Aufgrund der verwendeten Antibiotika Vegetarier werden?

vom 02.12.2011, 19:26 Uhr

Heute habe ich leider einen Artikel in der Tageszeitung gelesen, der mir gar nicht gefallen hat. Denn dass in der Geflügelmast bereits schon seit längerem Tiere mit Antibiotika gemästet werden, ist nicht unbekannt, aber es ist nun nicht nur bei Geflügel der Fall, sondern auch bei anderen Mastbetrieben wie bei Schweinen und auch bei Rindern und Kälbern. Leider habe ich die entsprechenden Informationen nicht mehr zur Hand und das bringt mich doch zum Überdenken meines Fleischkonsums, obwohl ich selbst gar nicht mal so viel Fleisch esse und versuche, es in Maßen zu halten.

Selbst, so laut des Artikels, bei einer Biohaltung der Tiere wird nicht gerade wenig Antibiotika eingesetzt. Daher würde selbst eine Umstellung darauf nicht gerade sinnvoll erscheinen, da man es dem Fleisch nun einmal nicht ansieht, womit es gefüttert wurde. Traurig genug, wie ich finde und Anlass für mich genug, um auf Wurst oder Fleisch noch mehr zu verzichten, auch wenn es mir zugegebenermaßen schwerfallen wird.

Lebensmittelskandale gibt es ja immer wieder mal, und ich weiß auch, dass man im Grunde gar nichts mehr essen dürfte. Doch ganz ohne geht es nicht. Bringt Euch aber diese Information auch wieder dazu, das eigene Verhalten in Bezug auf Ernährung zu überdenken oder lässt Euch diese Meldung doch kalt? Wie erschreckend findet Ihr es, dass selbst bei der Biohaltung Antibiotika eingesetzt werden, wenn auch nicht in dem Ausmaß wie in der konventionellen Tierhaltung?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Das ist leider nichts Neues, dass Antibiotika und Hormone bei allen Tieren eingesetzt werden. Den Tieren zuliebe esse ich schon lange kein Fleisch und keine Wurst mehr. Aber bei dir ist es anders. Du willst weniger Wurst und Fleisch essen, weil du Angst um dich – um deine Gesundheit hast. Natürlich hast du schon viel von den Hormonen und dem Antibiotika gegessen, da es ja in dem Fleisch enthalten ist. Da wärst du besser dran, wenn du weder Fleisch noch Wurst essen würdest. Damit hilfst du nicht nur den armen Tieren, sondern dir selbst. Vegetarier haben ein niedrigeres Risiko, an Diabetes und anderen Krankheiten zu erkranken. Da du bereits Diabetes hast, könnte sich deine Krankheit vielleicht durch eine völlig fleischlose Kost verbessern. Mich bringt diese Meldung nicht zum Nachdenken, weil ich mein Essverhalten schon lange geändert habe.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich weiß auch schon lange, dass alle Tierarten mit Antibiotika gefüttert werden. Leider habe ich es bisher nicht geschafft, auf Fleisch und Wurst ganz zu verzichten, auch wenn ich den Konsum stark eingeschränkt habe. Ich weiß nicht, ob ich es schaffen würde, es würde mir wohl sehr schwer fallen. Dass es beim Biofleisch auch so drastisch ist, das wusste ich nicht. Aber ich denke dennoch, dass man mit Biofleisch immer noch besser lebt, als mit dem Fleisch aus beispielsweise einem Discounter.

Natürlich bringt mich diese Nachricht zum Nachdenken, aber ich denke dennoch nicht, dass ich ganz auf Fleisch- und Wurstwaren verzichten kann. Das habe ich schon oft versucht und es nicht geschafft. Auch wenn ich es gerne würde, denn es wäre nicht nur für die Tiere gut, sondern auch für meine Gesundheit.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



@Cid, vielen Dank für den Versuch des Missionierens. Aber wie ich hier ja schon des öfteren geschrieben habe, wird es bei mir dauerhaft nicht ohne Fleisch und Wurst gehen, wie Vampirin es auch von sich sagt. Das ist einfach ein Fakt, aber mich erschrickt es schon mehr, dass auch Tiere aus einem biologischen Betrieb damit gefüttert werden. Bei konventioneller Haltung bin ich ja grundsätzlich auch skeptisch.

Was nun diverse Krankheiten betrifft - Diabetes habe ich bereits und nein, der kann sich nicht wieder verbessern. Aber das gehört hier nun nicht hin und würde zu weit führen. Allerdings hieß es auch immer, dass an sich Fleischgenuss in Maßen nicht schaden würde, selbst, wenn Du es als vegetarisch lebender Mensch ganz anders siehst.

@Vampirin, ja, mich hatte es wie gesagt auch verwundert. Ich suche nochmal die genaueren Zahlen heraus, die ich gelesen habe. Was mich bei Dir interessiert - wo kaufst Du Dein Biofleisch und Deine Biowurst?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich bin der Meinung, dass jeder seine eigenen Gründe dafür haben kann, dass er Vegetarier wird. Und wenn es eben so ist, dass du dagegen bist, dass Tiere mit Antibiotika gemästet werden, dann ist das so. Sei es, weil du Angst um dich hast, oder weil es dir nicht gefällt, dass mit den Tieren so umgegangen wird. Deine Entscheidung! Letzten Endes kommt es doch auch dem Tier zu Gute, wenn du Angst um dich hast. Also spielt es keine Rolle. Es spielt auch keine Rolle, wenn man kein Fleisch mehr isst, weil es einem nicht mehr schmeckt und nicht, weil man so ein großer Tierfreund ist.

Ich hätte auch vorgeschlagen, dass man auf Biofleisch umstellt, wenn man gerne Fleisch ist und Angst vor der Antibiotikagabe hat. Aber wenn das bei den normalen Bioprodukten auch der Fall sein soll, bringt das natürlich nichts. Aber die meisten Orte oder Städte haben ja einen Biofleischer, wo man sich direkt erkundigen kann, was den Tieren so gegeben wird. Das wäre dann vielleicht noch eine Idee? Versuchen kann man es ja mal und ich denke nicht, dass die Leute lügen, schließlich kann man das auch gut überprüfen lassen, ob AB verwendet wird oder nicht.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass Tiere eben auch mit Antibiotika gefüttert werden. Das hat mich damals schon wahnsinnig schockiert, wenn ich ehrlich bin. Ich bin selbst Vegetarierin, aber aus ganz vielen verschiedenen Gründen. Ich bin auch ganz glücklich so und bin froh, dass ich mir wenigstens um Antibiotika im Tierfutter keinerlei Sorgen mehr machen muss. Ich hätte jetzt ehrlich gesagt auch gedacht, dass zumindest das Bio-Fleisch unbelastet wäre, aber dem ist ja leider nicht so. Das finde ich sogar noch ein wenig erschreckender.

Meine Großeltern haben auch schon den Fleischkonsum eingeschränkt, weil sie eben auch Angst vor dem enthaltenen Antibiotikum haben. Sie kaufen ihr Fleisch auch nur noch bei einem Bauern aus dem Nachbarort, da sie dort guten Gewissens einkaufen können. Wenn du den Fleischkonsum aufgrund dieser Vorfälle auch einschränken möchtest, kann ich das sehr gut nachvollziehen. Ich könnte da auch nicht mehr in aller Seelenruhe das Fleisch genießen. Diese ganzen Entwicklungen sind einfach nur erschreckend und im Grunde kann man ja fast nichts mehr essen, ohne Angst haben zu müssen, dass es der Gesundheit schaden könnte.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Im Prinzip dürftet ihr nur Obst und Gemüse aus ökologischer Landwirtschaft essen, denn tonnenweise Pestizide sind mit Sicherheit auch nicht gesünder als Spuren von Antibiotika im Fleisch. Außerdem kein Trockenobst, denn die Schwefelbelastung hier liegt genau am Grenzwert. Und wenn das Obst aus dem Ausland kommt, dann kann man den Öko-Siegeln áuch nicht vertrauen. Wasser ist auch belastet - Ein Wasser das von einem Discounter vertrieben wird hat ungewöhnlich hohe Uranwerte!

Also ganz ehrlich: Wenn ihr darauf achtet, auf welche Weise eure Lebensmittel belastet sind, dann könnt ihr gar nichts essen! Wenn ihr Vegetarier werdet, dann ist das für mich okay, gestehe ich Jedem zu! Aber wenn ihr Vegetarier werdet weil ihr Angst vor Antibiotika habt, dann solltet ihr Mal eure Denkensweise in Frage stellen!

» TuDios » Beiträge: 1475 » Talkpoints: 4,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



*steph* hat geschrieben:@Vampirin, ja, mich hatte es wie gesagt auch verwundert. Ich suche nochmal die genaueren Zahlen heraus, die ich gelesen habe. Was mich bei Dir interessiert - wo kaufst Du Dein Biofleisch und Deine Biowurst?

Wir haben hier einen Biosupermarkt, die Kette heißt Basic. Dort bekommt man Fleisch und Käse aus der Region, von umliegenden Biobauern usw. Es steht auch dabei wo es her ist. Dort kaufe ich das meiste an Wurst und Fleisch ein, manchmal aber auch im Supermarkt, es gibt dort ja auch mittlerweile immer mehr Biowaren im Kühlregal.

Ich muss auch zu meiner obigen Ausführung etwas hinzufügen. Es stimmt schon, dass man heutzutage nichts mehr essen kann ohne Belastungen, alles hat irgendwelche Belastungen, selbst Obst und Gemüse. Aber man kann seine Belastungen sehr reduzieren, drastisch sogar wenn man auf gewisse Sachen verzichtet, viel Bioware einkauft oder aber auch Dinge nicht isst, die einfach ungesund sind wie beispielsweise Verzicht auf Fertigprodukte. Damit versuche ich eigentlich besser zu leben, aber ganz auf Fleisch könnte ich nicht verzichten.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


@TuDios, wieso sollte man da seine Denkweise überprüfen? Es gibt doch mehrere Gründe, um vegetarisch zu leben. Die Antibiotika sind nur die Spitze auf dem Eisberg, aber für mich ist es schon ein Grund, doch wieder mal vermehrt auf Fleisch und Wurst zu verzichten. So ganz geht es nicht bei mir, aber einschränken, das geht wohl - ich weiß nicht, weshalb man es begründen soll, warum man vegetarisch lebt. Jeder hat seine speziellen und eigenen Gründe dazu, die ich bestimmt nicht in Frage stelle, aber ich nehme jeden Menschen mit seinen Gründen so an und kann sie akzeptieren.

Wasser kaufe ich auch nicht aus dem Discounter, das Gemüse kommt mal von dort, mal von hier und getrocknetes Obst ist nun gar nicht mein Ding. Aber wie ich schon weiter oben geschrieben hatte, ist es schon so, dass man im Grunde gar nichts mehr essen dürfte. Nur ganz ohne Essen kann man auch nicht existieren und leben, oder?

@Vampirin, von "Basic" habe ich schon mal etwas gehört, aber wir haben so etwas nicht in der Nähe. Es gibt zwar einen Hofladen, der aber für mich zu manchmal doch recht bescheidenen Öffnungszeiten aufzusuchen ist, und zwei Biosupermärkte. Allerdings ist da in nur einem Biosupermarkt nur eine Wursttheke vorhanden, Fleisch bekommt man da gar nicht, und der andere Biosupermarkt hat nur eine Tiefkühltruhe, welche mit Fleisch bestückt ist. Aus der Region stammt da wohl leider nichts. Ich würde mich über eine ordentliche Fleischtheke schon freuen.

Leider ist Bioware auch immer eine Geldfrage - aber ich gehe dennoch gern im Biosupermarkt einkaufen, wenn es sich für mich ergibt. Die Einrichtung einer Fleisch- und Wursttheke wäre aber noch optimaler.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Habt ihr vielleicht einen guten Metzgern oder Bauern in eurer Umgebung, die noch selbst schlachten und die Tiere auch selbst züchten? So etwas wäre eine Alternative zum Biosupermarkt. Vielleicht wird dort nicht zwingend nach biologischen Grundsätzen gefüttert, aber viele Bauereien schlachten und halten nur so viele Tiere, wie es eben noch einigermaßen angemessen ist und haben keine Massentierhaltung. Dort werden zwar auch Medikamente verabreicht, aber auch nicht so viel und das Fleisch bzw. die Wurst haben ebenfalls gute Qualität. Es gibt aber auch normale Metzgereien, die Bioware anbieten, nur leider machen das nicht so viele.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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