Patentiere im Zoo - wer hat eines?

Ob Zoos, Tierparks, Tierschutzorganisationen wie Tierheime oder auch das Gut Aiderbichl und andere Organisationen bieten ja Tierpatenschaften an. Damit spendet man im Prinzip an die Zoos, Tierparks oder Tierschutzorganisationen aber hat das Gefühl, dass man sich für ein einziges Tier einsetzt und es irgendwie zu einem gehört.

Ich kenne aus meiner Tierschutzzeit viele Menschen, die auf dem Gut Aiderbichl oder in Tierheimen oder anderen Tierschutzorganisationen ein Tier als Paten übernommen haben. Dabei geht es um Tiere, die nicht vermittelt werden, weil sie entweder zu alt sind oder krank sind. Wenn sie doch vermittelt werden oder das Tier stirbt, wird man in der Regel angeschrieben, damit man sich ein neues Tier aussuchen kann, welches man dann unterstützt.

Was haltet ihr von solchen Tierpatenschaften? Ist es nicht einfach nur eine Spendentarnung? Man ist ja nicht der einzige, der gerade für dieses Tier die Patenschaft übernommen hat. So hatten wir in unserem Tierschutzforum 3 User, die für das gleiche Tier eine Patenschaft übernommen haben. Warum macht man es so, dass man eine Patenschaft übernimmt, anstatt einfach eine regelmäßige Spende an die Organisation zu überweisen? Warum tarnt man dies als Tierpatenschaft? Es ist doch im Prinzip egal, ob ich eine Patenschaft übernommen habe oder monatlich eben das Geld an die Organisation, den Zoo oder den Tierpark spende.

Hat einer von euch eine Patenschaft über ein Tier? Warum habt ihr das so geregelt und nicht einfach eine regelmäßige Spende zu dieser Organisation veranlasst. Was ist der Unterschied und würdet ihr eher eine Patenschaft für ein Tier übernehmen als einfach nur so zu spenden? Warum denken die meisten Menschen, dass sie wirklich nur für dieses eine Tier dann spenden?

Ich habe eine Patenkatze im Tierheim. Dabei handelt es sich um eine unheimlich liebe FIV-Katze, die leider durch die anderen Katzen gemobbt wird. Wenn ich Dienst im Tierheim hatte oder in der Freizeit dort war, war ich oft bei dieser einen Katze. Da ich sie gerne zu mir genommen hätte, dies aber nicht möglich ist und sie leider sehr schlechte Vermittlungschancen hat, habe ich mich dazu entschieden, ihr Pate zu werden. Das war schlicht eine Herzensangelegenheit und ist logisch kaum zu begründen. Letztlich ist das aber eher eine förmliche Sache. Die Kleine hat dadurch ja keinen Vorteil gegenüber den anderen Tieren und bekommt vom Tierheim nun auch nichts gekauft, was die anderen Katzen nicht auch bekommen. Und wenn sie Medikamente braucht, bekäme sie die genau so ohne meine Patenschaft, wenn ich stattdessen eine Spende geben würde.

Ich denke, so ist das bei anderen Organisationen auch. Es ist ja nicht so, dass dieses Patentier dann mehr Futter bekommt als die anderen Tiere, oder dass andere Tiere keine Medikamente bekommen, weil sie keinen Paten haben. Entweder sind diese Patenschaften nur obligatorisch oder, wenn das Age,d tatsächlich nur dem einen Tier zufließt, spart die entsprechende Organisation ja an eigenen Ausgaben dafür und investiert es dann eben für die anderen. Letztlich ist es also meistens völlig egal, ob man nun eine Patenschaft oder generelle Spende macht.

Ich finde solche Patenschaften einfach nur eine schöne Sache. Es zeugt von einer gewissen Verbindung und gerade für Tierschutztiere ist es einfach eine nette Sache, dass sie, wenn sie schon kein Zuhause haben, wenigstens Menschen haben, die irgendeine Art von Zuneigung für sie zeigen.

Bei Zootieren ist es dann vielleicht noch ein Anreiz, dass man als Pate seine Lieblingstierart aussuchen und das Tier dann auch mal besuchen kann. Im Zoo würde ich beispielsweise einen Pinguin adoptieren, weil ich die einfach total spannend finde. In einigen Zoos darf man dann ja auch ins Gehege und das wäre dann für mich ein Grund, eine Patenschaft zu einem Pinguin übernehmen - ihn einfach mal hautnah erleben zu können.