Geld erst sparen und dann nicht ausgeben wollen?

Ich bin im Moment dabei, immer mal eine kleine Summe zu sparen und auch bei den Lebenskosten nicht so viel auszugeben, was sich schon auf die Einkäufe zwecks Nahrungsaufnahme bezieht. Auch sonst gebe ich eher wenig Geld aus, ich wüsste jetzt nicht, wann ich das letzte Mal Geld ausgegeben habe, um mir etwas zu gönnen, außer kurz vor Silvester, da habe ich etwas um die 13 Euro ausgegeben, was jetzt nicht so viel ist.

Bei gespartem Geld bin ich grundsätzlich immer sehr vorsichtig und gebe es ungern aus, auch, wenn ich das Geld für einen bestimmten Zweck mir zusammen gespart habe und die Summe nun erreicht ist. Ich überlege mir dann immer, ob die Ausgabe wirklich sein muss, und ob es nicht einen günstigeren Artikel aus diesem Warenprodukt tut oder so. Irgendwie finde ich es für mich schon merkwürdig, wenn ich eine gewisse Summe zusammen gespart habe und sie dann doch nicht ausgeben möchte.

Das Gleiche gilt auch, wenn ich Bargeld im Haus habe und damit einkaufen möchte. Ich bin da auch eher vorsichtiger, als würde ich nun meinen Einkauf mit der ec-Karte zahlen. Da habe ich zwar kein Geld zusammen gespart, aber wenn ich nun die Geldscheine in der Hand habe und sie abgeben muss, ist es irgendwie etwas anderes, als wenn ich die ec-Karte zücke. Vermutlich, weil mir die Summe in Geldscheinen gar nicht so bewusst ist. Daher habe ich auch angefangen, mir im Voraus eine gewisse Summe für den Monat zu holen und diese dann auch zu verwenden. Im Dezember klappte das wunderbar.

Aber woher kommt es, dass ich nun eine gewisse Summe nicht für das Sparziel ausgeben möchte, sondern diese Summe lieber auf dem Sparbuch oder dergleichen lasse? Woher kommt es, dass ich bei Bargeld wesentlich vorsichtiger mit der Ausgabe bin, als es bei Zahlungen mit der ec-Karte ist? Kennt Ihr dieses Phänomen vielleicht auch, oder habt Ihr so etwas eher andersherum erlebt, dass Ihr mit Bargeld etwas sorgloser als eben mit der ec-Karte umgeht?

Man kann hier natürlich nur vermuten warum dies so ist, da es wohl vom Menschen selber abhängt warum er so reagiert. Ich denke es ist genauso wie du schon vermutet hast. Spart man sich eine gewisse Summe über einen beliebigen Zeitraum an, so ist einem dieses Geld wesentlich bewusster, als wenn man diese Geldsumme sowieso zur Verfügung hat und sofort ausgeben kann ohne auch nur einen Gedanken an das sparen zu investieren.

Das gesparte Geld gibt man also viel bewusster aus, da man weiß wie lange man zum sparen gebraucht hat und vielleicht auch weil einem klar ist welchen Verzicht man dadurch hatte. Dieser Verzicht muss nicht wirklich bewusst geschehen, der unbewusst Verzicht einfach Kleinigkeiten beim Einkauf mitzunehmen spielt wohl auch eine große Rolle, auch wenn man diese Sachen nicht wirklich vermisst.

Dass du nun mit dir und dem ausgeben des Geldes haderst ist für mich auch sehr nachvollziehbar. Du hast nun vermutlich auf etwas ganz bestimmtes gespart. Je nachdem wie wichtig dir dieses Produkt nun ist wirst du wohl einfach abgewägt haben. Der Reiz etwas zu kaufen ist spontan doch viel größer, als wenn man dies über einen längeren Zeitraum, dem sparen, überdacht hat.

Ich finde es super, dass du nun eine kleine Geldsumme zusammen gespart hast, so hast du doch für dich selber die Sicherheit etwas Geld für Notfälle zu haben und zudem hast du dir selber bewiesen, dass du mit weniger Geld leben kannst ohne großartig auf etwas verzichten zu müssen, was deinen Lebensstandard beeinflussen könnte. Irgendwann wirst du vermutlich froh sein diese Summe zu besitzen und sie ausgeben zu können, sei es für eine finanzielle Notlage oder etwas ganz besonderes nur für dich selber. Solange kannst du ja einfach weiter sparen.

Ich persönlich bin bei der EC Karte und Bargeld eigentlich gleich, ich gebe es genauso aus. Wenn ich mal Geld mit mir herum trage, fällt es mir nur leichter, auch mal Kleinigkeiten zu kaufen, für die ich die EC Karte vielleicht nicht zücken würde, aber ausgeben würde ich das Geld dann schon. Ich hatte auch mal eine Zeit, in der ich sparsam sein musste und da fiel mir das auch leicht. Seitdem ich das nicht mehr ganz so muss, gönne ich mir ganz gern mal etwas und bin auch nicht so knausrig, wenn ich mal etwas sehe.

Warum du natürlich jetzt so vorsichtig mit dem Geldausgeben bist und warum du das gesparte lieber erstmal noch liegen lässt und überlegst, ob sich die geplante Investition so wirklich lohnt, das kann ich auch nur raten. Möglicherweise machst du dir unterbewusst über das Thema Geld Sorgen und möchtest lieber das Geld zusammen halten anstelle es auszugeben. Selbst wenn du eine Ausgabe geplant hast, kann es ja sein, dass dir deine Sorge einen Strich durch diese Rechnung macht und du es dann doch nicht ausgibst.

Wir haben momentan vor, unser Bad noch schön zu machen. Seit wir 2010 dort eingezogen sind, fehlt es uns an einem Spiegelschrank und ich wollte neue Badevorleger, da die alten, die ich aus meiner alten Wohnung hatte, einfach nicht passen. Nun haben wir uns ein Budget gesetzt, für das wir auch gespart haben und ich habe mich schon nach passenden Möbeln umgesehen. Erst dachte ich, wir kommen mit unserem Budget hin, aber mittlerweile stelle ich fest, dass man für Qualität im Badezimmer etwas mehr ausgeben muss. Nun werden wir auch etwas mehr ausgeben, weil es einfach sein muss, wenn es uns gefallen soll. Da habe ich kein Problem, das gesparte Geld auszugeben, ich mache das gern, weil ich dann auch weiß, dass es etwas vernünftiges ist. Aber ich habe auch schon gespart und dann habe ich mir gedacht, dass ich es doch nicht brauche oder ich habe mich ganz anders entschieden. So auch mit unserem Bücherregal im Wohnzimmer. Ursprünglich war etwas teureres geplant, aber irgendwann dachte ich, dass es auch günstiger geht und nun haben wir ein deutlich günstigeres Regal stehen und sind super zufrieden damit. Da war ich dann auch nicht bereit, obwohl das Geld gespart da war, so viel auszugeben.

Deine Sparsamkeit kann viele Gründe haben. Vielleicht bist du momentan auch einfach nicht in der Lage, Geld auszugeben, weil du lieber etwas Sicherheit möchtest und das Geld auf der hohen Kante lassen willst. Vielleicht fühlst du dich nicht gut dabei, Geld auszugeben und lässt es lieber gespart, das gibt es ja auch. Mir ging es auch schon so, also verstehen könnte ich es durchaus.

Ich kenne ein solches Verhalten seit meiner Kindheit. Trotz das ich Einzelkind bin, musste ich eben auf manche Wünsche auch selbst sparen, weil meine Eltern nicht bereit waren diese mir zu erfüllen. Nun dauert es ja oftmals eine Weile bis man das Geld zusammen hat und dann war der Wunsch gar nicht mehr so wichtig. Also hat man das Geld nicht ausgegeben.

So ist das noch heute bei mir. Dinge, welche nicht wirklich benötigt werden, kaufe ich auch nicht gleich, sondern lege mir da Geld zur Seite. Meist sammle ich da Kleingeld, bis die Summe erreicht ist. Bei größeren Beträgen geht das gesparte Geld zwischendurch auch auf ein Sparbuch. Aber dann wird am Ende meist doch nicht das Geplante angeschafft. Entweder ist es dann nicht mehr wichtig für mich, wurde mir bereits geschenkt oder es besteht schlichtweg kein Interesse mehr daran.

Als schlechte Eigenschaft für ich das aber nicht ansehen. Denn wer wirklich überlegt mit seinem Geld umgeht, der wird sich eben auch gewisse Dinge leisten können. Und wenn du mehrmals einen Wunsch dann nicht mehr finanzierst, dann reicht das Geld halt für einen besonders tollen Urlaub oder eine andere größere Ausgabe, die normal nicht drin wäre.

Ich finde es gut, wenn Du das so machst. Ich selber kenne das auch und habe mir ein Sparschwein angelegt.
Du solltest das nicht merkwürdig finden, nicht alle würden das so durchziehen wie Du es machst. Wenn Du dann unerwartet eine Rechnung hast, kannst Du sie wenigstens begleichen. Ich hatte das selber mit der Waschmaschine. Wenn diese repariert werden muss, kann das sehr teuer werden.

Du solltest vielleicht ein Extra-Sparschwein anlegen, um das Geld nur für Dich auszugeben, wo Du kein schlechtes Gewissen hast. Wenn Du das Geld beiseite legst- extra für diesen Anlass- dann sollte es Dir leichter fallen, auch einmal etwas für Dich auszugeben ohne viel darüber nachzudenken.

Viel zu viele Menschen gehen zu leichtsinnig mit ihrem Geld um und müssen am Ende des Monats aufpassen, damit sie noch etwas zu essen kaufen können. Du solltest Dir deswegen also keine Gedanken machen und einfach das machen, was Du für richtig hältst. Wenn Du Dich dabei unwohl fühlst, solltest Du heraus filtern, an
was es liegen könnte, um Kleinigkeiten zu verändern.

Ich denke da ähnlich wie du, was das Bezahlen mit EC-Karte im Gegensatz zum Bezahlen mit "echtem" Geld angeht. Ich bin irgendwie auch schneller dabei meine EC-Karte an der Kasse zu zücken als, dass ich einen Geldschein so ohne Weiteres den Besitzer wechseln lasse. Müsste ich mit Bargeld zahlen, dann würde ich wahrscheinlich wesentlich weniger Dinge kaufen und hätte mehr auf dem Konto. Aber das Geld rinnt einem halt nicht wirklich durch die Finger, wenn man nicht in bar zahlt und somit sind vielleicht die Hemmungen geringer, wäre jedenfalls meine Erklärung.

Allerdings bin ich bei meinem Sparkonto eher zurückhaltender, was das Geld-Abheben angeht, da gehe ich nur im Äußersten Notfall ran. Von daher kann ich das auch gut nachvollziehen, dass du dein gespartes Geld eher zögerlicher ausgibst. Beim Girokonto ist das bei mir einfach ein bisschen anders. liegt vielleicht daran, dass ich weiß, dass dort jeden Monat eh wieder neues Gehalt drauf kommt. Aber diese Balance funktioniert bei mir ganz gut, so dass ich doch nie völlig pleite sein werde, da ich eben mein Sparkonto eher selten belaste. Es ist einfach sehr beruhigend zu wissen, dass im Notfall immer etwas ist und man sich doch (theoretisch) seine Wünsche erfüllen könnte, wenn man wollen würde. Im Prinzip ist es aber auch gut, dass es für mein Sparkonto keine EC-Karte gibt wer weiß was ich dann noch da drauf hätte.

Wenn ich wirklich lange auf etwas gespart habe, ist es bei mir auch oft so, dass ich mich wirklich frage, ob ich mir das jetzt auch wirklich gönne, wenn ich das Geld beisammen habe. So war es auch erst kürzlich, als ich wirklich monatelang auf eine teure Spiegelreflexkamera gespart habe. Als ich das Geld dann wirklich beisammen hatte, wollte ich die Kamera zwar immer noch, war aber trotzdem nicht bereit dazu, mein gesamtes Erspartes dafür auszugeben.

Ich denke, dass der Grund dafür eben der ist, dass man wirklich eine lange Zeit auf etwas gespart hat. Hat man die Summe dann erreicht, möchte man sich den Gegenstand doch nicht gönnen, da einem bewusst wird, dass die Mühe von so vielen Monaten quasi weg ist, wenn auch das Geld ausgegeben wurde. Auch wenn man für das Geld etwas bekommt, das man unbedingt haben wollte, ist es doch schmerzlich, das wegzugeben, was man sich so eine lange Zeit beiseite gelegt hat.

Bei kleineren Anschaffungen zweifle ich jedoch normalerweise gar nicht und gönne mir dann eben das, was ich haben wollte. Bei teuren Anschaffungen von über hundert Euro ist es jedoch meistens so, dass ich starke Zweifel bekomme, wenn ich eben den Betrag erreicht habe.

Ich muss sagen, dass ich es eigentlich gar nicht so schlimm finde, dass man eben so stark daran zweifelt, ob man sich das jetzt wirklich kauft, worauf man gespart hat, wenn man den Betrag beisammen hat. Immerhin erspart dieser Instinkt einem doch unnötige Geldausgaben und so hat man doch etwas Geld beiseite, falls man irgendwann etwas entdeckt, das man um jeden Preis haben muss. Immerhin gibt es ja schließlich doch noch Sachen, bei denen man eben überhaupt nicht zweifelt und sie sich gerne gönnt.

Bei Zahlungen mit der EC- Karte ergeht es mir ähnlich, dass ich dabei etwas vorsichtiger sein muss, weil ich eben nicht direkt sehe, was da von meinem Geld weg geht, auch wenn ich es natürlich schon weiß. Aber es ist eben ein Unterschied, ob man Geld abgibt, oder ob man immer wieder nur die Karte zückt. Bei dem gesparten Geld habe ich es manchmal auch, dass ich mir etwas zusammen spare und es dann hinterher doch nicht mehr haben möchte. Ein Grund ist bei mir sicher, dass ich mir oft zu viele Gedanken mache. Während ich spare und mich auf etwas freue, habe ich auch viel Zeit, mir zu überlegen, ob ich das Teil wirklich haben möchte. Manchmal führt das dann eben dazu, dass ich davon doch Abstand nehme.

Das ganze kommt mir dann doch auch recht bekannt vor. Ich versuche auch immer so viel wie möglich zu sparen und wenn ich dann das Sparziel erreicht habe um mir oder uns etwas zu gönnen mag ich es dafür gar nicht ausgeben. Leider landet es dann aber selten auf einem Sparkonto sondern meistens in einer Notwendigen Ausgabe die sich sonst nicht ausgeht. Von dem her ist es schon ganz praktisch wenn etwas zusammen gespart ist. Aber wie gesagt, es wäre ja eigentlich für etwas anderes gespart gewesen.

Auch die Meldung mit dem Bargeld und er Bankomatkarte kommt mir sehr bekannt vor. Oft habe ich Bargeld in der Geldtasche und trotzdem bezahle ich die Einkäufe meistens mit der Bankomatkarte. Am Anfang dachte ich das ich einfach vergesse das ich Bargeld mit habe, aber eigentlich ist es wirklich so das man das Geld mit der Bankomatkarte leicht ausgibt als wenn man jetzt wirklich mal einen Fünfziger oder einen Hunderter auf die Kassa legen muss. Man bekommt zwar wieder etwas raus, hoffe ich zumindest, aber es ist trotzdem schwieriger wirklich einen großen Schein auf die Kassa zu legen als die Bankomatkarte in den Terminal zu stecken.

Ich konnte bei mir auch irgendwann einmal feststellen, dass ich mit Bargeld vorsichtiger bin als bei der Zahlung mit meiner EC-Karte, vielleicht wäre auch treffender, zu sagen, ich bin behutsamer oder zögernder im Umgang mit greifbarem Geld. Vermutlich sehe ich eben durch das Vorhandensein und das Anbrechen von Scheinen ganz deutlich, dass ihr jeweiliger Wert abnimmt und ich weiß auch, dass ich nicht selten schon wirklich baff war, wie viel Geld man manchmal an Stellen regelrecht liegen lassen muss, ohne einen ganz konkreten Gegenwert zu erhalten. Das kann schon beinahe wehtun, auch, wenn man kein Sparfuchs ist, der ich tatsächlich leider niemals war.

Mittlerweile habe ich einen ganz ähnlichen Effekt bei mir allerdings in Bezug auf meinen Kontostand feststellen können, den ich regelmäßig kontrolliere und ziemlich genau kenne. Ich weiß, welchen Kontostand ich habe und welche Zahlungen wann planmäßig davon abgehen. Kaufe ich dann noch etwas wie Kleidung oder bestelle sonst irgendetwas, das nichts mit meinen Fixkosten zu tun hat, dann rechne ich meinen Kontostand dementsprechend auf den neuen Stand nach Abgang der Zahlungen für meine Bestellungen aus und das bedrückt mich manchmal richtiggehend. Es kam sogar schon einmal so weit, dass ich eine Bestellung vor ihrer Ausführung storniert habe, weil mir mein Kontostand ansonsten zu gering gewesen wäre. Ich habe hier also eine ähnliche Greifbarkeit, die ich mir aber erst im Laufe der Zeit angeeignet habe.

Im Endeffekt meine ich also, dass es lediglich dieses deutliche Zeichen „Bargeld“ ist, das einen hier so vorsichtig macht, wenn man ein Mensch ist, der dazu neigt, vorsichtig und kontrollierend mit seinem Geld umzugehen, ohne, dass das gleichzeitig bedeuten muss, dass man überaus sparsam oder sogar geizig ist. Ich denke, dass es sich eher um einen Sicherheitsaspekt handelt, den man zu berücksichtigen versucht und der einem selbst im Falle von Bargeld, das man in den Händen hält, einfach so unmittelbar deutlich gemacht wird, während das Zahlen per EC-Karte eben eine viel größere Distanz zum eigenen Geld aufbaut. Nicht ohne Grund wissen viele Menschen ihren jeweiligen Kontostand auch gar nicht, weil sie sich diesen Überblick nicht aneignen, wenn sie mit Karte zahlen. Würde jeder nur Bargeld bei sich haben, so wäre jedenfalls jedem bewusst, ob er noch viel oder eher wenig Geld übrig hat, denn das würde er ja nun jederzeit sehen, wenn er sein Portemonnaie öffnet.