Wie wichtig ist euch Karriere?
Immer wieder hört man, dass viele Leute eine Karriere anstreben - in beruflicher oder sportlicher Hinsicht. Man will Jura, Architektur oder Medizin studieren, reich werden, Frau/Mann und Kinder haben, ein Eigenheim und bestenfalls ein gemütliches Leben führen. Andere gehen es allerdings ganz entspannt an, sind mit ihrer Ausbildung zufrieden und wollen bis zur Rente in ihrem Beruf bleiben.
Wie wichtig ist euch die berufliche Karriere oder habt ihr schon das erreicht, was ihr erreichen wolltet? Was würdet ihr dafür opfern?
Ich muss sagen, dass mir Karriere durchaus wichtig ist. Man verzichtet auf vieles, das man hätte eigentlich geniessen können, um die Zeit mit beispielsweise Lernen zu verbringen. Man geht weniger aus und konzentriert sich auf seine Ziele, die nur mit Mühe und Aufwand zu erreichen sind. Das Schicksal hinnehmen und alles auf mich zukommen lasse, wäre überhaupt nicht mein Ding. Ich bin der Meinung, dass jeder seines Glückes Schmied ist und selbst entscheidet, was er wird. Um Karriere zu machen muss diese an erster Stelle stehen. Ich würde nicht in 50 Jahren rückblickend sagen wollen, dass ich hätte mehr aus meinem Leben machen können.
Meine Prioritäten haben sich verändert. Früher wollte ich auch Karriere machen, finanziell abgesichert sein und solche Dinge. Seitdem ich allerdings krank bin, hat das Leben für mich mehr zu bieten als das. Nur arbeiten, nur an Geld denken, nur lernen, das gibt es für mich nicht mehr. Ich gebe mich mit dem zufrieden, was ich auch mit normaler Anstrengung erreiche, die restliche Zeit nutze ich zum leben! Das ist viel wichtiger als alles Geld, was man verdienen kann, denn eines kann man nicht kaufen und das ist die eigene Gesundheit. Nur die macht man sich auch kaputt, wenn man nur noch arbeitet und sich nichts mehr gönnt.
Mir ist aufgefallen, dass Karriere für mich, je älter ich werde, immer unwichtiger wird. Natürlich ist es für mich wichtig, dass ich einen angesehenen Beruf habe und ich von meinen Chefs als gute Mitarbeiterin geschätzt werde.
Viel wichtiger ist mir einfach die Familie und im Moment bin ich schwanger und plane eigentlich nur noch, meine Familie zu vergrößern und mich um meine Familie zu kümmern. Das finde ich viel schöner. Am Ende ist Familie das Wichtigste, was einem bleibt. Und Geld allein ist auch nicht alles.
Bei euch beiden ist es ja relativ eindeutig, dass ihr nicht mehr nach Erfolg und Karriere strebt - sei es gesundheitlich oder aus anderen Gründen. Ob man im höheren Alter überhaupt noch in der Lage ist sich rund um die Uhr wachzuhalten und nach Erfolg zu streben, das ist natürlich stark zu bezweifeln. Vermutlich sind es vor allem die jungen Leute, die noch dynamisch und aktiv sind, um an die Grenzen zu gehen.
Lisa, du scheinst ja der Meinung zu sein, dass die Familie weitaus wichtiger ist als Geld. Aber was wäre, wenn man weder Familie, noch Karriere/Geld, hätte? Beides schließt sich beinahe aus, aber ohne das eine und das andere fehlt auch etwas, das diese Lücke schließt. Oder bist du der Meinung, dass es auch ganz andere Wege gibt, um sein Glück zu finden, die nicht in der Familie oder dem Wohlstand liegen?
Ganz unabhängig davon wünsche ich dir, Vampirin, alle Kraft der Welt und Lisa alles Gute für dich und dein Kind.
Für mich ist Karriere schon wichtig, aber in Maßen. Denn wenn ich andere meiner Freunde sehe oder auch in der Familie, wie sie nur noch auf die Karriere fixiert sind oder dort hinarbeiten, dann denke ich mir auch, dass das doch nicht alles sein kann. Für mich zählt eben auch die Familie und Freunde, und dass ich auch Spaß am Leben habe. Ich möchte natürlich später etwas erreichen, aber ich würde dafür nicht alles tun.
Wenn eine eine Person in meinem Freundeskreis sehe, die wirklich nur noch für ihre Karriere arbeitet und lernt, dann kann ich es nicht verstehen. Irgendwo finde ich es ja auch gut, dass jemand so viel Selbstbewusstsein und auch Ehrgeiz hat, das durchzuziehen, aber dadurch werden Familie und Freunde eben vernachlässigt. Der Freund kommt einfach gar nicht mehr mit, wenn wir zusammen am Wochenende auf Party gehen wollen. Es heißt dann immer nur, dass er lernen muss oder arbeiten. Das kann einfach nicht alles ein, wie ich finde. Daher steht die Karriere für mich nicht an erster Stelle.
Ohne Geld lebt es sich natürlich nur halb so gut, aber ich finde, dass Karriere machen nicht etwas schlechtes ist. Wobei wir wahrscheinlich unter Karriere machen auch alle etwas anderes verstehen.
Ich zum Beispiel verstehe darunter, dass man studiert und einen wirklich höheren Beruf anstrebt und immer weiter versucht, in der Firma, in der man arbeitet, weiter aufzusteigen oder bei einer anderen Firma besser einzusteigen.
Für mich persönlich schließt aber das "nicht Karriere machen" nicht aus, dass man trotzdem gut verdient. Ich für meinen Teil bin zum Beispiel mit meinem Angestelltengehalt zufrieden und verdiene trotzdem mehr als viele andere. Aber für mich persönlich würde ich das nicht als "Karriere machen" bezeichnen.
Karriere hört sich zwar immer ganz toll und die meisten streben auch danach, aber es ist nicht immer so einfach, wie man sich das vorstellt. Ich habe auch immer gesagt, dass ich auf jeden Fall mal Karriere machen möchte, aber eben nicht um jeden Preis. So kenne ich beispielsweise eine Frau, die ihr Kind von morgens bis abends zur Tagesmutter gibt, nur um ihre Karriere weiter voranzutreiben. Also für mich kommt das gar nicht in Frage, da mein Kind mir einfach über alles geht und eine Karriere deutlich in den Schatten stellt.
Manchen leben echt nur noch, um zu arbeiten. Sie möchten möglichst viel erreichen, ein gewisses Ansehen haben und das Geld spielt dabei natürlich auch eine ganz große Rolle. Ich sehe das Ganze nicht so. Natürlich ist es schön, wenn man nicht jeden Cent umdrehen muss, aber man muss meiner Meinung nach auch nicht alles nur auf die Karriere auslegen. Familie geht mir immer vor und darauf möchte ich dann auch nicht verzichten. Man kann zwar auch beides unter einen Hut bringen, aber das schaffen eben nicht alle und man braucht echt jede Menge Energie. Geld ist wirklich nicht alles und ich denke auch, je älter man wird, umso mehr rücken andere Dinge in den Vordergrund und die Karriere ist eher nebensächlich.
Ich denke auch, dass - wie du gesagt hast - man als Elternteil vielleicht überlegen sollte, ob man seinen Erfolg noch weiter so ehrgeizig nachverfolgen will. Wenn man dadurch sein Kind bzw. die Erziehung vernachlässigt, dann kann ich das nicht nachvollziehen. Zumindest dahingehend, dass der Kindeswunsch wohl nur halbherzig entstanden ist. Wer weiß aber, ob aus dem Kind nicht doch ein selbstständiger Erwachsener wird, der es weit bringen wird?
Du sagst, dass man beides(Familie und Karriere) unter einen Hut bringen kann. Aber wie stellst du dir das genau vor? Du hast ja eigentlich ein prima Beispiel gegeben, dass dies nicht ohne weiteres möglich ist. Ich kann mir das auch nur schwer vorstellen, sofern man nicht bereits Karriere gemacht hat und allmählich zur Ruhe kommen kann.
Ich, als jemand, der relativ verbissen Karriere machen möchte, fixiere mich aber ehrlich gesagt recht wenig auf das Geld. Klar, wer möchte keinen Millionenbetrag auf seinem Konto haben oder zumindest so viel verdienen, dass man sich um seine finanzielle Sicherheit keine Gedanken machen muss. Für mich heißt Karriere, dass ich den Beruf ausüben kann, der mir liegt und der mir Spaß macht. Quasi aus Überzeugung, nicht durch Besitzdenken.
Ich weiß ehrlich gesagt manchmal nicht genau, was "Karriere machen" bedeutet, beziehungsweise für mich bedeutet. Für mich muss das nicht unbedingt heißen dass man sein privates Leben total vernachlässigt und nur noch arbeitet und keine Zeit mehr für Freunde und Familie hat. Aber wie genau ich nun Karriere definiere, kann ich noch nicht sagen.
Ich möchte auf jeden Fall eine Familie gründen und ich möchte auf jeden Fall arbeiten gehen. Ich kann es mir nicht vorstellen, "nur" Hausfrau zu sein und nur für meine Kinder dazu sein, also würde ich gerne nebenher arbeiten und/oder mich fort- oder weiterbilden. Das geht dann vielleicht nicht so einfach mit Kindern und eine Vollzeitstelle wird dann wohl auch eher schwierig werden, wenn man sein Kind nicht den ganzen Tag woanders unterbringen kann oder möchte.
Zur Zeit studiere ich noch und danach möchte ich auf jeden Fall erstmal beruflich ein wenig Fuß fassen, allerdings möchte ich auch nicht allzu lange mit der Familiengründung anfangen. Wie genau ich das alles anstellen werde und was da auf mich zukommt, weiß ich nicht. Vielleicht ändert sich auch alles, wenn ich erstmal Mutter bin und mir wird die "Karriere" dann weniger wichtig. Fragt mich in ein paar Jahren nochmal .
Das finde ich ein wirklich schwieriges Thema. Ich habe früher alles auf mich zukommen lassen, ich habe studiert, wollte aber eigentlich nie in dem Beruf arbeiten beziehungsweise war es ein Studiengang, in dem man kaum berufliche Perspektiven hat. Ich habe in den Tag hinein gelebt und war happy mit dem bisschen Geld das ich hatte. Ich hatte viele Freunde und die meisten Studenten haben ja kein Geld.
Dann bin ich schwanger geworden und habe gemerkt, dass Geld und finanzielle Sicherheit schon sehr wichtig sind, da sich mein Studium und die später verbundene Arbeit nicht mit einer Familie vereinbaren lassen, habe ich mein Studium kurzerhand abgebrochen und habe eine Ausbildung im Büro angefangen. Das gab mir die Sicherheit, die ich wollte. Glücklich bin ich damit nicht.
Nach meiner Ausbildung, die ich einem Jahr beenden werde, werde ich auf jeden Fall ein Fernstudium an der Euro FH beginnen, um doch noch einen akademischen Abschluss zu bekommen. Nur Mutter sein reicht eben mir doch nicht aus.
Außerdem ist es wichtig, dass es, gerade wenn man eine Familie hat, es dem Kind gut geht und man ihm so viel wie nur möglich bieten kann. Von Liebe allein wird man eben auch nicht satt.
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