4.12. Der Barbaratag - Was hat es damit auf sich?

Am 4.12. ist Barbaratag und als ich Kind war, wurde der Kirschbaum im Garten beschnitten und die kahlen Zweige wurden im Wohnzimmer in die Vase gestellt. An Weihnachten blühten dann die Kirschzweige. Ich weiß noch genau, dass wir einen Kirschbaum im Garten hatten und die Nachbarn auch Zweige von diesem Kirschbaum für den Barbaratag haben wollten.

Ich weiß auch, dass es etwas mit der katholischen Kirche und der heiligen Barbara zu tun hat. Aber ich habe es vergessen, worum es da wirklich gibt. Ich weiß, dass es auch heute noch viele Menschen machen und sich Kirschzweige in die Wohnung stellen. Denn hier in unserem katholischen Gebiet gibt es diese Zweige im Blumengeschäft zu kaufen.

Dass es wohl auch andere Menschen in anderen Gebieten machen zeigt auch die Werbung von Mon Cherie, die besagt, dass man Glück schenken soll und am Barbaratag Mon Cherie verschenken soll. Habt ihr am Barbaratag schon mal Zweige vom Kirschbaum in die Wohnung geholt? Haben sie Weihnachten geblüht? Warum nimmt man unbedingt Kirschzweige?

Man muss keine Kirschzweige nehmen. Es können auch Zweige von anderen Obstbäumen sein, wie Pflaumen- oder Apfelzweige. Sie werden in warmes Wasser gestellt, damit sich die Blüten Weihnachten öffnen. Ja, dieser Brauch hängt mit der Heiligen Barbara zusammen. Die Legende erzählt, dass die Heilige Barbara auf dem Weg ins Gefängnis an einem Kirschzweig mit ihrem Kleid hängen blieb. Diesen Zweig nahm sie mit, tat ihn in eine Vase mit Wasser. Als sie zum Tode verurteilt wurde, blühte der Zweig. Meine Mutter besorgte früher immer Zeige, die dann am Heiligen Abend aufgeblüht waren. Nur musste auch die Wohnung warmgehalten werden, damit die Knospen wirklich aufbrachen.

@Cid: Sicher kann man es also mit allen Zweigen machen, aber die Kirschzweige sind wohl traditionsgemäß die richtigen Zweige, die man am Barbaratag in die Wohnung holt. Aber warum macht man es und warum ist die heilige Barbara heilig gesprochen worden? Was hat sie "gutes" getan, dass man sie so verehrt und auch die Kirschzweige traditionell übernommen hat.

@Diamante, warum man sich Zweige in die Wohnung holt, habe ich dir geschrieben und warum die Heilige Barbara heilig gesprochen wurde und was sie Gutes getan hat, danach hattest du nicht gefragt. Ich bezweifle, dass sie Gutes getan hat, das hättest du oder auch ich zu unserer damaligen Zugehörigkeit zur katholischen Kirche sicherlich noch in Erinnerung. Wie du weißt, werden in der katholischen Kirche nicht nur Menschen posthum heilig gesprochen, die Gutes getan haben, sondern vor allem die, welche verfolgt und ermordet wurden, aus irgendeinem Grunde, der mit dem Glauben zusammenhängt.

Eine ältere Verwandte von mir hat auch immer Barbaratag mit den Obstzweigen gefeiert. Daher kenne ich diesen Tag von früher. Der Grund war aber wohl eher, das die alte Dame selbst Barbara hieß und so ihren Namenstag rituell beging.

Ich habe die letzten Tage auch etwas konsterniert die Werbung von Moncherie zum Barbaratag gesehen und frage mich langsam, was die Industrie eigentlich noch alles werbewirksam ausschlachten will. Anfangs habe ich auch nicht verstanden, wieso ausgerechnet Moncherie damit wirbt. Aber wenn angeblich Kirschzweige die richtigen sein sollen, dann ergibt das schon eine logische Verknüpfung.

Ich kenne außer der älteren Dame niemanden der Barbaratag feiert. Und die hat eben wie gesagt, nur Zweige ins Wasser gestellt. Davon, dass man anderen Leuten an diesem Tag etwas schenken solle, also in dem Fall konkret die beworbenen Moncherie, ist mir nichts bekannt.

Ich würde schlicht vermuten, dass dieser Brauch entweder gar keiner ist und nur von Ferrero so präsentiert wird, als wäre er einer. Oder aber wir haben es hier mit einem ähnlichen Phänomen wie den Valentinstag zu tun. Möglicherweise gibt es irgend ein Land, wo diese Geschenke verteilt werden und man versucht nun den Verkaufszahlen zu liebe einen Brauch zu importieren.