Laden in Berlin, der gebrauchte Bücher ankauft?

vom 06.01.2012, 18:46 Uhr

Ich habe eindeutig viel zu viele Bücher zuhause. Der Platz reicht schwer dafür aus, die Regale sind voll, und es stapeln sich mittlerweile zusätzlich auch noch mehrere Umzugskartons voll mit Büchern. Viele sind auch tatsächlich sehr lesenswert und ich habe auch vor, sie zu behalten, da ich zu den Menschen gehöre, die tatsächlich als gelungen empfundene Bücher auch mehrfach durchlesen, im Abstand von einigen Jahren. Allerdings habe ich eben auch einige Bücher in den Kisten, die mir nicht so gefallen. Das sind zumeist solche, die ich von irgendwem weitergereicht bekam, die ich zum Teil sogar einfach irgendwo herumliegend fand, und auch ein paar seltene Fehlkäufe. Die sind bei mir zum Glück im Allgemeinen doch nicht so häufig, da ich vor Käufen im Normalfall Rezensionen lese und immer eingehend prüfe, ob mir das Buch nun doch höchstwahrscheinlich gut gefallen könnte, oder eben eher nicht. Ich gehöre nicht zu den Menschen, die besonders viel Geld auszugeben hätten, daher prüfe ich schon immer gut, ob es sich im Einzelfall für mich lohnt, oder eben nicht.

Fakt ist allerdings, die Bücher, die ich wegzugeben bereit bin, müssten weg. Ich benötige einfach Platz. Allerdings bin ich finanziell eben nicht so gut versorgt, beziehungsweise spare und handle immer sehr gezielt, damit ich mir eben trotz geringer Einkünfte auch manchmal einen schönen Luxus leisten kann, der mir eine Freude bereitet. Die Bücher einfach wegwerfen möchte ich also nicht. Also, abgesehen davon, dass ich es ohnehin irgendwie nicht über mein Herz bringe, ein Buch wegzuwerfen. Das ist so eine ganz eigenartige Sache bei mir. Aber auch abgesehen davon wäre es eben schön, wenn ich mit diesen Büchern noch ein paar Cent verdienen könnte. Falls ich sie nicht loswerden könnte, würde ich sie natürlich noch verschenken, aber zuerst würde ich eben schon gerne versuchen, noch ein wenig Geld daraus zu erhalten. Und selbst, wenn es bloß 50 Cent pro Buch wären, so hätte ich dann eben mit einem halben Dutzend gebrauchter Bücher zum Verscherbeln mitunter schon das Geld für ein neues, frisches Reclam-Heftchen mit einem Werk, das mir gefällt, zur Verfügung. Wie heißt es ja so schön? "Kleinvieh macht auch Mist."

Mich würde daher interessieren, ob jemand von euch einen Händler in Berlin kennt, bei dem man seine alten Bücher vorbeibringen kann, und dafür Geld erhält, oder vielleicht auch einfach einen Gutschein für den Laden des Händlers? Oder vielleicht die Gelegenheit, ein altes gebrauchtes Buch 1:1 oder 2:1 gegen ein anderes gebrauchtes Buch aus dem Laden zu tauschen?

Besonders gut wäre es natürlich, wenn der Händler nicht zu mäkelig wäre und vielleicht eine Pauschale zahlen würde, sofern die Bücher noch ansehnlich sind. Einen Haufen alter Bücher zum Laden zu schleppen, nur, um vor Ort zu erfahren, dass er die alle thematisch nicht haben möchte, wäre sehr frustrierend. Zumindest sollte man vielleicht vorher per E-Mail klären können, ob bestimmte Titel erwünscht wären, oder nicht. Denn dass ein Händler nicht jeden Mist nimmt, das verstehe ich ja auch, denn er möchte ja auch kein Verlustgeschäft machen, indem er dann bloß auf den Sachen selber sitzen bliebe. Besonders praktisch wäre auch, wenn der Händler auch ausländischsprachige, also nicht deutschsprachige, Bücher annähme. Ich habe nämlich noch einige auf Französisch und einige auf Niederländisch hier, derer ich nicht mehr bedarf. Und ich weiß wirklich nicht, ob ein gewöhnlicher Händler niederländische Bücher aufkaufen würde, da dabei die Wahrscheinlichkeit eines Weiterhandels für ihn ja sicherlich auch nicht so sonderlich hoch wäre.

Übrigens lege ich schon Wert auf ein Ladengeschäft, da ich persönlich irgendwie in dieser Sache doch lieber direkt Bargeld für einen abgegebenen Stapel Bücher hätte, statt erst ein Paket packen und zur Post bringen zu müssen, das dann, mit viel Pech, mitunter auch noch während des Transports verschwindet und dann nie beim Händler eintrifft. Oder dass dann die Überweisung des für die Bücher versprochenen Betrags nicht zeitig eintritt. Da wäre es doch wirklich praktischer, direkt vor Ort von Angesicht zu Angesicht Bücher gegen Bargeld zu tauschen.

Wo in Berlin habe ich Chancen, alle meine ungewünschten Bücher los zu werden? Was für ein Geldbetrag erwartet mich dort ungefähr pro Buch? Ich habe übrigens sowohl Softcover als auch einige Hardcover im Angebot, wobei die meisten Hardcover diese typischen "Reader's Digest"-Ausgaben sind, also auch nichts Wertvolles. Uralte Bücher von antiquarischem Wert sind übrigens auch keine dabei. Alles Bücher, hauptsächlich Taschenbücher, von den späten 1970er Jahren bis zur heutigen Zeit. Alle aber sehr gut erhalten und für jemanden, den die Themen interessieren, sicher sehr brauchbar.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Berlin ist ja nun ziemlich groß und vielleicht könntest Du etwas eingrenzen, wohin Du bereit bist zu fahren, denn immerhin ist es doch letzten Endes so, dass Dein Verdienst durch lange Fahrwege nicht nur durch die Kosten sondern auch durch die aufgewendete Zeit verringert wird. Und gerade die aufgewendete Zeit sollte man nicht unterschätzen, könnte man doch in dieser Zeit andere gewinnbringende Dinge erledigen.

In Berlin selbst kann ich Dir keinen Tipp geben. Allerdings gibt es bei uns einen netten kleinen Buchladen, der keiner Kette angehört. Auch wenn diese immer seltener werden, so hält sich dieser Laden sehr erfolgreich und verkauft neben Büchern auch andere Dinge. Ein kleines Regel ist auch für gebrauchte Bücher reserviert. Für dieses Regal kaufen die Inhaberinnen des Geschäftes gern Bücher an, die noch verkäuflich sind. Gerade bei älteren Büchern spielt da der Zustand eine geringere Rolle. Aber auch neue Bücher, die nicht mehr völlig in Ordnung sind, werden dort angekauft und für kleines Geld weiter verkauft. Der Preis liegt in der Regel unter dem Verkaufspreis von Mängelexemplaren. Entsprechend gering ist natürlich auch der Ankaufpreis, wobei der pro Exemplar festgelegt wird. Wenn Du natürlich mit einer Kiste in einem solchen Laden auftauchst, kann es gut sein, dass Du einen pauschalen Preis bekommst.

Daneben gehe ich gern auf den regelmäßigen Flohmarkt vor Ort. Ich nehme nur recht selten mit einem eigenen Stand teil, trotzdem kenne ich inzwischen einige Händler, die auch gern einmal für kleines Geld Dinge ankaufen. Das nutze ich dann für die Dinge, die zum Wegwerfen eigentlich zu schade sind und die ich wenigstens für einen eher symbolischen Betrag verkaufen möchte, wobei es dann eben wirklich auch die Masse macht. Dort ist auch immer ein Ehepaar anwesend, dass gern auch Bücher ankauft. Taschenbücher verkauft dieses Ehepaar meist für einen Euro pro Stück, angekauft wird dann meist für 50 Cent, also dem Betrag, mit dem Du auch zufrieden wärst. Dort ist es auch möglich Bücher zu tauschen, wobei das eben je nach Wert der Bücher von 1:1 über 2:1 oder 1:2 und weiter geht.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Das stimmt allerdings, Berlin ist erstaunlich groß. Daran hätte ich eigentlich auch selbst denken können. Ich jedenfalls bin privat eher im Südosten unterwegs, und meine Universität ist im Südwesten. Also fahre ich im Grunde jeden Wochentag und auch manchmal samstags den gesamten Südwesten Berlins ab, von Treptow-Köpenick durch den Süden Neuköllns durch, über Marienfelde, Mariendorf bis nach Steglitz. In dem Bereich könnte ich jederzeit einen Zwischenstopp einlegen, aussteigen und theoretisch einige Bücher abgeben. Das würde ich dann eben vor der Uni machen, wenn ich mal einen Tag einen späteren Unterrichtsbeginn habe.

In Berlin-Mitte bin ich aber auch manchmal, egal, ob Mitte-West, also Kurfürstendamm, Europa-Center, die Gegend, oder auch Mitte-Ost mit dem Alexanderplatz, dem Alexa und Unter den Linden. Nördlich bin ich weniger oft unterwegs, da allerhöchstens manchmal in Prenzlauer Berg, so in der Gegend Eberswalder Straße, Schönhauser Allee, wobei die Schönhauser Allee, wie ich glaube, schon wieder zu Pankow zählt. Aber nördlicher komme ich normalerweise nicht, und nordwestlich auch eigentlich so gut wie nie.

Damit wäre die Region, die zur Buchankaufsstellen-Suche geeignet wäre, jetzt ja wohl schon zumindest ein kleines bisschen eingrenzt. ;) Natürlich würde es sich nicht lohnen, extra nur für den Bücherverkauf so einen weiten Weg zu fahren, aber wenn ich ohnehin mal in diese Gegenden muss, könnte ich dann ja eben zu dem Termin noch die paar Bücher zum verkaufen oder eintauschen mitnehmen. Es ist ja auch keine Sache, die irgendwie termingerecht funktionieren muss, ob ich die Bücher morgen, in einer Woche oder in einem Monat verkaufen gehe, ist ja ziemlich schnuppe.

Solche kleinen Privatbuchläden kenne ich hier in der Gegend auch einige, allerdings kaufen die leider alle nicht an. Aber die Idee mit den Flohmärkten wäre tatsächlich gut. Da könnte ich mich dann auch einmal umhören, vielen Dank also für den Hinweis.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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