Kinder mit "Müll" spielen lassen
Ich habe letzten bei einer Bekannten gesehen, wie ihre Kinder mit den Bechern vom Joghurt mit der Ecke gespielt haben. Und zwar hat die Mutter diese Becher mit Gesichtern bemalt, damit sie so aussehen wie die sprechenden Becher aus der Werbung. Als mein Kleiner vorhin einen Fruchtzwerg gegessen hat, wollte er den leeren Becher auch nicht hergeben und ich habe ihn dann mit dem leeren Becher und dem Löffel noch eine Weile spielen lassen. Und wer hat nicht schon einmal als Kind aus den Klopapierrollen ein Fernglas gebastelt?
An und für sich finde ich es hin und wieder mal ganz nett, dass man mit so welchen Dingen auch mal seine Fantasie spielen lassen kann und so auch die Fantasie des Kindes anregen könnte. Auf der anderen Seite würde es mich auf Dauer schon nerven, wenn meine Kinder immer mit dem Hausmüll um die Ecke kommen würden, um damit etwas spielen zu wollen. Wie seht ihr das? Ich wie weit ist es in Ordnung und unter Umständen auch förderlich Kinder mit „Müll“ spielen zu lassen und ab welchem Punkt würde es für euch aufhören?
Noch nie etwas von kreatives Basteln mit Kindern aus wertfreiem Material gehört? Damit habe ich schon als Kind gespielt und gebastelt und Müll ist nicht gleich Müll. Man kann so viel schöne Sachen mit diesem "Müll" basteln, dass ich ganze Kinderzimmerdekorationen mit den Kindern bebastelt habe und auch im Kindergarten wurde immer mal wieder mit wertfreiem Material, also Müll gebastelt. Warum sollte man das denn nicht machen? Solange die Kinder sich an diesen Sachen nicht verletzen können ist das doch in Ordnung. Und solange du sie nicht mit dem Biomüll spielen lässt auch.
Mein Kleiner hat daran noch nicht so wirklich Interesse, denn er spielt im Grunde überwiegend mit Duplo und seinen Holzbausteinen. Aber ich habe als Kind auch viel mit diesen Materialien gebastelt und meiner Meinung nach spricht da auch absolut nichts dagegen. Gerade mit leeren und ausgespülten Joghurt-Bechern kann man so viele tolle Sachen basteln. Also ich hätte auch nichts dagegen, wenn mein Kleiner damit spielen würde - solange er sich nicht daran verletzen kann, aber das ist ja logisch. Wie Diamante auch schon richtig angemerkt hat, ist Müll eben nicht gleich Müll und in dem Fall wieder verwertbar!
Ich habe als Kind ab dem Vorschulalter sehr gerne mit sauber ausgespülten Gegenständen aus Glas wie zum Beispiel Schraubgläsern, Flaschen und Rollmops-Gläsern gespielt. Meine Eltern waren eigentlich dagegen, aber ich habe mich mit langen Diskussionen endlich durch gesetzt. Sicher war das natürlich auch nicht. Ich hätte mich da leicht verletzen können. Aber ich hatte so ein Vertrauensverhältnis mit meinen Eltern, dass ich wusste, dass meine Eltern sich auf mich verlassen können und dass ich mein Versprechen auch einlösen muss, vorsichtig mit dem zerbrechlichen Material umzugehen. Ob das klappt, hängt sicherlich sehr vom Charakter des Kindes ab, wie gut die Feinmotorik ausgeprägt ist und zu wie viel Achtsamkeit es zuvor erzogen wurde. Genau genommen, war das auch ein Spiel mit Müll, aber es hat Spaß gemacht, weil Glas ein so erwachsenes Material ist und eben kein Kinderspielzeug.
Ich bin als Kind der Ökobewegung aufgewachsen. Damals wurde sogar in den Schulen weit mehr als heute aus pädagogischen Gründen mit Zivilisationsabfällen gebastelt, um uns vor Augen zu führen, dass es sich hier eigentlich um Wertstoffe handelt. Mich hat das sehr geprägt und das versuche ich auch an meine Kinder weiter zu geben, dass unsere Gesellschaft sehr verschwenderisch mit den Ressourcen umgeht, wenn sie so viel einfach auf den Müll wirft und nur so wenig auf Mehrwegverpackung setzt. Deshalb finde ich es sogar gut, Kinder gelegentlich auch mal mit sauberem Müll spielen zu lassen, denn das regt die Kreativität an und vermittelt den Kindern viele Einsichten. Wichtig ist, wie bei allem kindlichen Spiel, dass die Kinder so weit beaufsichtigt werden, dass aus dem Spiel keine negativen Folgen entstehen.
So lange die Kinder dabei keinen gesundheitlichen Schaden nehmen, kann man sie doch machen lassen. Klar sollten sie dabei nicht gerade den Mülleimer in der ganzen Wohnung verteilen. Aber gegen leere Joghurtbecher oder Rollen von Toilettenpapier oder Küchentüchern spricht doch nun wirklich nichts. Wir sammeln solche Papprollen sogar und geben sie dann immer mit in den Hort oder das Kindercafé, weil eben viel damit gebastelt wird.
Außerdem regt es doch die Phantasie an, wenn die Kinder mal kein vorgeplantes Spielzeug benutzen, sondern sich selbst etwas ausdenken können. Ich bin der Meinung, das den Kindern so was nicht schadet, sondern sie sogar fördert.
Meine Tochter darf auch mit "Müll" spielen, wobei ich es nicht unbedingt als solchen bezeichnen würde. Ich hebe viel auf, wie zum Beispiel Joghurtbecher, Chipsdosen, die Packungen von Streichkäse, Klo und Küchenpapierrollen, Margarinendosen und vieles mehr. Ich wasche alles aus und dann kommt es in eine extra Kiste. Wenn meine Tochter etwas davon haben will, dann nimmt sie es. Manchmal spielt sie Kaufmannsladen damit oder bastelt Kunstwerke.
Vor allem hebe ich die Dinge natürlich zum Basteln auf. Aus diesen Käseschachteln entstehen zum Beispiel wundervolle Laternen, diverse Schachteln werden mit Stoffen beklebt und Kleinigkeiten darin aufbewahrt. Aus Klopapierrollen werden tolle Stiftboxen. Somit ist das alles für uns keineswegs Müll, sondern wertvolles Bastelmaterial.
Ich finde es übrigens toll wenn Kinder auch mit anderen Sachen spielen und nicht ausschließlich mit dem überteuerten Plastikzeug. Meine Tochter liebt es auch mit Naturmaterialien zu spielen und als sie noch relativ klein war, konnte sie sich sogar lange mit den Bändern eines Schuhs beschäftigen.
Die einfachsten Dinge sind doch noch die Besten, mit denen man spielen kann. Warum sollte man dann einem Kind diese Dinge wegnehmen, solange es sich um gereinigte Lebensmittelverpackungen handelt oder auch um so etwas wie Banales wie einen Pappkarton. Meistens haben die Kinder an so etwas doch viel mehr Spaß als an etwas Vorgegebenes, wie irgendwelche Spielkonsolen. Zudem fördert die Beschäftigung mit solchen Materialien die Phantasie und die Kreativität. Das dürfte doch auch von Interesse bei den Eltern sein, oder? Jedenfalls würde ich so etwas grundsätzlich befürworten, als denn ablehnen.
In einer Einrichtung, in der ich gearbeitet habe, gab es so gut wie gar kein vorgefertigtes Spielzeug. Man hat eher getobt, oder mit Materialien von draußen, als auch mit gewissen Verpackungen gespielt. Ich weiß nicht, was daran so schlimm gewesen sein soll, den Kindern hat es nicht geschadet, ganz im Gegenteil und waren so auch sehr glücklich damit gewesen. Diese Reizüberflutung, die es teils woanders gibt, finde ich jedenfalls schädlicher als eben mit gesäuberten Verpackungen und dergleichen zu spielen!
Also wir spielen und basteln auch sehr viel mit „Müll“. Wir heben auch extra dafür die Joghurtbecher, Klopapierrollen und ähnliches auf. Auch Verpackungsmüll wie zum Beispiel die Verpackungschips sind super. Ich habe kein Problem damit wenn meine Tochter damit spielt und gebe es ihr auch noch extra. Sie hat diese Dinge meistens lieber als irgendwelche gekauften Spielsachen. Wir haben auch schon ein Bechertelefon und ähnliches zu Hause weil es einfach Spaß macht damit etwas zu basteln.
Warum sollte ein Kind nicht damit spielen. Als ich die Überschrift gelesen habe dachte ich es handelt sich wirklich um Müll, denn das würde mein Kind nicht bekommen, aber saubere Joghurtbecher und ähnliches zählt bei mir nicht zum Müll.
Meine Tochter spielt ständig mit Müllgegenständen. Ihr Spielzeug guckt sie meist nicht an und sucht sich dann was anderes Tolles. Oft bringt sie mir Verpackungen, die sie irgendwo gefunden hat. Klopapierrollen und ihre Feuchttücher findet sie ganz toll. Außerdem mag sie Tempo Verpackungen richtig gern. Ich finde es nicht schlimm, dass sie damit spielt, solange nichts passieren kann. Sie mag die Knistersachen besonders gerne und solange es nicht schadet, finde ich das Verhalten ganz unbedenklich.
Lediglich mit verschmutzten Sachen oder Essensresten lasse ich sie nicht spielen, da ich das einfach unhygienisch finde. Ansonsten hab ich nichts dagegen, wenn sie den Papierkorb ausräumt oder mir sonstige lustige Sachen bringt, die sonst kein Mensch gebrauchen kann . Denke das gehört auch zu einem Großteil zu einer Lernphase des Kindes. Es findet interessante Gegenstände und möchte diese dann auch ausprobieren und erkunden.
Also mit meinen Geschwistern durfte ich immer etwas aus sauberen, aber leeren Joghurtbechern und Toilettenrollen basteln. Ich denke das fördert die Kreativität und ist so weit völlig legitim. Jedoch sollte das natürlich keine Überhand nehmen. Es sollten nur Materialien anfänglich behalten werden, die auch wirklich das Basteln fördern. Ich wüsste z.B nicht, was mir eine Verpackung von Salzstangen bringen sollte. Wenn es also um so etwas geht, würde ich das auch nicht mehr so gut finden.
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