Angst vor der Geburt
Ich habe ein großes Problem. Ich bin nun in der 23. Woche schwanger und ich freue mich schon sehr auf das Kind. Es ist meine zweite Schwangerschaft, die erste Geburt liegt schon 6,5 Jahre zurück. Bei meiner Tochter war die Geburt sehr schwer, ich lag 18 Stunden mit starken Wehen im Krankenhaus, am Wehentropf, musste über eine Stunde Presswehen veratmen ohne zu pressen, weil die Kleine noch nicht weit genug unten war. Nach der Geburt bin ich 3 mal kollabiert. Ich war so fertig, konnte mich in den ersten zwei Nächten nicht einmal selber um meine Tochter kümmern. Es war wirklich ein sehr traumatisches Erlebnis für mich und nun habe ich große Angst vor der zweiten Geburt. Langsam wächst sich diese Angst auch in Panik aus.
Beim ersten Mal hatte ich noch meine Mutter dabei, die mir eine große Stütze war. Dieses Mal wird sie sich aber in der Zeit um meine erste Tochter kümmern und mein Freund wird bei der Geburt dabei sein. Er selbst denkt, dass es total ekelig wird und naja, allgemein ist er dem Thema nicht sehr positiv eingestellt.
Am Liebsten hätte ich eine private Hebamme, die mich unterstützt, oder sogar meinen eigenen Arzt dabei, aber aus finanziellen Gründen kann ich mir das nicht leisten. Auch ein Geburtsvorbereitungskurs kann mir die Angst nicht wirklich nehmen. Ich möchte es aber unbedingt vermeiden bei der Geburt total verkrampft zu sein, dann wird es bestimmt noch schlimmer.
Wie habt ihr die Angst vor der Geburt besiegt, habt ihr vielleicht irgendwelche Ideen oder Vorschläge, oder vielleicht positive Erfahrungsberichte für mich? Ich versuche wirklich die Panik zu bekämpfen, aber es wird von Tag zu Tag nur schlimmer.
Ich war noch nie schwanger und weiß daher nicht, wie eine Geburt ist. Aber ich kann dich gut verstehen und hätte auch Angst davor, obwohl ich eben noch keine Erfahrungen auf diesem Gebiet habe. Könnten dein Partner und deine Mutter nicht einfach tauschen? Das eben dein Partner auf deine Tochter aufpasst und deine Mutter bei der Geburt dabei ist? Das scheint dir irgendwie schon lieber zu sein. Ich hätte auch Bedenken, wenn mein Partner vorher schon sagt, dass es sicherlich ekelig wird.
Vielleicht würden dir auch ein paar Sitzungen bei einem Therapeuten oder Psychologen helfen. Dort kannst du deine Ängste schildern. Allerdings ist es fraglich, ob du dort so schnell einen Termin bekommst. Kannst du dich nicht vielleicht auch über das Internet oder über den Geburtsvorbereitungskurs mit anderen Schwangeren austauschen, die vielleicht schon eine schwere Geburt hinter sich haben?
Hast du mal mit deiner Ärztin oder deinem Arzt darüber gesprochen? Über deine Ängste, Befürchtungen und deine Panik? Vielleicht könnte dir ein solches Gespräch schon etwas helfen? Ich weiß, dass ich in meiner ersten und bisher einzigen Schwangerschaft auch Panik geschoben habe. Wegen der vermutlichen Länge der Geburt, den Schmerzen usw. Es waren aber immer wieder nur Phasen in denen ich mich mit Gedanken getröstet habe wie es wohl sein wird, wenn der kleine Mann dann endlich da ist. Nachdem ich dann über dem Termin war wurde ich, warum auch immer, wesentlich entspannter. Das hörte dann am Tag der Einleitung der Geburt schlagartig auf. Wie ich gelesen habe, lagst du auch am Wehentropf. Dann wird man dir sicherlich auch gesagt haben das die Wehen mit Tropf wesentlich "schlimmer" sind als ohne. Für diese Tatsache habe ich das Teil gehasst. Ich war nicht so tapfer, wie du damals und habe mir nach 5 Minuten Wehen, für mich waren es die längsten 5 Minuten meines Lebens, eine PDA geben lassen. Danach begann ein Geburtsstillstand und ein Kaiserschnitt wurde gemacht.
Den Kaiserschnitt fand ich nicht dramatisch oder traumatisierend. Das war eher alle was davor geschah. Also eigentlich der Beginn einer natürlichen Geburt mit Einleitung. Das hat mich dazu veranlasst beim zweiten Kind in erster Linie wieder auf einen Kaiserschnitt zu setzen. Ich möchte durch die, für mich persönliche Hölle, nicht noch einmal gehen. Hast du denn darüber schon einmal nachgedacht? Deswegen wäre auch ein Gespräch mit einem Arzt ganz ratsam. Ein Verkrampfungen und Weigerungen während der Geburt können durchaus gefährlich sein. Vielleicht wäre ein Kaiserschnitt für dich eine bessere Fall. Ich möchte dazu sagen das ein Kaiserschnitt natürlich eine OP ist und auch dort ein gewisses Risiko mitwirkt. Du solltest dich wirklich beraten lassen und vor allem deine Ängste auch äussern. Dann kann dir auch sicherlich geholfen werden.
Bevor jetzt wieder Stimmen kommen, dass ein Kaiserschnitt nur was für Frauen wäre die sich eine Geburt einfacher machen wollen, dem sei gesagt das dies nicht auf alle Frauen zutrifft. Auch nach einem Kaiserschnitt springt man nicht gleich aus dem Bett. Die Schmerzen bei der Geburt fallen weg, dafür hat man eventuell welche danach. Wenn eine Gefährdung für Mutter und Kind bestehen könnte dann sollte man diesen Weg durchaus in Betracht ziehen. Und in dem Fall reden wir ja nicht über einen Wunschkaiserschnitt nach Terminvorgabe. Also liebe Kaiserschnittverfechter, ruhig Blut. Und für dich Inanna gilt ab zu deinem Arzt und oder in die Klinik und dort das Gespräch suchen. Ich würde es persönlich als zu spät empfinden wenn du das Thema erst bei der Klinikanmeldung ansprechen würdest.
Danke für deine Antwort! Ich habe mir auch schon überlegt ob ich nicht doch meine Mutter mitnehmen soll, allerdings wäre mein Freund damit glaube ich auch nicht sonderlich einverstanden. Er ist momentan leider schwer zu durchschauen. Außerdem wohnt meine Mutter über 1 Stunde von uns entfernt, ich hoffe also sehr, dass es sich überhaupt ausgeht, dass sie rechtzeitig da ist.
Einen Austausch mit anderen Schwangeren und Müttern mache ich eigentlich regelmässig. Nur sind leider die meisten die ich kenne, die eine schwere Geburt hinter sich hatten, nicht sehr positiv eingestellt. Die meisten wollen es bei einem Kind belassen, weil sie sich keine weitere Geburt vorstellen können. Das war also leider bis jetzt nicht sehr hilfreich für mich.
Ein Termin bei einer Psychologin oder einer Therapeutin wäre allerdings eine gute Idee. Ich werde einmal schauen ob ich noch rechtzeitig Termine bekommen kann. Es wäre sicher hilfreich sich völlig wertfrei die Ängste von der Seele zu sprechen. Danke für den Tipp!
Als ich Mutter wurde, fand ich die Geburt auch schlimm. Ich würde das auch nicht nochmal erleben wollen. Man hört, dass alles bei der zweiten Geburt leichter wird, weil der "Kanal" ja schon mal "genutzt" wurde.
Ansonsten würde ich auch ernsthaft dazu raten auf einen Kaiserschnitt zu plädieren, damit du verschont bleibst. So bekommst du wenigstens diesen "Höllenritt" nicht mit. Informiere dich am besten bei deinem Arzt oder bei einer Hebamme. Ich glaube, dass du dich unbedingt gut vorbereiten musst und das kompetente Gespräche dir helfen können. Man hört ja auch, dass nach dem Kaiserschnitt auch nicht gleich alles wieder gut ist.
Ich bin ja auch Mami und hatte ehrlich gesagt auch panische Angst vor der Geburt. Ich hatte aber eine ganz liebe Hebamme, die auch den Geburtsvorbereitungskurs geleitet hatte. Mit der hatte ich vor der Geburt dann zwei Termine und mir haben die Gespräche mit ihr auch sehr gut getan, muss ich sagen. Sie hatte eben auch schon jahrelange Erfahrung und da konnte sie mir Mut machen. Dadurch, dass sie auch schon alle Arten von Geburten sozusagen hinter sich hatte, konnte sie mich beruhigen und ich habe das Ganze dann etwas lockerer gesehen. Ich hatte dann leider auch 20 Stunden Wehen und musste dann die letzte halbe Stunde ebenfalls an den Wehentropf, weil es einfach nicht weiterging. Danach war aber alles wieder vergessen.
Ich hatte auch wahnsinnig viel Blut verloren und hatte Eisenmangel, aber ansonsten ging es mir gut. Trotz dieser langen Geburt möchte ich aber unbedingt noch ein zweites Kind haben. Dass du dir da deine Gedanken machst, weil eben die erste Geburt schon relativ lange gedauert hat und da ganz schön viel durchmachen musstest, kann ich sehr gut verstehen. Ich war damals ehrlich gesagt auch froh, dass ich meinen Mann an meiner Seite hatte, denn er hat mir wirklich wahnsinnig viel Kraft gegeben, muss ich sagen. Da dein Freund ja schon dir gegenüber geäußert hat, dass die ganze Sache bestimmt ekelig werden würde, wäre er mir ehrlich gesagt auch keine große Hilfe. Er will zwar dabei sein, aber deine Mutter wäre in dem Fall wahrscheinlich einfach eine bessere Unterstützung für dich. Vielleicht kannst du ja auch mal mit einem Arzt oder eben der Hebamme darüber reden. Ich hatte auch eine "private" Hebamme und bei mir hat das die Krankenkasse komplett übernommen. Vielleicht kannst du dort ja mal nachfragen!
Ich habe 3 Geburten hinter mir, zwei normale und einen Kaiserschnitt. Ich muss sagen, das meine erste Geburt sich über drei Tage hinzog, trotz mehrmaligem Wehentropf wollte es nicht so recht vorwärts gehen. Ich fand diese Geburt mehr als anstrengend. Beim zweiten Kind hatte ich einen Kaiserschnitt, und dachte erst, das es ja viel einfacher ist, aber dem war nicht so. Nach einer normalen Geburt ist man wieder schnell recht fit, was beim Kaiserschnitt nicht so war, zumal man danach die Wochen wegen der Narbe doch sehr aufpassen muss. Das dritte Kind dürfte ich zum Glück wieder auf normalem Wege bekommen, dieses Mal waren es 8 Stunden im gesamten.
Ich würde immer wieder eine normale Geburt vorziehen, auch wenn es schmerzhaft ist, aber sobald das Baby da ist, sind doch die Schmerzen vergessen und das hat ja auch einen guten Grund, damit man dem Baby deswegen keine Vorwürfe macht und ihm vielleicht noch was antut. Die Natur hat es schon gut eingerichtet, das die Glückshormone, die nach der Geburt ausgeschüttet werden jeden Schmerz vergessen lässt.
Hast du keine Freundin oder so, wo du dein Kind vielleicht unterbringen könntest? So hättest du die Möglichkeit, Mann und Mutter mitzunehmen. So hättest du die Möglichkeit, falls dein Mann nicht mehr kann, deine Mutter dazu zu holen. So wärst du jedenfalls nicht so alleine, und dein Mann steht nicht so unter Druck, durchhalten zu müssen.
Du kannst dir doch aber eine Beleghebamme aussuchen, die dich dann auch im Krankenhaus während der Geburt begleitet, da solltest du dich allerdings JETZT drum kümmern, den die sind immer gut ausgebucht. Diese Hebamme ist dann quasi die Hebamme die deine Vorsorge machen könnte, dich während der Geburt begleitet und die Nachsorge macht, übernimmt die Krankenkasse, wie auch bei einer "normalen" Nachsorge Hebamme.
Ich kann dich übrigens sehr gut verstehen, ich hatte auch eine schwere erste Geburt und danach ewig lange Schmerzen am Steißbein, weshalb ich auch einen Kaiserschnitt bei der zweiten Geburt in Erwägung ziehen würde. Wieso bleibt dein Freund den eigentlich nicht bei deinem großen Kind und deine Mutter kommt mit? Wenn er das Thema Geburt sowieso ekelig findet und mehr oder weniger nur mitgeht weil es sich so gehört, zumindest liest es sich so, ist es vielleicht besser er bleibt zu Hause, bzw. kümmert sich um die Kleine. Wenn du meinst deine Mutter sei dir eine bessere Hilfe, nimm lieber sie mit.
Danke für eure Antworten! Einen Kaiserschnitt habe ich auch ganz kurz angedacht, aber ehrlich gesagt habe ich davor noch viel mehr Panik. Ich wurde noch nie operiert und habe totale Angst davor. Deswegen hoffe ich doch, dass es normal klappt, auch wenn es bestimmt wieder furchtbar schmerzhaft sein wird. Ich hoffe nur, dass sich der Kleine ein bisschen mehr beeilt und die Geburt Komplikationslos abläuft.
Eine Hebamme kann ich mir leider nicht nehmen. In Wien gibt es zwar sogenannte Wahlhebammen, die sind aber privat zu bezahlen, die Krankenkasse zahlt diese leider nicht. Außerdem entbinde ich in einem öffentlichen Krankenhaus, also gibt es da auch bestimmte Richtlinien. Als Wahlhebamme kann ich mir nur jemanden nehmen, die so und so in dem Krankenhaus arbeitet. Leider sind die Untersuchungen in dem Krankenhaus auch sehr beschränkt. Ich hatte einen Ultraschall in der 13. Woche und die nächste Untersuchung dann am Geburtstermin. Ist leider alles sehr komisch hier.
Meinen Arzt würde ich sehr gerne mitnehmen, allerdings darf der nur in ein privates Krankenhaus mitgehen. Das kostet ein Vermögen und leider ist das ein Luxus den ich mir nicht leisten kann. Vielleicht versuche ich allerdings doch meine Mutter mitzunehmen und meinen Freund mit der Großen zu Hause zu lassen. Wird zwar ziemlich schwer das auch durchzusetzen, aber ich glaube es ist das Beste so. Zumindest denke ich, dass meine Mutter mich in der Situation mehr unterstützen kann als er. Schließlich war sie bei der ersten Geburt schon dabei und hat mir sehr geholfen.
Ich würde dir auf jeden Fall vorschlagen, dass du deine Mutter wieder mit zu der Geburt nimmst und dass dein Freund dann eben zu Hause auf die Kinder aufpassen kann. So wie du es geschrieben hast, hört es sich so an, als ob dein Freund dir dabei eh keine Stütze sein wird und dass du eben deine Mutter brauchst, um das alles zu überstehen. Außerdem hast du ja bereits gesagt, dass dein Freund sich sowieso davor ekeln wird und die Geburt allgemein ekelhaft finden wird. Deswegen würde es nicht sehr viel bringen, weil er dich dann nicht beruhigen kann.
Eine Möglichkeit, wen du wirklich ganz große Angst hast, wäre ein Kaiserschnitt. Jedoch besteht hier ein etwas größeres Risiko wegen der Betäubung und weil du ja "aufgeschnitten" wirst. Deswegen würde ich einen Kaiserschnitt nur im Notfall empfehlen. Inzwischen ist es ja auch möglich, dass man sich einen Geburtstermin setzt und das Kind dann eben zu genau diesem Zeitpunkt entbunden wird. Das ist aber nicht ganz so gut, weil das Kind zu diesem Zeitpunkt eventuell noch nicht vollständig entwickelt und "bereit" ist, um auf die Welt zu kommen. Bei einer natürlichen Geburt ist dies aber meistens der Fall.
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