Schlangenphobie: Kennt ihr es und was macht man dagegen?

vom 21.11.2011, 21:36 Uhr

Ich habe seit ich ein Kind bin eine extreme Angst vor Schlangen, also eine Schlangenphobie. Angefangen hat alles damit, dass mein Kleincousin Gummischlangen gesammelt hat und immer wenn er bei mir zu Besuch war, hat er sie mitgebracht und damit gespielt. Ich fand sie schon von Anfang an eklig und bin immer zu meinen Eltern gerannt, damit ich nicht allein in der Nähe meines Kleincousins und seinen Gummischlangen bleiben musste.

Eines Tages jedoch,war ich alleine draußen,weil ich auf dem Weg zum Spielplatz war, als mir plötzlich mein Kleincousin mit seiner Schlangentüte hinterherlief. Ich versuchte zwar wegzurennen, aber ich wusste insgeheim, dass er schneller war und er holte mich schließlich auch ein. Ich habe solch ein Panik bekommen, dass ich gezittert und geschrien habe, und die Schlangen nicht anfassen konnte. Ein paar Wochen später bekam mein Kleincousin dann sogar eine echte Schlange als Haustier und ich habe mich, wenn wir zu Besuch waren, nicht mehr alleine mit ihm in sein Zimmer getraut, aus Angst er würde mir die Schlange zeigen oder mich wieder mit den Gummischlangen ärgern.

Seitdem zitter ich sogar, wenn ich nur ein Bild von einer Schlange sehe oder eine im Fernsehen kommt. Ich weiß auch, dass mir die Schlangen nichts tun können und dass vor allem meine Phobie vor Bildern unbegründet ist, aber ich schreie trotzdem und fange an zu zittern, und es dauert eine Weile, bis ich mich wieder beruhige. Als wir in der sechsten Klasse in Biologie Reptilien durchnahmen, habe ich mich vorher mit meiner Mama hingesetzt und sie hat mich beruhigt und wir haben uns zusammen die Schlangenfotos im Buch angeguckt. Danach war die Phobie für einen Tag etwas abgeschwächt, kam dann aber leider direkt wieder.

In der Oberstufe ging es sogar soweit, dass mein Freund im Biobuch alle Bilder von Schlangen abgeklebt hat, damit ich in Ruhe lernen kann und nicht in der Schule einen Schreianfall bekomme. Auch heute kommt es noch oft vor, dass ich diese Anfälle hab. Letztens hing in der Stadt ein Plakat von einer Schlangenausstellung, ich habe angefangen zu schreien und bin panisch weggerannt, meine Freundin hatte gedacht, es wäre etwas Schlimmes passiert.
Egal wo und wann, ich bekomme diese Phobie einfach nicht weg, beziehungsweise ich habe ehrlich gesagt zu viel Angst vor einer Therapie, bei der ich mich mit den Bildern konfrontieren müsste.

Wie sieht es so bei euch aus? Gibt es jemanden unter euch, der auch eine Schlangenphobie hat? Wenn ja, wie ist es dazu gekommen? Habt ihr andere Phobien, oder hattet ihr welche und habt sie erfolgreich besiegt? Ich freue mich sehr auf Antworten.

» JaniniPanini » Beiträge: 72 » Talkpoints: 75,68 »



Bei so einer heftigen Phobie wird nunmal leider nur eine spezielle Therapie bei einem Psychologen helfen. Und da wirst du dann garantiert nicht umgehen können, auch mal Bilder von Schlangen zu sehen, oder auch mal ein echtes Tier. Anders kannst du die Angst mit Sicherheit nicht umgehen. Aber ich würde ganz ehrlich sagen, ich denke, das wäre es doch wert, oder nicht? Dich schränkt diese Schlangenphobie ja doch schon sehr im Alltag ein, wenn du bei einem Werbeplakat, auf dem eine Schlange zu sehen ist, sofort Panikattacken bekommst, und wenn man dir in Büchern alle Schlangenbilder überkleben muss. Wäre es nicht angenehmer für dich, diese Einschränkungen im Leben nicht zu haben?

Ich selbst habe eigentlich keine Phobien, gegenüber Schlangen ist mein Empfinden eigentlich sehr gleichgültig. Ich hatte aber mal eine Mitschülerin, am Gymnasium, die eine heftige Schlangenphobie hatte. Im Biounterricht hatten wir einmal über Schlangen gesprochen, und dann nicht nur Bilder oder Filme angesehen, sondern es kam sogar jemand mit einer Schlange zu Gast. Da ist diese Mitschülerin erst einmal schreiend auf Distanz gegangen und dann in Ohnmacht gefallen. Das war wirklich gar nicht lustig. Wobei es bei ihr ja immerhin nur zu panischen Reaktionen kam oder kommt, wenn sie mit echten Schlangen konfrontiert war. Bilder alleine haben ihr zwar auch nicht gefallen, aber sie reagierte nicht panisch darauf.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich wurde bereits als Kind schnell in Berührung mit sehr exotischen Tieren gebracht. Meine Eltern waren in einem anderem Milieu unterwegs und ich glaube damals war es dort gang und gäbe. Wir hatten zu Hause zwei kleine Äffchen, an die ich mich jedoch nur noch wage, erinnern kann. Sie hatten einen Schwarzen Rücken und vorne an der Brust war es ein wenig gelblich. Ebenso hatten meine Eltern eine Anaconda, zwei Pythons und zwei Boas. Wir hatten eine sehr riesige Wohnung, wo sie ein riesen Zimmer hatten, komplett für sich. Später hat mein Erzeuger Mal eine Kobra angeschafft mit Giftzahn und da ist bei meiner Mutter wohl der Groschen gefallen, was eigentlich zu Hause abgeht und die Tiere mussten alle weg!

Es existieren etliche Bilder wo ich mit den Schlagen zusammensitze, eine Boa oder auch Python über mich drüber schlängelt usw. Die Anaconda war jedoch mir gegenüber immer sehr aggressiv, sodass ich dort nicht dran gegangen bin, sie wollte mich immer fressen oder sonst was. Kleinere Schlangen waren dann weniger Angst einflößend für mich. Ein Kumpel von meinem Erzeuger hält wirklich jede nennenswerte Giftschlange, ob mit Genehmigung kann ich bis heute nicht sagen, aber ich glaube wohl eher nicht! Dort hatte ich dann schon mehr Angst, weil ich wusste, dass eine Kobra, eine Viper nur vom Biss her schon tödlich sind.

Trotz der frühen Erfahrungen mit Schlangen und anderen Tieren wie Taranteln und Vogelspinnen habe ich heute jedoch keine Ambitionen zu diesen Tieren. Ich möchte sie weder halten noch anfassen. Eine Phobie habe ich in diesem Sinne jedoch nicht.

Wenn du eine wirkliche Phobie hast und du daran etwas ändern möchtest, dann würde ich mich persönlich meiner Angst immer wieder stellen. Bei Schlangen kannst du das wirklich von klein auf machen, indem du nach einiger Zeit eine kleine Strumpfbandnatter anfasst. Sie ist so klein, dass du dort sicherlich keine Angst bekämst. Des Weiteren kannst du dich nach und nach natürlich steigern. Oder du suchst den Gang zum Therapeuten.

» paddelfisch » Beiträge: 655 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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