt, dann verliebt man sich und sollte das auch genießen wenn sich eine Beziehung darauf entwickelt. Im Vorfeld würde ich das nicht kritisch auswerten oder beurteilen.
So wirkliche Nachteile sehe ich in meiner aktuellen Beziehung keine, da hier eigentlich alles schön läuft. Früher jedoch, in meiner alten Beziehung, gab es einige Nachteile. Damals fand ich es schön auch mal allein zu sein, weil ich mit meinem Partner nur stritt. Ich musste auch immer Rücksicht nehmen, gerade auch bei der Wohnungseinrichtung, da hatten wir manchmal nicht den gleichen Geschmack. Er wollte auch selten weg gehen, was mich wiederum einschränkte, das empfand ich auch als Nachteil.
Es kommt wohl immer darauf an, wie die Beziehung läuft. Wenn man glücklich ist und alles harmoniert, sieht man sicherlich nicht so viele Nachteile, wie wenn es anders herum ist. Ich könnte momentan in meiner Beziehung keine Nachteile sehen, auch wenn man sicherlich hier und da mal unterschiedlicher Meinung ist. Aber das halte ich für völlig normal und würde es nicht überbewerten.
Ich würde bei einer Beziehung eigentlich nicht wirklich von Vor- und Nachteilen sprechen; ich sehe dass ähnlich wie Cloudy24. Natürlich gibt es Situationen in einer Beziehung, die vielleicht dadurch dass man eben einen Partner hat, anders ausgelegt werden als bei jemandem, der Single ist.
Das einzige Beispiel was mir da grade einfallen würde, ging mir vor kurzem durch den Kopf. Ich hatte darüber nachgedacht dass ich eigentlich schon ganz gerne mal für eine längere Zeit ins Ausland gehen würde; allerdings wäre dabei nicht klar, ob mein Partner mitkommen könnte oder will. Da ich ungern mehrere Monate von ihm getrennt leben möchte und es natürlich gut sein könnte, dass man sich in dieser Zeit voneinander entfernt, würde ich wohl eher erstmal darauf verzichten ins Ausland zu gehen. Wäre ich nun Single würde mir die Entscheidung auf jeden Fall leichter fallen, da ich (bis auf meine Familie natürlich) niemanden zurück lassen müsste. Dass ist bestimmt nicht bei jedem so, aber ich denke dann bei bestimmten Entscheidungen an meine Partnerschaft und deren Zukunft. Da habe ich schon öfter gedacht, dass es sicher einfach wäre, wenn man Single ist. Allerdings würde ich das nicht als Nachteil bezeichnen und auch niemals meine Beziehung dafür aufgeben. Ich entscheide mich freiwillig für meinen Partner und das finde ich gut. Hätte ich dabei dass Gefühl dass ich zu kurz komme oder ich mich damit schlecht fühle, dass ich Dinge für meinen Freund aufgebe, dann würde ich mir schon Gedanken machen, ob es wirklich richtig ist.
Dass man in einer Beziehung auch Rücksicht auf seinen Partner nehmen sollte, ist für mich selbstverständlich in bestimmten Punkten; im Sinne davon, dass man bei einigen Entscheidungen auf einen gemeinsamen Nenner kommen sollte. Wenn ich aber so den Beitrag von senny lese, muss ich nur mit dem Kopf schütteln. Ich würde mir niemals von meinem Partner verbieten lassen mit anderen Männern zu sprechen oder mit Freundinnen wegzugehen und meinem Freund würde auch niemals einfallen, mir so etwas zu verbieten. Ich finde dass sowas gar nicht geht und ich würde sowas auch nicht lange mitmachen.
Ich finde es nun auch eher schwierig, hier von Vor- und Nachteilen zu sprechen, und ich hoffe, ich verstehe die Fragestellung überhaupt richtig. Grundsätzlich kann ich wohl mal sagen, dass ich lieber eine Beziehung habe als Single zu sein, denn einen Menschen zu lieben und ihm Liebe geben zu können, aber gleichzeitig eben auch Liebe zu empfangen, ist wirklich etwas unglaublich Schönes, finde ich. Dass man aufeinander Rücksicht nimmt, finde ich allerdings selbstverständlich und ich würde die Tatsache, dass ich in einer Beziehung entsprechend umsichtig sein muss, auch nicht als einen Nachteil bezeichnen. Rücksicht nehme ich grundsätzlich doch, wenn ich mich in irgendeiner Form von zwischenmenschlichen Beziehung befinde, also auch in einer Freundschaft.
Eine gute zwischenmenschliche Beziehung, die wirklich stark ist, einiges aushalten kann und von tiefem gegenseitigen Vertrauen gekennzeichnet ist, schließt das ständige Suchen, aber auch das recht einfache Finden von Kompromissen für mich allerdings ein, und somit stellt sich die Frage nach dem eigenen Zurückstehen und der Rücksichtnahme kaum merkbar, weil sie eine Art Nebenwirkung der Tatsache ist, dass man einen anderen Menschen glücklich machen will, der einen selbst so glücklich machen kann.
Schwierigkeiten, die es in einer Beziehung zu einem Partner gibt, sind für mich bisher eigentlich auch wiederum keine gewesen, die ich nicht auch aus Freundschaften kenne. Man ärgert sich manchmal eben über irgendwelche Unarten, die man gerade überempfindet oder die einen vielleicht auch tatsächlich stören, vielleicht fühlt man sich auch irgendwann einmal zu wenig beachtet oder zu sehr vom anderen in Beschlag genommen. Aber das sind in meinen bisherigen Beziehungen alles noch keine solch gravierenden Schwierigkeiten gewesen, dass ich deswegen eine Beziehung hätte lösen wollen.
Momente, in denen ich mir mein Single-Dasein zurückgewünscht hätte, gab es tatsächlich in noch keiner meiner Beziehungen, weil ich auch in einer Beziehung nicht ständig mit meinem Partner im übertragenen Sinn aufeinanderhocken muss. Ich habe kein Problem damit, ihm seine Freiraum zu geben und mir meinen Freiraum zu nehmen und finde es auch vollkommen in Ordnung, wenn man nicht ab Aufnahme der Beziehung nur noch überall zu zweit auftaucht und jeder seine eigenen Freunde hat, es also nicht nur noch gemeinsame Freunde gibt. Es ist schon wichtig, dass jeder von beiden Beteiligten sein eigenes Leben behält und beides ineinandergreift, wenn man dann eine Beziehung eingeht, aber eben nur zu einem Teil. Wie groß dieser Teil ist, legen wiederum beide Partner in dieser Beziehung fest, und wenn es dahingehend Einigkeit gibt, sehe ich keinen Grund, irgendwelche Nachteile in dieser Beziehung zu finden.
Ich denke, dass es in einer Partnerschaft nervt, wenn man ständig an jemanden gebunden ist und immer daran denken muss, dass man eine bestimme Person nicht vernachlässigen darf oder sollte. Das kann dann manchmal schon ganz schön nervig sein, vor allem dann, wenn der Partner noch sehr doll klammert und man selbst dann keine Freiräume mehr hat.
Außerdem finde ich es in einer Partnerschaft nicht so gut, wenn man eingeengt wird. Denn für mich ist es absolut nicht in Ordnung, wenn ich mal weggehen will und mir mein Partner dann eine totale Szene macht, weil er denkt, dass ich ihn betrüge oder weil er dann der Meinung ist, dass ich ihn vernachlässige.
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